heartie
okay - überredet ^^
>> knapp 56 Seiten sinds jetzt erst ...
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Dann wendete sie sich von ihm ab, und lief hinunter in den Hof, wo ihre Mutter bereits wartete.
Um den silbernen Van standen alle Teilnehmer des Winterritts, bis auf Ralph. Emily sah ihre Mutter scheu und mit den schlimmsten Erwartungen an. Doch Frau Tratter sagte nichts. Mit finsterem Gesicht nahm sie Emily den Rucksack ab und schmiss ihn in den Kofferraum. Dann befahl sie ihrer Tochter in den Wagen zu steigen, und ging zu Frau Holer.
Bevor sie sich verabschiedet fragte sie noch einmal nach, ob es auch wirklich in Ordnung sein würde, wenn Kasperl als Handpferd weiter mitgenommen wird, und stieg dann in den Wagen ein.
Die Reitschüler seufzten. Sie hätten sich über eine Szene gefreut, bei der Frau Tratter laut brüllend über den Hof stampft und Emily zur Schneck macht.
Nicht weil sie das Mädchen nicht leiden konnten, sondern einfach nur weil sie Aufregung wollten.
Doch sie hatten noch Hoffnung, denn gleich als der Van davon rollte, fuhr Vanessas Mutter mit einem Pferdeanhänger auf den Hof.
Mit schuldbewusstem Gesicht trat Nessa aus dem Stall, ihr Pferd führend. Als der Wagen geparkt hatte sprang ihre Mutter mit wütendem Gesicht aus dem Wagen und sprintete vorbei an den schaulustigen Mädchen zu ihrer Tochter. „Vanessa – schäm dich!“, sie warf ihr einen verachtungsvollen Blick zu und nahm ihr den Strick von dem Shetlandpony ab. Sie wollte nicht vor all diesen Leuten ihre Tochter blamieren. Sie hatte zwar große Lust dazu, aber ihr Verstand hielt sie davon zurück.
„Dich besaufen!“, zischte sie, als Nessa an ihr vorbei in den Wagen huschte. Dann verabschiedete sie sich schnell und stieg zurück in den Wagen. Sie machte den Motor an und wendete. Als das Fahrzeug die Straße hinauf fuhr, konnten die zurückbleibenden sehen, wie Nessas Mutter wütend zu schreien begann.
„Arme Nessa…“, murmelte Linda. Sie hatte das Mädchen eigentlich ganz gern gehabt.
Dann kam Ralph herunter. Er legte seinen Rucksack ab und ging in den Stall, um Peperoni bereit zu machen.
Was die anderen ziemlich verwirrte, war sein Grinsen. Er konnte nichts dafür, er freute sich einfach über den Kuss von Emily.
Schließlich wurde auch Ralph abgeholt, von seinem Vater. Dieser schrie ihn die ganze Zeit an, und schrie sogar im Auto weiter.
Die Reiter des Winterritts sahen ihm mitleidig nach, keiner von ihnen wünschte sich an seine Stelle. Viel Zeit zum Nachdenken hatten sie allerdings nicht, da Karl und Frau Holer gleich zum Pferdeputzen drängten.
„Karl sagt, wir reiten heute gar nicht so viel. Auf der Alm werden wir dann grillen, und viel Zeit für uns haben“, Tobi sattelte La Novia, und flüsterte mit Fairy, die Loco aufzäumte. „Hm, wird bestimmt witzig“ Sie lächelte ihn an, und passte dann die Trense an den Oldenburgerkopf an. „Hast du schon etwas geplant?“, fragte Tobi. Fairys Backen wurden leicht rot. „Ähm – nein – wieso?“ „Ah, ich dachte nur, dass du vielleicht Lust hast, mit mir draußen ein wenig herum zu gehen?“ Das Mädchen lächelte. „Ja, gerne!“ Ihre Fingerspitzen kribbelten und sie hatte die größte Mühe den Sattelgurt zuzubekommen. War das so etwas Ähnliches wie ein Date?
„Fairy bist du fertig?“, das war Karl. Er musste alle Pferde kontrollieren, ob die Sättel, Satteltaschen und –decken sowie die Trensen auch richtig saßen. Fairy warf einen kurzen Blick auf Loco und nickte.
Schließlich hatte der Reitlehrer alle Pferde kontrolliert, zwei Sattelgurte nachgezogen und eine Satteltasche etwas anders positioniert, und sie stiegen auf.
Bevor sie los ritten verabschiedeten sie sich noch bei Frau Marer, die soeben aus dem Haus kam. „Einen schönen Ritt wünsche ich euch weiterhin!“, rief sie, und wank der vierzehnköpfigen Reitergruppe hinterher.
Sie ritten zuerst eine kleine Asphaltstraße entlang, und dann über ein langes Feld weiter. Sie hatten sich in vier Gruppen geteilt. Frau Holer ritt ganz vorne mit Alexandra und dem jungen Buben, hinter ihnen ritten Anna, Vera, Nastasja, Hannah und Lisa gefolgt von der dritten Gruppe, Helena, Laura und Linda. Ganz hinten ritt Karl mit Fairy und Tobi.
Das Wetter war mild. Es schneite nicht, aber die Sonne blieb trotzdem hinter den Wolken versteckt.
„Wenigstens weht kein eisiger Wind!“, rief Linda immer wieder, und die anderen gaben ihr Recht, denn auch so war es schon kalt genug. Als sie schließlich zu einem langen Feld kamen und galoppieren durften vergaßen sie für einen Moment den Schmerz den ihnen die Kälte in die Zehen trieb, und genossen den Moment.
Leise quengelt trabten sie dann weiter an einem Bach entlang, einen kleinen Berg hinab.
Schließlich mussten sie an der Straße reiten. Es war ziemlich viel Verkehr, und vor allem Vera, Hannah und Fairy hatten alle Hände voll zu tun, um ihre Pferde im Schach zu halten.
Endlich erreichten sie die Stubnerkogelbahn in der Nähe des Bahnhofes. Sie führte den Berg hinauf, auf den die Gruppe reiten wollte. Es herrschte großer Tumult, den die Schisaison hatte bereits eröffnet.
„Sollen wir eine Pause einlegen, oder gleich weiterreiten?“, fragte Frau Holer, und hielt Feykaru an. „Ach bitte reiten wir schnell weiter, meine Füße sind so eisig!“, rief Helena dramatisch, und setzte ihren Dackelblick ein, doch völlig umsonst, denn auch den anderen tat alles weh vor Kälte, und sie konnten es gar nicht erwarten in der Hütte zu sein.
„So schnell werden wir wohl nicht oben sein“, seufzte Frau Holer, und schwenkte ihren Blick zur Bergspitze, die etliche Höhenmeter von ihnen entfernt war, „aber ich bin auch fürs weiterreiten!“
Sie ritten also um die Skipiste herum an einem netten Pfad. Zuerst ging es ziemlich steil hinauf, dann wurde es ein wenig flacher und sie kamen in einen Wald.
Es duftete gut nach Tannenzapfen und –nadeln, und die Truppe begann bald einmal zu traben. Schließlich wurde der Wald wieder lichter, bis sie auf einer ziemlich großen, flachen Schneeebene ankamen. Sie mussten ein paar Sträucher umreiten, galoppierten dann aber an.
Immer näher kamen sie der Mittelstation der Bergbahn, die ganz in der Nähe der Hütte war. Vorfreudig holten sie aus ihren Pferden noch den letzten Elan heraus, bis sie schließlich an die Schipiste mussten.
„Seid jetzt vorsichtig! Ihr müsst eure Pferde an der Absperrung entlang bis zu der Mittelstation reiten. Dort warten wir dann auf einander. Karl – reitest du vor?“, rief Frau Holer, und sah zu dem Reitlehrer. Er nickte, und lenkte Franka als erster zu der Mittelstation. Hinterher kamen Alexandra, Helena, Hannah, Anna, Vera, Nastasja, Linda, Laura, Fairy, Vera, Tobi, Lisa, der kleine Junge und Frau Holer. Das Stück war ziemlich gefährlich, da rechts von ihnen die Schifahrer vorbei düsten, und links, hinter der Absperrung, ein ziemlich steiler, felsiger Hang drohte.
Vorsichtig und langsam marschierten die Pferde voran.
Aufatmend kamen sie schließlich bei der lärmenden Station an, und beobachteten die Gondeln, die in das Gebäude hinein verschwanden. Nach einer kleinen Pause übernahm Frau Holer schließlich wieder die Führung, und galoppierte an. Der Rest der Gruppe tat ihr gleich, und so überquerten sie schnell einen schmalen Teil der Piste. Als sie wieder im Tiefschnee ritten verloren sie nicht an Tempo. Hurtig ritten sie auf einem Weg, der nur im Sommer ein Weg war, um einen Heidelbeersträucher überwucherten Hügel herum. Dann mussten sie an einem Restaurant vorbei, das offensichtlich außer Betrieb war, und sahen dann, auf dem Heidelbeerhügel, die Hütte stehen.
„Wir sind da!“, strahlte Lisa, deren Zehen besonders schmerzten, da sie keine Winterstiefel hatte. Lächelnd betrachteten sie alle das kleine Haus. Es war unten weiß gestrichen, und oben, zum Dach hin, mit Holz verkleidet. Ein Edelweiß aus Eisen, das Zeichen der Bergrettung, thronte über der Tür und die Fenster waren mit kunstvollen Gittern geschützt.
Nach einem Moment der Stille stiegen sie schnell von ihren Pferden ab, brachten sie zur Hütte und verpflegten sie.
Danach schlossen sie das Tor vor dem Haus, denn das Grundstück war mit einem stabilen Zaun umgeben, suchten den eingezäunten Bereich nach Giftpflanzen ab und ließen die Pferde grasen. Schnell drängten sie sich dann in die Hütte hinein.
„So, ich drehe Mal die Heizung auf, teilt ihr schon Mal die Zimmer auf – Frau Holer, zünden sie den Ofen an?“, fragte Karl, und hantierte an dem Schaltkasten herum. Die Hofbesitzerin nickte, lief schnell in einen Nebenraum um Holz zu holen und machte ein gemütliches Feuer im Kachelofen.
Inzwischen strömten die Kinder und Jugendlichen in den ersten Stock hinauf. Es gab drei Zimmer, mit je einem Doppelhochbett, das hieß, in jedem Zimmer waren Betten für vier. Vera, Fairy, Nastasja, Anna, Linda und Laura eroberten schnell das erste Zimmer. In diesem waren außer dem Bett noch alle Matratzen hochgestapelt. Schnell lagen sie Matratzen auf das Bettgestell, und noch zwei daneben, damit ja jede seinen Platz zum Schlafen hatte.
Dann halfen sie Lisa, dem kleien Jungen, Hannah und Helena die Matratzen in deren Zimmer zu bugsieren, und schließlich auch noch Tobi, der mit Frau Holer und Karl in einem Zimmer schlafen musste, was ihm allerdings nicht viel ausmachte, da er sich mit dem jungen Reitlehrer wie mit einem Freund verstand.
„Diese Nacht wird der Hammer!“, rief Anna vorfreudig, und hüpfte auf dem immer noch großen Matratzenstapel in ihrem Zimmer herum. „Das hoffe ich doch!“, Linda grinste, und zog aus ihrem Rucksack eine Packung Chips. „Menschenskind, du schleppst Chips mit?“ „So schwer sind die nun auch nicht!“, Linda warf die Packung auf ihre Matratze, und zerrte ihren Schlafsack aus dem Rucksack. „Das wird ein Fest!“, schwärmte Nastasja, und richtete ebenfalls ihren Schlafsack her.
Als sie sich schließlich alle umgezogen hatten, setzten sie sich in gemütlichen Klamotten nach unten um den Tisch in der Küche, und diskutierten um das Nachtessen.
„Ich wäre für Kartoffeln mit Dillsoße!“, rief Fairy, und tippte auf den Erdäpfelsack.
Gott sei Dank hatte Frau Holer schon vorgeplant, und Essen für das heutige Abendessen, und für das Mittagessen morgen sowie das Frühstück heraufgebracht, per Gondel.
„Aber Grillwürstel mit Pommes – lecker!“, Lisa rieb sich demonstrativ den Bauch, und leckte sich die Lippen. Die anderen lachten. „Ach Kinder, wir essen so und so beides. Ob heute oder morgen ist wohl auch egal!“, wendete schließlich Frau Holer ein, als sie weiter begannen zu argumentieren. Karl stand nickend auf. „Genau! Ich würde sagen wir essen jetzt die Grillwürstel und morgen die Kartoffeln, dann sind wir beim Reiten nicht so mit Fett voll gefressen – Frau Holer, was meinen sie?“ Die Dame nickte, und meinte sie würde es für eine gute Idee halten. Die Grillwurstbefürworter jubelten auf und neckten die anderen. „Na mir auch egal. Dafür essen wir morgen die Kartoffeln – ätsch!“, rief Fairy ihnen zu, und streckte die Zuge heraus. Sie lachten wieder, und machten sich schließlich daran, das Abendessen zuzubereiten.
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Dann wendete sie sich von ihm ab, und lief hinunter in den Hof, wo ihre Mutter bereits wartete.
Um den silbernen Van standen alle Teilnehmer des Winterritts, bis auf Ralph. Emily sah ihre Mutter scheu und mit den schlimmsten Erwartungen an. Doch Frau Tratter sagte nichts. Mit finsterem Gesicht nahm sie Emily den Rucksack ab und schmiss ihn in den Kofferraum. Dann befahl sie ihrer Tochter in den Wagen zu steigen, und ging zu Frau Holer.
Bevor sie sich verabschiedet fragte sie noch einmal nach, ob es auch wirklich in Ordnung sein würde, wenn Kasperl als Handpferd weiter mitgenommen wird, und stieg dann in den Wagen ein.
Die Reitschüler seufzten. Sie hätten sich über eine Szene gefreut, bei der Frau Tratter laut brüllend über den Hof stampft und Emily zur Schneck macht.
Nicht weil sie das Mädchen nicht leiden konnten, sondern einfach nur weil sie Aufregung wollten.
Doch sie hatten noch Hoffnung, denn gleich als der Van davon rollte, fuhr Vanessas Mutter mit einem Pferdeanhänger auf den Hof.
Mit schuldbewusstem Gesicht trat Nessa aus dem Stall, ihr Pferd führend. Als der Wagen geparkt hatte sprang ihre Mutter mit wütendem Gesicht aus dem Wagen und sprintete vorbei an den schaulustigen Mädchen zu ihrer Tochter. „Vanessa – schäm dich!“, sie warf ihr einen verachtungsvollen Blick zu und nahm ihr den Strick von dem Shetlandpony ab. Sie wollte nicht vor all diesen Leuten ihre Tochter blamieren. Sie hatte zwar große Lust dazu, aber ihr Verstand hielt sie davon zurück.
„Dich besaufen!“, zischte sie, als Nessa an ihr vorbei in den Wagen huschte. Dann verabschiedete sie sich schnell und stieg zurück in den Wagen. Sie machte den Motor an und wendete. Als das Fahrzeug die Straße hinauf fuhr, konnten die zurückbleibenden sehen, wie Nessas Mutter wütend zu schreien begann.
„Arme Nessa…“, murmelte Linda. Sie hatte das Mädchen eigentlich ganz gern gehabt.
Dann kam Ralph herunter. Er legte seinen Rucksack ab und ging in den Stall, um Peperoni bereit zu machen.
Was die anderen ziemlich verwirrte, war sein Grinsen. Er konnte nichts dafür, er freute sich einfach über den Kuss von Emily.
Schließlich wurde auch Ralph abgeholt, von seinem Vater. Dieser schrie ihn die ganze Zeit an, und schrie sogar im Auto weiter.
Die Reiter des Winterritts sahen ihm mitleidig nach, keiner von ihnen wünschte sich an seine Stelle. Viel Zeit zum Nachdenken hatten sie allerdings nicht, da Karl und Frau Holer gleich zum Pferdeputzen drängten.
„Karl sagt, wir reiten heute gar nicht so viel. Auf der Alm werden wir dann grillen, und viel Zeit für uns haben“, Tobi sattelte La Novia, und flüsterte mit Fairy, die Loco aufzäumte. „Hm, wird bestimmt witzig“ Sie lächelte ihn an, und passte dann die Trense an den Oldenburgerkopf an. „Hast du schon etwas geplant?“, fragte Tobi. Fairys Backen wurden leicht rot. „Ähm – nein – wieso?“ „Ah, ich dachte nur, dass du vielleicht Lust hast, mit mir draußen ein wenig herum zu gehen?“ Das Mädchen lächelte. „Ja, gerne!“ Ihre Fingerspitzen kribbelten und sie hatte die größte Mühe den Sattelgurt zuzubekommen. War das so etwas Ähnliches wie ein Date?
„Fairy bist du fertig?“, das war Karl. Er musste alle Pferde kontrollieren, ob die Sättel, Satteltaschen und –decken sowie die Trensen auch richtig saßen. Fairy warf einen kurzen Blick auf Loco und nickte.
Schließlich hatte der Reitlehrer alle Pferde kontrolliert, zwei Sattelgurte nachgezogen und eine Satteltasche etwas anders positioniert, und sie stiegen auf.
Bevor sie los ritten verabschiedeten sie sich noch bei Frau Marer, die soeben aus dem Haus kam. „Einen schönen Ritt wünsche ich euch weiterhin!“, rief sie, und wank der vierzehnköpfigen Reitergruppe hinterher.
Sie ritten zuerst eine kleine Asphaltstraße entlang, und dann über ein langes Feld weiter. Sie hatten sich in vier Gruppen geteilt. Frau Holer ritt ganz vorne mit Alexandra und dem jungen Buben, hinter ihnen ritten Anna, Vera, Nastasja, Hannah und Lisa gefolgt von der dritten Gruppe, Helena, Laura und Linda. Ganz hinten ritt Karl mit Fairy und Tobi.
Das Wetter war mild. Es schneite nicht, aber die Sonne blieb trotzdem hinter den Wolken versteckt.
„Wenigstens weht kein eisiger Wind!“, rief Linda immer wieder, und die anderen gaben ihr Recht, denn auch so war es schon kalt genug. Als sie schließlich zu einem langen Feld kamen und galoppieren durften vergaßen sie für einen Moment den Schmerz den ihnen die Kälte in die Zehen trieb, und genossen den Moment.
Leise quengelt trabten sie dann weiter an einem Bach entlang, einen kleinen Berg hinab.
Schließlich mussten sie an der Straße reiten. Es war ziemlich viel Verkehr, und vor allem Vera, Hannah und Fairy hatten alle Hände voll zu tun, um ihre Pferde im Schach zu halten.
Endlich erreichten sie die Stubnerkogelbahn in der Nähe des Bahnhofes. Sie führte den Berg hinauf, auf den die Gruppe reiten wollte. Es herrschte großer Tumult, den die Schisaison hatte bereits eröffnet.
„Sollen wir eine Pause einlegen, oder gleich weiterreiten?“, fragte Frau Holer, und hielt Feykaru an. „Ach bitte reiten wir schnell weiter, meine Füße sind so eisig!“, rief Helena dramatisch, und setzte ihren Dackelblick ein, doch völlig umsonst, denn auch den anderen tat alles weh vor Kälte, und sie konnten es gar nicht erwarten in der Hütte zu sein.
„So schnell werden wir wohl nicht oben sein“, seufzte Frau Holer, und schwenkte ihren Blick zur Bergspitze, die etliche Höhenmeter von ihnen entfernt war, „aber ich bin auch fürs weiterreiten!“
Sie ritten also um die Skipiste herum an einem netten Pfad. Zuerst ging es ziemlich steil hinauf, dann wurde es ein wenig flacher und sie kamen in einen Wald.
Es duftete gut nach Tannenzapfen und –nadeln, und die Truppe begann bald einmal zu traben. Schließlich wurde der Wald wieder lichter, bis sie auf einer ziemlich großen, flachen Schneeebene ankamen. Sie mussten ein paar Sträucher umreiten, galoppierten dann aber an.
Immer näher kamen sie der Mittelstation der Bergbahn, die ganz in der Nähe der Hütte war. Vorfreudig holten sie aus ihren Pferden noch den letzten Elan heraus, bis sie schließlich an die Schipiste mussten.
„Seid jetzt vorsichtig! Ihr müsst eure Pferde an der Absperrung entlang bis zu der Mittelstation reiten. Dort warten wir dann auf einander. Karl – reitest du vor?“, rief Frau Holer, und sah zu dem Reitlehrer. Er nickte, und lenkte Franka als erster zu der Mittelstation. Hinterher kamen Alexandra, Helena, Hannah, Anna, Vera, Nastasja, Linda, Laura, Fairy, Vera, Tobi, Lisa, der kleine Junge und Frau Holer. Das Stück war ziemlich gefährlich, da rechts von ihnen die Schifahrer vorbei düsten, und links, hinter der Absperrung, ein ziemlich steiler, felsiger Hang drohte.
Vorsichtig und langsam marschierten die Pferde voran.
Aufatmend kamen sie schließlich bei der lärmenden Station an, und beobachteten die Gondeln, die in das Gebäude hinein verschwanden. Nach einer kleinen Pause übernahm Frau Holer schließlich wieder die Führung, und galoppierte an. Der Rest der Gruppe tat ihr gleich, und so überquerten sie schnell einen schmalen Teil der Piste. Als sie wieder im Tiefschnee ritten verloren sie nicht an Tempo. Hurtig ritten sie auf einem Weg, der nur im Sommer ein Weg war, um einen Heidelbeersträucher überwucherten Hügel herum. Dann mussten sie an einem Restaurant vorbei, das offensichtlich außer Betrieb war, und sahen dann, auf dem Heidelbeerhügel, die Hütte stehen.
„Wir sind da!“, strahlte Lisa, deren Zehen besonders schmerzten, da sie keine Winterstiefel hatte. Lächelnd betrachteten sie alle das kleine Haus. Es war unten weiß gestrichen, und oben, zum Dach hin, mit Holz verkleidet. Ein Edelweiß aus Eisen, das Zeichen der Bergrettung, thronte über der Tür und die Fenster waren mit kunstvollen Gittern geschützt.
Nach einem Moment der Stille stiegen sie schnell von ihren Pferden ab, brachten sie zur Hütte und verpflegten sie.
Danach schlossen sie das Tor vor dem Haus, denn das Grundstück war mit einem stabilen Zaun umgeben, suchten den eingezäunten Bereich nach Giftpflanzen ab und ließen die Pferde grasen. Schnell drängten sie sich dann in die Hütte hinein.
„So, ich drehe Mal die Heizung auf, teilt ihr schon Mal die Zimmer auf – Frau Holer, zünden sie den Ofen an?“, fragte Karl, und hantierte an dem Schaltkasten herum. Die Hofbesitzerin nickte, lief schnell in einen Nebenraum um Holz zu holen und machte ein gemütliches Feuer im Kachelofen.
Inzwischen strömten die Kinder und Jugendlichen in den ersten Stock hinauf. Es gab drei Zimmer, mit je einem Doppelhochbett, das hieß, in jedem Zimmer waren Betten für vier. Vera, Fairy, Nastasja, Anna, Linda und Laura eroberten schnell das erste Zimmer. In diesem waren außer dem Bett noch alle Matratzen hochgestapelt. Schnell lagen sie Matratzen auf das Bettgestell, und noch zwei daneben, damit ja jede seinen Platz zum Schlafen hatte.
Dann halfen sie Lisa, dem kleien Jungen, Hannah und Helena die Matratzen in deren Zimmer zu bugsieren, und schließlich auch noch Tobi, der mit Frau Holer und Karl in einem Zimmer schlafen musste, was ihm allerdings nicht viel ausmachte, da er sich mit dem jungen Reitlehrer wie mit einem Freund verstand.
„Diese Nacht wird der Hammer!“, rief Anna vorfreudig, und hüpfte auf dem immer noch großen Matratzenstapel in ihrem Zimmer herum. „Das hoffe ich doch!“, Linda grinste, und zog aus ihrem Rucksack eine Packung Chips. „Menschenskind, du schleppst Chips mit?“ „So schwer sind die nun auch nicht!“, Linda warf die Packung auf ihre Matratze, und zerrte ihren Schlafsack aus dem Rucksack. „Das wird ein Fest!“, schwärmte Nastasja, und richtete ebenfalls ihren Schlafsack her.
Als sie sich schließlich alle umgezogen hatten, setzten sie sich in gemütlichen Klamotten nach unten um den Tisch in der Küche, und diskutierten um das Nachtessen.
„Ich wäre für Kartoffeln mit Dillsoße!“, rief Fairy, und tippte auf den Erdäpfelsack.
Gott sei Dank hatte Frau Holer schon vorgeplant, und Essen für das heutige Abendessen, und für das Mittagessen morgen sowie das Frühstück heraufgebracht, per Gondel.
„Aber Grillwürstel mit Pommes – lecker!“, Lisa rieb sich demonstrativ den Bauch, und leckte sich die Lippen. Die anderen lachten. „Ach Kinder, wir essen so und so beides. Ob heute oder morgen ist wohl auch egal!“, wendete schließlich Frau Holer ein, als sie weiter begannen zu argumentieren. Karl stand nickend auf. „Genau! Ich würde sagen wir essen jetzt die Grillwürstel und morgen die Kartoffeln, dann sind wir beim Reiten nicht so mit Fett voll gefressen – Frau Holer, was meinen sie?“ Die Dame nickte, und meinte sie würde es für eine gute Idee halten. Die Grillwurstbefürworter jubelten auf und neckten die anderen. „Na mir auch egal. Dafür essen wir morgen die Kartoffeln – ätsch!“, rief Fairy ihnen zu, und streckte die Zuge heraus. Sie lachten wieder, und machten sich schließlich daran, das Abendessen zuzubereiten.