Soooooo Anchen hats geschafft

xDDDD
Ich glaub da lässt sich einiges Verbessern... das könnt ihr doch immer so gut, also ordenltich bewerten büdde^^
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Als ich aufwachte, war es gerade mal halb acht Uhr morgens. Ich warf einen verschlafenen Blick auf das Bett meiner Schwester und auf das meiner Mutter- beide schliefen noch. Also kuschelte ich mich wieder unter die warme Decke und schloss die Augen, konnte aber irgendwie nicht mehr einschlafen. Ich fühlte mich eigentlich hellwach. Plötzlich musste ich wieder an den gestrigen Abend denken und schon spürte ich dieses merkwürdig flaue Gefühl in der Bauchgegend. Wieder fragte ich mich, wieso all diese Dinge hier passierten...? Warum wurde auf einmal in meinem Leben alles so problematisch und schwierig? Am liebsten wollte ich jetzt einfach abhauen, mich davon machen, alles hinter mir lassen. Ich wünschte mir, dass einfach alles war, wie sonst auch. Nie zuvor in meinem Leben wurden mir Steine in den Weg gestellt, ich musste mir noch nie ernsthafte Gedanken darum machen, wie ich mit gewissen Personen umgehen sollte- selbst das Verliebt sein hatte mir niemals große Unannehmlichkeiten bereitet. Es hatte irgendwie immer alles geklappt. Doch ich war gefangen auf einer schwimmenden Insel und konnte vor meinen Problemen nicht davon laufen...
Und was sollte ich heute tun? Wir hatten endlich wieder Seetag, ich konnte mich demnach auf dem Freideck zum Sonnen legen. Aber den ganzen lieben Tag lang alleine am Pool herumliegen- wo blieb da der Spaß? Spaß wiederum würde auch bedeuten, mit anderen Leuten in Kontakt zu kommen. Nur welche? Manu und Hanna waren noch die einzigen, mit denen ich etwas unternehmen konnte oder wollte. Aber eigentlich war mir- um ehrlich zu sein- gar nicht nach Spaß...
Viel zu viele Gedanken drängten sich in meinem Kopf herum und forderten nach einer Lösung, doch ich wusste keine. Ich konnte einfach nur hoffen, dass sich alles von alleine ergab, dass alles schon irgendwie seinen Weg fand. Dass die nächsten drei Tage schnell um gingen und ich dieses Schiff verlassen würde und nie wieder über solch abstrakte Sachen nachdenken musste...
Ich lag noch eine Zeit lang einfach in meinem Bett herum, obwohl ich sowieso nicht mehr schlafen konnte. Es war jetzt schon acht und ich beschloss, einfach schon mal aufzustehen. Aus dem Kleiderschrank schnappte ich mir eine Jeans und ein hellgrünes Poloshirt, ging duschen, anschließend Haare föhnen und mich frisch machen. Als ich das Bad nach einer Viertelstunde wieder verließ, sah ich meine Familie immer noch schlafen. Dann verließ die Kabine und fuhr kurzentschlossen mit dem Fahrstuhl aufs Freideck.
Es war nicht sonderlich voll, lediglich einige ältere Ehepaare und ein paar andere Frühaufsteher waren hier. Langsam schlenderte ich die Promenade entlang und blickte aufs Wasser. Weit und breit nur Meer zu sehen... Oder war das da ganz hinten vielleicht ein Stück Land? Vielleicht eine kleine Insel. Als nächstes sollte es für uns ja zur griechischen Küstenstadt Katakolon gehen. Viel lieber wäre ich nach Athen gereist, aber das wäre wohl ein zu großer Umweg gewesen.
„Hey Mel!“
Ich drehte mich um und erblickte einige Meter entfernt Hanna, die auf mich zukam. Ohne Manu? Ein seltener Anblick...
„Guten Morgen!“, grüßte ich, als sie vor mir stehen blieb. „Wo ist denn dein Freund hin?“
Sie zeigte in Richtung Bug, wo er vor dem Fahrstuhlraum auf der Veranda stand und zu uns rüberwinkte. „Wir waren gerade etwas spazieren und gleich wollen wir frühstücken. Er wartet auf mich, weil... ich dich fragen wollte, wieso du so früh hier ganz alleine herumwanderst? Ich dachte du bist Langschläfer?“ Sie grinste freundlich, während der Wind durch ihr glattes, rotes Haar blies. „Das kam mir nur etwas merkwürdig vor.“
„Ich konnte nicht mehr schlafen.“
„Und was war gestern Abend los?“
Ich stellte mich dumm und runzelte gespielt ahnungslos die Stirn. Sie musste ja nicht alles wissen. Oder sollte ich es ihr erzählen? „Wieso wart ihr auf einmal alle weg?“, hakte Hanna nach.
Ich setzte mich auf eine der gelben Sonnenliegen, die sich neben uns befand und Hanna tat es mir gleich. Fragend sah sie mich an. „Willst du drüber reden?“
Zögernd blickte ich weg. Doch dann: „Ich weiß nicht mehr was ich machen soll, Hanna!“
„Du magst Dario oder?“
„Ja, sehr!“, sagte ich übermütig und wurde dann wieder ruhiger. „Merkt man das so?“
Sie nickte lächelnd. „Aber dass Natalia das nicht gefällt, macht dir zu schaffen, stimmt’s?“
Überrascht sah ich sie an. „Sag mal, woher weißt denn du das alles?“
Schmunzelnd erwiderte sie meinen Blick. „Ich hab so einiges mitbekommen. Sie hat gelegentlich die ein oder andere Bemerkung fallen lassen. Aber das will ich jetzt gar nicht vertiefen!“
„Oh, okay. Also weißt du bestimmt auch, dass Natalia lesbisch ist?“
„Ist sie’s? Ich hatte schon so eine Vermutung, aber sicher war ich mir nicht. Ich weiß, das klingt jetzt so, als sei ich die tolle Menschenkennerin, aber manches kann man Leuten wirklich von der Stirn ablesen.“
„Und was steht auf meiner?“
Hanna lachte auf. „Na ja... dass dich so einiges bedrückt! Aber alles weiß ich auch nicht... also?“ Erwartungsvoll sah sie mich an.
Und ich begann zu erzählen. Von meiner verrückten Schwärmerei zu Dario, von den schönen Augenblicken, die wir erlebt hatten und auch von seinen plötzlichen Stimmungsschwankungen. Von dem verrückten Abend, an dem ich dummerweise einen großen Fehler begangen hatte und das anschließende Gespräch zwischen mir und Dario. Davon, was ich gestern Abend mitbekommen und was Natalia mir gesagt hatte. Sogar von der Sache mit Thorsten, dass er sich falsche Hoffnungen gemacht hatte und wegen mir anscheinend völlig niedergeschlagen war. Als ich geendet hatte, sah sie mich eindringlich an, so dass ich mich ziemlich durchschaut fühlte. Doch irgendwie tat es gut, mit ihr darüber zu reden! Mir viel zwar kein Stein vom Herzen, aber eine gewisse Erleichterung war schon da.
Sie sagte immer noch nichts, deshalb fragte ich mit einem Kopfnicken in Manu’ s Richtung: „Wartet dein Freund nicht?“ Ich wollte sie nicht mit meinen Problemen aufhalten.
„Das hat Zeit... Ich denke, dass hier ist gerade wichtiger.“
Ich nickte dankbar. „Und...was meinst du?“
„Ich denke, dass ist eine ziemlich blöde Situation. Zu Natalias Vorwürfen, was das Ausnutzen angeht, will ich mich ehrlich gesagt nicht äußern... Ich hab nichts gegen dich, wirklich, aber ob sie recht hat, ist fragwürdig. Sicher, du siehst es vielleicht anders. Aber man selber merkt selten, was mit einem geschieht! Ich weiß auch nicht, was mit Dario los ist. Aber ich denke schon, dass es Zeit für eine Aussprache ist! Wenn er mit dir Reden will, dann hat Natalia nichts dagegen zu sagen! Klar, sie ist seine Schwester, sie macht sich Sorgen, aber es ist schließlich seine Sache. Und wenn er nicht will, dann musst du wohl damit leben und das akzeptieren. Was die Sache mit Thorsten betrifft: Ich finde es gut, dass du ihm klargemacht hast, dass da nichts zwischen euch ist. Allerdings kann ich auch ihn verstehen, du hast an dem besagten Abend ziemlich mit seinen Gefühlen gespielt.“ Sie sprach langsam und deutlich und sah mir unentwegt in die Augen, in denen sich ihre Ehrlichkeit wiederspiegelte.
„Was... was soll ich denn deiner Meinung nach machen?“, fragte ich zögernd.
„Ich würde wirklich versuchen, mit Dario zu reden. Mehr kannst du nicht machen! Wenn du das nicht tust, wirst du es wohl immer bereuen. Auch wenn ihr euch vielleicht bald nie wieder sehen werdet, oder gerade deshalb würde es irgendwie immer noch etwas Ungeklärtes in deinem Leben geben. Es ist echt schade, wie man sich den Urlaub mit so etwas versauen kann...“ Hanna blickte nachdenklich aufs Meer. Doch dann stand sie auf. „Ich glaube ich geh mal wieder zu Manu. Ich wünsch dir viel Erfolg!“
Auch ich stand auf und brachte ein leichtes Lächeln über die Lippen. „Danke Hanna! Es tat gut, mit dir drüber zu sprechen.“
„Keine Ursache! Man sieht sich!“ Und schon verschwand sie in Richtung Bug zu dem wartenden Manu.