Mein Weg - abgeschlossen

Wir trabten eine Weile schweigend neben einander her. „Reiten wir zum Lehmfluss?“ fragte Cassy. „Klar!“ sagte ich erfreut. Der Lehmfluss, welcher so hieß weil sein Boden nicht steinig sondern lehmig war, war ein breiter Fluss der das Schmelzwasser vom Winter hinunter ins Tal leitete. Er ist nicht künstlich angelegt worden sondern war dort schon immer, eigentlich heißt der Fluss „Talgrün“ komischer Name, ist aber so. Also ritten wir hin. Ich hatte eine Idee: „Komm reiten wir durch!“. Cassy schaute mich skeptisch an, und meinte: „ Aber der Wasserspiegel ist viel zu hoch! Sie nur!“ sie deutete rüber zu dem Stab der im Wasser steckte und einen roten strich hatte, bei einer Höhe durch die man reiten konnte. Allerdings stieg das Wasser ein paar Zentimeter über dem Strich. „Ach!“ wikte ich ab, „ Das ist doch nur ein kleines Stück. Komm!“ Cassy schaute unsicher und stimmte mir zu.

Ich hörte kurz auf zu schreiben. Warum hatte ich nicht auf sie gehört? Warum war ich so unglaublich dumm gewesen?

Wir ritten hinein. Ich voraus. Ich merkte dass sich Dancer ordentlich anstrengen musste. Als wir schon die Hälfte geschafft hatten schrie Cassy auf einmal auf. Wie vom Blitz gestochen drehte ich mich um. „Was ist?“ Ich sah das Memory gestürzt war und Cassy unter sich begraben hatte. Mein herz blieb stehen. Ich tat nichts. Nach wenigen Sekunden löste ich mich aus der Starre und treib Dancer an. Auf der anderen Seite sprang ich ab und rannte den Fluss entlang. Als ich einen Vorsprung zu Memory und Cassy hatte sprang ich ins Wasser. Memory hatte sich aufgerichtet und schwamm gegen die Wassermassen an. Sie kam am Ufer an. Aber wo war Cassy? Ich tauchte unter und sah sie entlich. Ich schwamm zu ihr und packte ihre Arme. Ich zog sie so gut es ging heraus. „Nein du darfst nicht tot sein! Cassy tu mir das nicht an.“ dachte ich geschockt. ich zerrte sie ans Ufer und legte sie hin. Meine Hand wanderte an ihren Hals. Sie hatte noch Puls! Ein ganzer Steinbruch viel von meinem Herzen. Ich zog mein Handy heraus. und wählte, wählte die Nummer des Reitstalls. „Ja? Hier Irene Wolf“ meldete sich die Stallbesitzerin. Ich schilderte ich schnell die Geschichte und sie meinte: „Ich ruf den Notarzt an kümmere du dich weiter um Cassy ich komme gleich!“ . Aufgelegt. Ich bekam auf einmal Panik. Was ist wenn sie jetzte sterben würde? Wenn sie mich einfach allein lassen würde? Tränen liefen über meine Wangen und nässten mein Gesicht. „Nein!“ flüsterte ich vor mich hin. Dann wurde alles schwarz.

Kapitel II

Langsam öffnete ich die Augen. Blinzelte. „Sie wacht auf!“ hörte ich die vertraute Stimme von Lisa. Meiner Schwester. Ich öffnete meine Augen, schloss sie jedoch gleich wieder weil es so hell war. „Warte ich dreh die Lampe weg“ sagte eine freundliche, mir unbekannte Stimme. „Wo…wo bin ich?“ fragte ich leise und strich mir über die trockenen Lippen. „Du bist im Krankenhaus, Kleine!“ das war meine Mum. Plötzlich fiel mir alles wieder ein, meine dumme Idee, der Unfall, Cassy…. „Wo ist Cassy? Wie geht es ihr?“. Als mich alle nur betroffen ansahen bekam ich Panik: „ Mum! Lias! Wie geht es ihr! Sagt schon!“ Ich war total außer mir. Die Tränen liefen mir schon wieder die Wangen hinunter, doch ich bemerkte es gar nicht. Meine Mutter schaute betroffen zu Boden. „Du lagst 2 Tage im Koma, die Ärzte meinten das sei aus dem Schock heraus entstanden…“ ich unterbrach sie „Mir ist scheißegal was mit mir ist! Was ist mit Cassy?“ schrie ich beinahe. „Sie…“ sie stockte und brach ebenfalls in Tränen aus. „…sie kam schwer verletzt ins Krankenhaus. A..aber gestern, …sie ist einfach eingeschlafen. Friedlich!“ Meine Mutter konnte nicht mehr und rannte hinaus. Ich sagte nichts. Meine Tränen versiegten. Meine Schwester setzte sich zu mir. und umarmte mich. „Ich weiß wie du dich jetzt fühlst…“ Eine unglaubliche Wut stieg in mir hoch. Auf Cassy, die mich einfach verlies, auf Lisa, Mum auf mich. Ja vor allem auf mich. Ich löste mich aus ihrer Umarmung. „Gar nichts weißt du! Cassy ist tot! Verstehst du? TOT!“ schrie ich und begann zu schluchzen. „Und….und ich allein bin Schuld!“ Ich schluchzte lauter, mein ganzer Körper schüttelte es unter den Schluchzern. „Schwester!“ rief Lisa und eine der Krankenschwestern ich spürte einen Pikser im Arm und beruhigte mich bis ich einschlief.