Und schon gehts weiter, bedankt euch bei Nienna *gg*
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Joel lächelte ebenfalls, ehe er Noas Hand losließ und zu der Frau ging, welche derweil aufgestanden war. „Schön, dich auch wieder zu sehen. Lass dich anschauen, wie groß zu geworden bist in den letzten 4 Jahren.“ „Ich dachte du würdest erst morgen kommen, Großmutter.“, Mit einem viel sagenden Blick sah Joel kurz zu Noa, welche ebenfalls lächelte, jedoch vor den Treppen zur Veranda stehen blieb. Keinesfalls wollte sie aufdringlich erscheinen, somit würde sie wohl warten müssen bis ihr wieder Beachtung geschenkt wurde. Doch ehe sie sich versah, war diese Beachtung da. „Willst du mir nicht deine neue Freundin vorstellen?“, fragte Joels Großmutter schließlich und fasste Noa ins Visier, welche ihr lächelnd die Hand reichte. „Das ist Noa.“, entgegnete Joel leise. „Noa, meine Großmutter, Betty Ann.“ „Sag Betty zu mir, Kind.“, Im Augenblick wusste Noa nicht recht was sie sagen sollte, nickte somit nur und warf Joel einen Hilfe suchenden Blick zu. Dieser verstand sofort und sah wieder zu seiner Großmutter. „Wir haben noch etwas zu erledigen, entschuldige uns Großmutter.“, Bemerkte er schließlich, befreite Noa von dem freundschaftlichen Händedruck seiner Großmutter und zog sie mit sich uns Haus. Nur zu gerne blieb Noa mit ihm allein und atmete tief durch, während sie sich um Haus umsah. Altmodische Bilder hingen an den Wänden, welche allesamt Menschen abbildeten, welche aussahen, als stammen sie aus dem letzten Jahrhundert. „Unsere Vorfahren…“, Joel verdrehte die Augen und wies auf die Bilder. „Sie haben dieses Haus hier erbaut, früher war es ebenfalls ein Gestüt. Es heißt, es habe eine unterirdische Verbindung zu dem deiner Tante, aber das ist nur eine Legende.“, fügte er hinzu und warf einen kurzen Blick zu Noa, welche nur staunen konnte. „Es ist wunderschön…“, brachte sie nur heraus und erwiderte Joels Blick leicht fragend. „Nichts besonderes.“, Joel bemerkte, wie er rot anlief und wandte somit den Kopf ab, ehe er Noa erneut mit sich zog, auf eine große Treppe zu. „Gehen wir nach oben, dort kann ich dir in Ruhe die Legende erzählen.“, Bemerkte er schließlich um das Thema zu wechseln. Noa nickte und folgte ihm willig die Treppe hinauf. Es war ebenfalls eine sehr altmodische Treppe. Die rotbraune Farbe blätterte bereits ab und die Stufen knarrten gespenstisch. Doch weiterhin konnte Noa ihren Blick nicht von den Bildern abwenden. Fein säuberlich waren sie aneinandergereiht. Sie erinnerten Noa an ein Museum, genauso waren sie dort auch immer aufgereiht. Unter jedem Bild prangte ein goldenes Namensschild mit Geburtstag, Todestag und Namen der Person auf dem Bild. Doch mit einem Mal fiel ihr ein Platz auf, welcher aussah, als habe dort bis vor kurzem noch ein Bild gehangen. Die Wand um ihn herum war verstaubt und man konnte deutlich die Umrisse eines Viereckigen Rahmens erkennen, welcher dort bis vor wenigen Monaten noch gehangen haben musste. Auch dort prangte ein goldenes Namensschild, jedoch konnte Noa die Schrift darauf nur schwer entziffern. Der Todestag jedoch war recht gut zu lesen. 17. Juli 1975 „Welches Bild hing dort?“, fragte sie interessiert und wies auf den leeren Platz an der Wand. Joel zuckte teilnahmslos mit den Schultern. „Ich habe mich noch nie sonderlich für die Geschichte unseres Hauses interessiert. Wenn es dich interessiert, solltest du meine Großmutter fragen, sie weiß so gut wie alles über unsere Familie.“ Noa nickte viel versprechend, jedoch brannte ihr eine weitere Frage auf der Zunge. „Weißt du, warum es nicht mehr dort hängt?“, fragte sie schließlich und fasste Joel ins Visier. „Vor Monaten ist einmal bei uns eingebrochen worden, doch nur dieses Bild wurde entwendet, keines sonst…“, Erneut zuckte Joel mit den Schultern. „Vielleicht ein entfernter Verwandter.“, fügte er scherzhaft hinzu und sah zu Noa. Merkwürdig, schoss es dem Mädchen durch den Kopf, doch dachte sie sich nichts weiter dabei, sondern folgte Joel den dunklen Gang am Ende der Treppe entlang. Es war ein sehr dunkler Gang. Türen säumten Links und Rechts die verzierten Wände, doch Joel steuerte gezielt eine an, welche neuer aussah als die anderen. Ein dünner Lichtkegel schoss Noa entgegen, als der Junge die Tür öffnete und sie beide eintraten. „Mein Zimmer… Ich weiß, nicht besonders groß, aber zu gebrauchen.“, bemerkte Joel und schloss die Tür hinter Noa. Ebenso wie in deren Zimmer, war es sehr dunkel, doch gab eine Balkontür etwas Licht. Ohne länger zu zögern zog Joel den Vorhang beiseite und öffnete die Balkontüre, ehe er Noa den Vortritt ließ. Gleißendes Licht schoss dieser entgegen und sie atmete genüsslich die frische Luft ein. Hier war es wirklich wunderschön und die Aussicht. Joel trat hinter ihr auf dem Balkon und machte sich sofort an einer Kühltasche in der Ecke zu schaffen. Kurzerhand zog er 2 Gläser und eine Flasche Cola heraus und stellte sie auf den Tisch in der Mitte des Balkons. Noa bewunderte derweil die Weiden und den Wald, welcher von hier oben sehr gut zu erkennen war. Zwar war sie nun länger als 2 Stunden unterwegs, doch ihre Eltern würden sich sicherlich keine Sorgen machen, womöglich hatten sie noch genug mit dem Einräumen des Hauses zu tun.