Dankeschön
Nya, hab mir auch Mühe gegeben, viel mehr als bei meinen anderen Geschichten. Musst mich verstehen Lulu, ich brauche immer eine Weile, bis ich das passende für mich gefunden habe...
Hier außerdem ein nächster kleiner Teil...
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Die Kälte legte sich um den jungen Prinzen, als dieser auf seinem Hengst die junge Nacht durchritt. Die Hufe des Rappen berührten kaum noch den grasbedeckten Boden, doch derweil hatte er wieder zu einem gemäßigten Trab durchpariert. Leandro hielt die meiste Zeit über den Kopf gesenkt, achtete nicht auf den Weg, doch war ihm dies gleich. Der Hengst kannte die Strecke nur zu gut, auch wenn Leandro diesen nun das erste Mal zu solcher Zeit allein entlang ritt. Ein leises Schnauben riss den jungen Prinzen aus seinen Gedanken, er hob den Kopf. Vor ihm, oder wenigstens in einigen Metern Entfernung, thronten dicke, schneeweiße Mauern. Ein leichtes Lächeln breitete sich auf dem, seid Stunden trostlosen, Gesicht Leandro´s aus, während er dem Hengst leicht die Fersen in die Rippen drückte um das Tempo anzuspornen. Doch nun kroch erneut jene Nervosität in seinem Körper nach oben, welches ihn kurz nach Akajas Tod beunruhigt hatte. Würde sein Vater ihm Glauben schenken? Nun gut, er war sein Vater, der König, doch schon so oft hatte er Unschuldige hinrichten lassen, schon so oft hatte er Schuldige laufen lassen… Leandro schluckte, doch hatte er eines gelernt: Niemals davonlaufen, sich seiner Angst stellen, das war Stärke.
Gleichmäßig trabte der edle Rapphengst durch das hohe Gras, welches sich in der leichten Brise graziös wand, immer näher auf die hohen Mauern der Stadt zu. Anmutig straffte Leandro die Schultern, verbarg seine Nervosität perfekt, als er den Hengst vor den Toren letztendlich zum Stehen brachte. Einen eindringlichen Blick in den Augen warf er einen kurzen Blick zu den Wachen, welche sich zu ihm begaben. „Prinz Leandro…“, gehorsam wandte der junge Prinz den Kopf, als sein Name genannt wurde. „Verzeihung?“, fragte er leise, als Zeichen, dass er zugehört hatte und fasste eine der Wachen ins Auge, welche ihn angesprochen hatte. „Mein Prinz, Euer Vater erwartet Euch… Doch wie ich sehe seit Ihr allein. Sagt, wo ist Euer Lehrmeister, Akaja?“ diese Frage jagte Leandro einen schmerzhaften Blitz durch den Körper, doch mühte er sich, sich nichts anmerken zu lassen. Er musste glaubhaft klingen, ansonsten hätte er gegen seinen Vater ebenfalls so gut wie keine Chance, sollte dieser ihm auf Anhieb keinen Glauben schenken. „W-… Wir wurden angegriffen, von feindlichen Truppen. Doch zu dieser Stunde haben wir niemanden wahrgenommen…“, bemerkte Leandro schließlich mit leiser Stimme und senkte den Kopf, als Zeichen seiner Hochachtung vor dem Tode. Eine der Wachen nickte verstehend, senkte ebenfalls den Kopf. „Seid Ihr unverletzt?“, auf diese Frage hin nickte Leandro ohne zu zögern. Schließlich entsprach dies der Wahrheit, er hatte nicht einmal ansatzweiße einen Angriff kontern müssen, warum war ihm wirklich ein Rätsel. Doch nun lag es nicht an ihm, Fragen zu stellen. „Wenn es mir gestattet ist, würde ich mich gerne zu meinem Vater begeben.“, bemerkte er schließlich, woraufhin die Wachen verstehend nickten. Ein einzelner Ruf der Wachen genügte und knarrend wurden die Tore von innen aufgezogen. Dankend nickend drückte Leandro seine Fersen wieder leicht gegen die Rippen des Hengstes um diesen zu einem gemächlichen Schritt zu bewegen und lauschte dem lauten Klappern der Pferdehufe, wie diese, kaum hatten sie das Tor passiert, auf dem harten Steinweg aufschlugen. Der gepflasterte Weg schlängelte sich zwischen alten Bauernhäusern, und Baumgruppen entlang. Wer sich hier nicht auskannte, konnte sich sehr leicht verirren in diesem Weggewirr, doch Leandro kannte den Zugang zum Haus des Königs, zum Haus seines Vaters besser als jeder andere in dieser Stadt. Schließlich passierte er diesen Weg mehrmals am Tage.