heartie
Spontane Eingebung, schreibe mehr an der Fantasystory weiter wie an dieser hier, wollte trotzdem Mal wissen was ihr davon haltet (:
Moa rieb sich die Augen, und drehte sich langsam zu ihrem Nachtkästchen um.
Nervtötend blinkte ihr Wecker, und piepste laut. Kurz betrachtete das Mädchen das Ziffernblatt und verglich es mit dem auf ihrer Armbanduhr. Sie musste feststellen, dass ihr Wecker keinen Fehler hatte, und es wirklich halb acht war. Das hieß wohl oder übel – aufstehen!
Seufzend schlug sie die Bettdecke zurück und torkelte zu ihrem Radio. Das übliche Ritual begann.
Laut zu ‚Know’ von System of a Down singend kämmte sie sich, zog sich an, putzte sich die Zähne, wusch sich das Gesicht und schminkte sich.
Dann packte sie ihre Schultasche, und als schließlich alle Hefte und Mappen in dem pinken Eastpack verstaut waren, ließ sie noch einmal ihren Blick durch das Zimmer schweifen.
An den Wänden thronten fünf große Poster von ihrem Lieblingsfußballer – ein unbedeutender Spieler, in einem unbedeutenden Verein der Türkei. Moa hatte angefangen türkisch zu lernen, da sie so vernarrt in ihn war. Ihr Glück war, dass ein Freund von ihr, Muhammed, ein genauso großer Fan von ihm war, und ihr viel über Fußball und die Türkei –einschließlich der Sprache- beibrachte.
Mit einem Lächeln auf den Lippen ging sie hinunter in die Küche.
Ihre Mutter war bereits wach.
„Morgen Schatz!“, begrüßte sie ihre Tochter, und gab dem Mädchen einen Kuss.
„Hey“
Moa teilte, bis auf die Größe – sie war mit 16 Jahren bereits über 1m 80 cm gewachsen - wenig mit ihren Eltern.
Ihre Haare waren zwar glatt wie die ihrer Mutter, aber vom vielen Färben hatten sie Spliss. Sie hielt sie nun meistens ziemlich kurz. Ihr Vater nannte sie deswegen auch öfters Bubi, aber das ignorierte das Mädchen weitgehend.
Auch wenn sich ihre Eltern, soweit es der Beruf zuließ, modern kleideten, mochte sie den Stil von ihnen nicht.
Ihre Mutter trug fröhliche Farben, ihr Vater meistens beige, weiß und braun.
Moa selbst schwor auf dunkel. Schwarz, grau – hie und da auch weiß – und als Kontrast grelle Farben, bevorzugt pink.
So hatte sie heute ein pinkes T-Shirt mit der Aufschrift „What you see is what you get!“, eine schwarze, enge Jacke und ihre graue Jean gewählt.
Es war ihren Eltern egal, dass sie sich so dunkel kleidete, auch die schwarze Umrandung ihrer ‚Katzenaugen’ störte sie nicht.
Moa war eigentlich ein hübsches Mädchen. Früher hatte sie ihre Haare schwarz gefärbt und lang getragen und schminkte sich einschließlich der Lippen in einem dunklen Lila. Sie hatte sich aber verändert, wurde lebensfroher und selbstbewusster.
Nun kleidete sie sich nach ihrem Geschmack, und nicht nach dem ihrer Freundinnen, oder denen, die es einmal schienen zu sein. Sie griff nun zu pastellfarben. Aprikosenfarbener Lipgloss, wenig Rouge in einem zarten blassrosa. Nur den schwarzen Lidstrich hatte sie von ihrem ‚alten Ich’ beibehalten.
Kurz checkte Moa die Uhrzeit, schmierte sich ein Pausenbrot und steckte es in ihre Schultasche.
Anschließend zog sie sich ihren grauen Mantel und ihre Stiefel an.
„Ich geh dann Mal“, rief sie, und warf ihrer Mutter eine Kusshand zu.
„Tschüss Schätzchen“
Schnell marschierte das naturblonde Mädchen die Straße hinauf, und dann über einen Feldweg in Richtung Schule.
Es lag nur mehr wenig Schnee, dafür waren die Wege umso matschiger.
Schließlich kam das Moa endlich im Gymnasium an. Sie hatte noch zehn Minuten bis zum Läuten.
Gemächlich zog sie sich Mantel und Schuhe aus und verstaute sie in ihrem Spind. Dann zog sie sich ihre ‚Hausschuhe’ – Chucks der Marke ‚Converse’, ein Schuh in apfelgrünen und einer in knallorange, nicht zu vergessen: Die bunten Schnürsenkel! – an, und schlurfte in ihre Klasse.
Cirka zwölf Personen befanden sich im Raum. Moa begrüßte alle mit einem knappen „Sen kalem“, was türkisch war und soviel wie ‚Du bist ein Bleistift’ hieß, und setzte sich dann auf ihren Platz.
Marlies, ihre beste Freundin, und Muhammed saßen neben ihr, und waren bereits vor Ort.
Kurz unterhielten sie sich noch – unter anderem auch über Fußball – bis der Lehrer kam, und verfolgten dann aufmerksam den Unterricht.