Ohhh soo viele Kommentare

OMG
Vielen vielen Dank für die lobenden Worte!!! Huuuiii ich weiß gar nicht was ich sagen soll
@Nancy13: Schön, dass du dabei bist und sie dir gefällt!! Danke *knutscha back*
@AngL: Juhuu du bist wieder hier in meinem Revier *lachZ*
Naja jetzt gehts erstmal weiter für euch!!
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Dario hatte geendet und starrte mich ratlos und traurig an.
Es gibt Momente im Leben, da wird dir auf einmal alles klar. Plötzlich öffnet jemand dir die Augen und du beginnst zu verstehen, dass du nicht so bist, wie du es immer geglaubt hast. Plötzlich begreifst du, dass dieser jemand vollkommen recht hat und du weißt nicht, was du sagen sollst, weil du dich überrumpelt und ins kalte Wasser geschmissen fühlst.
Genauso fühlte ich mich in diesem Augenblick. Dario hatte anscheinend nichts mehr hinzuzufügen, doch ich konnte einfach nichts sagen, ich wusste nicht, was ich überhaupt sagen sollte, war sprachlos und gleichzeitig ein wenig durcheinander, obwohl eigentlich auch alles klar war. Ein komisches Gefühl... Ich schaute Dario auch nicht mehr an, sondern blickte mit den Armen am Geländer abgestützt auf das schwarze Meer und den dunklen Himmel, auf dem sich die ersten Sterne sichtbar machten.
„Ich glaube es ist besser, wenn du jetzt gehst...“, sagte Dario leise. „Ich habe alles erzählt, was du hören wolltest.“
„Aber ich wollte...“, warf ich endlich ein. „...ich wollte dir noch sagen, dass es jetzt ganz anders ist! Du hast recht, ich habe mich total blöd benommen. Und es tut mir Leid, wenn ich alles durcheinandergebracht habe!“ Verzweifelt blickte ich in seine schönen, jedoch ein wenig müden und bereits roten Augen, suchte nach Verständnis und Vergebung. „Aber ich... wie soll ich sagen? Ich glaube, dass ich mich geändert habe. Das mit Thorsten war ein unüberlegter Ausrutscher und John interessiert mich gar nicht mehr. Alle meine Gedanken kreisen irgendwie nur noch um dich! Ich hätte es selbst nie geglaubt, aber das mit dir ist für mich wirklich etwas ganz Besonderes, etwas Anderes, irgendwie etwas Neues. Und ich habe noch nie so schöne Momente gehabt, wie mit dir! Noch nie...“
„Mel!“ Dario sah mich auf einmal todernst an. „Bitte hör auf damit!“
„Jetzt hör doch erst mal zu!“ Damit brachte ich ihn zum Schweigen. „Ich weiß, dass es jetzt dumm klingt. Und entschuldige, wenn ich jetzt vielleicht noch mehr durcheinander bringe, aber ich will, dass du das weißt. Auch wenn ich... wenn ich eine eingebildete Blondine bin, Ich habe noch nie für jemanden so gefühlt, wie für dich! Und ich wünsche mir im Moment nichts lieber, als mit dir zusammen zu sein!“
Vier Augen, die sich voller Sehnsucht und vielleicht auch voller Liebe anblickten. Ich verspürte merkwürdigerweise überhaupt keine Nervosität mehr, wie sonst, wenn wir uns so gegenüberstanden. Doch wohl war mir in meiner Haut nicht, denn ich hatte gerade das offenbart, was ich tief in meinem Herzen fühlte.
„Mel... Ich schaff das gefühlsmäßig einfach nicht. Der Schmerz liegt einfach noch zu tief. Ich habe schon einmal eine Person verloren, die ich geliebt habe. Ich weiß nicht, ob du das verstehen kannst. Aber bitte geh jetzt!“
Ich wollte noch etwas sagen, untersagte es mir jedoch selbst wieder. Ich fühlte mich plötzlich total schlecht, mein Magen verkrampfte sich und ich hatte das Gefühl, dass ich jeden Augenblick losheulen könnte. Ich spürte, wie meine Augen sich mit Tränen füllten und meine Lippen anfingen leicht zu zittern, bemühte mich aber einen Gefühlsausbruch verhindern.
„Gut... dann gehe ich wohl besser!“ Meine Stimme sollte fest tönen, klang jedoch mehr wie ein Wimmern. Ich sah ihn dabei nicht an.
Dario kam einen Schritt auf mich zu, strich behutsam eine Strähne aus meinem Gesicht und flüsterte: „Es tut mir Leid.“
Doch ich konnte es nicht länger in seiner Gegenwart aushalten, drückte seine Hand weg und flüchtete vom Balkon. Ich drehte mich auch nicht mehr um, als ich die Kabine schnellen Schrittes verließ. Auf dem Flur blieb ich einen Augenblick stehen, versuchte mich zu beruhigen, musste jedoch plötzlich anfangen zu weinen. Ich eilte den langen Gang entlang in Richtung Treppen, auf den Fahrstuhl konnte ich nicht warten. Auf halbem Weg kam mir Natalia entgegen, doch ich wich ihr aus. Ich hörte nur, wie sie mir verwundert meinen Namen hinterher rief, verschwand aber im nächsten Augenblick auf der Treppe.
In meiner Kabine war ein Glück niemand. Sofort ließ ich mich aufs Bett fallen und vergrub das Gesicht im Kopfkissen. Ich wusste eigentlich gar nicht, was mit mir los war, wieso ich auf einmal so herumheulte. Ich hatte mit Dario gesprochen, das war es doch, was ich unbedingt getan haben wollte... Aber ich hatte vielleicht doch mehr erwartet -mehr erwartet aber nicht mehr erhalten. Doch es sollte wohl einfach nicht sein... Dario hatte recht, ich war eine oberflächliche Tussi! Ich war arrogant und hinterhältig. Und ich hatte es nicht besser verdient. Ich hatte seine Zuneigung nicht verdient! Aber hätte ich doch gewusst, was mit ihm los war, ich hätte es nie so weit kommen lassen! Er tat mir so schrecklich leid. Wie furchtbar musste es sein, die eigene Freundin... Und ich jammerte hier rum, nur weil ich nicht das bekam, was ich wollte. Schande auf mich! Schande auf mich...
„Melissa?“
Auf einmal schreckte ich hoch. Ich musste eingenickt sein und lag noch mit meiner Kleidung im Bett. Meine Mutter hatte mich soeben neben mich gesetzt, schaute mich verwirrt an und entdeckte mein verweintes Gesicht.
„Bitte lass mich in Ruhe!“ Ich drehte mich weg von ihr.
„Hey Süße. Was ist denn?“ Meine Mutter begann, mir den Rücken zu streicheln. „Du kannst es mir ruhig erzählen.“
„Will ich aber nicht! Ich will nicht drüber reden!“, ließ ich zwischen einigen Schluchzern verlauten.
„Ach komm... Ich bin doch nur deine Mutter, mir kannst du es doch sagen!“
„Verstehst du es nicht? DU NERVST! Lass mich in Frieden!“
Endlich ließ sie ab... „Schön,“ sagte sie in etwas beleidigtem Ton. „Ich wollte sowieso nur mein Geld holen. Ich geh jetzt nämlich mit Joachim noch einen Cocktail trinken.“
Nachdem ich keine Antwort gegeben hatte, verschwand sie auch endlich. Ich dachte, ich wäre endlich alleine doch keine Minute später klopfte es.
Ich öffnete nicht, überhörte das Klopfen und dann ertönte Thorstens Stimme.
„Bist du da? Melissa!“
Doch ich wollte nicht mit ihm reden, wollte mit gar keinem reden. Ich wartete, bis auch Thorsten endlich verschwand und weinte weiter. Vor meinem inneren Auge erschien ununterbrochen das Abbild von Dario, ich konnte nur noch an ihn denken. Wieso musste ich mich auch ausgerechnet in ihn verlieben? Wieso gerade in ihn, wo er doch so unerreichbar und selbst so verzweifelt war? Ich hasste mich in diesem Augenblick. Ich schämte mich dafür, dass ich so war, wie ich war. Dass ich mich wie eine Zicke benahm, es nicht einmal merkte...