Danke Nanna^^
Freut mich dass ihr das alle in die Sigi macht

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Sop, hab endlich mal wieder nen ordentlichn Teil für euch
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Ein Glück war ich im weiteren Verlaufs des Frühstück weder auf die Zwillinge gestoßen, noch musste ich mir weitere Bemerkungen über den Vorabend anhören. Als wir alle fertig gefrühstückt hatten, gingen wir schnell auf die Kabine und machten uns abreisefertig. Ich zog mir noch schnell meinen neuen Sommerrock in beige und ein hellblaues Neckholdertop an, schlüpfte in die dünnen Schuhe und setzte meine Sonnenbrille auf. Pünktlich um halb neun standen wir an der Rezeption und verließen das Schiff mit der nach draußen drängelnden Menge, jedoch mussten wir noch an zwei Zollbeamten vorbei. Meine Mutter hatte schon gestern Abend den Ausflug gebucht, der zu den berühmten Gizeh-Pyramiden und nach Kairo führte. Allerdings stand uns eine lange Busfahrt von etwa einer Stunde bevor... Ich hatte erst Bedenken wegen der Busfahrt, da mir immer noch nicht ganz wohl war, doch ich schluckte eine Reisetablette und steckte eine Packung Aspirin ein, da meine Kopfschmerzen vielleicht wiederkommen würden. Hätten wir nicht ausgerechnet in Ägypten angelegt, wäre ich wohl in der Kabine geblieben, doch dieses Land wollte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen!
Nun sammelte sich unsere Gruppe vor einem der Reisebusse, die für die Gäste bereit standen und allmählich kamen ein paar Leute dazu. Es war schon sehr heiß und der Himmel heiter, die warme Sonne strahlte fröhlich auf uns nieder. Ich sah in einiger Entfernung Dario und Natalia mit ihren Eltern, jedoch bei einer anderen Reisegruppe. Ich atmete auf, da ich schon befürchtet hatte, dass sie zu unserer Gruppe kämen. Ein Glück, ich hätte es nicht ausgehalten! Doch stattdessen hatte sich der liebe Gott eben etwas anderes einfallen lassen... Denn wen sah ich auf unseren Bus zuschlendern? Wer hätte es auch anderes sein können, als Thorsten und seine Familie! Ich hatte gehofft, er sei krank und ließe sich am liebsten gar nicht mehr blicken, doch dem war anscheinend nicht! Was sollte ich bloß sagen? Während ich unauffällig zu Boden starrte waren sie schon am Bus angekommen und stellten sich natürlich zu uns. Joachim schien fröhlich, hatte eine große Kamera um den Hals hängen, trug eine kurze Hose und ein freches Cap. Johanna trug ein hübsches Sommerkleidchen in lila-weiß und Thorsten sah trotz buntem Hawaiihemd und sommerlichen Shorts ziemlich schlaff und müde aus. Doch er lächelte ein wenig, als er mich sah. „Hey Mel!“
„Hi...“ Ich war nicht darauf aus, ein Gespräch anzufangen und sagte darauf nichts mehr. Keine Minute später wurden wir auch schon aufgefordert, in den Reisebus zu steigen und sofort lief ich in die hinteren Reihen, ließ mich auf einem Platz am Fenster nieder und platzierte meinen Rucksack neben mir. Meine Mutter saß neben Joachim (wo auch sonst?) und die beiden Mädels saßen selbstverständlich auch nebeneinander. Thorsten stieg nun gerade in den Bus und quetschte sich nach hinten, ich erahnte schon, wo er sich hinsetzten würde. Natürlich- er hielt neben mir und deutete auf meine Tasche auf dem leeren Platz. „Darf ich?“
Ich nickte stumm und räumte die Tasche weg, wusste ja auch keinen Grund, wieso er nicht dürfte. Außer, dass mir die ganze Situation auf der Party ziemlich peinlich war und hier im Bus bestimmt gleich noch werden würde.
Endlich hatten alle Leute dieser Gruppe einen Platz gefunden und die Reiseleiterin für diesen Tag stellte sich vor. Es war diesmal nicht Matze Wolters, sondern eine gewisse Karina Schütze. Sie war mittleren Alters, machte einen sympathischen Eindruck und war recht locker drauf. Sie erklärte, dass wir voraussichtlich etwas mehr als eine Stunde Bus fahren würden, um zu den Pyramiden zu gelangen, die sich nun einmal ein Stückchen weiter landwärts befanden. Der Bus fuhr langsam los, einem anderen Reisebus hinterher. Und Karina Schütze begann zu erzählen; über Land und über Leute, von der Kultur und der Geschichte... Manchmal war es interessant und manchmal hörte ich gar nicht wirklich hin, sondern starrte schweigsam aus dem Fenster. Die erste Zeit sagte auch Thorsten nichts, doch dann begann er ein Gespräch.
„Ich hab gehört, du hast dich diese Nacht übergeben?“
Mein stummes Nicken signalisierte meine momentan nicht sehr ausgeprägte Gesprächigkeit, doch Thorsten redete weiter. „Na ja, mir ging’s auch übel. Ich dachte schon, ich müsste kotzen, aber hab ich ein Glück doch nicht.“ Eine kurze Pause entstand. „War wohl gestern ein wenig viel, hm?“
Nun sah ich ihn kurz an, nickte erneut und wendete mich wieder dem Fenster zu. Die trockene Landschaft sah aber nicht gerade sehr schön aus... Thorsten räusperte sich. „Aber ich fand es trotzdem sehr lustig mit dir, um ehrlich zu sein. Ich mag dich, wirklich... Ich meine, wir hatten doch ne Menge Spaß oder? Das Tanzen... und so...“ Ich drehte meinen Kopf und sah Thorsten schief an. Was sollte ich darauf jetzt sagen? Was erwartete er von mir? Doch anstatt zu antworten, redete er weiter. „Aber ich fand es merkwürdig, dass du auf einmal abgehauen bist. Ich weiß nur noch, dass Dario in der Tür stand und schon warst du weg... Wieso?“
Ich atmete tief durch. „Thorsten... es war einfach eine blöde Situation, der ganze Alkohol und all das! Ich kann das nicht erklären.“ Oh doch, das konnte ich! Aber ging es etwa Thorsten etwas an, was zwischen Dario und mir noch abgelaufen war? Nein...
Wenigstens schwieg Thorsten nun. Da er keinen standfesten Grund für meine Flucht zu hören bekam, ging er wohl davon aus, dass die Sache mit Darios Erscheinen und meiner plötzlichen Flucht nichts zu bedeuten hatte. Wenn der wüsste...