Also, danke für die lieben Comments!
@Luca: Kann scon sein, dass es ähnlich ist, sowas soll schon mal vorkommen

Das ist jetzt auch nicht mein endgültiger schreibstil, denn je nach geschichte, passt halt etwas anderes... Tja, kanns gibts.
wie dem auch sei, ich stelle jetzt den definitiv letzten teil hier on! Ja, es ist der schluss und ich denke nicht, dass euch die art und weise gefallen wird und dennoch wird es ganz sicher so bleiben, es gibt kein alternativ ende.
ich werde die geschichte noch überarbeiten und wenn ich fertig bin, joa dann bin ich fertig
wie dem auch sei, viel spass:
Mit noch immer pochendem Herzen zieht Valerie Miluis Boxentür auf. Der Wallach schnaubt glücklich, als er seine Reiterin ansieht. Jetzt weiss diese auch, wieso Valerie in den letzten Monaten vor ihrem Tod kaum mehr zum Reiten gegangen ist. „Wir gehen in die Halle, Süsser.“ Schnell wie noch nie hat sie das Pferd bereit gemacht und führt ihn am Zügel in die Halle. Ein braungelocktes Mädchen ist darin, macht einfache Springübungen. Als Valerie die Halle betritt, kommt sie zu ihr geritten. „Hallo, ich bin Tanja“, stellt sie sich lächelnd vor und hält dem Neuankömmling die Hand entgegen. Valerie nimmt sie milde lächelnd entgegen. Noch immer ist sie völlig verschwitzt, von der schnellen Fahrt hierher. Schon lange ist es her, da Valerie den Weg mit dem Fahrrad getätigt hat.
„Ich bin Valerie, lass dich durch mich nicht stören.“
„Ich habe schon von dir gehört. Und Milui kenne ich auch, na ja, ihn kennt ja jeder hier“, antwortet Tanja noch immer grinsend, „Ich wollte aber sowieso gerade gehen. Soll ich dir die Hindernisse stehen lassen?“
Valerie stockt und schüttelt den Kopf. „Doch, nein gerne.“
Tanja schaut sie fragend an. „Na was denn nun?“
„Entschuldige. Lass sie ruhig stehen, vielleicht mache ich den einen oder anderen Sprung.“
Schräg lächelnd steigt Tanja von ihrer schwarzen Stute und verlässt die Halle, lässt Valerie mit Milui und den Sprüngen alleine. „Na dann, mein Schatz, wollen wir mal.“
Nach einigen Aufwärmrunden bleibt Valerie schliesslich unschlüssig stehen. Soll sie es wirklich wagen? „Ich weiss jetzt alles, ich kenne Lanas Geheimnis“, murmelt sie nachdenklich. Milui schnaubt und stampft mit dem Vorderhuf auf. „Ich kann jetzt abschliessen, die Vergangenheit auf sich beruhen lassen und von vorne Anfangen.“ Der Wallach tänzelt unruhig von einem Bein aufs andere, sodass Valerie die Zügel aufnimmt und er einige Schritte rückwärts macht. „Auf einen neuen Anfang, Milui, lass uns in die Zukunft fliegen“, raunt sie ihm ins Ohr und treibt ihn vorwärts über den kleinen Sprung.
Ein Moment ist ihr, als würde sie fliegen, als würde alles von ihr abfallen, alles Sorgen, alle Bedenken. Es gibt nur sie und ihr Pferd. Ein Paar, dass der Zukunft entgegenfiebert, da es endlich alles vergessen kann. Noch nie hat sie sich so frei gefühlt, so unbeschwert, so glücklich.
Milui setzt auf dem Boden auf, doch etwas stimmt nicht. Ein Knacken, ein kurzer Moment des Schwankens, der Ungewissheit, was passieren würde, dann merkt Valerie, wie es weiter runter geht. Hart schlägt sie am Boden. Ein Schmerz im Kopf, den sie sich gestossen hat und ein schwerer Körper, der auf ihr landet, über sie hinwegrollt. Dann wird die Last weggenommen. Milui ist aufgestanden, setzt über sie hinweg und streift sie mit der Hinterhand im Gesicht. Übelkeit überkommt sie, alles beginnt zu verschwimmen, Gestalten werden undeutlich. Etwas fehlt, das spürt Valerie ganz deutlich und es braucht nur Sekunden, bis sie realisiert, dass es der Schmerz ist. Sie kann keinen fühlen, denn sie fühlt nichts. Krampfhaft versucht sie sich aufzurichten, doch vergeblich. Denn erst jetzt bemerkt sie, dass es viel mehr ist, als den Schmerz, den sie nicht spürt. Wo sind ihre Beine, ihr ganzer Körper? Panik überkommt sie, doch sie kann sich nicht bewegen, kann nichts fühlen, nichts sehen. Und es ist kalt.
Ihr Name wird gerufen. Aus weiter Ferne, wie es scheint, dringt die Stimme. Durch einen Nebelschleier, nicht einzuordnen, aus welcher Richtung, zu welcher Person sie gehört. Wieder tönt ihr Name und Schritte mischen sich dazu. Wie durch einen Schleier erkennt Valerie eine Gestalt, die näher kommt, sich neben sie zu Boden setzt. Es ist kalt, auch wenn sie nichts fühlt. In ihrem Kopf ist es eisig kalt.
„Valerie, was ist passiert?“ Sie kennt die Stimme und jetzt auch den Menschen dem sie gehört.
„Yanek“, keucht sie und es beansprucht mehr Kraft, als sie es sich hätte vorstellen können.
„Valerie, was ist passiert?“, fragt er aufgebracht und Angst schwingt mit den Worten mit, dieselbe Angst, die auch Valerie verspürt. Aber sie muss es ihm sagen, die Wahrheit.
„Ich weiss es jetzt und ich war frei“, murmelt sie und jedes Wort kostet sie Kraft. Yanek schüttelt den Kopf, hält ihr den Finger vor den Mund, doch Valerie muss es ihm sagen.
„Es hätte Yannick geheissen, wenn es ein Junge geworden wäre.“
Yanek streicht ihr sanft über die Wange, während er etwas in sein Telefon spricht. Dann legt er das Gerät zur Seite und beugt sich zu ihr hinunter, küsst sie sanft. Er hat es nicht verstanden.
„Es hätte Yannick geheissen“, wiederholt Valerie mühsam.
Yanek schüttelt verwirrt den Kopf. Er weiss nicht, von was seine Freundin redet, will es nicht wissen. Sie muss durchhalten. Trotzdem lässt ihm Valeries Aussage keine Ruhe. Wer heisst Yannick? „Wer, Valerie?“
Das Mädchen schliesst die Augen, atmet, stossweise, nur noch flach. Ihre Stimme ist weniger als ein Flüstern, jagt ihm einen kalten Schauer über den Rücken. „Lanas Sohn.“
Eisige Kälte, alles dreht, nichts bleibt beständig und schliesslich wird alles dunkel.
Eine Rose segelt leise zu Boden, gleich daneben eine zweite. Beide bleiben schwer vom Regen auf den sorgfältig gepflegten Gräbern liegen. Eine Weile bleibt Yanek mit gesenktem Kopf stehen, denkt an die verlorene Liebe, die ihn mit den beiden Empfängern der Rose verbindet. Das Schicksal geht oft unerklärliche Wege, gibt Liebe, Geborgenheit und Glück und im nächsten Moment ist es wieder weg. Tränen vermischen sich mit den Regentropfen auf seinem Gesicht. Ein letztes Mal liest er die Inschriften der beiden Grabsteine, bevor er sich zum Gehen wendet.
Lana Schwerter 1989 – 2005
Valerie Schwerter 1990 – 2006