England ist anders.. 8. Kapitel!

Rennpferd
Danke für eure Kommentare! Würde mich jederzeit über neue Leser (und auch Kommentare) freuen. Nächster Teil kommt später. smile
-Mustangfan-
schreib doch mal weiter! ich find die geschichte nämlich toll !!! großes Grinsen
Rennpferd
Morgen gehts weiter! smile
CherryKiss
ich warte schon sehnsüchtig auf den nächsten Teil, ich möchte endlich wissen, wie es weitergeht!
Rennpferd
Als Entschädigung für mein langes Wegbleiben gehts wieder mal mit einem langen Teil weiter. -lg- Rennpferd
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Entnervt warf Laura eines ihrer Pferdebücher auf das Bett. Sie hatte gar nicht gedacht, dass aufräumen so lange dauerte. Klar, sie musste ja auch nicht alles an einem Tag machen, aber trotzdem. Laura beschloss, im Stall anzufangen. Als sie zu Loreleys Box heranlief, rannte die hübsche Stute vom Paddock in die Box, um Laura stürmisch zu begrüssen. Ihre Besitzerin wurde leicht rot, denn sie hatte das Pferd in letzter Zeit ziemlich vernachlässigt. „Ja, meine Schöne, jetzt kümmere ich mich wieder etwas mehr um dich. In letzter Zeit war so viel los..“, versuchte sich Laura selbst zu trösten. Dann brachte sie ihre Stute auf die Weide, bevor sie sich an die wirkliche Arbeit machte.
„Uppsala“, rutschte es ihr heraus, als sie den oberen Schrank öffnete. Laura verstaute dort gern Sachen, die sie nicht oft für ihr Pferd brauchte, wie etwa die Transportbandagen oder die Winterdecke. So fielen ihr beim Öffnen der Tür mehrere Sachen entgegen. Laura beschloss, die Sache von Anfang an gründlich zu machen, also räumte sie alles aus dem Schrank.
Nach einer Viertelstunde war der Boden der Sattelkammer fast nicht mehr sichtbar, denn Laura hatte auch noch den unteren Schrank ausgeräumt. Sie holte sich aus dem Keller zwei der alten Turnierkisten. Herr Meyerhans stand auch gerade im Keller und machte sich Notizen.
„Ah, hallo Laura. Ich messe gerade den zukünftigen Weinkeller aus.“, erzählte er ihr. Bevor Herr Meyerhans lästig werden konnte, verschwand Laura wieder. Ein Besucher hätte Herr Meyerhans wahrscheinlich für einen Einbrecher gehalten, weil er sich überall auf dem Anwesen herumtrieb. Doch zum Glück waren Steven und Reggie nicht so empfindlich, und Herr Meyerhans durfte sich in aller Ruhe umschauen.

Laura sortierte ihre Sachen akribisch genau. Sie wollte nicht, dass sie noch etwas hervorholen musste, während sie in Deutschland war. Zuerst legte sie die Sachen für den Transport nach England beiseite: Stalldecke, Transportgamaschen, stabiles Lederhalfter, Führstrick. Das musste reichen, denn der Transport ging ja nicht Ewigkeiten. Auf einem etwas schmuddeligem Notizpapier machte sich auch Laura Notizen: „Kopf- und Schweifschutz“
In die erste Turnierkiste kam alles, was sie noch brauchen würde: Sattel, Schabracken, Zaumzeug, Bandagen, Abschwitzdecke, Regendecke, Putzzeug und Halfter mit Strick. In die zweite Kiste steckte Laura alles, was sie nicht mehr brauchen würde. Und das war ziemlich viel! Trotz ordentlichem Zusammenlegen musste Laura ziemlich stopfen, dass alles gut reinkam. Hoffentlich hielten es die Sachen drei Wochen hier drin aus!
CherryKiss
jetzt wirds langsam ernstAugenzwinkern
Am liebsten würde ich sofort weiterlesen fröhlich
Rennpferd
Danke dass du so treu mitlesen tust, wie bei der anderen Geschichte würde ich allerdings gerne noch andere Leute hören. Also, bitte unbedingt sagen was ihr davon hält. Wenn jemand noch andere Titel-Ideen hat, dann nur her damit! Ich wäre also froh um eine Bewertung und was ich besser machen könnte!

lg Rennpferd (nächster Teil kommt wahrscheinlich morgen)
Rennpferd
Es wäre sehr nett von euch, etwas Feedback abzugeben, da ich noch einige Ideen in Petto habe, wie die Geschichte weitergehen soll. Wie schon gesagt, vorschläge usw. einfach sagen!
Wärt ihr interessiert an einem zusammengesetzten Teil ohne Zwischenkommentare?
Bitte bewertet!
Limabean
Hi,
also ich hab deine Geschichte gerade entdeckt, weil mich der Titel angesprochen hat.
Hab sie kurzerhand durchgelesen und finde sie super Augenzwinkern
Dein Schreibstil gefällt mir gut, alles ist kurzweilig und flüssig geschrieben.
Die Handlung ist sowieso toll, ich freu mich schon auf den nächsten Teil fröhlich
Rennpferd
Danke fürs Lob smile , jetzt gehts aber weiter..
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Gerade als sie ihre „Täglicher-Gebrauch-Kiste“ vor den Schrank schieben wollte, kam Steven herein. Überrascht musterte er die Szene. „Bist du wirklich am Packen?!“, fragte er amüsiert. „Dann kann ich dich nämlich gleich wieder enttäuschen. Montags kommen die Container. Zwei fürs Haus und ein kleiner für den Stall. Dort werden wir dann alles kreuz und quer reinräumen.“ Laura liess sich enttäuscht auf die Kiste sinken. „Oh Nein!“ Steven sah Lauras kritische Verfassung, und schlug vor: „Komm, als Aufmunterung gehen wir in die Stadt. Wir müssen noch Transportsachen für die Pferde kaufen.“

Im Pferde-Center war es ziemlich voll. Laura, Reggie und Steven drängten sich durch das grosse Einkaufsparadies und steuerten die Transportabteilung an. „Oh, guckt mal. Hier hat es sogar Sachen für Shettys!“, rief Regina begeistert aus. Familie Licht erstand Transportschutz für die drei Pferde und das Pony. Laura entdeckte auch noch einen Spielball im Aktionspreis, also musste der auch noch mit. Und Regina verliebte sich unsterblich in eine weiss-gelb gestreifte Schabracke. Steven seufzte nur vernehmend und nahm die Schabracke auch noch in den Einkaufswagen auf. „Als Trost“, wie er sagte, genehmigte er sich für seinen geliebten Mr. Principal noch das neuste Hufbalsam. Laura und ihre Mutter lachten laut auf. Ihr Vater war doch genau gleich!

Montags kamen die Container. Laura staunte. Die waren riesengross! Nur der für den Stall war ziemlich viel kleiner. Herr Meyerhans würde alle Geräte von den Lichts übernehmen, also Mistgabeln, den Traktor und Schubkarren..., die mussten sie also nicht mitnehmen.
Jassy
Toller Teil ich bin schon ganz gespannt auf die Fortsetzung.
*RennpferdSchokonikolausgeb*
Rennpferd
Hehe danke Jassy *Schokonikolausmampf* Und schon gehts weiter... großes Grinsen
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Als Laura um 17 Uhr mit Loreley an den Containern vorbeiritt, schnorchelte die Stute laut. Heute wollte Laura nochmals richtig trainieren. Bald schon würde Loreley nur noch leichte Bewegung brauchen, weil sie langsam abtrainiert wurde. Laura Licht ritt etwa Ende L-Niveau, allerdings nur in der Dressur. Im Springen war sie nicht so der Star, doch sie hoffte, in England viel dazuzulernen.
Viele Mädchen aus Lauras Schule beneideten sie, weil sie so gut ritt. Die Mädchen malten es sich herrlich aus, eigene Pferde und einen Hof zu besitzen, täglich zu reiten und an Turnieren teilzunehmen. Laura allerdings wusste, dass das nicht ganz so einfach war. Manchmal musste man sich richtig zwingen, in den Sattel zu steigen, und ab und zu nervte es ganz schön. Ausserdem brauchte man ein gesundes Mass an Selbstvertrauen, Mut und vor allem Disziplin. Viele der Mädchen vergassen ganz einfach, dass es sehr anstrengend war, immer wieder zu üben, zu wiederholen und das Können dann auch noch an Turnieren zu zeigen.

Laura riss sich aus ihren schon fast philosophischen Gedanken und ritt flott auf den Reitplatz. Schon im Schritt begann sie die Stute mit Hilfe von vielen Zirkeln und Volten zu lösen, sie forderte verschiedene Tempi und eine lockere Vorwärts-Abwärts-Dehnung. Loreley trat fleissig unter, kaute auf dem Gebiss und war bei der Sache. Nun begann Laura anzutraben. Nachdem sie Loreley auf beide Runden am langen Zügel eingetrabt hatte, begann sie wieder mit Biegungen. Volten und Kreise, Achten und verschiedene Schlangenlinien forderten die Stute heraus. Nach etwa 15 Minuten war Loreley aufgewärmt und bereit für schwierigere Aufgaben. Laura ritt in einer Schrittpause Vorder- und Hinterhandwendungen und verschiedene Seitengänge. Jetzt kam die richtige Arbeit, wie es Laura gerne nannte. Loreley kam schön an den Zügel, trat mit Schwung unter und wölbte den Rücken auf. Laura versammelte die Stute noch mehr und ritt Diagonalen und durch die Mitte. Für die Stute war es schwieriger, sich auf freien Linien zu versammeln, als am Zaun entlang.
Als Auflockerung trabte Laura noch über ein paar Cavalettis, bevor sie mit Galopp begann. Loreley hatte Power und galoppierte mit Schwung durch die Reitbahn. Sie liess sich aber immer noch gut regulieren. Als sie etwas müde wurde, fiel der zierliche Fuchs in einen Viertaktgalopp. Laura trieb erneut und liess Loreley einen Galoppwechsel machen. Dann parierte sie in den Trab und gab Loreley den Zügel hin. Die Stute schlenkerte begeistert mit dem Kopf und ging schliesslich in den Schritt über. „Braav, Loreley“. Laura flattierte die Stute nochmals. Lob war das Wichtigste Mittel, um Fortschritte zu erzielen, hatte Steven seinem Kind schon früh eingeprägt. Nicht nur am Schluss, sondern auch nach jeder gelungenen Lektion sollte ein Pferd gelobt werden. Nur so konnte man sicher sein, ein motiviertes, zufriedenes Pferd zu haben. Loreley schnoberte mit der Nase im Sand der Reitbahn herum, und Laura hing ihren Gedanken nach. Ob es Loreley wohl in England gefallen würde? Wie würde sich die Stute eingewöhnen? Und würde Laura auch in England Erfolg bei Turnieren haben?
Limabean
sehr schön Augenzwinkern
ich bin schon ganz ungeduldig, wegen England ... wann gehts denn endlich los fröhlich
Freue mich schon auf den nächsten teil!
Rennpferd
Noch schnell den letzten Rest des Kapitels. Wie gesagt, hättet ihr gerne eine Gesamtversion ohne Kommentare dazwischen?
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Als Laura am späteren Abend nochmals im Stall vorbeiguckte, wieherten einige Pferde laut. Laura schluckte. Hoffentlich würde sie in England auch so viele Pferde um sich haben! Plötzlich überfiel Laura eine seltsame Traurigkeit. Es war eine Mischung aus Schwarzsehen, Melancholie und doch wieder Freude. Lotus, mit vollem Namen „Holunder meets Lotus“ oder auch Holunder genannt, trat an die Boxentür heran. Laura strich ihm sanft über die lange, schmale Blesse, und schluckte die Tränen hinunter. Sie würde die Pensionspferde so vermissen! Alle waren einzigartig, ob nun Lea, Macchiato oder Rotulador. Jedes hatte einen eigenen, speziellen Charakter, und jedes war anders. Ob es in England wohl auch solche Pferde geben würde? Plötzlich wurde Laura aus ihren Gedanken herausgerissen. Zwei wilde, kläffende Terrier rasten in den Stall um ihrer Besitzerin einen kleinen Willkommensgruss zu bellen. Laura lachte und fing die beiden ein. Russell wollte nicht bei ihr bleiben, und so klemmte Laura den Hund einfach unter den Arm. Jack lief brav mit und spielte den folgsamen Hund. Schnell ging Laura durch die langsam kalte Nacht ins Haus hinüber. Für heute war es genug, sie war müde.
-Mustangfan-
Toll, gehen sie im nächsten Kapitel nach England?
Rennpferd
Nein, noch nicht Zunge raus Hier schon mal einen kleinen Überblick für Neugierige...

Kapitel 5-Die Zeit vergeht..

Kapitel 6-Der grosse Tag

Kapitel 7-Provisorische Heimat

Kapitel 8-Das Leben geht weiter

Nun komme ich bald zu Kapitel 9. Irgendwann werde ich die Kapitel mal zusammenfassen, oder noch besser: Jedes Kapitel verlängern großes Grinsen Ab Kapitel 9 werden sie nämlich jeweils doppelt so gross..
Bubgirl
Uff, habe eben alles gelesen, und muss sagen ich bin begeistert smile
Du schreibst echt toll, bin schon auf die nächsten Teile gespannt.l
Rennpferd
Danke für all die netten Kommentare. Vielleicht gibts heute Abend noch einen Teil, denn ich hab noch einiges zu tun. Wenn ihr Ideen, kurze Ereignisse wisst-nur her damit. Ich bin immer froh um kleine Sachen, die den Text spannender machen, z.B. hauen die Hunde ab oder so.

lg und schönen Abend, Rennpferd
Jumanji
besuche dich auch einmal, du bist schon richtig weit, ist toll geschrieben, da gibts keine Kritik ! großes Grinsen

Lg
Jumanji
Rennpferd
So, bin nach längerer Abwesenheit wieder hier großes Grinsen
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Kapitel 5- Die Zeit vergeht

In den nächsten zwei Wochen fühlte sich Laura wie in einem schnellen, sich drehenden Karussell. Sie durfte mitfahren, aber nicht aussteigen. Die Fahrt war berauschend und aufregend, doch man konnte sie nicht beenden.
Laura verbrachte die Zeit mit reiten, Pferdepflege, Hausaufgaben, packen und mit den Hunden, während ihre Eltern sehr gestresst waren. Reggie war anfangs der dritten Woche kurzfristig nach Boston geflogen, um dort ihre Wohnung zu räumen. Die Sachen wurden gleich auf das nächste Schiff nach Europa geladen, und Reggie konnte entspannt zurückfliegen. Ihre ehemalige Firma hatte ihr einen Job in England angeboten, doch sie hatte noch nicht zugesagt. Erstmals wollte die Ingenieurin eine Weile ausspannen.

Steven dagegen umsorgte besonders die Pferde. Die Sättel, Decken und all das andere Zubehör wurde sortiert und eingepackt. Die Pferde wurden langsam abtrainiert und mit Stehfutter gefüttert. Weidegang ganztags war selbstverständlich, um den Pferden noch eine schöne letzte Zeit in Deutschland zu bescheren. Die Pferdepflegerinnen bekamen letzte Anweisungen, lernten ihren zukünftigen Chef besser kennen und verbrachten viel Zeit mit den vier Pferden der Lichts.

Nur etwas mochte Laura gar nicht: Sie musste in einen Englischkurs! Laura fühlte sich etwas beleidigt, doch ihre Eltern bestanden darauf. Ihre Tochter konnte zwar gut Englisch, aber eine kleine Auffrischung konnte nicht schaden. Dreimal wöchentlich fand der Kurs statt, und Laura war die einzige Jugendliche. Alle anderen Teilnehmer waren gestandene Berufsleute, die sich weiterbilden wollten. Die Lektionen waren mühsam, doch Laura lernte trotz allem noch einiges.

Dienstag in der letzten Woche kam eine E-Mail von Mariah und Peter:
„Hallo Reggie, Steven und hallo Laura! Soweit wir es verstanden haben, fliegt ihr Samstagnachmittag ab und kommt etwa um 16 Uhr am Flughafen an. Wir werden euch dort abholen, natürlich mit dem Transporter für die Pferde. Dann können wir gleich die Pferde in den Stall stellen und ihr könnt euch ausruhen, bevor wir euch dann am nächsten Morgen mit Fragen löchern werden :-)
Wir hoffen natürlich, dass bei euch alles gut läuft und es allen gut geht. Grüsst Sarah und Trine mit den allernettesten Grüssen aus dem fernen England von uns. Wir freuen uns sehr auf euch, die Betten und die Boxen stehen bezogen/eingestreut da. Ach ja, Laura: Wir hoffen, dass du dich auf England freust und wir sind schon sehr gespannt auf dich, nachdem wir uns schon so lange nicht mehr gesehen haben!
Viele Grüsse und bis bald, Mariah und Peter!“

Laura musste lachen, als sie die E-Mail las. Das nette Paar aus England hatte einen witzigen Humor und viel Einfühlungsvermögen. Laura freute sich wirklich und schrieb sogleich zurück. Familie Licht, alle drei computerbegeistert, musste sich Reggies Notebook teilen, da die anderen Computer schon verpackt waren. Häufig gab es ein Gerangel um den schon etwas mitgenommenen Computer.