Ich bin so böse. Ja es gibt eigentlich keinen Grund weiter zu lesen, ich mache immer so lange Pausen... ich weiß. Ich muss zugeben ich hatte keine richtige Lust weite rzu schreiben doch nun hat mich diese Story wieder gepackt. Ich hoffe ihr mögt sie trotzdem noch
Es war schwer für Johan sich irgendwie abzulenken. Immer wieder erwischte er sich dabei, wie er an den selben Orten stand und überlegte was er nun machen könnte. Jedes Mal wanderte er regelrecht im Kreis und konnte keinen klaren Gedanken fassen, immer wieder tummelten sich diese um Angie und immer mehr wurde er von seinem Gewissen dazu gedrängt Ben von seinen Gefühlen zu erzählen. Was konnte er dabei schon falsch machen? Er war immerhin einer seiner besten Freunde und da redete man doch öfter über Frauen. Ben würde ihn sicher verstehen, schließlich war Ben oft bei Angie, er kannte sie sicherlich wie seine Hosentasche und doch – was wäre, wenn Ben Angie diese Informationen auf einem Goldtablett servieren würde? Doch an dieser Stelle schüttelte er hartnäckig seinen Kopf und blickte in den langsam aufklärenden Himmel. Ben wäre zu etwas nicht in der Lage. Schließlich hatte Johan die ein oder andere Affäre von ihm auch nicht ausgeplaudert und zudem vertraute er Ben. Er nahm sich fest vor seinem Freund zu sagen was er für seine Schwester empfand – koste es was es wolle! Schnell hatte er auch sein Handy gezückt und blickte auf das blau aufleuchtende Display. Er wählte Ben an und legte das Handy an sein Ohr. Das Tuten machte ihn nur noch nervöser und er trat von einem Fuß auf den anderen, wollte das Gewicht anders verlagern. „Hallo? Johan? Hey!“, rief es Johan plötzlich aus seinen Gedanken. Verwundert sah er das Handy an, dann stotterte er: „H-hey Ben. Wie geht’s dir denn so?“. Nach diesen Worten hätte Johan sich selbst am liebsten geschlagen, so unsicher klang das schon. Es war einfach nicht aus zu halten wie viel er über ein paar Worte überlegen konnte. „Ben, deine Schwester ist mehr als nur eine gute Freundin für mich “, „Ben, immer wenn ich deine Schwester sehe spielen meine Gefühle verrückt, oder schlicht und einfach nur : „Ben, ich bin in deine Schwester verliebt?“. Was sollte Johan ihm denn nun sagen? Das waren alles reine Überlegungen, die er in der kurzen Zeit aus seinem Gehirn pressen konnte. „Johan, willst du nun mit mir reden oder nicht? Ich habe dich etwas gefragt!“ Er hatte was? Nun musste sich Johan wirklich vollkommen auf dieses Telefonat konzentrieren, es war alles eh schon peinlich genug für ihn.
„Was hast du denn gefragt?“. Vorsichtig klang seine Stimme, ein wenig entschuldigend und eindringlich. „Ach was ist denn los mit dir?“, seufzte Ben am anderen Ende der Leitung und stellte seine Frage erneut: „Ob du irgendwelche Probleme hast fragte ich dich“. Probleme? War Angie ein Problem für ihn? Er überlegte… ES war ein Problem für ihn, allerdings war das nicht Angie sondern allein der Gedanke daran wie er es Ben sagen sollte, DAS war ein Problem. „Indirekt“. Klasse, besser hätte Johan es nicht machen können. Er kniff die Augen zusammen, ärgerte sich über sich selbst und versuchte es von vorne, ganz ruhig und systematisch. „Ich muss dir etwas sagen Ben“. Nun hatte Johan angefangen, zurück konnte wer weiß Gott nicht mehr. „Dann schieß mal los“, erwiderte Ben und in diesem Moment schienen die Sekunden für Johan wie ganze Stunden. Mühsam öffnete er seine Lippen, wie in Zeitlupe sprach er die wenigen Worte aus: „Ich liebe deine Schwester“. Stille.
Angie war mittlerweile daheim angekommen und war völlig erschöpft. Der Tag war so voller Neuigkeiten und Erlebnissen gewesen, dass sie sicherlich zwei Tage Schlaf benötigte, um alles zu verarbeiten. Wie sollte es mit Melanie weiter gehen? Alles stand in den Sternen, sie wusste nicht weiter und auch Max schien ratlos zu sein. Ob sie Johan und Ben von alledem erzählen sollten? Am besten würde sie einfach Morgen bei der Probe Max fragen, der wusste sicherlich ein wenig Rat. Doch Mell hatte bald Geburtstag, was wäre dann? Sollten sie ihn groß feiern oder auf Grund der Erlebnisse vielleicht zu fünft gemütlich in einem Garten grillen und den Tag ruhig ausklingen lassen. Es wurde deutlich wärmer und die Abende wurden länger. Es war bereits 19.00 Uhr und doch dämmerte erst jetzt der Abendhimmel. Der Tag war ziemlich lang gewesen, jede Sekunde schien wie zwei. Es schien ihr unmöglich nun irgendetwas produktives Zustande zu bekommen. Ihre Bewegungen verliefen langsamer, alles um sie herum schien wie in einem Traum. Aus welchem Grund schien die Welt so verkehrt? Weswegen wollte sich Melanie umbringen und kauerte nun völlig verstört in ihrem Zimmer. Wieso müssen wir Menschen so traurig sein… all das fragte sich die 16-Jährige als sie sich auf einen Stuhl in der Küche fallen ließ.
Ein sachter Wind ließ die offenen Fenster klappern und sie blickte hinaus in den Garten. Er war schön und mit Blumen durchwachsen, an jeder Ecke blühte eine andere Pflanze. Doch… plötzlich riss Angie ihre Augen weit auf. Was war das denn?! Aus welchem Grund stand die Tür ihres Gartenhäuschens offen?