Ich als Vorsitzende meines eigenen Fanclubs melde mich auch mal wieder xD
Es geht weiter. Aber hallo xD
Nur so zur Info. Bin ein paar Tage nicht daaa, also postet was das Zeug hält... Tja... und bald bin ich sogar ganze 3 Wochen nicht da... ihr Armen *fg*
_______________________
Und schon setzte der Bus sich in Bewegung und die Aufmerksamkeit wurde auf Matze Wolters gelenkt, der die Tourführung unserer Gruppe übernommen hatte und mit der Begrüßung begann.
Die Busfahrt dauerte nicht mehr als eine Dreiviertelstunde. Wir fuhren etwa vierzig Kilometer ostwärts bis wir die Ausgrabungsstätte Olympia erreichten- den Geburtsort der Olympischen Spiele und auch der Ort, wo sie damals bestritten wurden. Während der Fahrt wurde das Thema Dario oder Natalia nicht mehr angesprochen, was vielleicht auch mal ganz gut war. Als wir schließlich aussteigen konnten, schlug einem die Hitze gleich entgegen und sofort setzte ich meine Sonnenbrille und ein Cap auf. Matze Wolters begann erst mal abseits anderer Gruppen zu erklären, was genau uns hier erwarten würde. Ich sah schon von weitem einige Überreste der kleinen Stadt auf dem weiten Land verteil- Ruinen von Tempeln, bröckelige Steingebilde, teilweise erhaltene Säulen
*klick*. So begannen wir über das Gelände zu wandern, wobei uns fast die Funktion jedes einzelnen Steines erklärt wurde.
Als wir gerade vor den Sportanlagen für Diskus- und Speerwerfen standen und Matze uns eine Geschichte eines bekannten Athleten erzählte, sah ich eine andere Reisegruppe dicht hinter uns entlanggehen. Meine Augen suchten- und sie fanden: Dario. Und auch er hatte mich gesehen. Wie ein schüchternes Mädchen blickte ich sofort wieder weg und bereute es schon im nächsten Moment. Ich konnte mich ihm gegenüber langsam auch mal normal benehmen, es gab keinen Grund, ihn wie Luft zu behandeln! Doch andererseits konnte ich dieses Kribbeln im Bauch immer noch nicht loswerden, so sehr ich es auch wollte...
„Hey, wie geht es dir?“ Dario hatte sich auf einmal unauffällig neben mich positioniert und ich wunderte mich innerlich, wieso er überhaupt mit mir sprach, antwortete jedoch ruhig und natürlich leise, um Matze Wolters Erzählung nicht zu stören: „Den Umständen entsprechend gut.“ Das war vielleicht etwas gelogen. „Und dir?“
Er zuckte kurz mit den Schultern. „Das Leben geht weiter...“ Ich sah ihn einen Moment verwirrt an. „Und, wie findest du es hier?“, fragte er nun.
„Ganz nett.“ Ich wusste nicht wirklich, was ich dazu sagen sollte. Ich war sowieso etwas perplex, denn ich hätte nicht gedacht, dass er nach alldem so freundlich und offen sein würde. Vielleicht dachte er, jetzt, wo alles geklärt war, könnten wir einfach so was wie Freunde bleiben. Manchmal verstand ich sein Verhalten wirklich nicht!
Er nickte jedenfalls lächelnd, verabschiedete sich mit einem „dann viel Spaß noch“ und eilte seiner Gruppe hinterher.
Eine Weile blickte ich ihm nach. Natalia hatte mir gerade einen flüchtigen Blick zugeworfen und ging jetzt neben ihrem Bruder. Noch während ich mich fragte, was sie wohl gerade zu ihm sagen würde, setzte sich meine eigene Gruppe wieder in Bewegung, was ich beinahe verpasst hätte.
Weiter ging es zu dem Punkt auf dem Gelände, wo damals schon die olympische Flamme entzündet und von da aus um die ganze Welt getragen wurde
*klick*. Kaum zu glauben, dass dies schon vor mehr als zweitausend Jahren stattgefunden hatte! Nachdem wir einige weitere Anlagen besichtigt hatten, ging es zum Stadion, welches laut Matze Wolters damals fünfundvierzigtausend Zuschauer aufnehmen konnte. Eigentlich war davon nicht mehr als ein staubiger Sandplatz übriggeblieben, nicht einmal die Tribünen standen noch
*klick*. Matze Wolters erzählte außerdem noch ziemlich ausführlich, wo sich was befand- oder eher gesagt befunden hatte.
Im weiteren Verlauf wurden uns noch die Überreste des Zeus- Tempels gezeigt, eigentlich wieder nur ein paar Steine und Säulen
*klick*.
„Ist doch faszinierend oder?“, versuchte der Gruppenführer die Leute dafür zu begeistern. „Wie groß dieser Tempel doch gewesen ist!“
Doch ich fand es nicht sonderlich aufregend, hörte sowieso kaum zu. Mich interessierte die Vergangenheit gerade nicht, viel wichtiger war der Gedanke an die Zukunft. Wie würden Dario und ich bald vom Schiff gehen? Nun ja, noch war die Reise nicht zuende. Wer konnte schon wissen, was sich heute Abend oder morgen am Seetag ergab? Doch Hoffnung auf etwas wirklich Gutes hatte ich eigentlich nicht. Was sollte schon passieren? Vielleicht ein nettes Gespräch zwischen mir und Dario- mehr wohl nicht.
Endlich waren wir fertig mit dem ersten Teil der Geländedurchstöberung. Immerhin waren wir schon beinahe zwei Stunden in der prallen Sonne von Ausgrabung zu Ausgrabung gewandert- meine Füße taten schon ein wenig weh!
Ein Blick auf die Uhr bestätigte mein Hungergefühl, es war schon nach zwei Uhr. Zum Glück befand sich ganz in der Nähe ein Restaurant.
Wieder einmal saß ich am großen Tisch neben Thorsten und ließ mich zuquatschen, während Brot mit Tsatsiki und Gyros meinen Magen langsam füllten. Doch meine Aufmerksamkeit wurde gleich auf die Probe gestellt, als eine weitere Gruppe das Restaurant betrat. Darios Gruppe! Sie setzte sich an die lange Tischreihe vor uns, was ich natürlich aufs Genauste beobachtete. Thorsten, der mir direkt gegenüber saß, bekam davon erst kaum was mit und erzählte fröhlich weiter, stutzte dann aber doch. „Schau mal, da sind ja die Zwillinge!“
Ich nickte. Natalia studierte die Speisekarte und Dario hatte gerade seine Sonnenbrille abgenommen. Er blickte mit seinen wunderschönen Augen und einem freundlichen Lächeln die bedienende –und äußerst hübsche- Kellnerin an, die soeben seine Bestellung aufgenommen hatte. Man konnte meinerseits schon beinahe von Neid sprechen... Nun ließ er den Blick durch das Lokal schweifen. Bei mir blieb er hängen. Ich wollte ihn eigentlich gar nicht anstarren, nun aber hatte er mich dabei erwischt und lächelte auch mir zu. Ich tat es ihm gleich, während Thorsten begeistert winkte, sodass auch Natalia aufsah und uns mit einem sanften Nicken grüßte. Eigentlich kein bedeutender Moment, doch jede Kleinigkeit wie diese machte mich nachdenklich. Es schließlich sind die nebensächlichen, kleinen Dinge, die das Leben schöner machen- wie zum Beispiel ein Lächeln von Dario. Obwohl ich doch wusste, dass es keine Chance gab! Von wegen „die Hoffnung stirbt zuletzt“. Ich sollte das Hoffen endlich aufgegeben, musste mich langsam mit der Realität abfinden. Doch ich benahm mich dennoch wie eine Irre, war zwar ziemlich deprimiert aber gleichzeitig unglaublich verliebt. Und das Schlimme daran- ich konnte es nicht ändern.