*Häschen*
Ein Kalter Schauer überfällt mich. Die Kälte fühlt sich wie eine unsichtbare Hand an, die mich sanft am Rücken streift. Schon seit zwei Stunden sitze ich hier in der Dämmerung und friere. Ganz alleine auf unsrer Bank und warte auf dich. Um mich herum fallen langsam die Schneeflocken auf die Felder und Wiesen. Wie Puderzucker legt sich der Schnee auf die Bäume und Dächer der Häuser. Nach und nach wird alles weiß. Weit und breit ist kein einziger Mensch zu sehen. Es ist alles Still nur dann und wann hört man in der Ferne einen Zug vorbeifahren. Wie ein Rauschen von Blättern im Wind, das immer lauter wird und dann langsam verstummt. Langsam wird es dunkel und die ersten Lichter in den Häusern unter mir gehen an. Ich schaue hinunter und sehe wie kleine Rauchwölkchen aus den Kaminen aufsteigen. Das erinnert mich an Weihnachten, an die stille und besinnliche Zeit. Während ich vor mich hinträume steigt mir der Geruch von warmem Glühwein in die Nase. Wie gerne würde ich jetzt eine Tasse davon trinken. Der mich von innen wie ein kleines Feuer in meinem Herzen wärmt. Ein lautes knacken holt mich in die Realität zurück. Als ich mich erschrocken umschaue sehe ich, dass es nur ein Ast war, der unter der schweren Schneelast zu Boden gebrochen war. Ich merke wie meine Finger die vor Schreck zittern immer kälter werden. Mein Körper zieht die Kälte mehr und mehr in sich auf. Lange kann ich nicht mehr in der Kälte auf ihn warten. Lange halte ich es nicht mehr aus. Ich beobachte wie mein Atem in der Kalten Winterluft gefriert. Ich spiele mit dem Schnee, der neben mit auf der Bank liegt. Dort wo du sitzen solltest. Aber es ist zu Kalt um es lange auszuhalten. Ich erinnere mich an den Sommer als wir uns fast Täglich an dieser Bank trafen. Es war eine sehr schöne Zeit. Gerne denke ich daran zurück. Wir haben jede freie Stunde miteinander verbracht und viel gemeinsam unternommen. Das läuten der Kirchturmglocken holt mich aus meinem Tagtraum zurück. Es ist bereits vollkommen dunkel. Ich sehe nur die vielen kleinen Lichter, die in den Häusern brennen. Fast jedes Haus ist hell beleuchtet. Außenrum ist es dunkel. Die Dunkelheit frisst fast das ganze Dorf auf. Doch gemeinsam schaffen es die Häuser mit ihrem Licht dagegen anzukämpfen. Ich höre ein knirschen hinter mir im Schnee. Ich fahre blitzschnell herum, doch es ist niemand da. Ein Blick auf meine Uhr verrät mir, dass weitere 10 Minuten vergangen sind. Es ist Zeit zu gehen. Er wird nicht wieder kommen. Es ist aus.