Um Gottes Willen, ein Cavecon mit einem Sidepull vergleichen...

(nicht böse nehmen, ich habs gerade nur sehr lustig gefunden xD)
Ein Cavecon hat eine dünne Kette im Nasenteil, die nur leicht mit Leder ummantelt ist, wird fest verschnallt, und hat die Ringe an der gleichen Position wie jeder normale Kappzaum.
Die Schärfe ist absolut nicht vergleichbar. Ein Cavecon hat zwar meist keine ganz so rasante Einwirkung wie eine Serreta sie haben kann, ist aber bei weitem scharf genug, während ein Sidepull sehr locker sitzt, seitlich geführt wird, und nur aus versteiftem Seil besteht, in den meisten Fällen (oder ggf. noch mit etwas ummantelt ist).
Auch die Einwirkung ist über die oben liegenden Ringe ganz anders als bei einem Sidepull, das dazu ja gar nicht die nötige Stabilität besitzt.
Ich persönlich würde für den Longenkurs auf keinen Fall mit Cavecon arbeiten, da ja wie du schon sagtest, Nechtan, die leichte Anlehnung dabei erwünscht ist.
Entsprechend muss sich das Pferd ja auch da in die Anlehnung trauen.
Davon abgesehen stelle ich es mir auch extrem schwierig vor, die entsprechenden Signale am Kappzaum, die der LK fordert, über ein Cavecon geben zu können, alleine schon, weil das von der Motorik her an der Longe schwierig wird.
Dazu kommt, dass Cavecons durch die fehlende Stabilität dazu neigen, auch gerne mal ein bisschen zu rutschen, wenns wirklich ans Longieren geht, was wiederum zu einer schwammigen Einwirkung führen kann, die gleichzeitig durch den dünnen Nasenteil zu starken Irritationen des Pferdes führen kann, da die widersprüchlichen Signale dann wieder recht deutlich ankommen.
Ich würde einen etwas stabileren Kappzaum immer vorziehen.
Es muss ja nichts mit weniger Einwirkung sein, nur etwas stabileres, sichereres.
Ich habe keines und habe auch nicht vor, mir jemals eines zuzulegen, da haben - meiner Meinung nach- andere Kappzäume in Einwirkung, Handhabung, Aussehen und Nützlichkeit viel größere Vorteile.
Zum alltäglichen Longieren sind Cavecons meiner Meinung nach nicht geeignet.
Manche Leute schwören zum Reiten darauf, den Grund dieser Begeisterung habe ich bis jetzt nicht rausfinden können (in den meisten Fällen kombiniert mit Trense oder Kandare).
Ich halte die auch zum Reiten nicht für wahnsinnig geeignet, aber das ist natürlich nur meine Meinung und spiegelt nicht unbedingt die anderer Leute wider.
.Mareike, ich denke, der da von Krämer wird sowas Cavecon-Nachmache-Mäßiges sein, allerdings habe ich von dem u.A. schon mehrmals gehört, dass da einfach der mittlere Ring rausgerissen ist, die seitlichen Ringe sitzen ganz komisch, der Backenriemen sitzt irgendwo völlig unmöglich (immerhin hat er einen, der "Spanische Kappzaum" von Loesdau ist ja noch viel katastrophaler).
Dass die nun einfach das Fahrradketten-Prinzip vom Cavecon übernommen haben, ist mir auch einfach unsympathisch.
Von der Passform und dem Material her kann das nicht der Burner sein, zumal der ja auch sehr sehr stark rutschen soll, und eben wie gesagt die Ringe wohl nicht besonders stabil sind.
Die Schärfe eines Kappzaumes hängt eigentlich nicht daran, ob man Hilfszügel verschnallt, oder nicht- die Kopf-Hals-Haltung tut zur Schärfe eigentlich nichts zur Sache.
Man sollte eben aufpassen- wie bei der normalen Trense auch- dass keine Falten vom Maul zwischen Gebiss & Kappzaum eingequetscht werden, ihn also entsprechend richtig verschnallen.
Für den alltäglichen Gebrauch und das normale Longieren empfiehlt sich eigentlich am Besten (auch passformtechnisch) ein dreigelenkiger Kappzaum (z.B. ein portugiesischer) mit Lederpolster/Ummantelung (kein Nylon), die sind leicht, schmal, aber nicht zu schmal, stabil, lassen sich gut verschnallen, und man kann damit auch gut reiten.
Anka05, wie die anderen schon sagten, müsste der Kappzaum noch ein Stück höher verschnallt werden.
Aber ein Finger breit unter dem Jochbein ist eigentlich zu hoch.
So, wie du ihn grafisch höher gesetzt hast, und dann noch evtl. einen halben-1cm höher, dann sollte das zum Longieren ohne Ausbinder/Gebiss gut sein.
Einen Kappzaum darf man auch einfach nicht zu hoch verschnallen, das ist ein häufiger Fehler, dass der Kappzaum wirklich ganz knapp unters Jochbein geknallt wird, wo die entsprechende Wirkung, die der Kappzaum aufs Pferd hat, völlig fehl am Platze ist.
2 Finger unterm Jochbein ist sicherlich ein ganz guter
Richtwert.
Wie das Ganze dann mit Ausbindern am Gebiss aussieht, ist eine andere Frage, das muss man dann immer separat beurteilen, und dann ggf. einen kleinen Kompromiss eingehen, je nachdem wie lang die Maulspalte ist, wie hoch das Gebiss sitzt et cetera.
Dazu würde ich bei dem Kappzaum auf jeden Fall dieses fürchterliche Stirnband abmachen.
Es ist mir bis heute ein Rätsel, was man sich von einem Stirnband am Kappzaum erhofft, geschweigedenn von so einem breiten Teil - das sieht unschön aus, stört, und ist vollkommen unnötig.
Bei der Trense ist ein Stirnband nötig, aber am Kappzaum definitiv nicht.
Dass bei deinem nun an den Backenstücken Ringe sind, lässt sich nun nicht mehr ändern, könnte aber eventuell zu Instabilität/Rutschen führen.
Wie gesagt, eventuell.
Die Backenriemen sitzen schon ganz gut so, wenn du den Kappzaum insgesamt etwas höher verschnallst, werden auch die noch einen Ticken höher kommen, dann sollte das gut sitzen.
Nur zu hoch darf der Backenriemen natürlich auch nicht sitzen.
Dass dein Kappzaum nun so ein Nylongebilde ist, kann natürlich auch zu unschönem Verrutschen führen, oder auch scheuern, kommt immer auf die Passform, Breite der Riemen etc. an.
Mir scheint das Eisen fast etwas groß zu sein, für die kleine Nase da, aber das kann ich so jetzt nicht einfach beurteilen.
Grundsätzlich sieht das aber nicht ganz schlecht aus, vorerst müsste der auf jeden Fall ein Stück höher, und dann wären Fotos sicher nochmal hilfreich
Und nur nochmal generell etwas zur Passform eines Kappzaumes:
Man kann einen Kappzaum auch wie ein hannoversches Reithalfter verschnallen, es ist nicht unbedingt so, dass ein Kappzaum nur weit oben auf die Nase gehört.
Sind die seitlichen Ösen am Naseneisen rund/oval und nicht eckig, kann man ihn auch einfach hannoversch verschnallen, und auch so vierzüglig reiten.
Das darf man natürlich auf keinen Fall zu fest verschnallen, genauso wie ein hannoversches Reithalfter, und ist auch sicherlich nicht für Anfängerhände gedacht, ist aber auch auf keinen Fall eine schlechte Kombination, und wird auch oftmals als Kombination/Übergang beim Anreiten gerne genutzt.
Aber wie gesagt, das nur als kleine Info zum Thema
Ah, und Nechtan, das mit dem zweigelenkigen Kappzaum kann ich verstehen, die Dinger sind häufig von der Passform der Eisen recht schwierig und neigen auch mal zum Verkanten...
Deshalb bevorzuge ich gelenkfrei oder dreigelenkig.
Aber wenn du für Nechtan etwas mehr Einwirkung brauchst, und damit umgehen kannst, könntest du statt Cavecon (ich hätte ja so gerne eine Cedille um das Wort richtig schreiben zu können XD) auch mal nach einer gepolsterten Serreta schauen, die müsste aber dann natürlich auch erstmal auf eine Tinkernase passen, was vermutlich der schwierigere Teil an der Sache wäre.
Ich hoffe ich hab jetzt nix vergessen : D
EDIT:
.Mareike, es gibt nich nur Cavecon und den eingedeutschten Inbegriff von Schwergewicht bei den Kappzäumen...
Die Palette ist so breit, da findet sich eigentlich für jeden etwas.
Ein Cavecon mit Lammfell abzupolstern ist fast ein Ding der Unmöglichkeit, wenn du das Ding am Pferdekopf behalten willst