Sidney
joar, ich hab mal wieder was Neues angefangen und möchte euch eine Kostprobe geben.
Ich wünsch euch viel Spaß und würde mich über Kritik freuen!
The Fallen Angels
Es war eine wundervolle Sommernacht, als der Höchste der Ihren verkündete, dass sie die Wahl hätten zwischen dem Tod und dem ewigen Leben als Gefallene. Es war eine Entscheidung, die dem Hohen Rat alles abverlangt hatte, aber es war nötig gewesen.
Doch sobald die Stimme des Höchsten über die schneeweiße Ebene tönte, wurde einer von ihnen wütend. Mit einem lauten Grollen ließ er schwarze Wolken über die Ebene hinwegfegen, die durch ihre Blitze die Nacht erhellten. Strömender Regen ergoss sich über das Weiß und verwandelte die Welt unter ihnen in ein reißendes Meer.
Zornig über die Entscheidung des Hohen Rates glitt er hinab und zog sie der Reihe nach mit sich in die Tiefe.
„Baal! Wo steckst du?“, rief Belial lautstark.
Mit dem kräftigen Schlagen seiner Flügel glitt er durch die Wolken hinab und suchte die Luft über der Erde ab. Dann stieg er wieder hinauf und durchdrang die Wolken ein zweites Mal. Nun war er durchnässt. Unglücklich schüttelte er den Kopf. Dann flog er über die Wolkenebene. Seinen Bruder würde er heute wahrscheinlich nicht mehr finden.
Belial war sich ziemlich sicher, dass er auf irgendeiner Wolke saß und die Menschen beobachtete. Für Baal war es das Größte den Menschen bei ihrem Alltag zuzusehen. Dabei geschah es nicht selten, dass er einen Teil seiner Macht dafür verwendete um Ungerechtigkeit zu verhindern.
Für die Engel der Hochebene war es verboten sich in die Angelegenheiten der Menschen einzumischen. Dazu gab es die Wächter, die die unter Ebene bewohnten. Sie ließen genau so viel Ungerechtigkeit walten, wie es benötigte um das Gleichgewicht zu halten.
Belial gab sich geschlagen und flog von Dannen.
Zur gleichen Zeit saßen Luzifer und Leviathan auf einer anderen Wolke und philosophierten über die Vergangenheit. Sie gehörten mitunter zu den Ältesten in der Hochebene. Sie hatten vor mehreren tausend Jahren die Verurteilung der fünf Engel miterlebt.
„Eigentlich sollten wir das ja nicht tun.“, murmelte Leviathan.
„Was?“, hakte der andere nach.
„Na du weißt schon. Wenn das der Hohe Rat mitbekommt, sind wir dran.“, erwiderte der erste zögernd.
„Mensch Levi, du weißt schon, dass man über die Vergangenheit nachdenken darf, soviel man will, oder irre ich mich?“, wollte Luzifer wissen.
„Oh Luzifer, du weißt, was ich meine.“, flüsterte Leviathan verlegen.
Entsetzt sprang Luzifer auf.
„Du… du hast… in meinen Gedanken gelesen?“, fragte er ungläubig.
Auch das war verboten. Engel untereinander durften nicht die Gedanken anderer lesen. Selbst dem Hohen Rat war es nur in bestimmten Situationen gestattet, in das Gedankengut anderer einzudringen.
Drei Engel wurden deswegen schon bestraft. Es sollte den anderen eine Lehre sein.
„Nein.“, hauchte Luzifer und drehte sein Gesicht zur Seite.
Leviathan sollte nicht sehen, dass sich seine Augen verdunkelten.
„Luzifer, es… tut mir leid.“, erwiderte Leviathan.
Er war sichtlich geknickt. Doch Angst, die er eigentlich verspüren sollte, hatte er keine.
Luzifer war weniger über die Tatsache entsetzt, dass Leviathan seine Gedanken gelesen hatte, als vielmehr darüber, was dieser gesehen haben konnte. Luzifer hatte sich nicht mehr unter Kontrolle. Noch bis vor zweitausend Jahren wäre ihm dieser Fehler nicht unterlaufen. Er hätte nie jemandem so lange in die Augen geschaut, dass dieser auch nur den Hauch einer Chance gehabt hätte in seinen Gedanken zu stöbern.
Luzifer drehte sich noch ein Stück zur Seite. Sein Herz raste, als er sich daran erinnerte, was er da gedacht hatte. Wenn jetzt einer vom Hohen Rat auf die Idee kam, das Gleiche vie Leviathan zu machen, dann hatten sie ein Problem. Nicht nur er, weil er etwas wirklich Verbotenes gedacht, sondern auch Leviathan, der in Luzifers Gedanken gelesen hatte. Er schluckte.
Plötzlich bemerkte er, dass er gut zwanzig Zentimeter über den Wolken schwebte, so wütend war er.
„Luzifer, verdammt, es tut mir leid.“, rief Leviathan ihm nach, als dieser sich aufmachte und davon flog.
Luzifer hielt inne und drehte sich um.
„Du sollst dieses Wort doch nicht benutzen.“, murmelte er ergeben.
Leviathan stoppte vor ihm und Wolkenfetzen stoben hinter ihm in die Luft.
„Hast du gehört?“, fragte er.
„Es tut mir leid.“
„Ja, ich habe es gehört und auch verstanden.“, erwiderte Luzifer.
Plötzlich fiel Leviathan Luzifer um den Hals. Er klammerte sich an ihm fest und vergrub sein Gesicht in seiner Halsbeuge.
„Luzifer.“, hauchte er.
Und dann spürte er sie. Eine einzelne Träne tropfte auf Luzifers Schultern. Er wusste, Leviathan weinte.
Ich wünsch euch viel Spaß und würde mich über Kritik freuen!
The Fallen Angels
Es war eine wundervolle Sommernacht, als der Höchste der Ihren verkündete, dass sie die Wahl hätten zwischen dem Tod und dem ewigen Leben als Gefallene. Es war eine Entscheidung, die dem Hohen Rat alles abverlangt hatte, aber es war nötig gewesen.
Doch sobald die Stimme des Höchsten über die schneeweiße Ebene tönte, wurde einer von ihnen wütend. Mit einem lauten Grollen ließ er schwarze Wolken über die Ebene hinwegfegen, die durch ihre Blitze die Nacht erhellten. Strömender Regen ergoss sich über das Weiß und verwandelte die Welt unter ihnen in ein reißendes Meer.
Zornig über die Entscheidung des Hohen Rates glitt er hinab und zog sie der Reihe nach mit sich in die Tiefe.
„Baal! Wo steckst du?“, rief Belial lautstark.
Mit dem kräftigen Schlagen seiner Flügel glitt er durch die Wolken hinab und suchte die Luft über der Erde ab. Dann stieg er wieder hinauf und durchdrang die Wolken ein zweites Mal. Nun war er durchnässt. Unglücklich schüttelte er den Kopf. Dann flog er über die Wolkenebene. Seinen Bruder würde er heute wahrscheinlich nicht mehr finden.
Belial war sich ziemlich sicher, dass er auf irgendeiner Wolke saß und die Menschen beobachtete. Für Baal war es das Größte den Menschen bei ihrem Alltag zuzusehen. Dabei geschah es nicht selten, dass er einen Teil seiner Macht dafür verwendete um Ungerechtigkeit zu verhindern.
Für die Engel der Hochebene war es verboten sich in die Angelegenheiten der Menschen einzumischen. Dazu gab es die Wächter, die die unter Ebene bewohnten. Sie ließen genau so viel Ungerechtigkeit walten, wie es benötigte um das Gleichgewicht zu halten.
Belial gab sich geschlagen und flog von Dannen.
Zur gleichen Zeit saßen Luzifer und Leviathan auf einer anderen Wolke und philosophierten über die Vergangenheit. Sie gehörten mitunter zu den Ältesten in der Hochebene. Sie hatten vor mehreren tausend Jahren die Verurteilung der fünf Engel miterlebt.
„Eigentlich sollten wir das ja nicht tun.“, murmelte Leviathan.
„Was?“, hakte der andere nach.
„Na du weißt schon. Wenn das der Hohe Rat mitbekommt, sind wir dran.“, erwiderte der erste zögernd.
„Mensch Levi, du weißt schon, dass man über die Vergangenheit nachdenken darf, soviel man will, oder irre ich mich?“, wollte Luzifer wissen.
„Oh Luzifer, du weißt, was ich meine.“, flüsterte Leviathan verlegen.
Entsetzt sprang Luzifer auf.
„Du… du hast… in meinen Gedanken gelesen?“, fragte er ungläubig.
Auch das war verboten. Engel untereinander durften nicht die Gedanken anderer lesen. Selbst dem Hohen Rat war es nur in bestimmten Situationen gestattet, in das Gedankengut anderer einzudringen.
Drei Engel wurden deswegen schon bestraft. Es sollte den anderen eine Lehre sein.
„Nein.“, hauchte Luzifer und drehte sein Gesicht zur Seite.
Leviathan sollte nicht sehen, dass sich seine Augen verdunkelten.
„Luzifer, es… tut mir leid.“, erwiderte Leviathan.
Er war sichtlich geknickt. Doch Angst, die er eigentlich verspüren sollte, hatte er keine.
Luzifer war weniger über die Tatsache entsetzt, dass Leviathan seine Gedanken gelesen hatte, als vielmehr darüber, was dieser gesehen haben konnte. Luzifer hatte sich nicht mehr unter Kontrolle. Noch bis vor zweitausend Jahren wäre ihm dieser Fehler nicht unterlaufen. Er hätte nie jemandem so lange in die Augen geschaut, dass dieser auch nur den Hauch einer Chance gehabt hätte in seinen Gedanken zu stöbern.
Luzifer drehte sich noch ein Stück zur Seite. Sein Herz raste, als er sich daran erinnerte, was er da gedacht hatte. Wenn jetzt einer vom Hohen Rat auf die Idee kam, das Gleiche vie Leviathan zu machen, dann hatten sie ein Problem. Nicht nur er, weil er etwas wirklich Verbotenes gedacht, sondern auch Leviathan, der in Luzifers Gedanken gelesen hatte. Er schluckte.
Plötzlich bemerkte er, dass er gut zwanzig Zentimeter über den Wolken schwebte, so wütend war er.
„Luzifer, verdammt, es tut mir leid.“, rief Leviathan ihm nach, als dieser sich aufmachte und davon flog.
Luzifer hielt inne und drehte sich um.
„Du sollst dieses Wort doch nicht benutzen.“, murmelte er ergeben.
Leviathan stoppte vor ihm und Wolkenfetzen stoben hinter ihm in die Luft.
„Hast du gehört?“, fragte er.
„Es tut mir leid.“
„Ja, ich habe es gehört und auch verstanden.“, erwiderte Luzifer.
Plötzlich fiel Leviathan Luzifer um den Hals. Er klammerte sich an ihm fest und vergrub sein Gesicht in seiner Halsbeuge.
„Luzifer.“, hauchte er.
Und dann spürte er sie. Eine einzelne Träne tropfte auf Luzifers Schultern. Er wusste, Leviathan weinte.