Johnnie
kleiner Disclaimer:
Ähnlichkeiten/Parallelen mit real existierenden personen sind rein zufällig bzw. müssen nicht wirklich so sein - ihr wisst schon
Alles zum Musical "Romeo und Julia" => Gerard Presgurvic
Die Geschichte geht mal wieder ein bisschen ins "pferdige" bzw. befasst sie sich sehr stark mit zwischenmenschlichen Beziehungen.
KEIN Kitsch!
Ich würd mich sehr freuen, wenn ich nen bisschen Feddback erhalte bzw. bin ich grade bei dieser Story sehr auf konstruktive Kritik angewiesen...
So, viel Spaß beim lesen
Ungeduldig trommelten meine Finger auf dem Lenkrad herum. Da wollte ich dem nachmittäglichen Stadtstau einmal aus dem Weg gehen und jetzt fuhren die Idioten hier am Stadtrand wie zum Sonntag Nachmittag. Doch endlich bog auch der letzte Fahrer mit Hut vor mir ab und die Straße gehörte mir – gut, nicht ganz...
„Vorsicht!“ Erschrocken stieg ich auf die Bremse, als vor meinem Auto ein Pferd auf die Straße sprang. „Kannst du nicht aufpassen?“ blaffte ich die Reiterin durch das geöffnete Fenster an und schob mir die Sonnenbrille von den Augen in die Haare.
„Kannst du nicht langsamer fahren?“ blaffte sie zurück und funkelte mich aus dunklen Augen durchdringend an. „Was kann ich dafür, wenn du den Gaul nicht im Griff hast?“ argumentierte ich weiter. Normalerweise war ich nicht streitsüchtig aber unsere Probe war denkbar schlecht gelaufen und bei solchen Schlappen werden wir Männer immer ganz besonders empfindlich. Bevor die junge Frau noch etwas erwidern konnte, legte ich den Gang ein und brauste davon. Im Rückspiegel sah ich noch, wie die Reiterin den Kopf schüttelte und das Pferd nervös von einem Bein auf das andere trat. Verantwortungslos. So etwas gehörte nicht auf die Straße. Der Fahrtwind in meinen Haaren und der Geschwindigkeitskick ließen meine Wut langsam verrauchen aber ich wollte trotzdem nur noch nach Hause.
Erschöpft lies ich mich daheim auf mein schneeweißes Sofa sinken, beförderte den Schlüssel mit einem gekonnten Treffer auf eine Kommode und legte die Füße auf den Tisch. Den Strafzettel, den mir die Polizei verpasst hatte, ignorierte ich galant. Zu schnell - dass ich nicht lache! Ich wollte mir gerade mein Textbuch zu Hand nehmen, als das Telefon klingelte. Erschrocken zuckte ich zusammen und stieß mit der Hand gegen den Glastisch. Konnte man hier denn nicht einmal seine Ruhe haben!? Fluchend stand ich auf und griff nach dem Hörer. „Ja?“ Ich melde mich nie mit meinem Namen, falls irgendwelche Fans dran sind oder so. „Hi, hier ist Anny.“ Anny? Ah, Anny! Fanclub. Fast automatisch setzte ich ein Lächeln auf und schluckte die schlechte Laune herunter. Fans konnten verdammt nachtragend sein, wenn man sie vor den Kopf stieß. „Hi. Wie geht’s?“ erkundigte ich mich und versuchte vergeblich, an meine Kaugummis auf dem Sofa zu kommen. Ich sollte mir dringend ein schnurloses Telefon zulegen. „Gut, danke“ antwortete sie und ich gab es auf, meine Kaugummis erreichen zu wollen und setzte mich auf den Fußboden.
„Wir wollen ein Fantreffen in Wien organisieren, am besten gegen Ende der Spielsaison“ erklärte mir Anny, die seit 2 Jahren meinen Fanclub leitete und bereits letztes Jahr ein Fantreffen auf die Beine gestellt hatte. „Also schon in vier bis fünf Wochen? Was habt ihr denn geplant?“ erkundigte ich mich weiter und musterte meine Zehenspitzen. „Das wird eine Überraschung.“ Nein. Bitte nicht. Ich hasse Überraschungen! Die sind etwas, was ich nicht im Griff haben könnte und allein der Gedanke daran machte mich fertig. Noch bevor ich protestieren konnte, fuhr Anny fort: „Bist du einverstanden?“
„Ja.“
„Gibst du mir einen passenden Termin?“
„Egal, ich hab Zeit.“
„Gut, dann meld ich mich die nächsten Wochen noch mal.“
„Machs gut.“
„Tschüss.“
Ich legte den Hörer zurück auf die Station und blieb noch einen Moment lang sitzen. Fantreffen. Das letzte Mal hatte ich noch tagelang eine Gesichtslähmung vom vielen Lächeln, meine Hand hatte geschmerzt vom vielen Schreiben und Fotoapparate konnte ich seitdem auch nicht mehr sehen. Das ist der Preis eines „Promis“. Selbst wenn man nur ein Schauspieler und Sänger ist. Ein Musicaldarsteller. Fans hat man immer.
Wenn die Leute anfangen, dein Klingelschild zu fotografieren oder in den höchsten Tönen kreischen, wenn sie dich nur erahnen – dann weist du, dass du berühmt bist.
Ähnlichkeiten/Parallelen mit real existierenden personen sind rein zufällig bzw. müssen nicht wirklich so sein - ihr wisst schon

Alles zum Musical "Romeo und Julia" => Gerard Presgurvic
Die Geschichte geht mal wieder ein bisschen ins "pferdige" bzw. befasst sie sich sehr stark mit zwischenmenschlichen Beziehungen.
KEIN Kitsch!
Ich würd mich sehr freuen, wenn ich nen bisschen Feddback erhalte bzw. bin ich grade bei dieser Story sehr auf konstruktive Kritik angewiesen...
So, viel Spaß beim lesen

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Ungeduldig trommelten meine Finger auf dem Lenkrad herum. Da wollte ich dem nachmittäglichen Stadtstau einmal aus dem Weg gehen und jetzt fuhren die Idioten hier am Stadtrand wie zum Sonntag Nachmittag. Doch endlich bog auch der letzte Fahrer mit Hut vor mir ab und die Straße gehörte mir – gut, nicht ganz...
„Vorsicht!“ Erschrocken stieg ich auf die Bremse, als vor meinem Auto ein Pferd auf die Straße sprang. „Kannst du nicht aufpassen?“ blaffte ich die Reiterin durch das geöffnete Fenster an und schob mir die Sonnenbrille von den Augen in die Haare.
„Kannst du nicht langsamer fahren?“ blaffte sie zurück und funkelte mich aus dunklen Augen durchdringend an. „Was kann ich dafür, wenn du den Gaul nicht im Griff hast?“ argumentierte ich weiter. Normalerweise war ich nicht streitsüchtig aber unsere Probe war denkbar schlecht gelaufen und bei solchen Schlappen werden wir Männer immer ganz besonders empfindlich. Bevor die junge Frau noch etwas erwidern konnte, legte ich den Gang ein und brauste davon. Im Rückspiegel sah ich noch, wie die Reiterin den Kopf schüttelte und das Pferd nervös von einem Bein auf das andere trat. Verantwortungslos. So etwas gehörte nicht auf die Straße. Der Fahrtwind in meinen Haaren und der Geschwindigkeitskick ließen meine Wut langsam verrauchen aber ich wollte trotzdem nur noch nach Hause.
Erschöpft lies ich mich daheim auf mein schneeweißes Sofa sinken, beförderte den Schlüssel mit einem gekonnten Treffer auf eine Kommode und legte die Füße auf den Tisch. Den Strafzettel, den mir die Polizei verpasst hatte, ignorierte ich galant. Zu schnell - dass ich nicht lache! Ich wollte mir gerade mein Textbuch zu Hand nehmen, als das Telefon klingelte. Erschrocken zuckte ich zusammen und stieß mit der Hand gegen den Glastisch. Konnte man hier denn nicht einmal seine Ruhe haben!? Fluchend stand ich auf und griff nach dem Hörer. „Ja?“ Ich melde mich nie mit meinem Namen, falls irgendwelche Fans dran sind oder so. „Hi, hier ist Anny.“ Anny? Ah, Anny! Fanclub. Fast automatisch setzte ich ein Lächeln auf und schluckte die schlechte Laune herunter. Fans konnten verdammt nachtragend sein, wenn man sie vor den Kopf stieß. „Hi. Wie geht’s?“ erkundigte ich mich und versuchte vergeblich, an meine Kaugummis auf dem Sofa zu kommen. Ich sollte mir dringend ein schnurloses Telefon zulegen. „Gut, danke“ antwortete sie und ich gab es auf, meine Kaugummis erreichen zu wollen und setzte mich auf den Fußboden.
„Wir wollen ein Fantreffen in Wien organisieren, am besten gegen Ende der Spielsaison“ erklärte mir Anny, die seit 2 Jahren meinen Fanclub leitete und bereits letztes Jahr ein Fantreffen auf die Beine gestellt hatte. „Also schon in vier bis fünf Wochen? Was habt ihr denn geplant?“ erkundigte ich mich weiter und musterte meine Zehenspitzen. „Das wird eine Überraschung.“ Nein. Bitte nicht. Ich hasse Überraschungen! Die sind etwas, was ich nicht im Griff haben könnte und allein der Gedanke daran machte mich fertig. Noch bevor ich protestieren konnte, fuhr Anny fort: „Bist du einverstanden?“
„Ja.“
„Gibst du mir einen passenden Termin?“
„Egal, ich hab Zeit.“
„Gut, dann meld ich mich die nächsten Wochen noch mal.“
„Machs gut.“
„Tschüss.“
Ich legte den Hörer zurück auf die Station und blieb noch einen Moment lang sitzen. Fantreffen. Das letzte Mal hatte ich noch tagelang eine Gesichtslähmung vom vielen Lächeln, meine Hand hatte geschmerzt vom vielen Schreiben und Fotoapparate konnte ich seitdem auch nicht mehr sehen. Das ist der Preis eines „Promis“. Selbst wenn man nur ein Schauspieler und Sänger ist. Ein Musicaldarsteller. Fans hat man immer.
Wenn die Leute anfangen, dein Klingelschild zu fotografieren oder in den höchsten Tönen kreischen, wenn sie dich nur erahnen – dann weist du, dass du berühmt bist.