teaRdrop
Hey,
ja, die Aufgabenstellung war, einen Text [egal, welche Art von Text] zum Thema "Im Labyrinth von Gut und Böse" zu schreiben. Die Kurzgeschichte muss ich demnächst abgeben, also würde ich mich über Bewertungen und Kritik freuen!
Aus der Sicht eines Polizisten/Henkers:
Im Labyrinth von Gut und Böse
Im Labyrinth von Gut und Böse
Hektisch und schnellen Schrittes hetzte ich den kahlen Flur entlang, der unendlich zu sein schien. Die kräftigen Schritte hallten auf dem aschegrauen Boden. Bei jeder Bewegung schlug der Schlagstock gegen mein rechtes Bein. Der Revolver zu meiner linken klapperte bedrohlich. Ich dachte an gar nichts. Lief einfach nur diesen Gang entlang.
Langsam näherte ich mich meinem Ziel. Vor meinem innerem Auge sah ich schon die Tür, vor der ich gleich stehen würde. Wie in Trance verlangsamte ich meinen energischen Gang und stand nun endlich vor ihr. Einen kurzen Moment betrachtete ich die mir wohlbekannte Tür, die ich schon so oft öffnen musste, von oben bis unten. Groß, mehrere Zentimeter dick, schalldicht, mit einem dicken Gitter und einem eisernen Schloss versehen. Noch immer ohne Nachzudenken zog ich den Schlüssel aus meiner Tasche, hielt die Handschellen bereit und öffnete sie schließlich. Voller Stärke und Selbstbewusstsein trat ich ein.
Mein prüfender Blick traf nun auf einen ziemlich dünnen, zusammengekrümmten Mann, der auf einem klapprigen Bett saß. Als er mich bemerkte, stand er zögerlich auf und hielt mir seine Arme entgegen.
Blitzschnell schnallte ich ihm die kalten, glänzenden Schellen an und führte ihn aus dem Zimmer über den Flur. Er ging nur sehr langsam und schien während des Gehens nachzudenken.
Ich schloss die nächste Tür auf und mein Blick schweifte abermals über ihn, als ich den Tisch mit den vielen Fesseln und Schnallen sah. Gerade als ich den Blick von ihm abwenden wollte, begegneten seine Augen meinen und es durchfuhr meinen ganzen Körper, mein Herz, meine Seele. Dieser Blick, so hoffnungsvoll und doch verängstigt. Ich taumelte kurz, meinte, in diesen Augen zu versinken. Das erste mal während ich diese Arbeit ausübte, dachte ich über meine Tat nach, die ich schon so oft begangen hatte und wieder begehen sollte. Ich fühlte mich wie unter Foltern und nach wenigen Augenblicken versuchte ich, die Gedanken, die in mein Herz trafen, wieder auszuschalten und verschloss diese unendlich schwere Tür zu meinem Herzen, dicker als alle Zellentüren und die von beinahe niemandem mehr geöffnet werden kann. Ich versuchte, wieder mit dem Kopf zu denken, wenn ich es schon nicht ganz ausschalten konnte. Doch ich konnte keinen klaren Gedanken fassen, ich wandelte umher, in einem Labyrinth zwischen Gut und Böse.
Die Gedanken überfluteten mich trotz allem. Wie gebannt starrte ich auf diesen Tisch, auf dem der Mann neben mir gleich festgeschnallt werden würde und solange zitternd daliegen wird, bis ich die giftige Spritze ansetzen würde. War dieser Mensch wirklich so böse, dass er den Tod verdiente? Schließlich hat er jemanden umgebracht! Jemanden umzubringen ist böse, aber wenn ich, als Polizist, der doch eigentlich Gutes tun soll, jemanden töte, wäre es dann etwa eine gute Tat? Ist es gut, einen solchen Menschen einfach aus der Welt zu schaffen? Man wird diese Tat niemals mehr rückgängig machen können! Nie wieder!
"Es tut mir so leid. Wenn ich doch bloß alles undgeschehen machen könnte...", von diesen Worten wurde ich so heftig aus meinen Gedanken gerissen, sodass ich zusammenzuckte und dass, obwohl sie nur mit tränenerstickter Stimme geflüstert wurden. Nachdenklich senkte ich meinen Blick. Muss man denn gleich jemanden umbringen, nur weil er einen Fehler gemacht hat, den er bereut und nicht mehr rückgängig machen kann? Wir standen sicherlich eine halbe Ewigkeit schweigend nebeneinander.
"Ein Fehler ist kein Fehler, sondern eine in diesem Zusammenhang nicht brauchbare Lösung!". Verwirrt starrte mich der Angeklagte an. Erst durch seinen Blick wurde mir klar, dass ich den Spruch, an den ich mich plötzlich erinnerte, laut aussprach. Ich musste wieder einen klaren Gedanken fassen. Ich sollte mich an das Gesetz halten. Nach dem Gesetz ist ein Mörder nunmal ein schlechter Mensch!
Ruckartig packte ich ihn am Arm und zog ihn zu dem Tisch. Ohne Widerworte legte er sich hin. Mit zitternden Händen schnallte ich die Riemen fest. Eilig griff ich zur Spritze. Ich wollte meine letzte Tag schnell hinter mich bringen und so ignorierte ich die flehenden Blicke und seinen keuchenden Atem.
Obwohl ich es selbst kaum aushielt, setzte ich die feine Nadel an und drückte ihm die giftige Lösung in seine Venen. Ich wollte nicht zusehen, wie erst seine Muskeln gelähmt werden und er schließlich langsam und qualvoll erstickt.
Wie viele Menschen hatte ich schon umgebracht? 20? 100? Mit diesen Gedanken zog ich meine Waffe. Ich wusste, dass ich genauso schlecht und böse war, wie er. Doch mich wird nie jemand dafür bestrafen. Deshalb musste ich es selbst tun. Vorsichtig setzte ich die kalte Waffe an meine Schläfe und tauschte einen letzten Blick mit dem Mörder aus.
ja, die Aufgabenstellung war, einen Text [egal, welche Art von Text] zum Thema "Im Labyrinth von Gut und Böse" zu schreiben. Die Kurzgeschichte muss ich demnächst abgeben, also würde ich mich über Bewertungen und Kritik freuen!
Aus der Sicht eines Polizisten/Henkers:
Im Labyrinth von Gut und Böse
Im Labyrinth von Gut und Böse
Hektisch und schnellen Schrittes hetzte ich den kahlen Flur entlang, der unendlich zu sein schien. Die kräftigen Schritte hallten auf dem aschegrauen Boden. Bei jeder Bewegung schlug der Schlagstock gegen mein rechtes Bein. Der Revolver zu meiner linken klapperte bedrohlich. Ich dachte an gar nichts. Lief einfach nur diesen Gang entlang.
Langsam näherte ich mich meinem Ziel. Vor meinem innerem Auge sah ich schon die Tür, vor der ich gleich stehen würde. Wie in Trance verlangsamte ich meinen energischen Gang und stand nun endlich vor ihr. Einen kurzen Moment betrachtete ich die mir wohlbekannte Tür, die ich schon so oft öffnen musste, von oben bis unten. Groß, mehrere Zentimeter dick, schalldicht, mit einem dicken Gitter und einem eisernen Schloss versehen. Noch immer ohne Nachzudenken zog ich den Schlüssel aus meiner Tasche, hielt die Handschellen bereit und öffnete sie schließlich. Voller Stärke und Selbstbewusstsein trat ich ein.
Mein prüfender Blick traf nun auf einen ziemlich dünnen, zusammengekrümmten Mann, der auf einem klapprigen Bett saß. Als er mich bemerkte, stand er zögerlich auf und hielt mir seine Arme entgegen.
Blitzschnell schnallte ich ihm die kalten, glänzenden Schellen an und führte ihn aus dem Zimmer über den Flur. Er ging nur sehr langsam und schien während des Gehens nachzudenken.
Ich schloss die nächste Tür auf und mein Blick schweifte abermals über ihn, als ich den Tisch mit den vielen Fesseln und Schnallen sah. Gerade als ich den Blick von ihm abwenden wollte, begegneten seine Augen meinen und es durchfuhr meinen ganzen Körper, mein Herz, meine Seele. Dieser Blick, so hoffnungsvoll und doch verängstigt. Ich taumelte kurz, meinte, in diesen Augen zu versinken. Das erste mal während ich diese Arbeit ausübte, dachte ich über meine Tat nach, die ich schon so oft begangen hatte und wieder begehen sollte. Ich fühlte mich wie unter Foltern und nach wenigen Augenblicken versuchte ich, die Gedanken, die in mein Herz trafen, wieder auszuschalten und verschloss diese unendlich schwere Tür zu meinem Herzen, dicker als alle Zellentüren und die von beinahe niemandem mehr geöffnet werden kann. Ich versuchte, wieder mit dem Kopf zu denken, wenn ich es schon nicht ganz ausschalten konnte. Doch ich konnte keinen klaren Gedanken fassen, ich wandelte umher, in einem Labyrinth zwischen Gut und Böse.
Die Gedanken überfluteten mich trotz allem. Wie gebannt starrte ich auf diesen Tisch, auf dem der Mann neben mir gleich festgeschnallt werden würde und solange zitternd daliegen wird, bis ich die giftige Spritze ansetzen würde. War dieser Mensch wirklich so böse, dass er den Tod verdiente? Schließlich hat er jemanden umgebracht! Jemanden umzubringen ist böse, aber wenn ich, als Polizist, der doch eigentlich Gutes tun soll, jemanden töte, wäre es dann etwa eine gute Tat? Ist es gut, einen solchen Menschen einfach aus der Welt zu schaffen? Man wird diese Tat niemals mehr rückgängig machen können! Nie wieder!
"Es tut mir so leid. Wenn ich doch bloß alles undgeschehen machen könnte...", von diesen Worten wurde ich so heftig aus meinen Gedanken gerissen, sodass ich zusammenzuckte und dass, obwohl sie nur mit tränenerstickter Stimme geflüstert wurden. Nachdenklich senkte ich meinen Blick. Muss man denn gleich jemanden umbringen, nur weil er einen Fehler gemacht hat, den er bereut und nicht mehr rückgängig machen kann? Wir standen sicherlich eine halbe Ewigkeit schweigend nebeneinander.
"Ein Fehler ist kein Fehler, sondern eine in diesem Zusammenhang nicht brauchbare Lösung!". Verwirrt starrte mich der Angeklagte an. Erst durch seinen Blick wurde mir klar, dass ich den Spruch, an den ich mich plötzlich erinnerte, laut aussprach. Ich musste wieder einen klaren Gedanken fassen. Ich sollte mich an das Gesetz halten. Nach dem Gesetz ist ein Mörder nunmal ein schlechter Mensch!
Ruckartig packte ich ihn am Arm und zog ihn zu dem Tisch. Ohne Widerworte legte er sich hin. Mit zitternden Händen schnallte ich die Riemen fest. Eilig griff ich zur Spritze. Ich wollte meine letzte Tag schnell hinter mich bringen und so ignorierte ich die flehenden Blicke und seinen keuchenden Atem.
Obwohl ich es selbst kaum aushielt, setzte ich die feine Nadel an und drückte ihm die giftige Lösung in seine Venen. Ich wollte nicht zusehen, wie erst seine Muskeln gelähmt werden und er schließlich langsam und qualvoll erstickt.
Wie viele Menschen hatte ich schon umgebracht? 20? 100? Mit diesen Gedanken zog ich meine Waffe. Ich wusste, dass ich genauso schlecht und böse war, wie er. Doch mich wird nie jemand dafür bestrafen. Deshalb musste ich es selbst tun. Vorsichtig setzte ich die kalte Waffe an meine Schläfe und tauschte einen letzten Blick mit dem Mörder aus.