Dankööö
@Phily: dachte einfach, es sollte mal wieder so richtig was lossein, das mal wieder so richtig mitreisst. ausserdem wollte ich einen weiteren aspekt in die geschichte einbringen... Angst!
@Nienna:

*sich selbst angst gemacht hat*
Ach ja, weiss übrigens selber noch nicht, wer das ist
Edit: ist mir was eingefallen, also weiter:
Für einen Moment bleibt Valerie reglos liegen, wartet nur, dass die unheimliche Gestalt sich rührt. Starr vor Angst lauscht sie, lauscht in die Stille. Nichts ist zu hören, alle Geräusche sind verstummt. Kein Flüstern, kein Raunen, keine Schritte, kein Atmen, kein Knacken und Ächzen ist zu vernehmen, die ganze Welt hält den Atem an, doch nichts geschieht.
Valerie ist noch immer unfähig sich irgend zu bewegen, liegt nur weiter keuchend im kalten Schnee, spürt, wie die Kälte durch die Jacke dringt, ihre Hose die Nässe des weissen Untergrundes aufsaugt. Eine Ewigkeit, so scheint es, ist Valerie dort gelegen, ohne sich zu rühren, ohne nach zu sehen, wer da über ihr steht. Dann ertönen Schritte. Nicht neben ihr, nicht direkt über dem zitternden Mädchen. Sie kommen aus der Ferne, schnelle, feste Schritte. Das Geräusch wird lauter, hält auf sie zu. Verwirrt dreht sich Valerie auf den Rücken. Niemand steht vor ihr, niemand schaut ihr hämisch lachend ins Gesicht. Keine geheimnisvolle Gestalt, kein dunkler Verfolger steht dort. Nur ein auf und abspringendes Licht einige Meter weiter hinter ihr auf dem Weg.
Valerie kneift die Augen zusammen, schüttelt den Kopf. Sie kann genau die rennende Gestalt hinter ihr erkennen, hört noch immer ihre Schritte, es kann nur real gewesen sein. Aber keiner ist da. Ungläubig schüttelt sie noch einmal den Kopf, lässt ihre Haare darum fliegen, versucht sich klar zu werden, wovor sie weggelaufen ist, kann es sich nicht erklären.
„Valerie?“
Das Mädchen schreckt aus ihren Gedanken hoch, schaut sich überrascht um. Vor ihr steht jemand. Kein geheimnisvoller Verfolger, kein gefährlicher Unbekannter, nur Yanek, der sich zu ihr runterkniet.
„Was um alles in der Welt tust du hier draussen am? Und wieso liegst du am Boden?“ Dunkle, braune Augen, voller Sorge und Wärme schauen sie forschend an. Valerie weiss keine Antwort, zuckt nur hilflos mit den Schultern.
„Du dummes Mädchen“, schallt er sie, öffnet ihre Jacke und gibt ihr die seine. Langsam kommt Valerie auf die Füsse und versucht sich dabei die Tränen aus dem Gesicht zu wischen.
„Deine Mutter hat angerufen. Sie hat sich Sorgen gemacht, weil du doch vor der Dunkelheit zurück sein wolltest“, erklärt Yanek sein plötzliches Erscheinen. „Ich habe dich angerufen, aber die Verbindung war schlecht und da bin ich dich suchen gegangen.“
Valerie kann keinen klaren Gedanken mehr fassen. War Yanek auch ihr Verfolger gewesen? Oder hatte sie sich das wirklich nur eingebildet?
„Woher wusstest du, wo ich bin?“
Yanek bleibt stehen, mustert das Mädchen in seinem Arm kurz und richtet den Blick dann wieder geradeaus. „War wohl einfach gut geraten, schätze ich mal.“
Valerie entgegnet nichts. Soll sie ihn fragen, soll sie fragen, ob er es war, der sie verfolgt hat? Wäre es nicht ein Beleidigung, wenn sie ihn nach einer solchen Angelegenheit fragen würde?
„Vorhin, bevor du gekommen bist“, beginnt das Mädchen nun stockend zu erzählen, „da war jemand, Yanek. Jemand hat mich verfolgt, bis ich hingefallen bin, ist bei mir stehen geblieben. Ich hatte solche Angst!“
Wieder bleibt Yanek stehen, schaut das Mädchen jetzt besorgt an. „Da war niemand, Vally. Ich habe niemanden gesehen und im Schnee sind nur deine Fussspuren.“
Valerie schüttelt heftig den Kopf. „Ich habe mir das nicht eingebildet, Yanek, da war jemand, ich bin mir sicher!“ Tränen laufen nun heiss auf ihren Backen zu ihrem Mund hinunter.
Fürsorglich fühlt Yanek Valeries Stirn, streicht ihr Sanft über die Wangen. „Schon gut, Vally, du hast Fieber. Ich bring dich nach Hause.“
Valerie sieht ihn noch immer ängstlich an, blickt hektisch um sich. Der Verfolger kann noch nicht weit sein, bestimmt ist er noch irgendwo.
„Hab keine Angst“, beschwichtig Yanek das verängstigte Kind, „ich bin ja bei dir.“