Danke euch allen *kuchen hinstell*
Es geht weiter, weil ich heute mal wieder so freundlich bin und Lust hab
Ich bin sicher, da finden sich noch einige Fehlerchen
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Und dass ich ihn noch anrufen sollte, hatte ich eh schon auf den Sankt Nimmerleinstag verschoben, sollte er sich doch melden...
„Melissa?“
Ich öffnete die Augen, drehte meinen Kopf auf die Seite und sah Nadja neben mir sitzen, die mich misstrauisch beäugte. „Ja...?“
„Du machst die ganze Zeit merkwürdige Gesichtsausdrücke, während du da so liegst, das solltest du mal sehen!“, grinste meine Schwester plötzlich.
Ich zeigte ihr bloß meine Zunge und wollte mich wieder hinlegen. Doch Nadja war der Meinung, es sei Zeit zum Schwimmen gehen und zog mich wider Willen mit sich mit zum Wasser. Ich wehrte mich aber auch nicht wirklich, denn der Gedanke an eine kleine Erfrischung reizte mich.
Ich schwamm einige Runden umher, während Nadja lieber tauchte und herumplanschte, dann spielten wir noch ein bisschen Beachball im Wasser und holten uns eine Kleinigkeit vom Imbiss zu essen. So nervig Nadja auch sein mochte; es wäre gelogen zu sagen, dass man mit ihr keinen Spaß haben konnte.
So verbrachten wir den ganzen Nachmittag am Strand. Weder meine Mutter noch Nadja oder ich hatten Lust uns noch irgendeine Grabstätte oder ein kulturgeschichtliches Gebäude anzusehen und mir war es nur recht. Auch wenn sich gegen Spätnachmittag wieder mehr Wolken vor die Sonne drängelten, mangelte es nicht gerade an Wärme. Gegen sechs Uhr brachen wir wieder auf, verabschiedeten uns vom schönen Strand und waren kurz vor sieben Uhr schon wieder in der Kabine auf Deck 9 der Costa Rima. Da mein Körper sich trocken und sandig anfühlte ging ich sofort duschen. Während die kühlen Tropfen angenehm auf meine Haut niederprasselten, bemerkte ich einen leichten Sonnenbrand auf den Oberschenkeln. So ein Mist!, dachte ich verärgert; ich hatte mich dort wohl nicht gründlich genug eingecremt. Doch das herzförmige Gebilde auf meinem Bauch, dessen Linien ich heute am Strand noch einmal mit der Sonnencreme nachgezeichnet hatte und das nun auf der sonst sehr gebräunten Haut besonders hervorstach, zauberte mir wieder ein Lächeln ins Gesicht.
Nach der Dusche cremte ich mich intensiv mit Bodylotion ein, Föhnte meine Haare zurecht, schminkte mich und schlüpfte anschließend in meinen weißen Rock und ein rosa Top. Nun war ich bereit fürs Abendessen, musste jedoch noch eine halbe Stunde lang vor dem Fernseher auf meine Mutter und Nadja warten, die natürlich noch ins Badezimmer wollten.
Wir gingen wieder zum Bord-Chinesen und genossen unsere Ente süß-sauer mit Reis und Gemüse. Schon um neun Uhr wollten wir, das heißt die Zwillinge, Manu, Hanna und ich, uns in der Costa Lounge treffen. Ich war schon einige Minuten früher als die anderen dort und suchte für uns nahe der Bar eine gemütliche Sitzecke mit rotem Ecksofa und Tisch aus. Als ich Manu und Hanna erblickte, winkte ich ihnen auffällig zu und sie kamen sofort zu mir rüber. Wenig später trudelten auch Natalia und Dario ein. Ich musste wirklich wieder staunen, wie gut dieser Junge doch aussah! Er hatte neben einer herkömmlichen Jeanshose ein weiß-grau kariertes Hemd an, das er offen trug und worunter ein dunkelblaues Shirt hervorblickte. Außerdem hatte er eine Art Holzkette um, aus schwarzen und hellen Perlen, was ihn irgendwie sensibel scheinen lies. Natalia hatte sich nicht groß fein gemacht, doch sie sah ja ohnehin sehr hübsch aus.
Nachdem beide sich gesetzt hatten, Natalia neben und Dario gegenüber von mir, fragte Manu: „Habt ihr eigentlich mal etwas von Thorsten gehört?“
Alle schüttelten den Kopf, auch ich hatte ihn noch nicht gesehen.
„Mir fehlt er aber auch nicht...“, gab Dario zu wissen und ich blickte auf. Bildete ich es mir ein oder hatte diese Aussage möglicherweise einen bestimmten Grund?
„Mir auch nicht. Ich denke mal,“ meinte Hanna und winkte gleichzeitig eine Bedienung her, „wenn er sich langweilt, wird er uns schon suchen gehen.“
Doch wir blieben erstmals unter uns, tranken einiges an Cocktails und spielten ein wenig Poker, da Manu seine Karten mitgenommen hatte. Natalia und ich mussten uns das Spiel noch einmal von den Jungs erklären lassen, doch dann wurde es ein spaßiges Vergnügen. Einige Male konnte ich einfach nicht anders, ich musste Dario anschauen, ihn beobachten. Er saß mir ja gegenüber, insofern war es weniger auffällig. Und gelegentlich blickte er mich auch an, lächelte kurz aber ausdrucksvoll und sah wieder weg... Meist durchströmte mich in solchen Momenten ein leichtes Glücksgefühl, doch lange konnte ich mich nicht dieser Beschäftigung widmen, sonder musste mich auf das Spiel konzentrieren.
Im Eifer des lustigen Spieles und schon mit schon einigen Drinks intus schlug Manu lachend vor, aus dem Ganzen Strippoker zu machen. Doch Hanna verpasste ihm einen heftigen Rippenstoß von der Seite und wir anderen schüttelten nur ebenfalls lachend die Köpfe. Nun ja, ich war immer offen für Neues, doch das ginge dann vielleicht doch zu weit- es sei denn ich sei so betrunken, dass es mir nichts ausmachen würde, was jedoch gerade nicht der Fall war. Aber Manu hatte es wohl sowieso nur als Scherz gemeint!
Nach einigen Runden hatten wir keine Lust mehr aufs Pokern und wollten aufs Freideck, da es schon beinahe halb elf war und das Schiff jeden Augenblick ablegen sollte.
Als wir dort ankamen, sahen wir sofort den wunderschönen Sonnenuntergang mit rötlich gefärbten Himmel und schleierhaft aussehenden Wolken. Wir gingen sofort über die Deckpromenade ans andere Ende zum Heck, um uns dort an der Bar etwas zu Trinken zu bestellen und am Geländer stehend auf das Ablegen zu warten. Keine fünf Minuten später legte sich das Kreuzfahrtschiff in Bewegung und verließ langsam den beleuchteten Hafen der Stadt.
„Auf wiedersehen, liebes Zypern!“, rief Manu und schwang sein Glas in die Luft. Wir mussten lachen; Hanna verdrehte sarkastisch die Augen und gab ihrem angetrunkenen Freund einen kleinen Kuss.
Als wir zur Poolbar gingen, wo nun schöne, ruhigrhythmische Musik gespielt wurde, war die Sonne fast ganz hinterm Horizont verschwunden und es wurde zunehmen dunkler. Die über das Freideck gespannte Lichterkette wurde angeschaltet und verbreitete allgemein romantische Stimmung.
Hanna und Manu fingen sofort an auf der kleinen Bühne neben einigen anderen jüngeren Leuten zu Tanzen und obwohl Manu mit seinem Hin- und Herschwanken etwas komisch aussah, lächelte seine Freundin darüber hinweg und schmiegte sich liebevoll an ihn. Eine Zeit lang standen wir anderen drei wie hingestellt und nicht abgeholt da, sahen dem Liebespaar und anderen Tanzenden zu, lauschten der Musik und sagten nichts.
Ich wollte gerne mit Dario tanzen, wollte es in diesem Moment so gerne, aber wagte nicht zu fragen. Ich blickte vorsichtig von der Seite auf den neben mir stehenden Dario und musste feststellen, dass er mich auch mit einem kleinen Schmunzeln im Gesicht ansah. Ein Blickkontakt, zwei Sekunden, vier Augen, die mehr als Worte sagten und schon nahm er meine Hand und führte mich auf die Tanzfläche.