Muhaha, man stelle sich vor, ich leb noch ^^.
Un hatte sogar mal wieder Lust weiter zu schreiben, ich hoffe ihr habt auch noch Lust zu lesen *kopf einzieh und in ecke renn zum schämen*! Na ja, auf jeden Fall kommt hier ma der nächste Teil, freu mich auf viele viele Kommentare mit Kritik und Lob und bestimmt wieder mit vielen Fehlerchens xD. Na ja, kennt mich ja.
So, jetz aba viel Spaß beim lesen
!
„Hey, was denn passiert, was hat er gesagt?“, fragte Juan leicht verwirrt und zog mich näher an sich. Ich war so froh, dass jemand da war, der mich einfach nur festhalten konnte, mir das Gefühl gab, nicht alleine zu sein und verstanden zu werden.
„Ach, mein Bruder ist doch der größte Arsch den es gibt! Er stellt sich an wie der letzte Depp, wie ein kleines Kind... und so was von egoistisch. Warum muss der nur so sein?“, fragte ich verzweifelt und vergrub mein Gesicht an seiner kräftigen Schulter. Die Tränen, die ich vor kurzem noch mit Mühe zurückgehalten hatten schossen jetzt haltlos aus meinen Augen und rannen meine geröteten Wangen hinunter. Juan sagte überhaupt nichts, er tat das, war in diesem Moment das richtige war, hielt mir einfach fest und strich mir vorsichtig über den Rücken.
„Es tut mir so leid!“, sagte er nach einer Weile. Ich löste mich von ihm und sah weg.
„Ach, du kannst doch auch nichts dafür, aber warum muss das ausgerechnet mein Bruder sein?“, seufzte ich und versuchte, meine schwarz verschmierten Augen wieder in Ordnung zu bringen.
„Hm, Schicksal würde ich sagen!“, meinte Juan und lächelte mir zu. Dann stand er auf. „Komm mit, wir gehen jetzt erst mal zu mir und da kannst du dich frisch machen, ist das ok für dich?“
„Ja klar, danke!“
Er stand auf und hielt mir seine Hände hin, um mir aufzuhelfen. Dankbar griff ich nach ihnen und stand mit zitternden Beinen auf. Juan warf mir einen besorgten Blick zu, dann ging er mit großen Schritten die Straße entlang auf den nicht weit entfernten Hof zu.
Ich folgte ihm, den Blick starr auf den Boden gerichtet und in Gedanken versunken. Warum musste Markus uns das antun? Warum konnte er nicht normal sein, wie jeder andere und sich mit seiner Situation abfinden. Ich seufzte tief.
Als wir das Gelände erreicht hatten warf Juan einen besorgten Blick über die Anlage. Nichts war zu sehen. Er wirkte auf einmal wieder verändert und angespannt. Nicht so locker wie er es vorher war, nicht so wie ich ihn kannte. Augenblicklich erinnerte ich mich an das letzte mal, an unsere Begegnung am Strand. Er hatte so schwach gewirkt, so verletzlich. Was war nur los?
„Komm mit!“, meinte er leise und ging auf die Herrenhaus zu. Von innen verlor dieses kein bisschen seiner Schönheit, die man schon von außen erkennen konnte. Beeindruckt drehte ich mich um meine eigene Achse und ließ meinen Blick über den Marmornen Fußboden und die edlen Möbel streifen, die den Raum füllten.
“Nicht sonderlich gemütlich, nicht wahr?“, Juan lachte bitter auf und verschwand um eine Ecke. Ich hob verwundert eine Augenbraue und folgte ihm.
Sein Zimmer schien sich schon auf den ersten Blick vom Rest des Hauses abzuheben. Statt auf dunkle, edle Holztöne schien es hier mehr um warme Töne zu gehen. Ein helles weiß mischte sich mit orange und hellen Holzmöbeln. Auf einem Tisch stand ein großer Zimmerbrunnen, der den Raum mit einem angenehmen Plätschern erfüllte.
“Du hast es schön hier.“, meinte ich und lächelte Juan leicht zu. Er zuckte die Achseln und ließ sich auf sein Bett fallen.
“Ja, es geht so. Wenn man den Rest vom Haus wegschneidet passt es.“ Langsam wand er seine Augen ab und griff nach dem Telefon, dass auf einem Schränkchen neben dem großen Bett stand. „Wenn du kurz wartest? Ich werde Iki anrufen...“
“Ok, sag ihr bitte einen Gruß von mir.“
“Ja, werd ich machen.“
Durch ein großes Fenster brach Licht in den Raum und ließ die warmen Farben noch zusätzlich leuchten. Neugierig ging ich auf das Fenster zu und warf einen Blick hinaus. Die Aussicht war berauschend.
Die großen, ausgedehnten Koppeln, auf denen sich hier und da der eine oder andere Pferdekörper bewegte, bis hin zum glänzenden, blauen Meer, dass sich bis zum Horizont erstreckte. Ich seufzte und starrte hinaus.
Wie hatte ich mich jemals weigern können hier hin zu fahren? Wie hatte ich diese wunderschöne Landschaft nicht sehen können, diese Idylle, diese Ruhe... und diese Spanier. Ein Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus und ich drehte mich wieder zu Juan, der immer noch das Telefon am Ohr hatte und auf Iki einredete. Nach einer Weile rollte er die Augen und legte auf.
“Sie ist sehr aufgebracht.“, meinte er zu mir. „Sie meinte, sie würde am liebsten jedes Haus hier durchsuchen, nur um ihn wieder zu finden. Ich habe ihr gesagt, dass sie ihm einfach Zeit lassen soll, aber sie wollte nicht auf mich hören.“
“Na ja, ich kann sie irgendwie verstehen...“, gab ich leise zu. Auch in meinem Kopf war diese Idee schon gewesen, doch bis jetzt hatte ich sie immer verdrängt.
Juan sah mich einen Augenblick an, dann öffnete er den Mund, um etwas zu erwidern, doch ein lautes Klopfen an der Tür hielt ihn davon ab. Seine Augen weiteten sich etwas und er schloss den Mund wieder.
“Verdammt... was macht er schon hier?“, wisperte er, dann wand er sich an mich. „Die große Tür da, dass ist mein Bad. Du wolltest dich doch Frischmachen?!?“, flüsterte er mir zu und drückte mich leicht in die Richtung, in die er eben gezeigt hatte. „Und komm bitte erst wieder, wenn ich dich Rufe, ok?“, fügte er hinzu und sah mich flehend an.
Ich nickte perplex, ließ mich durch die Tür schieben und schloss sie hinter mir. Ein Bewegungsmelder ließ sofort ein gleißendes Licht angehen. Erschrocken sah ich mein Spiegelbild an. Riesige schwarze Flächen hatten sich unter meinen Augen ausgebreitet und meine Augen waren gerötet. Ich zog eine Augenbraue hoch und seufzte, dann griff ich nach einem Waschlumpen, der ordentlich zusammengelegt auf dem Waschbecken lag und versuchte, mich wieder einigermaßen auf Vordermann zu bringen.
Auf einmal drangen aufgebrachte Stimmen durch die Tür zu mir vor. Ich hielt inne und ging langsam auf die Tür zu. Was war da los?
Man hörte eine tiefe, männliche Stimme schreien, dann folgte eine kurze Stille, bevor Juans Stimme in eben dieser Lautstärke antwortete. Wortschwalle auf Spanisch klangen in meinen Ohren und ich versuchte verzweifelt auch nur ein Wort zu verstehen. Wer war dieser Mann? Was wollte er von Juan? Ein Knall ließ mich zusammen zucken, dann war es still.
Panisch ließ ich meinen Blick durch den Raum schweifen, hörte mein Herz bis zum Hals schlagen. Was war passiert? Was war mit Juan?
Schritte erklangen und die Tür wurde geöffnet.
“Cara, du musst jetzt leider gehen...“, meinte er in ziemlich unterkühltem Tonfall. Sein Gesicht wirkte düster, plötzlich um ein paar Jahre gealtert. Ich warf ihm einen unsicheren Blick zu, dann nickte ich stumm und ging hinter ihm her zum Ausgang. Juan schloss die Tür hinter mir Wortlos zu. Ich musste mit der Fassung ringen. Was war das hier eigentlich für ein Spiel? Mein Blick wanderte noch einmal zu dem Haus, bevor ich mir auf die Lippe biss und zurück zu Ikis Haus lief.
“ Señorita Cara!“
Ich wirbelte herum, sah den Stallwart Pedro, der mir seinen gesamten Zahnlücken mit einem breiten Grinsen zeigte.
“Hola!“, meinte ich freundlich und wand mich zu ihm. Warum musste er jetzt auftauchen? Gerade jetzt, wo ich eigentlich nur meine Ruhe wollte. Ruhe um nachzudenken...
“Du wolle reite heute?“, fragte er mit sehr starkem Akzent.
“No No!“, ich schüttelte bestimmt den Kopf und deutete die Straße entlang. „Heim gehen!“
“Ah.“, er wirkte enttäuscht, hob die Hand zum Gruß und lief in seinem langsamen, buckligen Gang zurück zu den Pferden, die ihm erwartungsvoll die edlen Hälse entgegenreckten.
Leise öffnete ich die Eingangstür und sah vorsichtig um die Ecken. Ich hatte keine Lust mit jemandem zu reden, vor allem nicht mit Iki. In meiner Kehle löste sich ein Knoten, als ich erkannte, das ich alleine war. Iki war sicher Bekannte besuchen, oder nach Markus suchen.
“Eigentlich sollte ich ihr helfen!“, sagte ich zu mir selbst, doch dann schüttelte ich den Kopf und ging in mein Zimmer.
Als erstes fiel mir mein Handy auf. Eine neue SMS. Mein Herz begann zu klopfen und blieb beinahe stehen, als ich den Absender las. „Hey Maus... ich hoffe es gefällt dir im Urlaub, ich freue mich schon darauf, wenn du endlich zurück kommst. Hab dich lieb, Grüßle Marci“. Sofort flammte sein Bild vor meinen Augen auf, die tollen Haare, die tollen Augen... aber doch nichts im Vergleich zu Juans.
Plötzlich fing alles an sich zu drehen, Juans und Marcis Bild wirbelten sich vor meinen Augen, mir wurde schlecht und ich ließ mich aufs Bett fallen, Tränen rannen über mein Gesicht.