Rennpferd
Upper Class- wie das Leben so spielt
Berenice
In der grossen Halle war es laut und stickig. Die vielen Gäste, allesamt elegant angezogen, sassen auf den schäbigen Plastiksitzen und fächelten sich genervt etwas Luft zu. Auch Berenice sass auf ihrem Sitz und wedelte mit ihrem Programm herum. „Achtung, Achtung, die Show beginnt in circa acht Minuten! Bitte begeben Sie sich nun zu Ihren Plätzen“, erklang eine hallende Stimme durch die Halle. Berenice verdrehte die Augen. So was Blödes, nun war sie extra hierhin gekommen und nun hatte sie nicht mal einen VIP-Platz bekommen! Ihre Mutter, Charlotte, sass direkt neben ihr. „Berenice, nun stell dich nicht so an! Du wirst die Show wohl oder übel von diesem Platz hier anschauen müssen.“ Das machte Berenice nur noch wütender. Ihre Mutter glaubte wieder einmal, sie hätte das Wort, dabei wusste sie doch nicht mal Recht, neben welchem Star sie eigentlich sass! Berenice war überzeugt davon, eine klasse Reiterin zu sein. Eigentlich fand sie nichts am Reiten- lediglich das grosse Ansehen von ihren Kolleginnen liess sie diesen Sport machen. Ganz ehrlich gesagt, fand Berenice sogar, dass Pferde ziemlich langweilig waren, doch sie ritt beharrlich weiter. Prestige, das war das Wichtige an diesem Sport! Neben dem Reiten spielte Berenice noch Golf, und ihrem Vater zuliebe war sie sogar im Schachclub. Nur aus dem Tennisclub war sie ausgetreten- Berenice hatte einfach kein Talent mit den kleinen, gelben Bällen.
Auch beim Reiten hatte sie nicht wirkliches Talent, doch dank täglichem Unterricht bei den bekanntesten und angesehensten Lehrern war sie nun auf einem ganz passablen Niveau. Wieviel Geld ihre Eltern für das Reiten ausgaben, interessierte Berenice nicht wirklich. Ihre Kolleginnen hatten alle mindestens drei Pferde! So war es für Charlotte und Richard natürlich klar gewesen, dass Berenice fünf bekam. Diese fünf teuren Pferde hatten ein grösseres Loch in ihr jährliches „Sport-Budget“ für Berenice gerissen, doch es war es wert. Charlotte und Richard glaubten, ihrer Tochter den grössten Wunsch erfüllt zu haben. Das allein schon machte sie glücklich. Dass sie sich nicht allzu viel um ihre Tochter kümmerten, bemerkten sie nicht. Sie besänftigten ihr Gewissen lieber mit teuren Geschenken.
Edit: Würde mich über Kommentare freuen
Berenice
In der grossen Halle war es laut und stickig. Die vielen Gäste, allesamt elegant angezogen, sassen auf den schäbigen Plastiksitzen und fächelten sich genervt etwas Luft zu. Auch Berenice sass auf ihrem Sitz und wedelte mit ihrem Programm herum. „Achtung, Achtung, die Show beginnt in circa acht Minuten! Bitte begeben Sie sich nun zu Ihren Plätzen“, erklang eine hallende Stimme durch die Halle. Berenice verdrehte die Augen. So was Blödes, nun war sie extra hierhin gekommen und nun hatte sie nicht mal einen VIP-Platz bekommen! Ihre Mutter, Charlotte, sass direkt neben ihr. „Berenice, nun stell dich nicht so an! Du wirst die Show wohl oder übel von diesem Platz hier anschauen müssen.“ Das machte Berenice nur noch wütender. Ihre Mutter glaubte wieder einmal, sie hätte das Wort, dabei wusste sie doch nicht mal Recht, neben welchem Star sie eigentlich sass! Berenice war überzeugt davon, eine klasse Reiterin zu sein. Eigentlich fand sie nichts am Reiten- lediglich das grosse Ansehen von ihren Kolleginnen liess sie diesen Sport machen. Ganz ehrlich gesagt, fand Berenice sogar, dass Pferde ziemlich langweilig waren, doch sie ritt beharrlich weiter. Prestige, das war das Wichtige an diesem Sport! Neben dem Reiten spielte Berenice noch Golf, und ihrem Vater zuliebe war sie sogar im Schachclub. Nur aus dem Tennisclub war sie ausgetreten- Berenice hatte einfach kein Talent mit den kleinen, gelben Bällen.
Auch beim Reiten hatte sie nicht wirkliches Talent, doch dank täglichem Unterricht bei den bekanntesten und angesehensten Lehrern war sie nun auf einem ganz passablen Niveau. Wieviel Geld ihre Eltern für das Reiten ausgaben, interessierte Berenice nicht wirklich. Ihre Kolleginnen hatten alle mindestens drei Pferde! So war es für Charlotte und Richard natürlich klar gewesen, dass Berenice fünf bekam. Diese fünf teuren Pferde hatten ein grösseres Loch in ihr jährliches „Sport-Budget“ für Berenice gerissen, doch es war es wert. Charlotte und Richard glaubten, ihrer Tochter den grössten Wunsch erfüllt zu haben. Das allein schon machte sie glücklich. Dass sie sich nicht allzu viel um ihre Tochter kümmerten, bemerkten sie nicht. Sie besänftigten ihr Gewissen lieber mit teuren Geschenken.
Edit: Würde mich über Kommentare freuen
