Sidney
Huhu ihrs...
aaalso, ich schreibe nun schon seit einer Weile an einer neuen Story...
Ich weiß selber nicht, was ich davon halten soll. Die Idee ist an und für sich recht passabel (finde ich...^^)... ach kA... lest sie einfach und sagt mir, was ihr davon haltet...
Titel: Murderous Foe
Autor: Sidney
Genre: Original (eine meiner wenigen xD)
Warnungen: Krimi/Thriller, Psycho (oh wunder, keine Shonen-ai xD)
Claimer: Alles gehört mir und ich verdiene (noch) kein Geld damit.
Murderous Foe
Beginning
„Detective, Officer McScott auf Leitung zwei. Soll ich durchstellen?“, erklang die Stimme meiner Sekretärin durch die Freisprecheinrichtung des Telefons auf meinem Schreibtisch.
„Muss das sein?“, fragte ich, während ich gleichzeitig einen Knopf auf der Telefonstation drückte.
„Er meint, es sei dringend.“, hörte ich wieder meine Sekretärin.
„Na gut.“, murmelte ich, drückte einen weiteren Knopf und nahm den Hörer ab.
„Ja?“, fragte ich.
„Detective Brooke, es tut mir leid, dass ich Sie stören muss, aber ich muss Sie bitten schnellstmöglich an einen Tatort zu kommen. Es gibt eine Tote in der Monroe Street.“, ertönte die Stimmte des Officers.
Ich seufzte innerlich.
„Darf ich vielleicht erfahren, warum gerade ich?“, hakte ich nach.
„Weil Sie der einzige Detective sind, der genügend Erfahrung mit Serienkillern hat.“, gab er mir prompt die Antwort.
Eigentlich hatte ich vor mich zu weigern. Aber schon stand ich auf den Beinen und angelte nach meiner Jacke.
„Und wo genau?“, wollte ich wissen.
„Gleich neben der Church St. Mary.“, erklärte er mir.
„Was? Neben der Kirche?“, fragte ich ungläubig.
„Ja.“, erwiderte er.
„Und keiner hat was gesehen. Gut, ich bin in einer viertel Stunde da. Halten Sie sämtliche Leute von der Leiche fern. Und bitte, verscheuchen Sie die elenden Gaffer.“, brummte ich und warf den Hörer auf die Gabel.
Dann versuchte ich mich in meine Jacke zu zwängen, griff gleichzeitig nach meinem Schlüsselbund und versuchte mit meinem rechten Fuß die unterste Schublade von meinem Schreibtisch zu öffnen. Meine Bemühungen endeten darin, dass ich mich fast auf meinen Hintern setzte.
Laut fluchend fing ich mich ab und riss die Schublade mit der Hand auf. Dann kramte ich nach meiner Waffe und schob sie mir in mein Schulterhalfter. Schließlich stürmte ich den Gang entlang und versuchte an den Beamten vorbeizukommen.
Als ich endlich auf dem Parkplatz stand und meinen Wagen aufschloss, fühlte ich mich, als hätte ich die Bestzeit im Hundertmeterlauf erreicht.
Ich öffnete die Fahrertür meines Kombis und ließ mich auf den Sitz gleiten. Von weitem sah ich meine Sekretärin, wie sie mit einem Stapel Notizzettel wedelte. Ich stöhnte und schloss die Tür. Die Telefonate hatten zu warten.
Dann rammte ich den Zündschlüssel ins Schloss und startete den Motor.
Ein paar Sekunden später brauste ich vom Parkplatz auf die Pearlstreet. Ich wohnte jetzt seit sieben Jahren in Manhattan und arbeitete fast schon genauso lang in den Police Headquarters, doch noch immer hatte ich Probleme damit mir Straßennamen zu merken. Ich wusste, wenn ich in die Monroe Street wollte, musste ich irgendwann links abbiegen. Nur wann?
Auf gut Glück nahm ich die zweite Ausfahrt und folgte der Straße. Doch schon bald fiel mir auf, dass ich mich wieder verfahren hatte. Das passierte mir noch immer fast ständig. Warum musste Manhattan auch so verwinkelt sein? Ich wusste jedenfalls genau, warum ich eine viertel Stunde eingeplant hatte.
Als ich dann endlich an der St. Mary angekommen war, leuchteten mir schon die Sirenen von einem halben Dutzend Streifenwagen entgegen. Ich schüttelte den Kopf, als ich die Menschenmenge erkannte, die vergeblich versuchte an den Polizisten vorbeizukommen. Über mir hörte ich die Rotoren eines Hubschraubers. Ich brauchte nicht nachzusehen um zu wissen, dass die ersten Sender ihre Leute geschickt haben.
Die Blitzlichter von Fotografen der hiesigen Zeitungen verfolgten mich, als ich aus dem Wagen ausstieg.
Ich war noch keine drei Meter weit gekommen, als eine junge Blondine mir ein Mikrofon unter die Nase hielt.
„Können Sie uns eine Vermutung nennen, wer der Mörder ist?“, fragte sie.
Sofort kam zu dem ersten ein weiteres Mikrofon.
„Haben Sie eine Idee, warum dieser Mord stattgefunden hat?“, wollte ein weiterer Nachrichtensprecher wissen.
Bevor ich reagieren konnte, hatte ich vier weitere Mikrofone vor dem Gesicht. Ich wurde umkreist von wissbegierigen Menschen.
Sofort verdunkelte sich mein Gesicht, ich hob eine Hand und winkte ab.
„Kein Kommentar.“, meinte ich laut und deutlich.
Dann bahnte ich mir einen Weg durch die Menschenmenge.
Schließlich hatte ich das gelbe Absperrband mit der Aufschrift „Crime Scene – do not cross“ erreicht. Ich hob meine Plakette, die mich als Detective auswies, und ein Polizist hob das Band um mich durchzulassen.
„Brooke, da sind Sie ja endlich.“, hörte ich von weitem die schwere Stimme von Officer McScott.
Ich seufzte innerlich. McScott war kein schlechter Mensch, im Gegenteil. Ich mochte ihn eigentlich sehr, aber er war bei Mordfällen immer etwas übereifrig. Einmal war uns dank ihm ein Mörder durch die Lappen gegangen, der allerdings durch einen Zufall von einem anfahrenden Zug an einem Bahnübergang überfahren wurde.
Und wenn ich genau darüber nachdachte, hatte ich bei ihm des Öfteren das Gefühl, dass er lieber alles alleine machen würde. Von der Spurensicherung angefangen bis hin zur Autopsie der Leichen.
Mit solchen Menschen war es schwer vernünftig zusammen zu arbeiten.
„Ich hab mich verfahren.“, entschuldigte ich mich.
„Damit habe ich fast gerechnet.“, brummte er, packte mich am Arm und zog mich mit sich die Treppen hoch auf das Kirchengelände.
„Ich bat Sie die Gaffer wegzuschaffen. Dazu gehört auch die Presse.“, knurrte ich.
McScott winkte ab. Sofort spürte ich Wut in mir aufkeimen.
Mein Tag hatte nicht wirklich gut angefangen. Als ich mich nach zwei Stunden damit abgefunden hatte, dass ich den Vor- und Nachmittag im Büro verbringen werde, hatte mich ein Officer zu einem Tatort beordert. Der Officer hörte nicht auf meine Anweisungen und behandelte mich wie einen Rangniederen.
Ich überlegte mir ernsthaft, ob ich nicht den zuständigen Captain darüber informieren sollte. Ohne weiter darüber nachzugrübeln, machte ich mir eine gedankliche Notiz und ging einen halben Schritt vor McScott an der Kirche vorbei. Er sollte schon merken, wer hier der Chef war.
Als wir um die Kirche herumgegangen waren, kam uns ein älterer Mann entgegen. Seine schwarze Kutte hinderte ihn am schnellen Laufen und vor lauter Hektik wäre er ein paar Mal fast gestürzt.
Ich unterdrückte ein Grinsen.
„Pater Davis, das ist Detective Jamie Brooke.“, stellte mich McScott vor.
Wieder etwas, was mich störte. Der Ranghöhere lässt sich nicht vorstellen, er stellt sich selber vor.
„Ich weiß, ich kenne sie.“, erwiderte der Pater und streckte mir die Hand aus.
Ich ergriff und schüttelte sie.
McScott schaute uns verwirrt an, dann fasste er sich wieder und zu dritt liefen wir weiter.
„Sie haben die Leiche gefunden?“, fragte ich den Pater.
Dieser nickte.
„Ja, ich habe sie vor einer halben Stunde entdeckt, als ich meinen wiederholten Rundgang um die Kirche machte.“, erklärte er mir.
Ich konnte ihm ansehen, dass es ihm unangenehm war darüber zu sprechen.
„Haben Sie sie angefasst?“, wollte ich wissen.
„Detective. Ich habe ihm schon alle relevanten Fragen gestellt. Meinen Sie nicht auch, dass wir ihn nicht noch mal damit quälen sollten?“, mischte sich McScott ein.
Da platzte mir der Kragen.
„In Ordnung, Sie arroganter Vollidiot. Sie kennen vielleicht die Antworten, ich kenne Sie nicht. Und da Sie offenbar nicht in der Lage sind, mir auch nur vage zu erklären mit was es wir hier zu tun haben, sehe ich mich gezwungen die Sache selber in die Hand zu nehmen. Und denken Sie daran, ich bin immer noch Ihre Vorgesetzte. Also behandeln Sie mich auch so.“, fuhr ich ihn an.
McScott zuckte zusammen und wurde mit einem Mal ganz klein. Normalerweise kam ich mit allen meinen Kollegen gut klar. Nur heute wuchs mir alles über den Kopf. Es wurde Zeit, dass ich Urlaub nahm.
„Es… es tut mir leid.“, murmelte McScott.
Ich winkte ab und lief weiter neben dem Pater her.
„Um auf Ihre Frage zurückzukommen, Detective, nein, ich habe sie nicht angefasst.“, antwortete Davis.
„War sonst jemand in der Nähe?“, hakte ich nach.
Der Mann schüttelte den Kopf, dass sein spärliches Haupthaar wild hin und her wehte.
„Haben Sie etwas Auffälliges bemerkt?“
„Nein.“, murmelte er.
Ich dankte ihm und lief weiter.
Als ich um eine Ecke bog sah ich schon die ersten Kärtchen mit Zahlen. Offenbar hatte die Spurensicherung ein paar Fußspuren gefunden, die nicht hier her gehörten. Auch lag ein Zigarettenstummel am Tatort.
Ein weißes Baumwolltuch verdeckte die Leiche.
Wütend drehte ich mich zu McScott um.
„Wie lange arbeiten Sie schon bei der Polizei, Sir?“, wollte ich wissen.
Meine Stimme war gefährlich leise.
„Seit… seit 12 Jahren.“, erwiderte er kleinlaut.
„Dann können Sie mir sicherlich die Frage beantworten, wer Ihnen erlaubt hat, die Leiche zuzudecken?“, hakte ich nach und wurde einen Tick lauter.
„Niemand, Detective. Ich dachte…“
„Überlassen Sie das denken denen, die es können!“, unterbrach ich ihn, wirbelte herum und stürmte auf die Beamten zu, die um die Leiche herumstanden.
„Nehmen Sie ganz vorsichtig das Tuch ab, ich will mir die Leiche ansehen!“, bellte ich.
Die Männer – mir fiel wieder einmal auf, dass ich die einzige Frau hier war – zuckten zusammen und einer begann die Leiche von dem Tuch zu befreien.
Vor mir lag eine bildhübsche Frau. Sie war Mitte zwanzig und vielleicht 1,69 oder 1,75 groß. Das würde mir der Gerichtsmediziner sagen.
Was mir an der Leiche sofort ins Auge sprang, war die zarte Krokusblüte in ihrem Haar. Krokusse blühten um diese Jahreszeit lange nicht mehr und doch sah sie aus, als wäre sie gerade erst abgeknickt worden. Offenbar war die Blüte erst nach dem Tod der Frau in ihrem Haar befestigt worden, denn ihre Frisur sah nicht aus, als würde sie darin eine Blüte tragen.
Ich ging in die Hocke um mir die Leiche genauer ansehen zu können.
Auf den ersten Blick sah ich keine Verletzungen, die von äußerlicher Gewalteinwirkung hätten stammen können. Auch sonst sah die junge Frau eher wie eine Puppe als wie ein toter Mensch aus.
Ich schüttelte den Kopf und erhob mich wieder.
„War Bud schon da?“, fragte ich in die Runde.
Die Beamten waren zu verschüchtert um aufzusehen. Offenbar hatten sie es noch nie erlebt, dass ein weiblicher Detective so harsch mit ihnen umsprang. Keiner von ihnen sah auf.
„Nein M’am, er kommt auch nicht. Er meinte, wenn Sie hier fertig sind, sollen wir die Leiche direkt in die Gerichtsmedizin bringen.“, antwortete einer.
Ich schoss einen giftigen Blick nach ihm ab.
„Ich bin nicht privat hier, verdammt noch mal. Außerdem bin ich Ihre Vorgesetzte. Merken Sie sich das.“, fuhr ich auf.
„Packt sie ein.“
Dann drehte ich mich um und ging.
Es war doch zum davonlaufen mit diesen Jungspunden. Keiner von ihnen war trocken hinter den Ohren und trotzdem bildeten sie sich ein, sie könnten sich über mich stellen. Selbst wenn ich kein Detective sondern nur Officer wäre, allein meine Erfahrung sollte ihnen Respekt lehren.
Ich schüttelte den Kopf.
aaalso, ich schreibe nun schon seit einer Weile an einer neuen Story...
Ich weiß selber nicht, was ich davon halten soll. Die Idee ist an und für sich recht passabel (finde ich...^^)... ach kA... lest sie einfach und sagt mir, was ihr davon haltet...
Titel: Murderous Foe
Autor: Sidney
Genre: Original (eine meiner wenigen xD)
Warnungen: Krimi/Thriller, Psycho (oh wunder, keine Shonen-ai xD)
Claimer: Alles gehört mir und ich verdiene (noch) kein Geld damit.
Murderous Foe
Beginning
„Detective, Officer McScott auf Leitung zwei. Soll ich durchstellen?“, erklang die Stimme meiner Sekretärin durch die Freisprecheinrichtung des Telefons auf meinem Schreibtisch.
„Muss das sein?“, fragte ich, während ich gleichzeitig einen Knopf auf der Telefonstation drückte.
„Er meint, es sei dringend.“, hörte ich wieder meine Sekretärin.
„Na gut.“, murmelte ich, drückte einen weiteren Knopf und nahm den Hörer ab.
„Ja?“, fragte ich.
„Detective Brooke, es tut mir leid, dass ich Sie stören muss, aber ich muss Sie bitten schnellstmöglich an einen Tatort zu kommen. Es gibt eine Tote in der Monroe Street.“, ertönte die Stimmte des Officers.
Ich seufzte innerlich.
„Darf ich vielleicht erfahren, warum gerade ich?“, hakte ich nach.
„Weil Sie der einzige Detective sind, der genügend Erfahrung mit Serienkillern hat.“, gab er mir prompt die Antwort.
Eigentlich hatte ich vor mich zu weigern. Aber schon stand ich auf den Beinen und angelte nach meiner Jacke.
„Und wo genau?“, wollte ich wissen.
„Gleich neben der Church St. Mary.“, erklärte er mir.
„Was? Neben der Kirche?“, fragte ich ungläubig.
„Ja.“, erwiderte er.
„Und keiner hat was gesehen. Gut, ich bin in einer viertel Stunde da. Halten Sie sämtliche Leute von der Leiche fern. Und bitte, verscheuchen Sie die elenden Gaffer.“, brummte ich und warf den Hörer auf die Gabel.
Dann versuchte ich mich in meine Jacke zu zwängen, griff gleichzeitig nach meinem Schlüsselbund und versuchte mit meinem rechten Fuß die unterste Schublade von meinem Schreibtisch zu öffnen. Meine Bemühungen endeten darin, dass ich mich fast auf meinen Hintern setzte.
Laut fluchend fing ich mich ab und riss die Schublade mit der Hand auf. Dann kramte ich nach meiner Waffe und schob sie mir in mein Schulterhalfter. Schließlich stürmte ich den Gang entlang und versuchte an den Beamten vorbeizukommen.
Als ich endlich auf dem Parkplatz stand und meinen Wagen aufschloss, fühlte ich mich, als hätte ich die Bestzeit im Hundertmeterlauf erreicht.
Ich öffnete die Fahrertür meines Kombis und ließ mich auf den Sitz gleiten. Von weitem sah ich meine Sekretärin, wie sie mit einem Stapel Notizzettel wedelte. Ich stöhnte und schloss die Tür. Die Telefonate hatten zu warten.
Dann rammte ich den Zündschlüssel ins Schloss und startete den Motor.
Ein paar Sekunden später brauste ich vom Parkplatz auf die Pearlstreet. Ich wohnte jetzt seit sieben Jahren in Manhattan und arbeitete fast schon genauso lang in den Police Headquarters, doch noch immer hatte ich Probleme damit mir Straßennamen zu merken. Ich wusste, wenn ich in die Monroe Street wollte, musste ich irgendwann links abbiegen. Nur wann?
Auf gut Glück nahm ich die zweite Ausfahrt und folgte der Straße. Doch schon bald fiel mir auf, dass ich mich wieder verfahren hatte. Das passierte mir noch immer fast ständig. Warum musste Manhattan auch so verwinkelt sein? Ich wusste jedenfalls genau, warum ich eine viertel Stunde eingeplant hatte.
Als ich dann endlich an der St. Mary angekommen war, leuchteten mir schon die Sirenen von einem halben Dutzend Streifenwagen entgegen. Ich schüttelte den Kopf, als ich die Menschenmenge erkannte, die vergeblich versuchte an den Polizisten vorbeizukommen. Über mir hörte ich die Rotoren eines Hubschraubers. Ich brauchte nicht nachzusehen um zu wissen, dass die ersten Sender ihre Leute geschickt haben.
Die Blitzlichter von Fotografen der hiesigen Zeitungen verfolgten mich, als ich aus dem Wagen ausstieg.
Ich war noch keine drei Meter weit gekommen, als eine junge Blondine mir ein Mikrofon unter die Nase hielt.
„Können Sie uns eine Vermutung nennen, wer der Mörder ist?“, fragte sie.
Sofort kam zu dem ersten ein weiteres Mikrofon.
„Haben Sie eine Idee, warum dieser Mord stattgefunden hat?“, wollte ein weiterer Nachrichtensprecher wissen.
Bevor ich reagieren konnte, hatte ich vier weitere Mikrofone vor dem Gesicht. Ich wurde umkreist von wissbegierigen Menschen.
Sofort verdunkelte sich mein Gesicht, ich hob eine Hand und winkte ab.
„Kein Kommentar.“, meinte ich laut und deutlich.
Dann bahnte ich mir einen Weg durch die Menschenmenge.
Schließlich hatte ich das gelbe Absperrband mit der Aufschrift „Crime Scene – do not cross“ erreicht. Ich hob meine Plakette, die mich als Detective auswies, und ein Polizist hob das Band um mich durchzulassen.
„Brooke, da sind Sie ja endlich.“, hörte ich von weitem die schwere Stimme von Officer McScott.
Ich seufzte innerlich. McScott war kein schlechter Mensch, im Gegenteil. Ich mochte ihn eigentlich sehr, aber er war bei Mordfällen immer etwas übereifrig. Einmal war uns dank ihm ein Mörder durch die Lappen gegangen, der allerdings durch einen Zufall von einem anfahrenden Zug an einem Bahnübergang überfahren wurde.
Und wenn ich genau darüber nachdachte, hatte ich bei ihm des Öfteren das Gefühl, dass er lieber alles alleine machen würde. Von der Spurensicherung angefangen bis hin zur Autopsie der Leichen.
Mit solchen Menschen war es schwer vernünftig zusammen zu arbeiten.
„Ich hab mich verfahren.“, entschuldigte ich mich.
„Damit habe ich fast gerechnet.“, brummte er, packte mich am Arm und zog mich mit sich die Treppen hoch auf das Kirchengelände.
„Ich bat Sie die Gaffer wegzuschaffen. Dazu gehört auch die Presse.“, knurrte ich.
McScott winkte ab. Sofort spürte ich Wut in mir aufkeimen.
Mein Tag hatte nicht wirklich gut angefangen. Als ich mich nach zwei Stunden damit abgefunden hatte, dass ich den Vor- und Nachmittag im Büro verbringen werde, hatte mich ein Officer zu einem Tatort beordert. Der Officer hörte nicht auf meine Anweisungen und behandelte mich wie einen Rangniederen.
Ich überlegte mir ernsthaft, ob ich nicht den zuständigen Captain darüber informieren sollte. Ohne weiter darüber nachzugrübeln, machte ich mir eine gedankliche Notiz und ging einen halben Schritt vor McScott an der Kirche vorbei. Er sollte schon merken, wer hier der Chef war.
Als wir um die Kirche herumgegangen waren, kam uns ein älterer Mann entgegen. Seine schwarze Kutte hinderte ihn am schnellen Laufen und vor lauter Hektik wäre er ein paar Mal fast gestürzt.
Ich unterdrückte ein Grinsen.
„Pater Davis, das ist Detective Jamie Brooke.“, stellte mich McScott vor.
Wieder etwas, was mich störte. Der Ranghöhere lässt sich nicht vorstellen, er stellt sich selber vor.
„Ich weiß, ich kenne sie.“, erwiderte der Pater und streckte mir die Hand aus.
Ich ergriff und schüttelte sie.
McScott schaute uns verwirrt an, dann fasste er sich wieder und zu dritt liefen wir weiter.
„Sie haben die Leiche gefunden?“, fragte ich den Pater.
Dieser nickte.
„Ja, ich habe sie vor einer halben Stunde entdeckt, als ich meinen wiederholten Rundgang um die Kirche machte.“, erklärte er mir.
Ich konnte ihm ansehen, dass es ihm unangenehm war darüber zu sprechen.
„Haben Sie sie angefasst?“, wollte ich wissen.
„Detective. Ich habe ihm schon alle relevanten Fragen gestellt. Meinen Sie nicht auch, dass wir ihn nicht noch mal damit quälen sollten?“, mischte sich McScott ein.
Da platzte mir der Kragen.
„In Ordnung, Sie arroganter Vollidiot. Sie kennen vielleicht die Antworten, ich kenne Sie nicht. Und da Sie offenbar nicht in der Lage sind, mir auch nur vage zu erklären mit was es wir hier zu tun haben, sehe ich mich gezwungen die Sache selber in die Hand zu nehmen. Und denken Sie daran, ich bin immer noch Ihre Vorgesetzte. Also behandeln Sie mich auch so.“, fuhr ich ihn an.
McScott zuckte zusammen und wurde mit einem Mal ganz klein. Normalerweise kam ich mit allen meinen Kollegen gut klar. Nur heute wuchs mir alles über den Kopf. Es wurde Zeit, dass ich Urlaub nahm.
„Es… es tut mir leid.“, murmelte McScott.
Ich winkte ab und lief weiter neben dem Pater her.
„Um auf Ihre Frage zurückzukommen, Detective, nein, ich habe sie nicht angefasst.“, antwortete Davis.
„War sonst jemand in der Nähe?“, hakte ich nach.
Der Mann schüttelte den Kopf, dass sein spärliches Haupthaar wild hin und her wehte.
„Haben Sie etwas Auffälliges bemerkt?“
„Nein.“, murmelte er.
Ich dankte ihm und lief weiter.
Als ich um eine Ecke bog sah ich schon die ersten Kärtchen mit Zahlen. Offenbar hatte die Spurensicherung ein paar Fußspuren gefunden, die nicht hier her gehörten. Auch lag ein Zigarettenstummel am Tatort.
Ein weißes Baumwolltuch verdeckte die Leiche.
Wütend drehte ich mich zu McScott um.
„Wie lange arbeiten Sie schon bei der Polizei, Sir?“, wollte ich wissen.
Meine Stimme war gefährlich leise.
„Seit… seit 12 Jahren.“, erwiderte er kleinlaut.
„Dann können Sie mir sicherlich die Frage beantworten, wer Ihnen erlaubt hat, die Leiche zuzudecken?“, hakte ich nach und wurde einen Tick lauter.
„Niemand, Detective. Ich dachte…“
„Überlassen Sie das denken denen, die es können!“, unterbrach ich ihn, wirbelte herum und stürmte auf die Beamten zu, die um die Leiche herumstanden.
„Nehmen Sie ganz vorsichtig das Tuch ab, ich will mir die Leiche ansehen!“, bellte ich.
Die Männer – mir fiel wieder einmal auf, dass ich die einzige Frau hier war – zuckten zusammen und einer begann die Leiche von dem Tuch zu befreien.
Vor mir lag eine bildhübsche Frau. Sie war Mitte zwanzig und vielleicht 1,69 oder 1,75 groß. Das würde mir der Gerichtsmediziner sagen.
Was mir an der Leiche sofort ins Auge sprang, war die zarte Krokusblüte in ihrem Haar. Krokusse blühten um diese Jahreszeit lange nicht mehr und doch sah sie aus, als wäre sie gerade erst abgeknickt worden. Offenbar war die Blüte erst nach dem Tod der Frau in ihrem Haar befestigt worden, denn ihre Frisur sah nicht aus, als würde sie darin eine Blüte tragen.
Ich ging in die Hocke um mir die Leiche genauer ansehen zu können.
Auf den ersten Blick sah ich keine Verletzungen, die von äußerlicher Gewalteinwirkung hätten stammen können. Auch sonst sah die junge Frau eher wie eine Puppe als wie ein toter Mensch aus.
Ich schüttelte den Kopf und erhob mich wieder.
„War Bud schon da?“, fragte ich in die Runde.
Die Beamten waren zu verschüchtert um aufzusehen. Offenbar hatten sie es noch nie erlebt, dass ein weiblicher Detective so harsch mit ihnen umsprang. Keiner von ihnen sah auf.
„Nein M’am, er kommt auch nicht. Er meinte, wenn Sie hier fertig sind, sollen wir die Leiche direkt in die Gerichtsmedizin bringen.“, antwortete einer.
Ich schoss einen giftigen Blick nach ihm ab.
„Ich bin nicht privat hier, verdammt noch mal. Außerdem bin ich Ihre Vorgesetzte. Merken Sie sich das.“, fuhr ich auf.
„Packt sie ein.“
Dann drehte ich mich um und ging.
Es war doch zum davonlaufen mit diesen Jungspunden. Keiner von ihnen war trocken hinter den Ohren und trotzdem bildeten sie sich ein, sie könnten sich über mich stellen. Selbst wenn ich kein Detective sondern nur Officer wäre, allein meine Erfahrung sollte ihnen Respekt lehren.
Ich schüttelte den Kopf.