Soooooodele... und hier ist er ^^... hoffe mal er gefällt euch
!
Iki, die sich zu uns umgedreht hatte, bemerkte meinen Blick und folgte ihm. Als sie sah, was ich gerade entdeckt hatte fing sie an zu lachen.
„Nein, nein, du brauchst gar nicht so geschockt schauen!“, meinte sie lachend. „Das ist doch nicht mein Haus. Oder dachtest du, ihr habt so wohlhabende Verwandte hier in Fuerteventura?“. Auch Juan hatte sich umgedreht und grinste mich breit an, drehte sich dann aber sofort wieder zurück zur Windschutzscheibe, um den Verkehr um uns herum zu verfolgen.
„Na ja...“, meinte ich unsicher. „Ich meine, wir fahren doch genau darauf zu!“. Mein Blick fuhr über die Villenartigen Stallkomplexe, die vor uns lagen. Die Wände waren verziert und aus dem Außenfenstern sah man den einen oder anderen Pferdekopf ragen. Das große Herrenhaus dahinter übertraf das ganze aber noch an Schönheit. Bewundernd betrachtete ich es und stellte mir vor, wie es sein musste, darin zu leben.
„Mein Haus ist weiter hinten!“, meinte Iki und drehte sich wieder um. Was sie wohl für ein Haus haben würde. Vielleicht auch so eine Villa? Ich sah mich grübelnd um, doch da fiel mir ein, dass sie ja gemeint hatte, dass sie nicht so reich war. Wir würden doch nicht etwa in einer Bruchbude landen? Nervös sah ich aus dem Fenster. Markus warf mir einen Blick zu.
„Sag mal, was ist denn mit dir los? Du sitzt ja wie auf Bienen!“, meinte er leise und sah mich kritisch an.
„Ja, vielleicht...“, meinte ich abwesend und sah weiterhin hinaus.
Das Haus, vor dem wir kurz danach halt machten war weder eine Luxusvilla, noch eine Bruchbude. Es war eine süße, einstöckige Finca, die Wände weiß gebleicht und Hufförmig zu uns hin geöffnet. Ich betrachtete sie neugierig. Die Wände waren teilweiße mit wildem Wein bewuchert und Blumen blühten überall um den breiten Weg, der zum Eingang führte.
„Los, aussteigen!“, befahl uns unsere Tante freundlich und hielt dir Türen offen, während Juan schon zum Haus lief und die Tür öffnete. Ob er wohl ihr Sohn war? Ich musterte beide, doch sie schienen keine wirkliche Ähnlichkeit zu haben. Immer noch in Gedanken folgte ich meinem Bruder in das Haus. Es war freundlich und hell eingerichtet und strahlte diese Art südländische Gastfreundschaf aus, die jeder Urlauber im Süden sucht.
Iki lief sofort in die offene Küche, die mit einer Theke vom Ess- und Wohnbereich abgeschirmt war und öffnete den Kühlschrank. Geschäftig drehte sie sich zu uns um. „Juan, Markus, Cara... Durst? Hunger? Wir haben alles da!“, fragte sie in die Runde und wartete anscheinend auf eine große Bestellung. Sie schien es zu lieben, Leute zu bedienen.
Juan und Markus schüttelten den Kopf. Ikis Blick wanderte zu mir, sah mich erwartend an. „Nein danke, Tante... ähm, Iki meine ich!“, meinte ich grinsend. Enttäuscht schloss sie den Kühlschrank wieder und schwang sich auf einen der Barhocker.
„So, Kinder... dann werde ich euch jetzt mal eure Zimmer zeigen...“, meinte Iki nach kurzem Abwarten. „Ihr seid doch sicher schon sehr gespannt darauf, wie ihr hier wohnen werdet, oder?“
„Und ich werde dann mal einen Abflug machen. Man sieht sich später Iki, mein Vater wird sich freuen, wenn ich auch mal wieder vorbei schaue!“, meinte Juan zwinkernd und sprang auf.
„Ja, da magst du recht haben!“, lachte Iki. „Sag ihm einen schönen Gruß von mir!“
„Werd ich ausrichten.“, meinte Juan. Dann wand er sich an uns. „Also, man sieht sich später! Adios...“ Mit diesen Worten fegte er aus dem Raum. Ich sah ihm nach. Irgendwas hatte dieser Typ, aber das war wahrscheinlich nur dieser südländische Charm, von dem doch immer so viel geschwärmt wurde. Ich rümpfte die Nase und fing mir damit einen verwunderten Blick von Iki und Markus ein.
Kurze Zeit später saß ich in meinem Zimmer. Es war nicht sehr groß, aber doch nicht so klein, dass es beengend wirkte. Das Bett war groß und weiß überzogen, ein kleiner Schreibtisch, ein Schrank und eine große grüne Pflanze füllten den Raum gänzlich aus. Ich sah mich um. Auch die Bilder an der Wand betrachtete ich ausführlich, bevor ich mich aufrappelte und damit begann, meine Schränke einzuräumen. Nach einer Weile klopfte es an der Tür.
„Herein!“, meinte ich kurz angebunden und warf einen erwartenden Blick auf die Person, die mein Zimmer betrat.
„Hey, kommst du mit zum Stand? Iki will uns die besten Stellen zeigen!“, meinte mein Bruder und grinste mich begeistert an. Ihn schien das Urlaubfeeling ja schon voll und ganz gepackt zu haben. Hatte er vergessen, dass wir gar nicht hier sein wollten? Ich warf ihm einen bösen Blick zu.
„Nein, danke... ich bleibe lieber hier!“, meinte ich kühl und wand mich wieder meinen Sachen zu. Markus seufzte.
„Ach du bist aber auch störrisch! Wir können doch jetzt eh nichts daran ändern, dass wir hier sind, also müssen wir es doch auskosten, oder? Schon deine eigenen Worte vergessen? ‚Vielleicht wird uns ja der Abstand von allem gut tun!’. Ja, dass hast du gesagt, jetzt beweiß mir doch auch mal, dass du es wirklich so gemeint hast.“ Ich sah ihn an und biss mir auf die Lippe. Er hatte recht, das hatte ich wirklich gesagt, aber doch nur, um ihn zu beruhigen!
„Markus, bitte lass mir doch noch ein bisschen Zeit. Ich brauche sie doch, um mich an alles hier zu gewöhnen!“, meinte ich traurig und sah ihn mit großen Augen an. Markus legte seinen Arm um mich und knuffte mich dann kurz Kumpelhaft in die Seite.
„Schaffst das schon, Kleines!“, meinte er zwinkernd und verließ den Raum. Ich sah ihm hinterher. Hoffentlich war Iki jetzt nicht enttäuscht von mir!