Mein Weg - abgeschlossen

Jetzt sitze ich hier und schreibe, während Tränen meine Wange entlang laufen, meine Lippen streifen und auf dieses Blattpapier tropfen. Ich schreibe, schreibe meine Geschichte meinen Weg auf. Ohne zu wissen warum ich weine schreibe ich weiter. Meine Hand bewegt sich flüssig über das Papier. Ich höre die Vögle vor meinem Fenster und weiß das sich mein leben verändert hat. Grundlegend verändert. Habe so genannte Freunde verloren, und richtige Gewonnen, Feinde bekommen und vieles mehr. Das was mein Leben veränderte geschah vor einem Jahr……

Vor genau einem Jahr machte ich mich auf in den Stall. Ich trat hinaus in den gleißenden Sonnenschein und schaute mich um. Es war ein warmer Frühlingstag und die Vögel sangen. Ich lief zur Garage und holte mein Mountainbike heraus. Als ich mich auf mein Rad schwang fuhr auch schon Cassy meine beste Freundin in den Hof. „Hi Nati!“ rief sie mir schon zu. „Hey!“ ich stieg schnell ab und wir umarmten uns. „Fahren wir?“ fragte sie mich. „Klar!“ sagte ich und ausgelassen quatschend fuhren wir in Richtung Stall.

Dort prustete auch schon Dancer. „Ja mein Guter!“ sagte ich zu meinem Pferd und gab ihm eine Karotte. Ich führte Dancer, einen jungen Hannoveraner mit einem rötlich glänzendem Fell und vier weißen Beinen und einer Blesse, zum Putzplatz. Auch Cassy führte ihre Schimmelstute Memory her und band sie neben Dancer an. Wir quatschten und machten unsere Pferde fertig. Als sie gesattelt und getrennst vor uns standen lächelte ich abwesend. Mein Pferd. Ein tolles Gefühl. „Nati, träumst du schon wieder? Dancer glänzt wie eine Speckschwarte!“ zog sie mich auf. Ich streckte ihr die Zunge raus.

„Bäh! Also auf ins Gelände!“ Wir stiegen auf und ritten raus ins Gelände. An einer schönen Galoppstrecke an. „Sollen wir?“ fragte ich Cassy lachend. „Aber Klar!“ meinte sie und setzte Memory in Galopp. Dancer spielte sich ziemlich auf weil er meist schneller wollte als ich, es war nicht so das ich Angst hätte, nur ich wusste das ich ihm nicht immer seinen Willen lassen durfte. Am Ende der Strecke parierte ich durch und sah nach hinten. Cassy´s Stute schwitzte kein bisschen, Dancer dagegen war schon wieder nass geschwitzt, und das alles nur wegen seiner Spinnerrei. „Mann Dancer Spielt sich dauernd auf! Wie soll das am Geländeritt übermorgen wohl werden?“ jammerte ich Cassy mal wieder zu. Diese lächelte nur „Ihr schafft das schon!“ schmunzelte sie.