Vany89
Hi erstmal schonmal vorraus, das Buch ist noch nicht fertig. Ich werde immer in Abschnitten ein Kapitel reinstellen und ihr könnt dazu Vermutungen äußern, ich find das immer so spannend, was andere vermuten und dazu sagen
Gegen Ende könnt ihr auch noch sagen, wie es weiter gehen soll also so vermuten und ich dichte mir wieder was zusammen
es ist eine Fantasy-Story, ich hoffe ihr mögt sie, habe vor einem Jahr begonnen
Nun die Geschichte:
Wir, die Nuladas lebten fernab von jeder anderen Zivilisation denn wir lebten auf einem Kontinent, der in späterer Zeit einmal Australien genannt werden sollte. Heute gibt es noch die wunderschöne bewachsene Ebene, die Nula mit dem Festland verbindet.
Auf Nula leben nur die Frauen, die Nuladas.
Die Ebene nennen wir die Tirka, es ist ein Name in alter Sprache, es gibt keinen neuen Namen dafür, der sie und ihre Schönheit beschreiben kann und daher nennen wir diesen Übergang Tirka. Sie ist eine große weite Ebene mit vielen Tieren und vielen Seen, in denen man die größten Fische fangen kann. Unser Volk besteht, wie schon beschrieben, nur aus Frauen. Nun fragt sich bestimmt ein Jeder, wie wir uns vermehren! Auf dem Festland, der anderen Seite der Tirka, befindet sich unsere männliche Rasse. Wir Nuladas leben getrennt von ihnen, weil wir uns frei bewegen wollen, ohne uns an jemanden anderen binden zu müssen, als an unsere Kinder. Wenn sich jemand fragt, ob wir nicht schön genug wären um mit der männlichen Rasse mitzuhalten, den muss ich enttäuschen, denn wir sind um einiges schöner. Die Nuladas haben lange, wunderschöne glänzende, blonde Haare. Es gibt aber auch Abwege in die hellen Brauntöne. Ich jedoch war anders, anders als alle anderen. Schon als kleines Kind hatte ich im Gegensatz zu den anderen Mädchen keine blonden oder hellbraunen Haare. Ich besaß dunkelbraune, gewellte Haare, die sich wenn ich sie nicht jeden Morgen kämmen würde, zu wallenden Locken verwandeln würden. Ich hatte nicht wie die anderen blaue Augen, sondern tief braune, die ohne Sonnenschein schwarz waren. Ich besaß kaum Freunde, nur einige, wenige Außenseiter – mein Name ist Shira. Als ich noch ein Kind war, konnte ich nicht begreifen, warum mich fast niemand mochte, denn ich war nicht hässlich, im Gegenteil ich war schöner als alle anderen. Schon als Kind strahlte ich von allen anderen heraus, und das nicht nur wegen meiner Haare, sondern auch wegen meines Aussehens.
Eines Tages, ich wurde gerade acht Jahre alt, starb meine Mutter. Es war ein schmerzlicher Verlust, denn ich musste dabei zusehen. Ungekannte, längst vergessene Lebewesen die sich Jahrhunderte lang genau unter uns aufhielten, hatten sie getötet. Es war ein schreckliches Erlebnis. Sie waren groß, haarig und hatten schwarzes Fell. Sie hatten riesige Pranken, so groß, dass sie mit nur zehn Tieren eine Armee von tausend Mann besiegen könnten, diese Geschöpfe der Hölle sind die Zujas. Sie sehen aus wie geflügelte Drachen, nur mit Haaren. Ich hatte Angst, denn es geschah in einer dunklen Nacht, als der Mond seinen monatlichen Wechsel fast vollendet hatte, um von neuem zu beginnen.
Draußen in der Dunkelheit hörte man keinen Laut, denn die bedrohlich werdende Kraft war von jedem zu spüren. Die Zujas kamen damals durch den harten, kalten Steinboden. Sie haben so scharfe Krallen, dass es ihnen nichts ausmacht sie an hartem, glattem Stein abzuwetzen. Meine Mutter kam gerade von draußen mit dem Abendbrot herein. Ich erinnere mich noch genau daran, sie wollte das Gemüse aus dem Garten holen. Dann kamen sie. Wir hörten ein rumpeln unter unseren Füßen. Es wurde immer stärker. Dann, plötzlich stand eines von diesen fies grinsenden Zujas vor mir.
Meine Mutter wollte mich schützen, denn der Zuja holte mit seiner starken Pranke aus, und sie schmiss sich vor mich. Sie wurde tödlich getroffen, ihre letzten, gequälten Worte an mich waren, ich solle verschwinden, denn ich sei hier nicht mehr sicher. Dann starb sie wie ich vermutete, denn ihre Verletzungen waren einfach zu schwer. Gedanken strömten durch meinen Kopf, ich sollte den Ort meiner Kindheit verlassen, den Ort an dem ich geboren war? Ich sollte an diesem so sehr vertrauten Ort nicht mehr sicher sein? Das konnte ich nicht mehr verstehen, denn ich war noch zu klein um dies zu tun. Nun rannte ich und rannte. Ich fand mich später weit weg von Zuhause. Ich war an einem See gelandet, an dem, wie ich mich erinnerte, immer die Wäsche gewaschen wurde. Er war weit weg und die Frauen mussten lange laufen, um ihn zu erreichen.
Lange Zeit hatte ich mich dort noch aufgehalten, wie lange kann ich nicht mehr sagen, denn ich bin vor Erschöpfung eingeschlafen und erst mitten in der Nacht wieder aufgewacht. Ich hatte ein Geräusch gehört und sah kurz danach ein Retu. Dies sind flauschige Wesen, mit langen Beinen, einem langen Schwanz und einer Panzerung, die sogar einem Hieb von einem Zuja standhalten konnte. Es waren schöne Tiere. Ihr Fell war normaler weise schwarz, doch dieses Retu war weiß. Es war kein Albino, denn es hatte Rehbraune wunderschöne Augen, die mich anfunkelten im Licht der Sterne und des Mondes. Es kam langsam auf mich zu und stupste mich mit seiner hundeartigen Schnauze an. Ich fühlte eine seltsame Bindung zu ihr – sie hieß Neja, wie ich später erfuhr. Neja nahm mich all die Jahre auf, gab mir zu essen, zu trinken und das Gefühl von Geborgenheit. Mittlerweile war ich nun eine junge Frau von vierzehn Jahren geworden.
Mein Haar war mir bis über meine Taille gewachsen und ich hatte nun die so typische, weibliche Figur angenommen. Ich beobachtete oft die Mädchen des Dorfes, die die Wäsche waschen gingen. Ihr Haar glitzerte in der Sonne weißlich und mit rötlichen Tönen. Es fiel wie Gold über ihre Schultern. Diese Mädchen hatten nicht nur das Wäschewaschen im Sinn, das war mir bewusst, denn in den Wäldern jagten häufig Jäger, des anderen Geschlechts. Ich kann nicht sagen, dass die Mädchen keine gute Figur hatten, denn sie hatten schöne Körper. Fast alles war gleich bei ihnen und bei mir bis auf – die Haare natürlich. Am Abend kam ich mit Neja wieder von der Jagd zurück. Wir hatten kleine Rehe gefangen, die sich von der großen Gruppe getrennt hatten. Später in der Nacht legten wir uns zum Schlafen hin, wobei mich Neja jede Nacht bewachte. Wir gaben ein seltsames Bild ab, denn man sah nur unsere Haare, ihr schneeweißes und mein dunkelbraunes, das sich untereinander vermischte. Ich war keineswegs einsam, denn ich sprach oft mit Neja. Die Retus sind zwar Tiere, doch sie lernen sehr schnell. Neja war unserer Sprache mächtig und sie lehrte mich die alten Religionen unseres Volkes, von denen ich noch nie etwas gehört hatte. Sie berichtete mir auch, wie wir Menschen den Zujas noch entgegentreten konnten und sie abwehrten. Doch als wir dies vollbracht hatten, lebten wir noch mit den Männern auf der anderen Seite der Tirka zusammen. Sie konnten uns dabei helfen, die Zujas zu besiegen. Doch die Zujas hatten sich mit allem anderen Bösen zusammengeschlossen und uns besiegt.
Mir wurde klar, dass unser Volk nur überstehen könne, wenn sich alle Lebewesen der oberen Welt zusammenschlössen. Doch dies würde Meinesserachtens nach nie geschehen, da wir Nuladas ein eitles und hohes Volk waren und wir uns niemals mit den „Tieren“ zusammenschließen würden, obwohl die meisten, der von uns so bezeichneten Lebewesen, gar keine Tiere waren. So wie die Retus. Sie waren keine Tiere, sondern Lebewesen, die höher entwickelt waren als ich und alle anderen Nuladas dachten. Die Retus hatten es geschafft, sich vor den Zujas Respekt zu verschaffen, indem sie sie besiegt haben und sie bei jedem ihrer Angriffe wieder vertrieben hatten. Die Retus waren zwar nicht so groß, aber sie hatten mehr Macht, denn sie beherrschten die Magie der Natur. Dies bedeutet, dass alle kleineren Naturgewalten, wie Flüsse, Bäche, Pflanzen, Feuer und der Boden auf sie hören. Doch wir beide waren einzeln und wir hatten keine Chance, wenn uns die Zujas angreifen würden. So brachte Neja uns zu den Enas – unseren männlichen Partnern.
Wir suchten Schutz bei ihnen, und den bekamen wir. Wir lebten von nun an bei einer Bauernfamilie. Die Familie bestand aus einem Ehepaar, welches sich erstaunlicherweise nicht getrennt hatte, und ihrem Sohn, der den Namen Raan hatte. Er war ungefähr in meinem Alter und musste genau wie ich auch jeden Tag auf dem Feld arbeiten. Es gab bloß eine Angelegenheit, über die meine neue Familie zu dieser Zeit nicht Bescheit wusste und die war – dass ich eine Frau war. Neja hielt es für besser meine Anwesenheit als Frau zu vertuschen, bis die richtige Zeit käme. Den Rest des Herbstes verbrachten wir damit, die Ernte von den Feldern in das Haus zu bringen, was eine sehr anstrengende Arbeit war. Der Winter verlief normal und ich konnte mich auf mein Training im Frühjahr vorbereiten, bei dem mich Raan und Neja unterrichten wollten. Der Winter endete schnell, denn es wurde nicht sonderlich kalt. Am Morgen vor meiner ersten Trainingsstunde wachte ich erholt auf und wusste, dass dies ein guter Tag werden würde. Gegen Sonnenaufgang machte ich mich auf den Weg. Es war ein kleiner abgeschiedener Ort im Wald auf einer Lichtung. Meinesserachtens ein sehr guter Trainingsort, mit allen Landschaften, die man sich nur wünschen konnte, es waren Felsen auf dem Platz, ein Bach, Wiesen, Matsche und im Bachbereich sogar auch Sand. Neja kleidete mich entsprechend schnell und männlich an, damit Raan uns nicht zufällig sehen konnte. Die neue Kleidung war mir fremd.
Neja hatte mir ein großes, weites Leinentuch um meinen Oberkörper gewickelt, damit meine Brüste mich nicht verraten würden. Ich stieg in die schweren Kettenhemden und stülpte mir den gut gepanzerten Brustpanzer über. An meinem Unterkörper trug ich eine Leinenhose als Wärmeisolierung, denn es war ja immer noch Frühling. Darüber zerrte mir Neja eine schwere Hose, damals wusste ich noch nicht aus was sie gemacht war, doch später erfuhr ich, dass sie aus einem Drachenpanzer gemacht wurde, der Ähnlichkeiten mit dem natürlichen Panzer von Neja hatte. Dann tauchte Raan auf. In seiner vollen Ausrüstung und ich musste zugeben, dass er recht gut gebaut war. Er hatte einen vom often Training gestählten Oberkörper. Er hatte auch sehr schöne Haare, diese waren hellbraun und er hatte braune Augen. Ich muss zugeben, dass er mir sehr sympathisch war. Dann fing das Training an. Als erstes lernte ich die Haltung eines Schwertes und eines Schildes. Bei den weiteren Treffen wurde mir gelehrt, wie man mit allerlei Waffen umgeht und wie man sich mit einfachen Gegenständen verteidigen konnte. Bei diesen Übungen konnte Neja nur zusehen, denn sie wusste nichts über den Gebrauch von Waffen. Doch nach etlichen Stunden hatte sie nun doch die Stelle von Raan übernommen. Bei ihr lernte ich etwas über den Gebrauch von Körper und Geist. Ich lernte, wie ich einem Krieger mühelos und ohne Anstrengungen das Genick brechen könnte. Raan verärgerte seine Situation und begann den Unterricht neben mir als Nejas zweiter Schüler.
Doch die bessere Schülerin war ich. Es lag mir im Blut mich mit den Kräften meines eigenen Körpers zu verteidigen und mit ihnen zu kämpfen. Im Langersehnten Sommer wurde nun endlich mit der Magie angefangen. Neja beherrschte nicht nur die Kräfte ihres Körpers, sondern auch die Kräfte der Natur. Die hatte die Gabe sie zu kontrollieren. Um die erste Lektion der Magie abschließen zu können dauerte es bis zum Anfang der Erntezeit. In diesem Herbst mussten wir jedoch nicht die gewohnte Arbeit auf dem Feld erledigen, sondern mussten beim Verteidigungsaufbau der Stadt helfen.
Die Bewohner verlangten mehr Sicherheit, da es viele Überfälle auf die Stadt gab und somit begannen wir eine große Mauer aus Stein um die Festung zu bauen. Es war ein ganz besonderer Stein, da er keine Fugen hinterließ. Dieser Rohstoff wird jedoch leider in späterer Zeit einmal aufgebraucht sein. Er war glatt und gab einen Regenbogenschimmer am Tage ab und einen bläulich, lilanen bei Nacht. Es war harte Arbeit, doch am Ende umringte die Mauer die ganze Stadt und war nur durch eine Brücke passierbar. Die Dorfbewohner konnten also sicher leben.
Das erste Kapitel bis jetzt gibt es 15
aber nun eure Meinungen
LG Vany

Gegen Ende könnt ihr auch noch sagen, wie es weiter gehen soll also so vermuten und ich dichte mir wieder was zusammen

Nun die Geschichte:
Wir, die Nuladas lebten fernab von jeder anderen Zivilisation denn wir lebten auf einem Kontinent, der in späterer Zeit einmal Australien genannt werden sollte. Heute gibt es noch die wunderschöne bewachsene Ebene, die Nula mit dem Festland verbindet.
Auf Nula leben nur die Frauen, die Nuladas.
Die Ebene nennen wir die Tirka, es ist ein Name in alter Sprache, es gibt keinen neuen Namen dafür, der sie und ihre Schönheit beschreiben kann und daher nennen wir diesen Übergang Tirka. Sie ist eine große weite Ebene mit vielen Tieren und vielen Seen, in denen man die größten Fische fangen kann. Unser Volk besteht, wie schon beschrieben, nur aus Frauen. Nun fragt sich bestimmt ein Jeder, wie wir uns vermehren! Auf dem Festland, der anderen Seite der Tirka, befindet sich unsere männliche Rasse. Wir Nuladas leben getrennt von ihnen, weil wir uns frei bewegen wollen, ohne uns an jemanden anderen binden zu müssen, als an unsere Kinder. Wenn sich jemand fragt, ob wir nicht schön genug wären um mit der männlichen Rasse mitzuhalten, den muss ich enttäuschen, denn wir sind um einiges schöner. Die Nuladas haben lange, wunderschöne glänzende, blonde Haare. Es gibt aber auch Abwege in die hellen Brauntöne. Ich jedoch war anders, anders als alle anderen. Schon als kleines Kind hatte ich im Gegensatz zu den anderen Mädchen keine blonden oder hellbraunen Haare. Ich besaß dunkelbraune, gewellte Haare, die sich wenn ich sie nicht jeden Morgen kämmen würde, zu wallenden Locken verwandeln würden. Ich hatte nicht wie die anderen blaue Augen, sondern tief braune, die ohne Sonnenschein schwarz waren. Ich besaß kaum Freunde, nur einige, wenige Außenseiter – mein Name ist Shira. Als ich noch ein Kind war, konnte ich nicht begreifen, warum mich fast niemand mochte, denn ich war nicht hässlich, im Gegenteil ich war schöner als alle anderen. Schon als Kind strahlte ich von allen anderen heraus, und das nicht nur wegen meiner Haare, sondern auch wegen meines Aussehens.
Eines Tages, ich wurde gerade acht Jahre alt, starb meine Mutter. Es war ein schmerzlicher Verlust, denn ich musste dabei zusehen. Ungekannte, längst vergessene Lebewesen die sich Jahrhunderte lang genau unter uns aufhielten, hatten sie getötet. Es war ein schreckliches Erlebnis. Sie waren groß, haarig und hatten schwarzes Fell. Sie hatten riesige Pranken, so groß, dass sie mit nur zehn Tieren eine Armee von tausend Mann besiegen könnten, diese Geschöpfe der Hölle sind die Zujas. Sie sehen aus wie geflügelte Drachen, nur mit Haaren. Ich hatte Angst, denn es geschah in einer dunklen Nacht, als der Mond seinen monatlichen Wechsel fast vollendet hatte, um von neuem zu beginnen.
Draußen in der Dunkelheit hörte man keinen Laut, denn die bedrohlich werdende Kraft war von jedem zu spüren. Die Zujas kamen damals durch den harten, kalten Steinboden. Sie haben so scharfe Krallen, dass es ihnen nichts ausmacht sie an hartem, glattem Stein abzuwetzen. Meine Mutter kam gerade von draußen mit dem Abendbrot herein. Ich erinnere mich noch genau daran, sie wollte das Gemüse aus dem Garten holen. Dann kamen sie. Wir hörten ein rumpeln unter unseren Füßen. Es wurde immer stärker. Dann, plötzlich stand eines von diesen fies grinsenden Zujas vor mir.
Meine Mutter wollte mich schützen, denn der Zuja holte mit seiner starken Pranke aus, und sie schmiss sich vor mich. Sie wurde tödlich getroffen, ihre letzten, gequälten Worte an mich waren, ich solle verschwinden, denn ich sei hier nicht mehr sicher. Dann starb sie wie ich vermutete, denn ihre Verletzungen waren einfach zu schwer. Gedanken strömten durch meinen Kopf, ich sollte den Ort meiner Kindheit verlassen, den Ort an dem ich geboren war? Ich sollte an diesem so sehr vertrauten Ort nicht mehr sicher sein? Das konnte ich nicht mehr verstehen, denn ich war noch zu klein um dies zu tun. Nun rannte ich und rannte. Ich fand mich später weit weg von Zuhause. Ich war an einem See gelandet, an dem, wie ich mich erinnerte, immer die Wäsche gewaschen wurde. Er war weit weg und die Frauen mussten lange laufen, um ihn zu erreichen.
Lange Zeit hatte ich mich dort noch aufgehalten, wie lange kann ich nicht mehr sagen, denn ich bin vor Erschöpfung eingeschlafen und erst mitten in der Nacht wieder aufgewacht. Ich hatte ein Geräusch gehört und sah kurz danach ein Retu. Dies sind flauschige Wesen, mit langen Beinen, einem langen Schwanz und einer Panzerung, die sogar einem Hieb von einem Zuja standhalten konnte. Es waren schöne Tiere. Ihr Fell war normaler weise schwarz, doch dieses Retu war weiß. Es war kein Albino, denn es hatte Rehbraune wunderschöne Augen, die mich anfunkelten im Licht der Sterne und des Mondes. Es kam langsam auf mich zu und stupste mich mit seiner hundeartigen Schnauze an. Ich fühlte eine seltsame Bindung zu ihr – sie hieß Neja, wie ich später erfuhr. Neja nahm mich all die Jahre auf, gab mir zu essen, zu trinken und das Gefühl von Geborgenheit. Mittlerweile war ich nun eine junge Frau von vierzehn Jahren geworden.
Mein Haar war mir bis über meine Taille gewachsen und ich hatte nun die so typische, weibliche Figur angenommen. Ich beobachtete oft die Mädchen des Dorfes, die die Wäsche waschen gingen. Ihr Haar glitzerte in der Sonne weißlich und mit rötlichen Tönen. Es fiel wie Gold über ihre Schultern. Diese Mädchen hatten nicht nur das Wäschewaschen im Sinn, das war mir bewusst, denn in den Wäldern jagten häufig Jäger, des anderen Geschlechts. Ich kann nicht sagen, dass die Mädchen keine gute Figur hatten, denn sie hatten schöne Körper. Fast alles war gleich bei ihnen und bei mir bis auf – die Haare natürlich. Am Abend kam ich mit Neja wieder von der Jagd zurück. Wir hatten kleine Rehe gefangen, die sich von der großen Gruppe getrennt hatten. Später in der Nacht legten wir uns zum Schlafen hin, wobei mich Neja jede Nacht bewachte. Wir gaben ein seltsames Bild ab, denn man sah nur unsere Haare, ihr schneeweißes und mein dunkelbraunes, das sich untereinander vermischte. Ich war keineswegs einsam, denn ich sprach oft mit Neja. Die Retus sind zwar Tiere, doch sie lernen sehr schnell. Neja war unserer Sprache mächtig und sie lehrte mich die alten Religionen unseres Volkes, von denen ich noch nie etwas gehört hatte. Sie berichtete mir auch, wie wir Menschen den Zujas noch entgegentreten konnten und sie abwehrten. Doch als wir dies vollbracht hatten, lebten wir noch mit den Männern auf der anderen Seite der Tirka zusammen. Sie konnten uns dabei helfen, die Zujas zu besiegen. Doch die Zujas hatten sich mit allem anderen Bösen zusammengeschlossen und uns besiegt.
Mir wurde klar, dass unser Volk nur überstehen könne, wenn sich alle Lebewesen der oberen Welt zusammenschlössen. Doch dies würde Meinesserachtens nach nie geschehen, da wir Nuladas ein eitles und hohes Volk waren und wir uns niemals mit den „Tieren“ zusammenschließen würden, obwohl die meisten, der von uns so bezeichneten Lebewesen, gar keine Tiere waren. So wie die Retus. Sie waren keine Tiere, sondern Lebewesen, die höher entwickelt waren als ich und alle anderen Nuladas dachten. Die Retus hatten es geschafft, sich vor den Zujas Respekt zu verschaffen, indem sie sie besiegt haben und sie bei jedem ihrer Angriffe wieder vertrieben hatten. Die Retus waren zwar nicht so groß, aber sie hatten mehr Macht, denn sie beherrschten die Magie der Natur. Dies bedeutet, dass alle kleineren Naturgewalten, wie Flüsse, Bäche, Pflanzen, Feuer und der Boden auf sie hören. Doch wir beide waren einzeln und wir hatten keine Chance, wenn uns die Zujas angreifen würden. So brachte Neja uns zu den Enas – unseren männlichen Partnern.
Wir suchten Schutz bei ihnen, und den bekamen wir. Wir lebten von nun an bei einer Bauernfamilie. Die Familie bestand aus einem Ehepaar, welches sich erstaunlicherweise nicht getrennt hatte, und ihrem Sohn, der den Namen Raan hatte. Er war ungefähr in meinem Alter und musste genau wie ich auch jeden Tag auf dem Feld arbeiten. Es gab bloß eine Angelegenheit, über die meine neue Familie zu dieser Zeit nicht Bescheit wusste und die war – dass ich eine Frau war. Neja hielt es für besser meine Anwesenheit als Frau zu vertuschen, bis die richtige Zeit käme. Den Rest des Herbstes verbrachten wir damit, die Ernte von den Feldern in das Haus zu bringen, was eine sehr anstrengende Arbeit war. Der Winter verlief normal und ich konnte mich auf mein Training im Frühjahr vorbereiten, bei dem mich Raan und Neja unterrichten wollten. Der Winter endete schnell, denn es wurde nicht sonderlich kalt. Am Morgen vor meiner ersten Trainingsstunde wachte ich erholt auf und wusste, dass dies ein guter Tag werden würde. Gegen Sonnenaufgang machte ich mich auf den Weg. Es war ein kleiner abgeschiedener Ort im Wald auf einer Lichtung. Meinesserachtens ein sehr guter Trainingsort, mit allen Landschaften, die man sich nur wünschen konnte, es waren Felsen auf dem Platz, ein Bach, Wiesen, Matsche und im Bachbereich sogar auch Sand. Neja kleidete mich entsprechend schnell und männlich an, damit Raan uns nicht zufällig sehen konnte. Die neue Kleidung war mir fremd.
Neja hatte mir ein großes, weites Leinentuch um meinen Oberkörper gewickelt, damit meine Brüste mich nicht verraten würden. Ich stieg in die schweren Kettenhemden und stülpte mir den gut gepanzerten Brustpanzer über. An meinem Unterkörper trug ich eine Leinenhose als Wärmeisolierung, denn es war ja immer noch Frühling. Darüber zerrte mir Neja eine schwere Hose, damals wusste ich noch nicht aus was sie gemacht war, doch später erfuhr ich, dass sie aus einem Drachenpanzer gemacht wurde, der Ähnlichkeiten mit dem natürlichen Panzer von Neja hatte. Dann tauchte Raan auf. In seiner vollen Ausrüstung und ich musste zugeben, dass er recht gut gebaut war. Er hatte einen vom often Training gestählten Oberkörper. Er hatte auch sehr schöne Haare, diese waren hellbraun und er hatte braune Augen. Ich muss zugeben, dass er mir sehr sympathisch war. Dann fing das Training an. Als erstes lernte ich die Haltung eines Schwertes und eines Schildes. Bei den weiteren Treffen wurde mir gelehrt, wie man mit allerlei Waffen umgeht und wie man sich mit einfachen Gegenständen verteidigen konnte. Bei diesen Übungen konnte Neja nur zusehen, denn sie wusste nichts über den Gebrauch von Waffen. Doch nach etlichen Stunden hatte sie nun doch die Stelle von Raan übernommen. Bei ihr lernte ich etwas über den Gebrauch von Körper und Geist. Ich lernte, wie ich einem Krieger mühelos und ohne Anstrengungen das Genick brechen könnte. Raan verärgerte seine Situation und begann den Unterricht neben mir als Nejas zweiter Schüler.
Doch die bessere Schülerin war ich. Es lag mir im Blut mich mit den Kräften meines eigenen Körpers zu verteidigen und mit ihnen zu kämpfen. Im Langersehnten Sommer wurde nun endlich mit der Magie angefangen. Neja beherrschte nicht nur die Kräfte ihres Körpers, sondern auch die Kräfte der Natur. Die hatte die Gabe sie zu kontrollieren. Um die erste Lektion der Magie abschließen zu können dauerte es bis zum Anfang der Erntezeit. In diesem Herbst mussten wir jedoch nicht die gewohnte Arbeit auf dem Feld erledigen, sondern mussten beim Verteidigungsaufbau der Stadt helfen.
Die Bewohner verlangten mehr Sicherheit, da es viele Überfälle auf die Stadt gab und somit begannen wir eine große Mauer aus Stein um die Festung zu bauen. Es war ein ganz besonderer Stein, da er keine Fugen hinterließ. Dieser Rohstoff wird jedoch leider in späterer Zeit einmal aufgebraucht sein. Er war glatt und gab einen Regenbogenschimmer am Tage ab und einen bläulich, lilanen bei Nacht. Es war harte Arbeit, doch am Ende umringte die Mauer die ganze Stadt und war nur durch eine Brücke passierbar. Die Dorfbewohner konnten also sicher leben.
Das erste Kapitel bis jetzt gibt es 15

LG Vany