Soa, ich hab den darauf folgenden Teil jetzt zum 6. Mal geschrieben und ich bin nie zufrieden

Ich mag den Teil auch immernoch nicht, aber da änder ich jetzt einfach nix mehr dran. Ich hoffe, es gefällt euch wenigstens ein bisschen *hm* Und sonst - Pech gehabt
Am nächsten Morgen wachte ich in meinem Bett wieder auf. Ich wusste nicht mehr, wie ich hierher gekommen war und was gestern Abend geschehen war. Kopfschmerzen und allgemeines Unwohlsein quälten mich. Was genau ich alles für Beschwerden hatte, konnte ich nicht genau einordnen. Neben meinem Bett lag ein kleiner Zettel, der dort normalerweise nicht lag.
„War schön gestern Abend mit dir – ruf mich doch mal an. Steve.“ stand darauf.
Ich verabscheute den Typen, zerriss den Zettel in ganz viele kleine Teile. Dann schlüpfte ich aus dem Bett, sah auf die Uhr. Es war schon 9 Uhr, das würde sicherlich Ärger geben. Seufzend suchte ich mir meinen Bademantel und verschwand im Bad. Ich fühlte mich einfach elend, konnte mir nur zu genau ausmahlen, was da gestern Abend gewesen war.
Vielleicht hatte er mich ja auch einfach nur zurück gebracht? Nachdem ich ausgiebig geduscht hatte, zog ich mich an und machte mich auch sonst fertig.
Es ging schon besser, doch waren die Kopfschmerzen nicht verschwunden. Ich wollte nicht rausgehen, ich wollte einfach nur zurück ins Bett und schlafen. Doch das konnte ich den anderen wohl kaum zumuten. Wer abends feiern kann, muss auch morgens arbeiten können, wie meine Mutter immer so schön sagte. Obwohl ich keinesfalls gefeiert hatte, passte der Spruch zu meiner aktuellen Lage.
Der erste, dem ich begegnete, war Mike, der mich empört anstarrte. „Du hast dich ja gestern ganz schön vollaufen lassen… Steve hat dich gestern Abend spät zurückgebracht, meinte, er hätte dich halb tragen müssen.“ „Er hat mich abgefüllt.“ schrie ich ihn geradezu an, konnte nicht fassen, dass Steve ihm so eine Lüge aufgetischt hatte. Als wenn ich das alles freiwillig getan hätte. „Nur weil du sauer auf mich bist brauchst du nicht auch noch meine Freunde schlecht machen und jetzt ab an die Arbeit! Tobi hat übrigens angerufen, du sollst dich bei ihm melden. Er meinte, er wollte mit dir reden, du solltest aber vorbeikommen. Die Adresse ist unten im Adressbuch. Von mir aus kannst du gehen, meine Eltern glauben, du schläfst noch“, war das letzte, was ich von ihm hörte. Es hatte keinen Sinn, Mike von seiner Meinung abzubringen und so lief ich die Treppe hinunter und suchte nach Tobis Adresse.
Nachdem ich sie gefunden hatte, ging ich schnell nach draußen und dann vom Hof um nicht doch noch Mikes Eltern oder anderen zu begegnen. Das Glück schien auf meiner Seite, denn ich kam bis zur Straße ohne jemanden zu sehen. Dann bog ich also in Richtung Tobi ab. Der Weg war nicht sonderlich weit, zu Fuß vielleicht 10 Minuten. So stand ich schnell vor der Tür des großen Hauses. Sollte ich wirklich anschellen? Warum denn auch nicht? Mit einem mulmigen Gefühl klingelte ich also an der Tür.
Eine mir unbekannte Frau öffnete die Tür, lächelte mich freundlich an. „Kann ich dir weiterhelfen?“ fragte sie mich. „Ich möchte zu Tobi, ist der da?“ „Ja, der ist da, ich hole ihn mal eben.“ antwortete sie und verschwand im Haus. „Hi Kimi!“ begrüßte mich Tobi überschwänglich. „Hi. Warum sollte ich denn kommen?“ fragte ich ihn, schaute matt zu ihm hinüber. „Lass uns woanders hingehen.“ antwortete er stattdessen und schlug die Haustür hinter sich zu. „Jetzt sag doch endlich, warum ich kommen sollte.“ forderte ich ihn genervt auf als wir uns auf einer Bank, abgelegen vom restlichen Trubel niederließen.
Meine Laune war unter dem Nullpunkt angelangt. Ich fühlte mich grausam, mein Kopf brummte – da brauchte mich doch nicht auch noch jemand auf die Folter spannen. „Mike hat erzählt, dass du mit Steve gestern Abend wohl noch ganz schön viel getrunken hast und wohl ziemlich mit ihm geflirtet hast … Magst du ihn?“ fragte Tobi ein wenig niedergeschlagen.
„ICH und IHN MÖGEN?“ schrie ich ihn an „Ich HASSE ihn. Der hat mich so abgefüllt und ich wollte nicht und ich konnte doch nicht zurück, weil ich doch nicht wusste, wo ich hin musste.“ fing ich an. Tränen liefen mir an den Wangen hinab und tropften auf den frisch- gemähten Rasen. Tröstend nahm er mich in den Arm und suchte ein Taschentuch aus der Tasche. „Ist schon okay… „ murmelte er beruhigend, doch ich wollte mich gar nicht wieder beruhigen.
Ich hatte das, was gestern geschehen war, verdrängt, wollte nicht darüber nachdenken, was noch passiert sein könnte. Nun wurde mir das alles erst richtig bewusst. Ich wollte weg, wollte allein sein. Und doch wollte ich einfach hier sitzen bleiben, für immer in Tobis Armen bleiben. Ich war hin- und hergerissen, wusste nicht, was ich eigentlich wollte. „Nichts ist okay.“ brachte ich leise hervor, während eine weitere Träne ihren Weg nach unten suchte. „Wenn du reden willst – ich bin immer für dich da.“ versprach er und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. Ich antwortete nicht, schwieg einfach und starrte auf den Boden, als wenn ich dort die Lösung all meiner Probleme finden würde.