Ey Leutz^^ Jedem das seine
@Luthien: Wenn du fertig bist, sag bescheid an welcher Stelle, dann kann ich dir vielleicht sagen, auf welcher Seite es hier weiterging... inzwischen sind ja schon neue Teile online
Naja es geht erstmal für alle anderen weiter nech xD:
_____________________________________
(Nochmal das Ende vom letzten Teil: )
Wenigstens war Thorsten wieder einigermaßen versöhnlich. Doch eigentlich war mir das nicht ansatzweise so wichtig, wie Dario im Moment... Vielleicht fühlte es sich einfach mal wieder gut an, dass nicht jeder Mensch hier sauer auf mich war?
Doch dieses kleine Erfolgserlebnis geriet für mich schon in der nächsten Minute in Vergessenheit. Als ich nämlich gerade meinen letzten Schluck Kaffee getrunken hatte, klingelte mein Handy. Tausend Gedanken schossen mir plötzlich durch den Kopf. John?! Was sollte ich ihm nur sagen? Oder war es doch nur Tanja? Oder jemand ganz anderes?
„Willst du nicht rangehen?“, fragte Thorsten verwundert, da ich mich noch immer nicht gerührt hatte.
„Äh, doch, klar...“ Schnell stand ich auf, murmelte noch ein „entschuldigt mich!“ und entfernte mich einige Schritte vom Tisch zum Geländer der Terrasse. Ein wenig erleichtert stellte ich mit einem Blick auf den Display des Handys fest, dass es nur Tanja war.
„Hey Tanja!“
„Na Süße! Wie geht’s?“, hörte ich die vertraute Stimme meiner Freundin. Der Empfang leider nicht der beste, ich hörte es ziemlich rauschen.
„Ganz gut...
„Wieso meldest du dich eigentlich nie?“, fragte sie dann mit beleidigtem Unterton.
„Sag mal, seh ich so aus, als hätte ich einen Goldesel im Keller stehen? Weißt du, wie teuer das ist?“
„Ach, die paar Euro! Du hast versprochen ganz oft anzurufen... oder jedenfalls zu schreiben...“
„Sorry Tanja, ich bin eben nie dazu gekommen!“
„Und John hat sich auch schon wieder beschwert!“
„Hmm... na und?“ Ich erschrak selbst etwas über den gleichgültigen Ton in meiner Frage und Tanja am anderen Ende der Leitung wohl noch mehr.
„Wie
na und? Was soll denn das jetzt heißen? Er hatte doch schon mal angerufen oder? Jedenfalls hat er erzählt, dass du nicht da warst und zurückrufen wolltest.“
„Ich weiß...“
„Na das ist ja super, dass du das weißt! Und wieso rufst du dann nicht an?“ Nun wurde sie aber zickig! Was ging Tanja das überhaupt an, was ich mit John tat?
„Hey, ich meld mich bei ihm, wenn es mir passt okay?“
„Und wann passt es dir bitteschön?“
„Gar nicht!“ Okay, das war etwas zu direkt. Aber ehrlich...
„Wie jetzt? Du musst doch...“ Plötzlich wurde der Empfang immer schlechter und ich vernahm nur noch Wortfetzen. Dazu kam, dass Tanja wohl ziemlich aufgebracht war und sie dann meist eh wie ein Wasserfall auf einen einredete, was das ganze nicht sehr erleichterte.
„TANJA!“, rief ich ins Handy. „Ich versteh kein Wort!“ Kurz war es still, nur noch ein leises Rauschen war zu hören...
Dann ertönte wieder Tanjas Stimme: „Ich habe gesagt, du sollst dich bei John melden, wenn du es dir nicht mit ihm verscherzen willst. Mensch, diese Chance ist einmalig! Wenn du ihn jetzt zu lange zappeln lässt, will er irgendwann auch nicht mehr!“
„Mir doch egal...“, brummelte ich.
„Wie bitte? Du musst lauter sprechen!“, rief Tanja.
„MIR DOCH EGAL!“, schrie ich in den Hörer. Beinahe der ganze Seniorenklub zu meiner Rechten, der noch am frühstücken war, starrte mich schockiert an.
Ich ging einige Schritte weiter doch wieder wurde das Rauschen in der Leitung stärker. Ich verstand kein Wort mehr von dem, was Tanja sagen wollte -freundlich klang es jedenfalls nicht-, die Funkstörungen wurden immer lauter und rief in den Hörer: „Tanja, ich verstehe nichts!“
„Du sollst dich bei John melden!“, hörte ich sie schließlich zwischen einigem Rauschen sagen.
„Werd ich aber nicht!“, war meine Antwort. Und bevor Tanja etwas erwidern konnte, fügte ich noch hinzu. „Der Empfang wird so schlecht, ich muss aufhören. Tschüß!“ Schon legte ich auf und atmete auf. Was kam die mir jetzt mit John? Das war wohl im Moment mein kleinstes Problem! Was mischte sie sich überhaupt ein?
Etwas gereizt kehrte ich zu unserem Tisch zurück, ließ mich auf den Stuhl plumpsen und spürte fünf neugierige Blicke auf mir ruhen.
„Wer war das denn?“, fragte Nadja endlich.
„Tanja...“
„Was wollte die denn?“, wollte meine Mutter wissen. Doch ich gab keine Antwort, zuckte nur mit den Schultern und wandte meinen Blick ab. Schnell war der Anruf unwichtig geworden und die anderen widmeten sich wieder anderen Dingen. Doch ich dachte noch einige Minuten daran. Wenn Tanja nur wüsste... Was John von mir dachte, war mir momentan ziemlich egal. Ich erinnerte mich noch gut daran, wie ich vor einer Woche noch gedacht hatte, dass ich zuhause weitermachen würde, wie ich aufgehört hatte. Aber das war jetzt wohl nicht mehr möglich. Ich hatte es mir nicht nur vermasselt, ich hatte gar kein Interesse mehr an John. Machte es mir etwas aus, dass er jetzt vielleicht sauer war? Nein, nicht wirklich...
Als endlich alle zuende gefrühstückt hatten, beschlossen meine Mutter und Joachim gemeinsam Sport im Fitness-Center zu machen. Johanna und Nadja waren bereits irgendwohin verschwunden, so fuhren wir vier erst mal mit den Fahrstühlen auf unser Deck. Nachdem wir ausgestiegen waren, fragte Thorsten mich nicht, was ich noch vorhatte oder ob wir uns treffen könnten. Im Prinzip freute mich das, doch andererseits bekam ich das Gefühl, dass zwischen uns noch nicht alles im reinen war.
Ich ging mit meiner Mutter in die Kabine und setzte mich erst mal aufs Bett, während meine Mutter sich Sportsachen zusammenpackte.
„Was hast du heute vor?“, fragte sie und zog den Reißverschluss ihrer Tasche zu.
„Weiß nicht...“
Meine Mutter beäugte mich misstrauisch. „Hier im Zimmer sitzen ist jedenfalls nicht sehr aufregend. Geh doch ein bisschen einkaufen unten, oder sonnen. Du könntest auch ein wenig Sport machen. Und was ist denn eigentlich mit deinen Freunden? Und Thorsten hat sicher auch noch nichts vor. Macht doch was zusammen! Ihr könntet auch zum-“
„JA!“, rief ich genervt. „Ich bin über die Unternehmungsmöglichkeiten auf diesem Schiff bestens informiert, danke.“
„Ist ja schon gut...“, lachte sie, verabschiedete sich und verschwand aus der Kabine.
Endlich hatte ich mal einen Augenblick Ruhe. Ruhe zum Nachdenken... Und zwar darüber, was ich nun anstellen sollte. Ich konnte doch nicht einfach „mir nichts, dir nichts“ zu Dario spazieren und fragen, was hier eigentlich los ist! Oder doch? Hanna hatte schon recht, Natalia konnte mir nicht verbieten, mit ihm zu reden. Sollte ich oder sollte ich nicht? Teufel und Engel stritten sich um die richtige Entscheidung. Doch nun sprang ich endlich vom Bett auf mit dem Beschluss, Dario zu suchen. Jetzt würde mich nichts mehr davon aufhalten, nicht einmal Natalia!