*Cheeky*
Hier eine Kurzgeschichte die ich diese Nacht geschrieben habe. Ich hoffe Jemand liest sie und hat etwas "Gefallen" daran. Ich muss gleich vornweg gestehen, dass ich andauernd Tränen in den Augen hatte beim Schreiben +Taschentuch hervorhol+
Kursives: Bei solchen Abschnitten wird in die Vergangenheit gesprungen und sozusagen aus den Erinnerungen der Anderen erzählt.
„Alles ok bei dir?“ erkundigte Ron sich und trat vorsichtig einen Schritt auf das Mädchen zu. Diese war nicht fähig dazu, eine Reaktion zu zeigen. War Alles ok bei ihr? Nein, bestimmt nicht, aber das Schicksal liess sich nicht mehr ändern. Hermine senkte den Blick, eine Träne perlte sich von ihren langen, dunklen Wimpern und tropfte auf das polierte, rabenschwarze Holz. Kaum merklich spürte sie Rons Hand auf ihrer Schulter, sie kam nicht umhin Bewunderung für ihn aufzubringen, er war so tapfer. Tapfer, wie er neben ihr stand und ihr eine Stütze bot, gerade jetzt. Hermine schniefte und eine zweite Träne tropfte auf das dunkle Holz. „Ich… Aber… Er…“ stammelte sie hilflos, brachte aber keinen Satz zustande und brach stattdessen in ein geräuschvolles Schluchzen aus. Rons Augen verdunkelten sich, auch ihn überkam der Schmerz, doch er überwand sich und nahm die Freundin tröstend in den Arm. „Ist schon gut, Hermine“, murmelte er, auch wenn er wusste dass es dies nicht war „Weine nicht“. Er strich ihr eine glitzernde Träne von der Wange und hielt mit Mühe seinen eigenen Gefühlstrom zurück, er hätte schreien können. Schreien, etwas zerstören oder auf Jemanden einschlagen, Hauptsache seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Hermines schmale Schultern bebten unter Rons Arm, den er schützend um das braunhaarige Mädchen gelegt hatte. Als seine Augen auf dem Schild, neben dem grossen Sarg stehen blieben kroch eine Woge der Verzweiflung in ihm hoch. Kaum konnte er den Blick davon abwenden, die Buchstaben sprangen ihm förmlich ins Gesicht und hallten als unerträgliches Echo in seinem Kopf wieder.
Ron konnte nicht länger Herr seiner Gefühle sein und auch ihm stiegen die Tränen in die Augen. Von Hermine kam ein weiterer Schluchzer, sie hatte den kopf an Rons Schulter vergaben und zitterte noch immer. Der gross gewachsene, junge Mann legte behutsam das Kinn an ihren Haarschopf und liess eine Träne in ihm verschwinden. Dieser Moment würde er niemals vergessen, nicht diesen. Als im bewusst wurde, dass Harry nie wieder kommen würde. Nie wieder würde er seine Stimme hören wie er belustigt über seinen Muggelvetter Dudley schimpfte oder wie er genervt einen von ihren üblichen Streitereien unterbrach. Er war weg, dies für immer. Als er kurz die Augen schloss um sich selbst zu beruhigen, tauchten die Szenen letzter Woche vor seinem geistigen Auge auf und spielten sich wie in einem schlecht geschnittenen Film noch mal ab.
„Ich habs“ triumphierte Harry und ein entschlossener Gesichtsausdruck hatte sich bei ihm festgesetzt. Ron sah verwundert zu seinem Freund auf, der gerade eben neben ihm erschienen war und ihn bei einem Schachspiel gegen Hermine unterbrochen hatte. Sie befanden sich im gemütlichen Gemeinschaftsraum der Gryffindors und ein kurzer Blick aus dem Fenster verriet dass es heftig zu schneien begonnen hatte. „Was hast du?“ hakte nun Hermine nach und lenkte ihre Aufmerksamkeit vom Spiel auf Harry. Dieser nahm sich lange Zeit bevor er antwortete, langsam schritt er vor ihnen auf und ab und spannte sie auf die Folter. „Ich habe den letzten Horcrux gefunden“. Schlagartig horchten seine beiden Freunde auf und Hermine wollte gerade zu einer Frage ansetzten, Ron wies ihr mit einem bestimmten Blick zu schweigen, denn Harry hatte gerade den Mund geöffnet um fortzufahren. „Ich wusste es von Anfang an“, fuhr Harry fort und fuchtelte mit der Hand vor seinem Gesicht herum „Ich war nur lange zu blind um es mir bestimmt einzugestehen. Der letzte Horcruxes ist seine Schlange, Nagini“. Perplex starrten Hermine und Ron ihren Freund an. Nachdem sie sich gesammelt hatten erhob Ron das Wort. „Nagini? Ahm… Harry… Wasn für ne Schlange?“. Harry warf ihm einen genervten Blick zu und antwortete rasch. „Na diese grosse Schlange, die die vor zwei Jahren deinen Dad angegriffen hat“. Hermines Blick sagte mehr als jede Frage und Harry fuhr sogleich fort. „Ich weiss es einfach, ausserdem habe ich mich lange mit Dumbledores Porträt unterhalten“ erklärte er und fügte rasch hinzu „Jaja, ich weiss du magst es nicht wenn ich mich mit dem Gemälde unterhalte, aber glaub mir er hat mir sehr geholfen“. „Puuh…“ stiess Ron seufzend Luft aus und richtete sich aus dem bequemen Sessel auf. „Das heisst, der Tag des grossen Kampfes ist gekommen?“ fragte Hermine mit leicht zitternder Stimme und zupfte nervös am Saum ihres Umhangärmels. Harry nickte entschlossen und wechselte einen festen Blick mit seinen beiden besten Freunden. „Ich verlange nicht von euch mich zu begleiten, aber bitte informiert McGonagall wegen…“ begann er, wurde jedoch augenblicklich von den aufgebrachten Stimmen seiner Freunde unterbrochen. „Natürlich begleiten wir dich, Harry du bist unser Freund und wenn wir das durchstehen, dann gemeinsam“.
Ein leises Klopfen, liess die beiden Gestalten auseinander treten und Hermine machte sich nicht einmal die Mühe, ihre Tränen wegzuwischen. Es war ihr egal, sie hatte einen teuren Freund verloren und sie wollte sich nicht ihrer Trauer schämen. Die Tür des Raumes ging leise quietschend auf und Jemand steckte seinen wohl bekannten Kopf durch die Tür. „Seit ihr soweit?“ fragte Tonks und suchte nach ihren Blicken. Ihr Haar war rabenschwarz und fiel ihr lang hinab, beinahe bis zu den Hüften. Auch sonst steckte sie in schwarzen Kleidern, worin ihr Gesicht noch bleicher wirkte, als es ohnehin war. Ron seufzte, wollte Nein sagen, er war nicht bereit, aber er musste es sein. Stumm nickte er und erwiderte den Blick der Aurorin, auch in ihren Augen spiegelte sich die Trauer wieder. Hermine bedeckte das Gesicht mit einem grossen Taschentuch und schnäuzte sich leise, Tonks trat einige Schritte in das Zimmer und legte der Junghexe beruhigend einen Arm um die Schultern. Ihre andere Hand legte sie auf Rons Rücken, so verliessen sie zu Dritt den Raum.
Den Saal den sie einige Minuten später erreichten, nachdem sie langsam durch einen langen Gang gegangen waren, war riesig. Überall reihten sich Stühle und schwarze Banner waren aufgemacht, Kerzen brannten zu allen Seiten. Menschen hatten auf den Stühlen Platz genommen, doch es herrschte nicht wie bei sonstigen Veranstalungen ein angeregtes Gespräch oder eine festliche Stimmung. Alle Gesichter zeigten Anteilnahme, hunderte Menschen hatten sich besammelt. Hermine und Ron wurden von Tonks zu zwei Stühlen ganz vorne geführt und nahmen noch immer schweigend darauf Platz. Plötzlich erfüllte ein schaurig, schöner Klang den grossen Raum. Es war ein Geräusch das zugleich wunderschön und doch wieder erschreckend war. Es war, als ob es all die Gefühle, die sich in diesem Saal sammelten durch diesen Klang wiedergaben. Die Anwesenden verfolgten stumm, wie ein prächtiger Vogel nach vorne flatterte und auf dem Podium, das aufgestellt war landete. Seine kleinen, schwarzen Perlaugen schienen nicht weniger Trauer zu zeigen, als das die Besucher verspürten. Fawkes. Er war zurückgekehrt, zurückgekehrt in diese Mauern. Hier nach Hogwarts. Allein um Harry Potter die letzte Ehre zu erweisen, um ihm sogar nach dem Tode seine Treue zuzugestehen. Nach einer Weile verstummte das wunderbare Tier und Ruhe legte sich über die Trauergemeinde, bis sich eine grosse Hexe in schwarzem Gewand erhob und nach vorne an das Podium trat.
“Bist du sicher, dass wir Niemandem etwas berichten sollten?“ wisperte Hermine verunsichert und warf Harry einen Blick zu, sie wollte ihm nicht widersprechen, aber Zweifel überkam sie. „Ja, ganz sicher“ erwiderte der Junge mit der Brille bestimmt „Dumbledore hat mit diesen Auftrag gegeben und ich werde ihn zu Ende führen“. Nach einer Minute des Schweigens suchte Harry die Blicke seiner Freunde. „Bereit?“ fragte er mit angespannter Stimme. Das Nicken der Beiden kam spät, war aber trotzdem entschlossen. Harry nickte kaum merklich mit dem Kopf und trat den Weg an.
Er führte sie durch das gesamte Schloss, keine Schüler waren mehr unterwegs. Auch wenn Hogwarts wieder eröffnet worden war, war es deutlich ruhiger geworden und viele ehemals bekannte Gesichter waren in den Schlossmauern nicht mehr zu erblicken. Harry führte sie weiter, aus dem Schlossportal hinaus und über die Ländereien. Vollkommende Dunkelheit umgab sie, aber der Junge fand seinen Weg sicher und seine Freunde folgten ihm. Nachdem sie eine Viertelstunde gegangen waren, hielt Harry inne und lauschte einen Moment in die Nacht hinaus. „Ok, alles klar, ihr haltet euch an mir“ entschied Harry an Ron und Hermine gewandt. Alle Drei hatten die Prüfung im Apparieren bestanden, doch nur Harry wusste, wohin ihr Weg sie führen sollte. Ohne zu zögern fassten das Mädchen und der Junge ihn am Arm, Harry schloss die Augen und konzentrierte sich. Im nächsten Moment erklang ein dumpfes „Plopp“ und die Drei fühlten einzig noch ein Schwindel erregendes Gefühl und ein unangenehm, ziehendes Gefühl unter dem Bauchnabel.
Als die Drei wieder klar blicken konnten, befanden sie sich im Vorgarten eines riesigen Hauses, die Büsche wucherten wild und es schien sich schon länger Niemand mehr darum gekümmert zu haben. Entschlossen schritt Harry einige Meter vorwärts, weiter kam er nicht.
Minerva McGonagall räusperte sich und richtete die wässrigen Augen auf die versammelte Menge. „Liebe Anwesende, wir Alle haben uns heute nur eingefunden aus einem Grund. Zur Verabschiedung einer der grössten Helden unserer Zeit, Jemandem dem wir so vieles verdanken. Harry Potter starb als stolzer Zauberer eines ehrevollen Todes, nie wieder wird ein Zauberer dieser Welt seinen Namen vergessen“ sprach Minerva mit ruhiger, leicht zittriger Stimme. Die dünnen Hände hatte sie aneinander gelegt, ihr Gesicht hatte viele Falten bekommen und sie wirkte alt. Man sah ihr den Verlust an, auch sie hatte Harry immer sehr gemocht. „Wir haben heute einige Menschen, die etwas sagen möchten. Ich werde diese bitten nach und nach hierher zu kommen und ihre Worte zu Harrys Abschied aufnehmen“. Minerva schwieg wieder, leise und sanfte Klänge erhoben sich in dem Raum. Wie von Zauberhand geleitet, schwebte der grosse, schwarze Sarg den langen Mittelgang entlang nach vorne, wo er an der richtigen Stelle seinen Platz einnahm. Leises Flügelschlagen erklang und Fawkes, der Phönix, liess sich mit einem leisen Klappern der goldenen Klauen auf dem Sarg nieder. Das schöne Haupt des Tieres war geneigt, eine Träne floss aus seinen perlernen Augen und fand wie zuvor Hemines Tränen einen Weg über das kalte Holz.
“Das ist sie“ zischte Harry und erstarrte. Vor ihm im hohen Gras wand sich eine meterlange, schwarze Schlange. Also hatten seine Kräfte ihn an den richtigen Ort geleitet. Nagini, das hässliche Tier hatte in ihrer Bewegung inne gehalten und richtete sich langsam und drohend auf. Es schien Harry als würde er mit seinem Traum aus der fünften Klasse konfrontiert, erschreckend war dieses Wesen. Mit ebenmässiger Bewegung zog er einen fetzen Pergament aus der Umhangtasche und richtete den Blick darauf. Dumbledore hatte ihm einen der mächtigsten Sprüche überhaupt hinterlassen. Es war der Spruch der einen Horcrux vernichten konnte. „Geschaffen zu einem andern Zweck, Teil einer elenden Seele, sollst du als Teil auf ewig vergehen“. Seine Worte waren deutlich, doch sie kamen ihm in Parsel über die Lippen, dies war der einzige Grund warum auch er die Person war, die den letzten Horcruxes vernichten konnte, sein Talent Parsel, die Sprache der Schlangen, zu sprechen.
Für Sekunden geschah nichts, Hermine und Ron tauschten beunruhigte Blicke aus, doch dann passierte es. Die hässliche, riesige Schlang erhob sich einige Meter in die Luft begann sich rasend schnell um sich selbst zu rotieren und explodierte in einem giftgrünen Rauch. Die Wucht die davon ausging, schleuderte Harry so wie seine Freunde zu Boden. Bevor sie wieder auf den Beinen standen, waren sie von Todessern umringt.
Es gab keine Flucht mehr, es mussten hunderte von schwarzen Gestalten sein. Aus ihnen heraus, trat er. Lord Voldemort. Purer Hass sprach aus seinem Blick, als er auf Harry hinabstarrte. „Potter… Du hast es also geschafft“, eisig erklang die Stimme des dunklen Lords und jagte den Dreien beängstigende Schauer über den Rücken „Ich hätte nicht damit gerechnet, schön, nun bin ich sterblich. Das macht nichts, du wirst mich niemals besiegen, ob so oder anders nicht. Ich werde dir auf ewig überlegen sein, deine dreckigen Eltern haben es selbst erfahren“. Nun erklang sein schreckliches Lachen. Erstmals fiel sein schlangenartiger Blick auf Ron und Hermine. „Freunde?“, zischte Voldemort und unheilvoll glomm etwas in seinen Augen auf „Gut, dann haben wir ja mehr zum… Spielen“. Voldemort machte einige Schritte um Harry herum und schien seine Lage zu geniessen. Er nickte einem der vermummten Todesser leicht zu, dieser lachte und liess ein ergebenes „Mit Vergnügen, Herr“ ertönen. „Crucio“ murmelte dieselbe Stimme des Todessers, er hatte den Zauberstab gezückt und von einem auf den andern Moment erklangen Hermines Schmerzensschreie. Voldemort lachte erneut, Hermine schrie lauter. Harry wollte aufspringen und ihr helfen, es schmerzte ihn selbst seine Freundin leiden zu sehen. Doch der dunkle Lord war schneller und liess ihn mit einem Schlenker seines Zauberstabs unsanft auf den Boden zurückknallen. Dasselbe tat er auch mit Ron, der mit vor Schreck geweiteten Augen auf Hermine sah.
Bevor die schreckliche Folterei weiterging, ertönte ein lautes Knallen. Schlagartig erschienen auf dem zuvor verlassenen Gelände, ausgenommen der Todesser, Ordensmitglieder. Mit einem gezielten „Avada Kedavra“ zielte einer auf den Todesser der Hermine folterte und dieser sank mausetot ins Gras. „Unverschämt eine junge Schülerin zu foltern“, knurrte Alastor Moody hasserfüllt und starrte mit seinem magischen Auge zu der Leiche „So tief sind sie mittlerweile gesunken“. Das Erscheinen der Ordensmitglieder hatte einen Überraschungseffekt eingebracht, doch mittlerweile fielen die Todesser aus ihrer Trance und Voldemort gab mit schriller Stimme Befehle. Ausser Moody waren auch bekannte Gesichter wie Lupin, Tonks, McGonagall, Arthur, Bill und Charlie Weasley ebenso wie eine grosse Anzahl anderer Zauberer erschienen.
Harry befreite sich aus seiner unangenehmen Lage. In diesem Moment verschwand Voldemort in dem grossen Haus, die Todesser kamen nun langsam von der einen Seite des Gartens auf die Gruppe zu. Harry stürzte nach vorn und griff nach Hermine und Ron, die Beide starr im Gras lagen. Es schien, als wäre ab diesem Moment etwas explodiert. Flüche hagelten durch die Luft. Ordensmitglier kämpften gegen die Todesser. Harry suchte nach einem Weg in das Haus, doch er kam noch nicht durch. Noch rechtzeitig erblicke er einen schwarzhaarigen Todesser, dessen Kapuze runtergerutscht war, er zielte mit dem Zauberstab direkt auf Rons Rücken und setzte gerade zum Fluch an. Ohne zu überlegen, schrie Harry „Sectusempra“. Der Todesser war unvorbeitet und der Fluch traf ihn hart, klaffende Wunden zerteilten ihn und er sank regungslos zu Boden. Ron hatte die Szenerie noch gerade mitbekommen und warf seinem Freund einen teils bewundernden, teils dankbaren Blick zu.
„Nun bitte ich Ronald Weasley hervor“ klang Minerva McGonagalls Stimme durch den stillen Saal. Langsam erhob sich der Angesprochene, trat schleppend nach vorne. Seine Schritte waren ruhig, doch sah man ihm nicht die Last an die auf seinen Schultern lag und ihn zu erdrücken schien. Vorne angekommen, wandte sich der rothaarige Weasley den vielen Menschen zu und sah in bekannte Gesichter. „Ich weiss nicht, was ich sagen soll“, begann er mit belegter Stimme „Harry war nicht bloss ein Freund, er hätte auf der Stelle sein Leben für mich geopfert. Ich werde nie vergessen, was ich ihm alles verdanke. Er war mir immer ein Freund, hielt zu mir und wir waren ein Team. Ich weiss nicht was ich ohne ihn machen soll, ich kann es nicht glauben, dass er tot ist“. Seine Stimme starb ab, er senkte den Kopf leicht um die Tränen zu verstecken. „Danke Harry, danke dass du immer für mich da warst als Freund und Helfer“ endete der Weasley und begab sich rasch zu seinem Platz neben der wieder schluchzenden Hermine. Er konnte nicht mehr sagen, eigentlich gab es noch soviel was er ihm hatte sagen wollen. Soviel was er und Harry hatten tun wollen.
Harry starrte auf die Kämpfenden, vor ihm lag ein einziges Schlachtfeld. Remus Lupin kämpfte gegen den Werwolf Fenrir Greyback, dessen furcht erregende Fratze verzerrt war und er schien auf Lupin einzureden. Er holte mit der Pranke aus und schlug nach Lupin, Harry sah geschockt zu, wie Lupin ins taufeuchte Gras fiel und liegen blieb. Greyback hielt einen Moment inne, bevor er weiterging und sich auf einen mittelgrossen Zauberer anlegte. „Professor Lupin“ schire Harry von Entsetzen gepackt und stürzte zu der Stelle, an der der Mann gefallen war. Noch immer lag er dort, über sein Gesicht zog sich eine hässliche Wunde. Mit Schrecken starrte er auf die blutigen Augen des Professoren. „Bleiben sie liegen“ murmelte Harry und zückte seinen Zauberstab. Lupin war schwer verletzt, er könnte jeden Moment sterben. Mit zitternden Händen murmelte der Hogwartsschüler einige Worte vor sich hin, woraufhin einige von Lupins Wunden sich schlossen. Doch noch immer klafften seine Augen erschreckend auf, Kopfschüttelnd liess Harry von ihm ab. „Es tut mir leid Professor, ich kann nicht mehr für sie tun, ich werde mich nachher um sie kümmern“. Denn gerade hatte Harry einen Weg ins Haus entdeckt, er musste Voldemort töten und diesem Grauen ein Ende bereiten. „Verzeihen sie mir“ flüstere er mit schwacher Stimme, sprang auf und sprintete, den Zauberstab fest umklammert auf das Haus zu.
Kursives: Bei solchen Abschnitten wird in die Vergangenheit gesprungen und sozusagen aus den Erinnerungen der Anderen erzählt.
„Alles ok bei dir?“ erkundigte Ron sich und trat vorsichtig einen Schritt auf das Mädchen zu. Diese war nicht fähig dazu, eine Reaktion zu zeigen. War Alles ok bei ihr? Nein, bestimmt nicht, aber das Schicksal liess sich nicht mehr ändern. Hermine senkte den Blick, eine Träne perlte sich von ihren langen, dunklen Wimpern und tropfte auf das polierte, rabenschwarze Holz. Kaum merklich spürte sie Rons Hand auf ihrer Schulter, sie kam nicht umhin Bewunderung für ihn aufzubringen, er war so tapfer. Tapfer, wie er neben ihr stand und ihr eine Stütze bot, gerade jetzt. Hermine schniefte und eine zweite Träne tropfte auf das dunkle Holz. „Ich… Aber… Er…“ stammelte sie hilflos, brachte aber keinen Satz zustande und brach stattdessen in ein geräuschvolles Schluchzen aus. Rons Augen verdunkelten sich, auch ihn überkam der Schmerz, doch er überwand sich und nahm die Freundin tröstend in den Arm. „Ist schon gut, Hermine“, murmelte er, auch wenn er wusste dass es dies nicht war „Weine nicht“. Er strich ihr eine glitzernde Träne von der Wange und hielt mit Mühe seinen eigenen Gefühlstrom zurück, er hätte schreien können. Schreien, etwas zerstören oder auf Jemanden einschlagen, Hauptsache seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Hermines schmale Schultern bebten unter Rons Arm, den er schützend um das braunhaarige Mädchen gelegt hatte. Als seine Augen auf dem Schild, neben dem grossen Sarg stehen blieben kroch eine Woge der Verzweiflung in ihm hoch. Kaum konnte er den Blick davon abwenden, die Buchstaben sprangen ihm förmlich ins Gesicht und hallten als unerträgliches Echo in seinem Kopf wieder.
Harry Potter.
Niemals werden wir seine Taten vergessen,
für ewig wird sein Name in unsere Köpfe
so wie in unsere Herzen gebrannt sein.
In ewiger Dankbarkeit und Hochachtung
bist du von uns gegangen, als Held.
Ruhe in Frieden, die die dich liebten
und immer lieben werden…
Niemals werden wir seine Taten vergessen,
für ewig wird sein Name in unsere Köpfe
so wie in unsere Herzen gebrannt sein.
In ewiger Dankbarkeit und Hochachtung
bist du von uns gegangen, als Held.
Ruhe in Frieden, die die dich liebten
und immer lieben werden…
Ron konnte nicht länger Herr seiner Gefühle sein und auch ihm stiegen die Tränen in die Augen. Von Hermine kam ein weiterer Schluchzer, sie hatte den kopf an Rons Schulter vergaben und zitterte noch immer. Der gross gewachsene, junge Mann legte behutsam das Kinn an ihren Haarschopf und liess eine Träne in ihm verschwinden. Dieser Moment würde er niemals vergessen, nicht diesen. Als im bewusst wurde, dass Harry nie wieder kommen würde. Nie wieder würde er seine Stimme hören wie er belustigt über seinen Muggelvetter Dudley schimpfte oder wie er genervt einen von ihren üblichen Streitereien unterbrach. Er war weg, dies für immer. Als er kurz die Augen schloss um sich selbst zu beruhigen, tauchten die Szenen letzter Woche vor seinem geistigen Auge auf und spielten sich wie in einem schlecht geschnittenen Film noch mal ab.
„Ich habs“ triumphierte Harry und ein entschlossener Gesichtsausdruck hatte sich bei ihm festgesetzt. Ron sah verwundert zu seinem Freund auf, der gerade eben neben ihm erschienen war und ihn bei einem Schachspiel gegen Hermine unterbrochen hatte. Sie befanden sich im gemütlichen Gemeinschaftsraum der Gryffindors und ein kurzer Blick aus dem Fenster verriet dass es heftig zu schneien begonnen hatte. „Was hast du?“ hakte nun Hermine nach und lenkte ihre Aufmerksamkeit vom Spiel auf Harry. Dieser nahm sich lange Zeit bevor er antwortete, langsam schritt er vor ihnen auf und ab und spannte sie auf die Folter. „Ich habe den letzten Horcrux gefunden“. Schlagartig horchten seine beiden Freunde auf und Hermine wollte gerade zu einer Frage ansetzten, Ron wies ihr mit einem bestimmten Blick zu schweigen, denn Harry hatte gerade den Mund geöffnet um fortzufahren. „Ich wusste es von Anfang an“, fuhr Harry fort und fuchtelte mit der Hand vor seinem Gesicht herum „Ich war nur lange zu blind um es mir bestimmt einzugestehen. Der letzte Horcruxes ist seine Schlange, Nagini“. Perplex starrten Hermine und Ron ihren Freund an. Nachdem sie sich gesammelt hatten erhob Ron das Wort. „Nagini? Ahm… Harry… Wasn für ne Schlange?“. Harry warf ihm einen genervten Blick zu und antwortete rasch. „Na diese grosse Schlange, die die vor zwei Jahren deinen Dad angegriffen hat“. Hermines Blick sagte mehr als jede Frage und Harry fuhr sogleich fort. „Ich weiss es einfach, ausserdem habe ich mich lange mit Dumbledores Porträt unterhalten“ erklärte er und fügte rasch hinzu „Jaja, ich weiss du magst es nicht wenn ich mich mit dem Gemälde unterhalte, aber glaub mir er hat mir sehr geholfen“. „Puuh…“ stiess Ron seufzend Luft aus und richtete sich aus dem bequemen Sessel auf. „Das heisst, der Tag des grossen Kampfes ist gekommen?“ fragte Hermine mit leicht zitternder Stimme und zupfte nervös am Saum ihres Umhangärmels. Harry nickte entschlossen und wechselte einen festen Blick mit seinen beiden besten Freunden. „Ich verlange nicht von euch mich zu begleiten, aber bitte informiert McGonagall wegen…“ begann er, wurde jedoch augenblicklich von den aufgebrachten Stimmen seiner Freunde unterbrochen. „Natürlich begleiten wir dich, Harry du bist unser Freund und wenn wir das durchstehen, dann gemeinsam“.
Ein leises Klopfen, liess die beiden Gestalten auseinander treten und Hermine machte sich nicht einmal die Mühe, ihre Tränen wegzuwischen. Es war ihr egal, sie hatte einen teuren Freund verloren und sie wollte sich nicht ihrer Trauer schämen. Die Tür des Raumes ging leise quietschend auf und Jemand steckte seinen wohl bekannten Kopf durch die Tür. „Seit ihr soweit?“ fragte Tonks und suchte nach ihren Blicken. Ihr Haar war rabenschwarz und fiel ihr lang hinab, beinahe bis zu den Hüften. Auch sonst steckte sie in schwarzen Kleidern, worin ihr Gesicht noch bleicher wirkte, als es ohnehin war. Ron seufzte, wollte Nein sagen, er war nicht bereit, aber er musste es sein. Stumm nickte er und erwiderte den Blick der Aurorin, auch in ihren Augen spiegelte sich die Trauer wieder. Hermine bedeckte das Gesicht mit einem grossen Taschentuch und schnäuzte sich leise, Tonks trat einige Schritte in das Zimmer und legte der Junghexe beruhigend einen Arm um die Schultern. Ihre andere Hand legte sie auf Rons Rücken, so verliessen sie zu Dritt den Raum.
Den Saal den sie einige Minuten später erreichten, nachdem sie langsam durch einen langen Gang gegangen waren, war riesig. Überall reihten sich Stühle und schwarze Banner waren aufgemacht, Kerzen brannten zu allen Seiten. Menschen hatten auf den Stühlen Platz genommen, doch es herrschte nicht wie bei sonstigen Veranstalungen ein angeregtes Gespräch oder eine festliche Stimmung. Alle Gesichter zeigten Anteilnahme, hunderte Menschen hatten sich besammelt. Hermine und Ron wurden von Tonks zu zwei Stühlen ganz vorne geführt und nahmen noch immer schweigend darauf Platz. Plötzlich erfüllte ein schaurig, schöner Klang den grossen Raum. Es war ein Geräusch das zugleich wunderschön und doch wieder erschreckend war. Es war, als ob es all die Gefühle, die sich in diesem Saal sammelten durch diesen Klang wiedergaben. Die Anwesenden verfolgten stumm, wie ein prächtiger Vogel nach vorne flatterte und auf dem Podium, das aufgestellt war landete. Seine kleinen, schwarzen Perlaugen schienen nicht weniger Trauer zu zeigen, als das die Besucher verspürten. Fawkes. Er war zurückgekehrt, zurückgekehrt in diese Mauern. Hier nach Hogwarts. Allein um Harry Potter die letzte Ehre zu erweisen, um ihm sogar nach dem Tode seine Treue zuzugestehen. Nach einer Weile verstummte das wunderbare Tier und Ruhe legte sich über die Trauergemeinde, bis sich eine grosse Hexe in schwarzem Gewand erhob und nach vorne an das Podium trat.
“Bist du sicher, dass wir Niemandem etwas berichten sollten?“ wisperte Hermine verunsichert und warf Harry einen Blick zu, sie wollte ihm nicht widersprechen, aber Zweifel überkam sie. „Ja, ganz sicher“ erwiderte der Junge mit der Brille bestimmt „Dumbledore hat mit diesen Auftrag gegeben und ich werde ihn zu Ende führen“. Nach einer Minute des Schweigens suchte Harry die Blicke seiner Freunde. „Bereit?“ fragte er mit angespannter Stimme. Das Nicken der Beiden kam spät, war aber trotzdem entschlossen. Harry nickte kaum merklich mit dem Kopf und trat den Weg an.
Er führte sie durch das gesamte Schloss, keine Schüler waren mehr unterwegs. Auch wenn Hogwarts wieder eröffnet worden war, war es deutlich ruhiger geworden und viele ehemals bekannte Gesichter waren in den Schlossmauern nicht mehr zu erblicken. Harry führte sie weiter, aus dem Schlossportal hinaus und über die Ländereien. Vollkommende Dunkelheit umgab sie, aber der Junge fand seinen Weg sicher und seine Freunde folgten ihm. Nachdem sie eine Viertelstunde gegangen waren, hielt Harry inne und lauschte einen Moment in die Nacht hinaus. „Ok, alles klar, ihr haltet euch an mir“ entschied Harry an Ron und Hermine gewandt. Alle Drei hatten die Prüfung im Apparieren bestanden, doch nur Harry wusste, wohin ihr Weg sie führen sollte. Ohne zu zögern fassten das Mädchen und der Junge ihn am Arm, Harry schloss die Augen und konzentrierte sich. Im nächsten Moment erklang ein dumpfes „Plopp“ und die Drei fühlten einzig noch ein Schwindel erregendes Gefühl und ein unangenehm, ziehendes Gefühl unter dem Bauchnabel.
Als die Drei wieder klar blicken konnten, befanden sie sich im Vorgarten eines riesigen Hauses, die Büsche wucherten wild und es schien sich schon länger Niemand mehr darum gekümmert zu haben. Entschlossen schritt Harry einige Meter vorwärts, weiter kam er nicht.
Minerva McGonagall räusperte sich und richtete die wässrigen Augen auf die versammelte Menge. „Liebe Anwesende, wir Alle haben uns heute nur eingefunden aus einem Grund. Zur Verabschiedung einer der grössten Helden unserer Zeit, Jemandem dem wir so vieles verdanken. Harry Potter starb als stolzer Zauberer eines ehrevollen Todes, nie wieder wird ein Zauberer dieser Welt seinen Namen vergessen“ sprach Minerva mit ruhiger, leicht zittriger Stimme. Die dünnen Hände hatte sie aneinander gelegt, ihr Gesicht hatte viele Falten bekommen und sie wirkte alt. Man sah ihr den Verlust an, auch sie hatte Harry immer sehr gemocht. „Wir haben heute einige Menschen, die etwas sagen möchten. Ich werde diese bitten nach und nach hierher zu kommen und ihre Worte zu Harrys Abschied aufnehmen“. Minerva schwieg wieder, leise und sanfte Klänge erhoben sich in dem Raum. Wie von Zauberhand geleitet, schwebte der grosse, schwarze Sarg den langen Mittelgang entlang nach vorne, wo er an der richtigen Stelle seinen Platz einnahm. Leises Flügelschlagen erklang und Fawkes, der Phönix, liess sich mit einem leisen Klappern der goldenen Klauen auf dem Sarg nieder. Das schöne Haupt des Tieres war geneigt, eine Träne floss aus seinen perlernen Augen und fand wie zuvor Hemines Tränen einen Weg über das kalte Holz.
“Das ist sie“ zischte Harry und erstarrte. Vor ihm im hohen Gras wand sich eine meterlange, schwarze Schlange. Also hatten seine Kräfte ihn an den richtigen Ort geleitet. Nagini, das hässliche Tier hatte in ihrer Bewegung inne gehalten und richtete sich langsam und drohend auf. Es schien Harry als würde er mit seinem Traum aus der fünften Klasse konfrontiert, erschreckend war dieses Wesen. Mit ebenmässiger Bewegung zog er einen fetzen Pergament aus der Umhangtasche und richtete den Blick darauf. Dumbledore hatte ihm einen der mächtigsten Sprüche überhaupt hinterlassen. Es war der Spruch der einen Horcrux vernichten konnte. „Geschaffen zu einem andern Zweck, Teil einer elenden Seele, sollst du als Teil auf ewig vergehen“. Seine Worte waren deutlich, doch sie kamen ihm in Parsel über die Lippen, dies war der einzige Grund warum auch er die Person war, die den letzten Horcruxes vernichten konnte, sein Talent Parsel, die Sprache der Schlangen, zu sprechen.
Für Sekunden geschah nichts, Hermine und Ron tauschten beunruhigte Blicke aus, doch dann passierte es. Die hässliche, riesige Schlang erhob sich einige Meter in die Luft begann sich rasend schnell um sich selbst zu rotieren und explodierte in einem giftgrünen Rauch. Die Wucht die davon ausging, schleuderte Harry so wie seine Freunde zu Boden. Bevor sie wieder auf den Beinen standen, waren sie von Todessern umringt.
Es gab keine Flucht mehr, es mussten hunderte von schwarzen Gestalten sein. Aus ihnen heraus, trat er. Lord Voldemort. Purer Hass sprach aus seinem Blick, als er auf Harry hinabstarrte. „Potter… Du hast es also geschafft“, eisig erklang die Stimme des dunklen Lords und jagte den Dreien beängstigende Schauer über den Rücken „Ich hätte nicht damit gerechnet, schön, nun bin ich sterblich. Das macht nichts, du wirst mich niemals besiegen, ob so oder anders nicht. Ich werde dir auf ewig überlegen sein, deine dreckigen Eltern haben es selbst erfahren“. Nun erklang sein schreckliches Lachen. Erstmals fiel sein schlangenartiger Blick auf Ron und Hermine. „Freunde?“, zischte Voldemort und unheilvoll glomm etwas in seinen Augen auf „Gut, dann haben wir ja mehr zum… Spielen“. Voldemort machte einige Schritte um Harry herum und schien seine Lage zu geniessen. Er nickte einem der vermummten Todesser leicht zu, dieser lachte und liess ein ergebenes „Mit Vergnügen, Herr“ ertönen. „Crucio“ murmelte dieselbe Stimme des Todessers, er hatte den Zauberstab gezückt und von einem auf den andern Moment erklangen Hermines Schmerzensschreie. Voldemort lachte erneut, Hermine schrie lauter. Harry wollte aufspringen und ihr helfen, es schmerzte ihn selbst seine Freundin leiden zu sehen. Doch der dunkle Lord war schneller und liess ihn mit einem Schlenker seines Zauberstabs unsanft auf den Boden zurückknallen. Dasselbe tat er auch mit Ron, der mit vor Schreck geweiteten Augen auf Hermine sah.
Bevor die schreckliche Folterei weiterging, ertönte ein lautes Knallen. Schlagartig erschienen auf dem zuvor verlassenen Gelände, ausgenommen der Todesser, Ordensmitglieder. Mit einem gezielten „Avada Kedavra“ zielte einer auf den Todesser der Hermine folterte und dieser sank mausetot ins Gras. „Unverschämt eine junge Schülerin zu foltern“, knurrte Alastor Moody hasserfüllt und starrte mit seinem magischen Auge zu der Leiche „So tief sind sie mittlerweile gesunken“. Das Erscheinen der Ordensmitglieder hatte einen Überraschungseffekt eingebracht, doch mittlerweile fielen die Todesser aus ihrer Trance und Voldemort gab mit schriller Stimme Befehle. Ausser Moody waren auch bekannte Gesichter wie Lupin, Tonks, McGonagall, Arthur, Bill und Charlie Weasley ebenso wie eine grosse Anzahl anderer Zauberer erschienen.
Harry befreite sich aus seiner unangenehmen Lage. In diesem Moment verschwand Voldemort in dem grossen Haus, die Todesser kamen nun langsam von der einen Seite des Gartens auf die Gruppe zu. Harry stürzte nach vorn und griff nach Hermine und Ron, die Beide starr im Gras lagen. Es schien, als wäre ab diesem Moment etwas explodiert. Flüche hagelten durch die Luft. Ordensmitglier kämpften gegen die Todesser. Harry suchte nach einem Weg in das Haus, doch er kam noch nicht durch. Noch rechtzeitig erblicke er einen schwarzhaarigen Todesser, dessen Kapuze runtergerutscht war, er zielte mit dem Zauberstab direkt auf Rons Rücken und setzte gerade zum Fluch an. Ohne zu überlegen, schrie Harry „Sectusempra“. Der Todesser war unvorbeitet und der Fluch traf ihn hart, klaffende Wunden zerteilten ihn und er sank regungslos zu Boden. Ron hatte die Szenerie noch gerade mitbekommen und warf seinem Freund einen teils bewundernden, teils dankbaren Blick zu.
„Nun bitte ich Ronald Weasley hervor“ klang Minerva McGonagalls Stimme durch den stillen Saal. Langsam erhob sich der Angesprochene, trat schleppend nach vorne. Seine Schritte waren ruhig, doch sah man ihm nicht die Last an die auf seinen Schultern lag und ihn zu erdrücken schien. Vorne angekommen, wandte sich der rothaarige Weasley den vielen Menschen zu und sah in bekannte Gesichter. „Ich weiss nicht, was ich sagen soll“, begann er mit belegter Stimme „Harry war nicht bloss ein Freund, er hätte auf der Stelle sein Leben für mich geopfert. Ich werde nie vergessen, was ich ihm alles verdanke. Er war mir immer ein Freund, hielt zu mir und wir waren ein Team. Ich weiss nicht was ich ohne ihn machen soll, ich kann es nicht glauben, dass er tot ist“. Seine Stimme starb ab, er senkte den Kopf leicht um die Tränen zu verstecken. „Danke Harry, danke dass du immer für mich da warst als Freund und Helfer“ endete der Weasley und begab sich rasch zu seinem Platz neben der wieder schluchzenden Hermine. Er konnte nicht mehr sagen, eigentlich gab es noch soviel was er ihm hatte sagen wollen. Soviel was er und Harry hatten tun wollen.
Harry starrte auf die Kämpfenden, vor ihm lag ein einziges Schlachtfeld. Remus Lupin kämpfte gegen den Werwolf Fenrir Greyback, dessen furcht erregende Fratze verzerrt war und er schien auf Lupin einzureden. Er holte mit der Pranke aus und schlug nach Lupin, Harry sah geschockt zu, wie Lupin ins taufeuchte Gras fiel und liegen blieb. Greyback hielt einen Moment inne, bevor er weiterging und sich auf einen mittelgrossen Zauberer anlegte. „Professor Lupin“ schire Harry von Entsetzen gepackt und stürzte zu der Stelle, an der der Mann gefallen war. Noch immer lag er dort, über sein Gesicht zog sich eine hässliche Wunde. Mit Schrecken starrte er auf die blutigen Augen des Professoren. „Bleiben sie liegen“ murmelte Harry und zückte seinen Zauberstab. Lupin war schwer verletzt, er könnte jeden Moment sterben. Mit zitternden Händen murmelte der Hogwartsschüler einige Worte vor sich hin, woraufhin einige von Lupins Wunden sich schlossen. Doch noch immer klafften seine Augen erschreckend auf, Kopfschüttelnd liess Harry von ihm ab. „Es tut mir leid Professor, ich kann nicht mehr für sie tun, ich werde mich nachher um sie kümmern“. Denn gerade hatte Harry einen Weg ins Haus entdeckt, er musste Voldemort töten und diesem Grauen ein Ende bereiten. „Verzeihen sie mir“ flüstere er mit schwacher Stimme, sprang auf und sprintete, den Zauberstab fest umklammert auf das Haus zu.