Luthien
Mal wieder ne kleine Geschichte. hab ich vor ner weile mal angefangen zu schreiben und irgendwie dachte ich, stell ich das mal rein. ist eigentlich ne art vortsetzung für ne andere geschichte, spielt aber nicht so ne rolle, wird dann schon alles erklärt. aber was solls, lests euch mal durch. ist mehr ne verarschung vom vorgänger.
Kapitel 1, Mitternacht
Es war der 31. Dezember des Jahres 2199. Noch war es sehr früh und alles war still im Haus. Das würde aber nicht mehr lange der Fall sein. Mein lieber Bruder hielt nicht gerade viel von Ruhe und Besinnlichkeit. Ich sass seit sechs Uhr morgens in unserem Wintergarten und las ein Buch. Draussen schneite es und ich konnte im Warmen sitzend beobachten, wie es um mich herum langsam heller wurde. Ich stand gerne früh auf. Man spürt noch nichts von der Hektik des kommenden Tages. Es würde sicherlich bald mehr als genug los sein bei uns, da war ich mir sicher. Denn so war es doch immer. Die frühen Morgenstunden waren die einzigen, in denen ich meine Ruhe hatte, Zeit einfach nur für mich, ohne alle paar Minuten von lauten Krach unterbrochen zu werden. In der kurzen Zeit gehörte alles um mich herum nur mir und ich stand im Mittelpunkt des Geschehens. Nicht, dass ich sonst nicht genug im Mittelpunkt stand. Nur war es eben etwas anderes. Ich brauchte diese Zeit für mich, jeden Morgen, egal wie früh ich dafür aufstehen musste.
Draussen lag inzwischen ein Meter Schnee und es schien kein Ende in Sicht zu sein. Ich vertiefte mich wieder in mein Buch. Lange blieb mir nicht mehr, bis der übliche Alltag seinen Lauf nehmen würde. Jemand klopfte an die Glastür zum Wintergarten. Es war unsere Nanny. Sie war gerade aufgestanden, das sah ich an ihrem zerzausten Haar. Seit ich denken konnte, hatte sie auf mich und meinen Bruder aufgepasst. Inzwischen war sie relativ alt geworden und bekam leider nicht mehr alles mit, was so mit mir und Eric los war. Die Eltern waren wieder einmal auf Geschäftsreise. Wo genau, war mir entfallen. Irgendwo in Asien, wenn ich mich nicht sehr täuschte. Sie verreisten so viel, dass ich es immer wieder durcheinander brachte. Ich war schon gespannt, was sie mir dieses Mal mitbringen würden. Mein Zimmer quellte langsam über vor Mitbringsel aus aller Welt. In den meisten Ländern war ich nie gewesen und werde ich wohl auch niemals sein.
Oben wurde eine Tür geknallt. Eric war wohl gerade aufgestanden. Ich trank den letzten Schluck Tee in meiner Tasse aus und mache mich auf den Weg ins Haus. Mein Bruder surfte mir mit einem Skateboardbrett die Treppe runter entgegen. Er hatte auf diese Weise schon eine menge Unfälle gebaut. Aber das war nichts Ungewöhnliches für ihn. Er verletzte sich ständig. Mal war es ein kaputter Arm, weil er irgendwo runterspringen oder fahren musste und ein andermal eine gebrochene Nase, weil er es beim Boxen mal wieder zu weit getrieben hatte.
„Guten Morgen Schwesterherz“, begrüsste er mich überschwänglich und drückt mir einen Kuss auf die Wange. Dann rannte er in Richtung Küche davon, laut nach unserer Nanny Klara rufend. Man hätte kaum geglaubt, dass er der grosse Bruder sei und ich die kleine Schwester. Aber tatsächlich war Eric bereits sechzehn Jahre alt, während ich erst gerade fünfzehn geworden bin. Aber irgendwie freute es mich immer zu sehen, dass Eric im Herzen wohl immer ein Kind bleiben würde. Nicht viele erwachsene Leute können von sich behaupten, noch an den kleinen Dingen Freude zu haben, so wie es mein Bruder definitiv tat.
Ich ging mit, um Nanny in der Küche unter die Arme zu greifen. Eigentlich waren wir doch schon sehr altmodisch. Meine Freunde hatten alle einen Haushilferoboter. Meine Eltern hatten Klara damals eingestellt, weil die Babysitterroboter noch nicht so das Zuverlässigste auf dem Markt gewesen waren. Aber als die Technik der Robos immer besser wurde, waren wir so an Nanny gewohnt, dass wir keine andere mehr wollten.
Eric rannte schon durch die ganze Küche und suchte in jedem Schrank nach seiner Frühstückseinheit.
„Eric“, rief ich ihm zu, „setz dich doch hin, ich suche die Quälgeister. Ich weiss, wo sie sich am liebsten verstecken.“
„Hältst du mich für ein kleines Kind, das nicht im Stande ist seine Frühstückseinheit zu bändigen?“, fragte er mich scherzhaft. Er kannte meine Antwort bereits. Ausserdem würde ihm das nichts ausmachen. Er war einfach viel zu nervös um sich so lange auf etwas anderes als skaten oder boxen zu konzentrieren.
„Nun, ich weiss nur, dass du bereits seit fünf Jahren dieselbe Einheit hast, sie dich aber trotzdem jeden Tag aufs Neue verarschen. Jetzt setz dich schon hin, du machst ja ein einziges Durcheinander!“, rief ich durch das Klirren von Besteck das er soeben verursacht hatte. Nanny beachtete den ganzen Tumult gar nicht. Sie hantierte mit den Esswaren herum.
„Mein liebes Schwesterchen ist mal wieder viel zu ernst. Bleib locker, Kleines, es ist so ein schöner Tag!“, lachte Eric und sprang auf seinen Stuhl um damit auf zwei Beinen zu balancieren.
„Das sagst du doch nur, mit der Aussicht auf heute Abend. An Silvester kannst du dich wieder richtig schön vollaufen lassen“, winkte ich genervt ab. Das war allerdings nur halb wahr. Mein Bruder brauchte für so etwas keinerlei Vorwand. Aber heute war wirklich Silvester und er konnte dazu viel rumknallen und sich daneben aufführen. Ich hatte seit Weihnachten Horror vor diesem Abend gehabt. Ich hatte auch die ganze Zeit gehofft, dass Christi, meine beste Freundin, mit uns feiern würde. Und vorgestern kam dann die erlösende Nachricht, sie hatte ihre Eltern davon überzeugt, sie bei mir feiern zu lassen. Mein Bruder hatte nämlich vor, eine mega Party zu schmeissen. Er hatte Dutzende von Einladungen in der Schule verteilt. Zum Glück würden unsere Eltern nicht da sein. Nanny wusste schon davon. Erst hatte sie heftigst protestiert und damit gedroht, unsere Eltern zu informieren. Aber davon hat sie schliesslich abgesehen und nun stieg bei uns am Abend die Party des Jahres.
„Ich hab deine Einheit gefunden“, rief ich Eric zu, indem ich fünf kleine Roboter von der Grösse einer Hand aus dem Kühlschrank fischte. Aus irgendeinem Grund versteckten sie sich gerne zwischen den Karotten. Vielleicht, weil Eric dort nie im Leben nachschauen würde. Er hasste nichts mehr als Karotten.
„Danke. Na los, macht schon, ich verhungere gleich“, murrte Eric seine kleinen Robos an. Diese antworteten ihm mit einem unverständlichen, elektronischen Gekabel und machten sich daran, Erics Werte zu prüfen. Drei übernahmen diese Aufgabe dann wurden die Proben und Daten zu den beiden verbliebenen Robos gebracht, die das ganze auswerteten und schliesslich ein perfekt abgestimmtes Frühstück für Eric zusammenstellten. Diese Robos waren der Hit auf dem Markt. Mit Hilfe dieser kleinen Dinger, konnte sich jeder perfekt ernähren und bekam immer das, was er gerade benötigte. Nanny nahm ihnen das Menü ab und machte sich daran, Erics Frühstück zuzubereiten. Derweilen machten sich die Robos wieder aus dem Staub.
„Kannst du sie nicht für mich in einen Schuhkarton sperren, Klara?“, fragte Eric hoffnungsvoll. Doch die alte Frau schüttelte nur lächelnd den Kopf. Von den Robos war nichts mehr zu sehen. Mein Bruder würde es wohl nie schaffen, die kleinen Dinger zu erziehen. Während dem er weiter über die Einheit schimpfte, setzte ich mich neben ihn und pfiff zweimal scharf durch die Zähne. Sofort tappten aus fünf verschiedenen Richtungen meine Frühstücksroboter. Schnell erledigten sie ihre Arbeit und ich konnte endlich mein Frühstück zubereiten.
Kapitel 1, Mitternacht
Es war der 31. Dezember des Jahres 2199. Noch war es sehr früh und alles war still im Haus. Das würde aber nicht mehr lange der Fall sein. Mein lieber Bruder hielt nicht gerade viel von Ruhe und Besinnlichkeit. Ich sass seit sechs Uhr morgens in unserem Wintergarten und las ein Buch. Draussen schneite es und ich konnte im Warmen sitzend beobachten, wie es um mich herum langsam heller wurde. Ich stand gerne früh auf. Man spürt noch nichts von der Hektik des kommenden Tages. Es würde sicherlich bald mehr als genug los sein bei uns, da war ich mir sicher. Denn so war es doch immer. Die frühen Morgenstunden waren die einzigen, in denen ich meine Ruhe hatte, Zeit einfach nur für mich, ohne alle paar Minuten von lauten Krach unterbrochen zu werden. In der kurzen Zeit gehörte alles um mich herum nur mir und ich stand im Mittelpunkt des Geschehens. Nicht, dass ich sonst nicht genug im Mittelpunkt stand. Nur war es eben etwas anderes. Ich brauchte diese Zeit für mich, jeden Morgen, egal wie früh ich dafür aufstehen musste.
Draussen lag inzwischen ein Meter Schnee und es schien kein Ende in Sicht zu sein. Ich vertiefte mich wieder in mein Buch. Lange blieb mir nicht mehr, bis der übliche Alltag seinen Lauf nehmen würde. Jemand klopfte an die Glastür zum Wintergarten. Es war unsere Nanny. Sie war gerade aufgestanden, das sah ich an ihrem zerzausten Haar. Seit ich denken konnte, hatte sie auf mich und meinen Bruder aufgepasst. Inzwischen war sie relativ alt geworden und bekam leider nicht mehr alles mit, was so mit mir und Eric los war. Die Eltern waren wieder einmal auf Geschäftsreise. Wo genau, war mir entfallen. Irgendwo in Asien, wenn ich mich nicht sehr täuschte. Sie verreisten so viel, dass ich es immer wieder durcheinander brachte. Ich war schon gespannt, was sie mir dieses Mal mitbringen würden. Mein Zimmer quellte langsam über vor Mitbringsel aus aller Welt. In den meisten Ländern war ich nie gewesen und werde ich wohl auch niemals sein.
Oben wurde eine Tür geknallt. Eric war wohl gerade aufgestanden. Ich trank den letzten Schluck Tee in meiner Tasse aus und mache mich auf den Weg ins Haus. Mein Bruder surfte mir mit einem Skateboardbrett die Treppe runter entgegen. Er hatte auf diese Weise schon eine menge Unfälle gebaut. Aber das war nichts Ungewöhnliches für ihn. Er verletzte sich ständig. Mal war es ein kaputter Arm, weil er irgendwo runterspringen oder fahren musste und ein andermal eine gebrochene Nase, weil er es beim Boxen mal wieder zu weit getrieben hatte.
„Guten Morgen Schwesterherz“, begrüsste er mich überschwänglich und drückt mir einen Kuss auf die Wange. Dann rannte er in Richtung Küche davon, laut nach unserer Nanny Klara rufend. Man hätte kaum geglaubt, dass er der grosse Bruder sei und ich die kleine Schwester. Aber tatsächlich war Eric bereits sechzehn Jahre alt, während ich erst gerade fünfzehn geworden bin. Aber irgendwie freute es mich immer zu sehen, dass Eric im Herzen wohl immer ein Kind bleiben würde. Nicht viele erwachsene Leute können von sich behaupten, noch an den kleinen Dingen Freude zu haben, so wie es mein Bruder definitiv tat.
Ich ging mit, um Nanny in der Küche unter die Arme zu greifen. Eigentlich waren wir doch schon sehr altmodisch. Meine Freunde hatten alle einen Haushilferoboter. Meine Eltern hatten Klara damals eingestellt, weil die Babysitterroboter noch nicht so das Zuverlässigste auf dem Markt gewesen waren. Aber als die Technik der Robos immer besser wurde, waren wir so an Nanny gewohnt, dass wir keine andere mehr wollten.
Eric rannte schon durch die ganze Küche und suchte in jedem Schrank nach seiner Frühstückseinheit.
„Eric“, rief ich ihm zu, „setz dich doch hin, ich suche die Quälgeister. Ich weiss, wo sie sich am liebsten verstecken.“
„Hältst du mich für ein kleines Kind, das nicht im Stande ist seine Frühstückseinheit zu bändigen?“, fragte er mich scherzhaft. Er kannte meine Antwort bereits. Ausserdem würde ihm das nichts ausmachen. Er war einfach viel zu nervös um sich so lange auf etwas anderes als skaten oder boxen zu konzentrieren.
„Nun, ich weiss nur, dass du bereits seit fünf Jahren dieselbe Einheit hast, sie dich aber trotzdem jeden Tag aufs Neue verarschen. Jetzt setz dich schon hin, du machst ja ein einziges Durcheinander!“, rief ich durch das Klirren von Besteck das er soeben verursacht hatte. Nanny beachtete den ganzen Tumult gar nicht. Sie hantierte mit den Esswaren herum.
„Mein liebes Schwesterchen ist mal wieder viel zu ernst. Bleib locker, Kleines, es ist so ein schöner Tag!“, lachte Eric und sprang auf seinen Stuhl um damit auf zwei Beinen zu balancieren.
„Das sagst du doch nur, mit der Aussicht auf heute Abend. An Silvester kannst du dich wieder richtig schön vollaufen lassen“, winkte ich genervt ab. Das war allerdings nur halb wahr. Mein Bruder brauchte für so etwas keinerlei Vorwand. Aber heute war wirklich Silvester und er konnte dazu viel rumknallen und sich daneben aufführen. Ich hatte seit Weihnachten Horror vor diesem Abend gehabt. Ich hatte auch die ganze Zeit gehofft, dass Christi, meine beste Freundin, mit uns feiern würde. Und vorgestern kam dann die erlösende Nachricht, sie hatte ihre Eltern davon überzeugt, sie bei mir feiern zu lassen. Mein Bruder hatte nämlich vor, eine mega Party zu schmeissen. Er hatte Dutzende von Einladungen in der Schule verteilt. Zum Glück würden unsere Eltern nicht da sein. Nanny wusste schon davon. Erst hatte sie heftigst protestiert und damit gedroht, unsere Eltern zu informieren. Aber davon hat sie schliesslich abgesehen und nun stieg bei uns am Abend die Party des Jahres.
„Ich hab deine Einheit gefunden“, rief ich Eric zu, indem ich fünf kleine Roboter von der Grösse einer Hand aus dem Kühlschrank fischte. Aus irgendeinem Grund versteckten sie sich gerne zwischen den Karotten. Vielleicht, weil Eric dort nie im Leben nachschauen würde. Er hasste nichts mehr als Karotten.
„Danke. Na los, macht schon, ich verhungere gleich“, murrte Eric seine kleinen Robos an. Diese antworteten ihm mit einem unverständlichen, elektronischen Gekabel und machten sich daran, Erics Werte zu prüfen. Drei übernahmen diese Aufgabe dann wurden die Proben und Daten zu den beiden verbliebenen Robos gebracht, die das ganze auswerteten und schliesslich ein perfekt abgestimmtes Frühstück für Eric zusammenstellten. Diese Robos waren der Hit auf dem Markt. Mit Hilfe dieser kleinen Dinger, konnte sich jeder perfekt ernähren und bekam immer das, was er gerade benötigte. Nanny nahm ihnen das Menü ab und machte sich daran, Erics Frühstück zuzubereiten. Derweilen machten sich die Robos wieder aus dem Staub.
„Kannst du sie nicht für mich in einen Schuhkarton sperren, Klara?“, fragte Eric hoffnungsvoll. Doch die alte Frau schüttelte nur lächelnd den Kopf. Von den Robos war nichts mehr zu sehen. Mein Bruder würde es wohl nie schaffen, die kleinen Dinger zu erziehen. Während dem er weiter über die Einheit schimpfte, setzte ich mich neben ihn und pfiff zweimal scharf durch die Zähne. Sofort tappten aus fünf verschiedenen Richtungen meine Frühstücksroboter. Schnell erledigten sie ihre Arbeit und ich konnte endlich mein Frühstück zubereiten.