Mein Weg - abgeschlossen

Draußen schien die Sonne, es war kein Wölkchen zu sehen. Ich dachte an den Unfalltag, es war das gleiche gute Wetter.
Ich stieg ins Auto ein und Dad startete den Wagen. Wir fuhren nur kurz. Ich stieg mit gemischten Gefühlen aus. „tschau Dad!“ versuchte ich mit fester Stimme zu sagen doch sie zitterte merklich. Ich rannte über den Hof zu der Weide. Puh! Niemand zu sehen! Ich pfiff und Dancer kam angaloppiert.
Er prustete. Ich streichelte ihn. Schließlich stieg ich über den Zaun und legte meine Arme um seinen Hals. Ich legte ihm das Halfter an und führte ihn heraus. Er bemerkte mein Angst wohl, die langsam aber sicher zunahm, und stupste mich an. „Ist ja gut!“ sagte ich leise. ich wusste nicht ob ich ihn oder mit beruhigen wollte. Ich lief den Weg zum Stall langsam, weil ich keine Lust hatte jemandem zu begegnen. Am liebsten würde ich alles sein lassen und gehen.

Aber ich zog mein Ding durch, so wie ich es immer tat. Ob sie wohl wissen, dass ich schuld war? ging es mir durch den Kopf. Aber ich verdrängte den Gedanken und lief tapfer weiter. Am Putzplatz angekommen band ich Dancer fest und lief rein um seine Putzbox zu holen da lief ich an Memorys Box vorbei. Dort hieng ein Schild:

Zu verkaufen wegen Todesfall…

Ich schluckte krampfhaft die Tränen herunter und riss mich los. In der Sattelkammer angekommen blieb ich stehen. Drinnen redeten zwei mir bekannte Stimmen. Es waren Nina und Filip. Filip war Cassy´s Freund und Nina meine Busenfeindin.

Ja Früher aber jetzt? Alles hatte sich verändert!

Sie redeten leise miteinander. „Aber sie kann doch nichts dafür, sie hat den Fluss unterschätzt das ist alles…“ meinte Nina gerade. „Ja, aber weil sie es unterschätzt hat, hat das einen Menschen das Leben gekostet!“ rief Filip wutentbrannt. „Cassy ist tot, und niemand kann etwas daran ändern!“ rief er abermals. „Ja, aber ändert es was an der Tatsache das Cassy nicht wieder kommt wenn du Nati zur schuldigen machst?“ sagte Nina immer noch. Filip schwieg. „Aber..“ wollte er fortfahren aber Nina unterbrach ihn: „Nichts aber! Du weißt das ich recht habe!“
„Und was ist wenn es Absicht war? Wenn sie es so wollte?“ fragte er wütend aus seinen Augen lass ich den blanken Hass. Auf mich.
„Das ist doch wohl nicht dein Ernst?“ fragte Nina geschockt.

Tränen liefen über mein Gesicht (auch mal wieder) und ich war selber wütend auf mich. Nina setzte sich für mich ein, für mich die ich mir doch nie zuschade war einen blöden Spruch über sie abzulassen? Ich traute meinen Ohren nicht. Ich trat in den Raum. beide blickten mich erstaunt an.
„Denkst du, allen Ernstes es war Absicht?“ sagte ich mit zitternder Stimme. „Denkst du ich wollte Cassy ermorden? Weißt du wie ich mich dafür hasse was ich getan habe. Aber du hast nicht das recht mich zu beschuldigen sie ermordet zu haben!“ Letzteres schrie ich beinahe. Ich rannte aus der Sattelkammer, band Dancer los ich schwang mich auf seinen blanken Rücken.

Meine Fersen drückten sich in seinen Bauch und er galoppierte los. Ich legte mich weit nach vorn und jagte davon.
Ich war schon ziemlich weit weg als ich mich endlich beruhigte. Ich ritt an einer Straße entlang. Kurz bevor wir den Stall erreichten fuhr ein LKW an uns vorbei und Dancer stieg. Er hatte eine Heidenangst vor Lastkraftwagen. Ich konnte mich nicht halten und stürzte. Gott sei Dank ins Gras. Aber Dancer galoppierte weg, zum Stall. Ich versuchte aufzustehen doch mein Knöchel tat höllisch weh. Ich humpelte aus Angst um Dancer trotzdem hinterher. All meine Ängste was die Andren sagen würden waren wie weggeblasen. Dancer war viel wichtiger. Ich humpelte also Richtung Stall als mir auch schon Nina entgegen rannte.