*doch nicht oben hineditier*
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8. Kapitel
Emily trat fest in die Pedale. Es war Sonntag. Heute vor einer Woche hatte Ralph eine Reitstunde, und Emily hoffte, er würde heute auch wieder auf den Hof kommen. Als sie vor dem Hauptgebäude angekommen war stellte sie ihr Rad ab und holte ihren Kasperl von der Koppel auf den Putzplatz. „Na du! Machen wir heute Mal bisschen Western? Letzte Stunde warst du ziemlich gut“ Emily band den Tinker auf dem Putzlatz an und bearbeitete sein Fell mit dem Nadelstriegel Da hörte sie Stimmen! Sie legte den Nadelstriegel in die Putzbox und sah um die Ecke. Da stand vor dem Hauptgebäude tatsächlich Ralph, mit einem Mädchen im Arm! Emily sah noch einmal hin. Wirklich, er drückte die Blondine und lachte sie an. Dann löste sich das Mädchen aus der Umarmung und lief zu einer der Koppeln. Ralph folgte ihr. „Hallo Emily!“, rief plötzlich jemand hinter der Beobachterin. Emily schreckte zusammen, „Oh, hy Karl…“ Röte stieg ihr ins Gesicht, es war ihr nicht gerade angenehm, beim Spionieren erwischt zu werden. Schnell lief sie wieder zu Kasperl und striegelte ihn weiter.
War es möglich, dass Ralph eine Freundin hatte? Emily schüttelte den Kopf. Wieso machte sie sich überhaupt Gedanken um so etwas? Es interessierte sie doch gar nicht!
Sie packte den Striegel weg und pflegte Kasperls Fell mit der Kardätsche. Da tauchten Ralph und diese Tussi auf. Ralph führte ein Shetlandpony, so wie Emily es ihm gezeigt hatte! Und das Mädchen bewunderte ihn dabei. „Hey, du bist ja ein richtiger Pferdeversteher!“, alberte sie herum, und tanzte um Ralph und das Pony herum. Der Junge lachte und band das Tier neben Emily an. „Hallo!“, sagte er, etwas schüchtern, und lächelte sie an. „Hey…“, grummelte Emily zurück. Ralphs Freundin begrüßte Emily mit schriller Stimme, und half Ralph beim Putzen des Ponys. „Schau, du musst immer dem Fellstrich nach gehen mit dem Striegel. Mach Mal selbst!“ Ralph gab dem Mädchen den Striegel, und sie strich ziellos über den Ponyrücken. „He, mit dem Strich!“, Ralph kniff sie in die Seite, die beiden lachten. Dann zeigte er ihr noch einmal wie man es richtig machte.
„Dumme Nuss…“, murmelte Emily. Ihr musste keiner zwei Mal sagen wie man striegelt. Wütend packte sie die Kardätsche weg und kratzte Kasperls Hufen aus. Dumme Tussi, arrogant, selbstverliebt,… Emily könnte sich so über sie aufregen!
Sie blieb ruhig, und machte schnell Kasperl fertig. Dann schwang sie sich auf seinen Rücken und ritt vom Hof.
Um den Tinker erstmals aufzuwärmen ritt Emily eine Landstraße entlang im Schritt. Gott sei Dank waren nur wenige Autos unterwegs. Nach zehn Minuten reiten kamen sie zu einem Waldpfad. Emily schlug ihn ein und ließ Kasperl antraben. So ritten sie im ständigen Tempowechsel dahin, bis der Weg schmäler wurde und viele Wurzeln sich am Weg schlängelten. Emily ließ Kasperl wieder Schritt gehen, damit sie nicht ausrutschten. Bald hatten sie den Wald hinter sich gelassen, und eine lange Wiese lag vor ihnen. Sie war mit flauschigem Neuschnee bedeckt. Emily ließ den Hengst angaloppieren, und sie brausten schnell über das Feld. Emily versuchte ihre Gedanken an Ralph loszuwerden. „Er geht mich nichts an, die Sache mit seiner Freundin berührt mich gar nicht!“, hämmerte sie sich immer wieder ins Gedächtnis. Nach einer Weile drehten sie wieder um und ritten im gemütlichen Tempo Schlangenlinien durch das Feld, bis sie wieder zum Wald kamen.
Als sie schließlich wieder am hof waren, hatte Ralph schon Unterricht, heute am Platz. Emily sah ihn schon von weitem, er wurde longiert.
[ 8.Kapitel noch nicht zu ende

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