[T&P] Geschreckte Pferde - Wie handelt ihr?

Thea
Also mein Pferd erschreckt sich eigentlich vor jedem scheiß.
Einfach reiten, als ob nichts wäre, und dann eben so oft durch die Ecke oder daran vorbei, bis das Pferd es lässt.
Ceres
Ich kann mich erfahrungsgemäß auch nur Mino anschließen.

Wie können wir denn differenzieren, ob sich das Pferd anstellt oder nicht? Immer wieder wird betont, dass das Pferd ein Fluchttier ist und immer auf seine Umgebung Acht gibt, mehr als wir. Dann läuft das Pferd halt 30 000 mal an ein und dem selben Baum vorbei und beim nächsten mal fängt es an zu scheuen. Wir nehmen das ganze als Verarschen auf (dabei kann es genau so gut sein, dass vielleicht irgendwas sich im baum bewegt hat, was 30 000 mal vorher nicht da wae?) und - anstatt das Pferd vom Gegenteil zu überzeugen - bestätigen wir das ängstliche Verhalten doch meistens eher durch bestrafen mit Gerte und Sporen (keiner kann mir hier erzählen, dass man bei einem tatsächlichem Scheuen einfach so weiterreiten kann, das geht NICHT, denn das Pferd wird sich so dermaßen aufregen, dass man das nicht ignorieren kann).
Mal kurzum gesagt:
Pferd sieht was - Scheut - Gertenhieb (schmerz) - Angst bestätigt
?

Klar sollte man nicht bei jeder "Kleinigkeit" gleich absteigen und dem Pferd den Gegenstand zeigen doch sollte man wirklich entweder komplett die Ruhe bewahren (das können die wenigsten) oder sich eben doch diese Zeit nehmen.

Hedda ging das früher auch so mit Wasser, die ist da niemals nie reingegangen, erst als ich ihr "gezeigt" habe, dass das Wasser nicht beißt geht sie freiwillig in jeden Teich und findet Wasser seitdem total klasse. Das ignorieren des Problems hat diese Sache weder Beseitigt noch verbessert, erst nach dem "zeigen" wurde es besser.
Yasi
Wenn es windig ist, erschreckt sich mein Pony zu 99 Prozent ständig an der langen Seite, dann gibt es aber auch Tage wo es stürmisch ist und sie läuft wie ein lamm dran vorbei. Da ärgert man sich ja schon drüber.
Aber eingfach Nerven bewahren und immer wieder ruhig dran vorbeireiten smile
Und das vermeiden:
Zitat:
Pferd sieht was - Scheut - Gertenhieb (schmerz) - Angst bestätigt
Hannii
man muss aber differenzieren:
steigt das pferd? geht es durch? hupft es nur mal zur seite? schaut es ev nur?

ich muss sagen, ich bin noch nie auf einem steigenden pferd gesessen und meine geht auch eig nie durch. und da sie nur zur seite hupft bzw schaut reit ich weiter.....wenn ich merke sie verarscht mich (und zwar wenn sie immer wieder plötzlich in eine ecke schaut sobald ich die zügel aufnehm, komischerweise läuft sie am langen zügel dann sofort dran vorbei) überlist ich sie zb, indem ich immer bei der stelle die zügel länger geb, aber net richtig lang (wie vorher erwähnt macht sie dann ja nix), außerdem kann ich da kaum was falsch machen, wenn sie wirklich panik hat beruhigt es sie, sobald ein bissl druck vorn weg ist.

aber ceres, ich möchte deinen schluss richtig verstehn: meinst du damit, dass das pferd was sieht, dann "geschlagen" wird, demnach schmerzen mit der stelle verbindet und deshalb angst hat?
Ceres
nicht deshalb angst hat, die angst ist ja schon vorher da. nur wird es in seiner angst bestätigt und wird auch in den nächsten runden vor dem uminösen objekt scheuen, ja. (denn es lag ja richtig in der annahme, dass dieses furchteinflößende ding dem pferd wehtun wird...)
nathcen
Generell sollte man weder groß auf das Pferd eingehen ("Na komm, das macht do garnichts, braaaav, na geh schon, koooomm ... Bist doch ein Lieber ...") und genauso nicht mit Gewalt reagieren.
Stattdessen ruhig bleiben, Beine dran und die "Gefahrenzone" nicht beachten (am besten ruhig in der Gegend rumgucken, dem Pferd vorher aber einmal zeigen, dass man das Ding sehr wohl gesehen hat, es aber nicht als gefährlich einstuft) un
.Dori
Zitat:
Original von Ceres
Pferd sieht was - Scheut - Gertenhieb (schmerz) - Angst bestätigt


Sehe ich als grenzwertig an.
Es kommt darauf an, wie man die Gerte benutzt. Benutzt man die Gerte grob gesagt als Schlagstock, um das Pferd irgendwie Vorwärts zu bekommen, ( dem Pferd wird solange auf den Po geschlagen, bis es an der stelle weiter geht), dann mag ich dir recht geben, denn das kann schnell zum negativen Umschlagen.
Benutzt man die Gerte aber nur als untersützende Hilfe, für den begrenzenen Zügel und Schenkel, dann würd ich dir da ehr wiedersprechen.
Wie du schon sagtest, Pferde sind nunmal Fluchtiere. Damit wir sie aber nach unseren Vorstellungen reiten können, muss ein Teil des Fluchinstinkts unterbunden werden. Ansonsten könnte man vorallem Dingen ängstliche Pferde nicht mehr reiten.
Wenn mein Pferd zur Seite springt und ich mit dem Schenkel begrenze, dann möcht ich dem Pferd ja nur sage, dass es nicht zur Seite springen soll. Und wenn es möglich ist, dann reitet man auch solange an der gefärlichen Stelle vorbei, bis sich das Pferd nicht mehr zu Seite springt.
Und dann darf man das loben natürlich nicht vergessen. Schließlich soll das Pferd mit dem nicht Wegspringen was postives verbinden.
Ceres
Da stimme ich dir wohl durchaus zu, wobei man ja schon sagen kann, dass die Gerte und auch die Sporen heut zu Tage (leider) nicht mehr ausschließlich als verfeinerte Hilfe angewandt werden. Und das würd ich nicht noch mal ausdrücklich so sagen, wenn ich nicht von den ein oder andren Leuten hier im Thread reitberichte gelesen hätte in denen die Gerte durchaus munter als Bestrafungsmittel sein Einsatzgebiet fand.