@Mayleen, Nancy13, Susanne, Ronni, coco: Vielen Dank!!!

*knutschaa*
@Jani: Wow, mit der Kritik kann ich diesmal gut was anfangen!!

Und danke für das kleine Kompliment, das von dir zu hören motiviert ^^
Sop, nächster Teil... ist der vorletzte. Also e i g e n t l i c h ist es der letzte, was die Reise betrifft. Naja lest einfach^^
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Wir fanden das Liebespaar und die Zwillinge fünf Minuten später einige Meter neben einem der Busse stehen. Als Dario mich erblickte, begann mein Herz schneller zu klopfen. Sein forschender Blick durchbohrte mich und gleichzeitig bemühte er sich zu Lächeln, genau wie ich. Doch auf eine merkwürdige Weise fühlte ich mich sehr unwohl in meiner Haut.
„Da seid ihr ja!“, begrüßte Thorsten die vier.
„Ja, wir müssen alle gleich in den Bus hier“, antwortete Natalia mit einem nicken in Richtung Fahrzeug. „Und ihr?“
Ich zeigte auf Bus Nummer siebzehn. „Ich fahr mit dem.“
„Und wir gehen zu Fuß zum Hotel, ist gleich um die Ecke“, erklärte Thorsten. „So, dann lasst es uns schnell hinter uns bringen. Oh Mann, ich hasse diese Momente...“
Alle nickten und so begann ich, mich von jedem einzeln zu verabschieden. Bei Hanna und Manu fing ich an und musste mich während den Umarmungen bemühen, nicht loszuheulen. „Wir schreiben uns mal, in Ordnung?“, fragte Hanna.
„Natürlich tun wir das!“, bejahte ich sofort und drückte Natalia als nächstes fest an mich.
„Ich will mich bei dir noch mal für alles entschuldigen, was ich Blödes zu dir gesagt habe, Natalia“, sagte ich und sah sie eindringlich an.
„Ach, das ist doch Schnee von gestern“, lächelte sie zaghaft. „Zwischen uns ist alles wieder im Reinen, okay?“ Ich nickte, dann umarmte ich sie noch einmal. Der nächste war Thorsten. Auch bei ihm entschuldigte ich mich dafür, dass ich nicht immer aufrichtig zu ihm gewesen war. Doch auch er hatte mir längst verziehen und versicherte mir, dass er sehr gut mit der Tatsache klar kam, dass ich nichts von ihm wolle. „Als gute Freundin bist du mir viel lieber!“
Und so kam das Beste erst zum Schluss: Dario. Obwohl es eigentlich das Schlimmste für mich war, ihm lebe wohl zu sagen. Als die anderen sich noch gegenseitig verabschiedeten, standen wir uns auf einmal stumm gegenüber. Keiner sagte zunächst etwas, bis ich das Schweigen brach: „Sorry, dass ich vorhin einfach abgehauen bin.“
Er lächelte und fuhr sich nervös durchs dunkle Haar. „Ist schon in Ordnung. War vielleicht sogar besser so...“
„Bist du rechtzeitig zurückgekommen?“
„Ja, keiner hat mein Verschwinden über Nacht gemerkt.“
„Dann ist ja gut...“, murmelte ich und blickte zur Seite. Verdammt, wieso mussten meine Augen jetzt anfangen, so feucht zu werden?
Dario räusperte sich. „Wie soll es denn jetzt weitergehen?“ Er sah mir tief in die Augen, auf der Suche nach einer Antwort.
„Es kann nicht weitergehen, Dario.“ Nach einer Pause fuhr ich fort. „Du hast es doch selbst gesagt. Es soll wohl einfach nicht sein.“
Er nickte verständnisvoll. „Du hast ja recht. Ich weiß auch nicht, was gestern in mich gefahren ist, dass ich trotz meiner derzeitigen Situation so etwas tue. Versteh mich bitte nicht falsch, nur das ist eigentlich nicht meine Art. Aber hey, ich will nicht, dass wir das in schlechter Erinnerung behalten! Denn ich fand es... wunderschön.“
„Noch viel mehr als das“, flüsterte ich ergriffen. „Ich werde das nie vergessen. Und ich werde
dich nie vergessen!“ Nun konnte ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten, so sehr ich mich auch bemühte. Sie schossen einfach heraus, wie ein Wasserfall und ich konnte nichts dagegen unternehmen, spürte nur noch, wie Dario mich auf einmal in die Arme nahm und eine ganze Weile nicht mehr losließ. Ich fühlte mich wie ein kleines Kind, hilflos und auf irgendeine Weise verlassen, gleichzeitig spürte ich in Darios Umarmung Geborgenheit und Halt.
Vielleicht waren nur einige Sekunden vergangen, vielleicht auch eine Stunde, bis wir uns lösten- ich wusste es nicht. Wir sahen uns wieder an und ich wischte mir die Tränen weg. „Mach’s gut, Dario. Ich werde dich vermissen, ob du das willst oder nicht.“
„Du wirst mir auch fehlen, denke ich“, antworte er zögerlich. Ich konnte nicht einschätzen, ob er es wirklich ernst meinte. Dario erschien mir so trocken und gefühllos. Vielleicht versteckte er seine auch Gefühle bloß. „Ich wünsch dir viel Erfolg im Leben. Vor allem bei deiner Karriere als Model, du hast nämlich echt Potential.“
„Melissa!“, hörte ich Nadja plötzlich rufen. Sie stand etwa zehn Meter weiter neben unserem Bus, der uns zum Flughafen fahren sollte, und winkte hektisch.
Ich drehte mich wieder den anderen zu. Dass meine Augen tränenverschmiert waren, interessierte mich nicht einmal. „Leute, ich muss jetzt gehen. Ich werde immer an euch denken, ganz bestimmt!“
„Machs gut, Mel!“
Somit ließ ich sie alle stehen und machte mich auf den Weg zum Bus. Noch einmal sah ich mir für zwei Sekunden die Costa Rima an, auf der ich immerhin zwei Wochen verbracht hatte und stieg ein- mit der Erinnerung an einige wunderschöne aber auch beschwerliche Momente, an Personen, die alle auf ihre Weise einzigartig und charakterstark waren, Erinnerung an faszinierende Orte und unvergleichliche Erlebnisse. Als ich meinen Fensterplatz neben Nadja gefunden hatte, merkte ich, dass sie mir gefolgt waren und sich direkt unter meinem Fenster befanden. Der Bus warf wenig später den Motor an und sie winkten mir alle noch einmal zu. In diesem Moment wurde mir klar, was sie mir überhaupt bedeuteten. Sie haben mir bewusst und auch unbewusst so viel gezeigt und beigebracht: wie man zu sich selbst findet und seine Schwächen erkennt, was wirklich wichtig im Leben ist, und auch was wahre Liebe bedeutet. Sie waren eine Bereicherung für mein Leben, ich war ihnen dafür so dankbar! Ein letztes Mal sah ich alle so zusammen stehen, ein letztes Mal auf dieser langen Reise. Und noch einmal blickte ich Dario in seine wunderschönen Augen, wandte meinen Blick nicht mal ab, als der Bus sich in Bewegung setzte. Ich sah ihn so lange an, bis ich sie endlich sah, eine Träne, die langsam und bedächtig seine Wange hinunterkullerte. Und ich wusste: Tränen lügen niemals...