Kopflos
Ein übler Geruch strömte Sammy in die Nase, kaum hatte sie die Haustür geöffnet. Angewidert verzog sie das Gesicht. Beim Geräusch der Tür fing Leon an zu schreien, der Kleine von ihrer Schwester. Wütend lies sie die Tür zufallen und ging in das Kinderzimmer. Ihre Reisetasche lies sie im Flur liegen. Weinend und schreiend sah sie Leon in seinem Bett liegen. Vorsichtig hob sie ihn hoch und wiegte ihn leicht hin und her. //Wie kann man sein Kind bloß so vernachlässigen ?// Fragte sie sich im Stillen und summte beruhigend vor sich hin.
Die Tür klickte, gleich darauf ertönte eine heitere Stimme aus dem Flur. "Huhu, Sammy! Du bist ja schon da!" Als Stefanie mit ihrem blonden Lockenkopf in die Küche schaute erinnerte sie Sammy mehr denn je an einen bunten Kanarienvogel. "Gott, was schaust du denn schon wieder wie 7 Tage Regenwetter. Es ist doch tolles Wetter, außerdem bist du endlich mal wieder mich besuchen“, strahlte Steffi weiter. Fassungslos funkelte Sammy sie an. "Ach, du kommst auch mal wieder ! Vielleicht lässt du dich dann mal wieder dazu herab dich um dein Kind zu kümmern !" fauchte sie und schob Leon den nächsten Löffel Babynahrung in den Mund. "Mensch Samantha ..." "Nenn mich nicht so !" "Samantha ... Ich habe halt nicht den ganzen Tag Zeit mich um Leon zu kümmern" , entgegnete sie mit ernster Stimme "Wolltest du nicht mit ein paar Freunden zu ´ner Party gehen ?" "Ach, und den Kleinen hätte ich einfach schreiend dalassen sollen, oder was ?" Steffi zuckte mit den Schultern und verschwand im Bad. In Momenten wie diesen konnte Sammy nicht glauben, dass das ihre ältere Schwester sein sollte. Die Beiden hatten sich keine 2 Minuten gesehen und sich schon gestritten.
Resigniert brachte Sammy Leon wieder in sein Zimmer und setzte sich neben seinem Bett auf den Boden. Nachdenklich sah sie ihn an. Interessiert fingerte er an einer Plüschsonne herum. Ein Lächeln huschte über Sammys Gesicht, dieser ernste Ausdruck in seinen Augen war zu goldig. Das Rauschen der Dusche verstummte, ein paar Minuten später kam Steffi in den Raum und setzte sich neben Samantha auf den Boden. "Tut mir Leid. Ich hatte viel zu tun." "Wenn man ein Kind hat muss man sich auch darum kümmern." Kühl fixierte Sammy einen Fleck auf dem Boden, stand dann auf. "Du hast mehr Glück als du denkst." Murmelte sie noch bevor sie im Bad verschwand. Zweimal drehte sie den Schlüssel um, dann lies sie sich an der Tür herabgleiten. //Warum kann ich nicht einmal ruhig bleiben ? Oder einfach mal die Klappe halten ?// Sie fühlte sich mies.
Mit gerunzelter Stirn drehte sie den Wasserhahn auf und wusch sich das Gesicht. Schnell huschte Sammy in den Flur und klaubte sich ein paar frische Klamotten aus ihrer Reisetasche. Bevor sie sich im Bad umzog hörte sie noch ihre Schwester in der Küche rumoren.
Nachdem Sammy erfrischt und neu geschminkt war holte sie ihr Tagebuch hervor und hockte sich auf den Toilettendeckel.
Samstag
Steffi war nichtmal Zuhause als ich gekommen bin. Ich wurde nur von einem schreiendem Leon begrüßt. Ich kann einfach nicht verstehen wie man sein Kind so vernachlässigen kann. Manchmal glaube ich echt die hat sie nicht mehr alle. Dafür hat es auch keine 2 Minuten für das erste Rumgezicke gebraucht. Warum schaffen wir es nicht wie normale Menschen miteinander zu reden ? Naja, ich versteh sie eh oft nicht. Trotzdem ... Ich will nicht so zickig sein und weiß ganz genau, dass ich es bin. Es kommt einfach so und ich habe damit ein ziemliches Problem.
Na toll, jetzt ist Essen fertig. Obs aus der Tiefkühltruhe, oder der Dose kommt ...
Sammy
Das Essen verlief gespannt. Keiner der beiden Schwestern wusste etwas zu sagen. Letzten Endes war es jedoch Steffi die das Schweigen brach. "Was gibt es neues im Heim ?" Unüberlegt hatte sie diese Frage gestellt und senkte sofort den Blick. Sammys Gabel bleib mitten in der Luft stehen. "Naja, was soll es schon neues geben ? Du kennst es ja. Ich habe ´ne Neue im Zimmer. Nichts Besonderes halt." Betroffen schluckte Steffi bei dem Anblick von Sammys verbittertem Gesicht und dem stillen Vorwurf in ihren Worten. Ihre Augen wurden feucht. "Sammy ... Es tut mir ja Leid, aber was hätte ich den tun sollen ?" Trotzig schwieg Sammy. Sie hatte keine Lust auch mehr Streit, aber sie hatte nicht mit ihrer Schwester gerechnet. "Was hättest du den an meiner Stelle gemacht ? Ich wollte nicht, was weiß ich wie lange, dort bleiben ! Du glaubst du bist hier die arme Sau, aber für die anderen Menschen interessierst du dich kein Stück ! Du bist einfach nur egoistisch ..." Wütend sprang Sammy auf. "Ach, ich bin also egoistisch ? Ich will nicht alleine sein, aber ich bin ja sooo egoistisch. Ist das denn zuviel verlangt ? Du bist abgehauen, nicht ich. Außerdem, wenn wir schon von anderen Menschen reden. Was ist denn mit dem Kleinen ? Ist der jetzt dran mit allein gelassen werden ?"
Steffi schnappte nach Luft. Sammy war wütend, richtig wütend. In ihrem Bauch flatterte es, als sie aus der Wohnung stürmte. //Warum habe ich das gesagt ?// Ihr Kopf schmerzte; Die Wut verwandelte sich in Tränen, die heiß ihre Wangen herunterliefen. Sammy fühlte sich leer, wie ausgehöhlt. Ohne nachzudenken stolperte sie voran. Lichter flogen an ihr vorbei. Passanten rempelten sie an. //Warum habe ich das gesagt ?//
Zitternd lies sie sich in einer Seitenstraße auf den Boden sinken. Ihren Tränen lies sie freien Lauf, bis sie nicht mehr konnte. Sie fühlte sich richtig mies, ihr Kopf brummte und sie zitterte nun vor Kälte. Dummerweise hatte sie in der Hektik vergessen eine Jacke mitzunehmen. Schniefend vergrub sie ihr Gesicht in den Händen und wiegte sich vor und zurück.
Plötzlich berührte sie jemand am Arm. Erschrocken fuhr Sammy auf. Vor ihr stand ein Junge, dunkle Haare, dunkle Augen ... Sammys Herz sprang ihr in den Hals hinauf. Erstaunt schnappte sie nach Luft und starrte den Jungen völlig perplex an. „Kann ich dir helfen ?“ fragte der Junge. Sammy konnte nichts weiter als ihn anstarren und an ihren jämmerlichen Zustand denken. Beinahe hätte sie wieder losgeweint. Verlegen grinste der Junge und legte ihr eine Jacke um die Schultern „Hat´s dir die Sprache verschlagen ?“ //Oh mein Gott !!! wie sehe ich jetzt nur aus ?//
Schnell machte Sammy einen kleinen Satz zur Seite und versuchte ihr pochendes Herz zu ignorieren. Irgendwo von da draußen erklang etwas wie ein „Hey“ aber Sammy nahm es gar nicht mehr wahr. Wie apathisch hastete sie die Straßen entlang zu der Wohnung ihrer Schwester. //Ein Glück, dass es schon dunkel ist, dann hat er mich wenigstens nicht erkannt.//
Nina
Die Tür klickte, gleich darauf ertönte eine heitere Stimme aus dem Flur. "Huhu, Sammy! Du bist ja schon da!" Als Stefanie mit ihrem blonden Lockenkopf in die Küche schaute erinnerte sie Sammy mehr denn je an einen bunten Kanarienvogel. "Gott, was schaust du denn schon wieder wie 7 Tage Regenwetter. Es ist doch tolles Wetter, außerdem bist du endlich mal wieder mich besuchen“, strahlte Steffi weiter. Fassungslos funkelte Sammy sie an. "Ach, du kommst auch mal wieder ! Vielleicht lässt du dich dann mal wieder dazu herab dich um dein Kind zu kümmern !" fauchte sie und schob Leon den nächsten Löffel Babynahrung in den Mund. "Mensch Samantha ..." "Nenn mich nicht so !" "Samantha ... Ich habe halt nicht den ganzen Tag Zeit mich um Leon zu kümmern" , entgegnete sie mit ernster Stimme "Wolltest du nicht mit ein paar Freunden zu ´ner Party gehen ?" "Ach, und den Kleinen hätte ich einfach schreiend dalassen sollen, oder was ?" Steffi zuckte mit den Schultern und verschwand im Bad. In Momenten wie diesen konnte Sammy nicht glauben, dass das ihre ältere Schwester sein sollte. Die Beiden hatten sich keine 2 Minuten gesehen und sich schon gestritten.
Resigniert brachte Sammy Leon wieder in sein Zimmer und setzte sich neben seinem Bett auf den Boden. Nachdenklich sah sie ihn an. Interessiert fingerte er an einer Plüschsonne herum. Ein Lächeln huschte über Sammys Gesicht, dieser ernste Ausdruck in seinen Augen war zu goldig. Das Rauschen der Dusche verstummte, ein paar Minuten später kam Steffi in den Raum und setzte sich neben Samantha auf den Boden. "Tut mir Leid. Ich hatte viel zu tun." "Wenn man ein Kind hat muss man sich auch darum kümmern." Kühl fixierte Sammy einen Fleck auf dem Boden, stand dann auf. "Du hast mehr Glück als du denkst." Murmelte sie noch bevor sie im Bad verschwand. Zweimal drehte sie den Schlüssel um, dann lies sie sich an der Tür herabgleiten. //Warum kann ich nicht einmal ruhig bleiben ? Oder einfach mal die Klappe halten ?// Sie fühlte sich mies.
Mit gerunzelter Stirn drehte sie den Wasserhahn auf und wusch sich das Gesicht. Schnell huschte Sammy in den Flur und klaubte sich ein paar frische Klamotten aus ihrer Reisetasche. Bevor sie sich im Bad umzog hörte sie noch ihre Schwester in der Küche rumoren.
Nachdem Sammy erfrischt und neu geschminkt war holte sie ihr Tagebuch hervor und hockte sich auf den Toilettendeckel.
Samstag
Steffi war nichtmal Zuhause als ich gekommen bin. Ich wurde nur von einem schreiendem Leon begrüßt. Ich kann einfach nicht verstehen wie man sein Kind so vernachlässigen kann. Manchmal glaube ich echt die hat sie nicht mehr alle. Dafür hat es auch keine 2 Minuten für das erste Rumgezicke gebraucht. Warum schaffen wir es nicht wie normale Menschen miteinander zu reden ? Naja, ich versteh sie eh oft nicht. Trotzdem ... Ich will nicht so zickig sein und weiß ganz genau, dass ich es bin. Es kommt einfach so und ich habe damit ein ziemliches Problem.
Na toll, jetzt ist Essen fertig. Obs aus der Tiefkühltruhe, oder der Dose kommt ...
Sammy
Das Essen verlief gespannt. Keiner der beiden Schwestern wusste etwas zu sagen. Letzten Endes war es jedoch Steffi die das Schweigen brach. "Was gibt es neues im Heim ?" Unüberlegt hatte sie diese Frage gestellt und senkte sofort den Blick. Sammys Gabel bleib mitten in der Luft stehen. "Naja, was soll es schon neues geben ? Du kennst es ja. Ich habe ´ne Neue im Zimmer. Nichts Besonderes halt." Betroffen schluckte Steffi bei dem Anblick von Sammys verbittertem Gesicht und dem stillen Vorwurf in ihren Worten. Ihre Augen wurden feucht. "Sammy ... Es tut mir ja Leid, aber was hätte ich den tun sollen ?" Trotzig schwieg Sammy. Sie hatte keine Lust auch mehr Streit, aber sie hatte nicht mit ihrer Schwester gerechnet. "Was hättest du den an meiner Stelle gemacht ? Ich wollte nicht, was weiß ich wie lange, dort bleiben ! Du glaubst du bist hier die arme Sau, aber für die anderen Menschen interessierst du dich kein Stück ! Du bist einfach nur egoistisch ..." Wütend sprang Sammy auf. "Ach, ich bin also egoistisch ? Ich will nicht alleine sein, aber ich bin ja sooo egoistisch. Ist das denn zuviel verlangt ? Du bist abgehauen, nicht ich. Außerdem, wenn wir schon von anderen Menschen reden. Was ist denn mit dem Kleinen ? Ist der jetzt dran mit allein gelassen werden ?"
Steffi schnappte nach Luft. Sammy war wütend, richtig wütend. In ihrem Bauch flatterte es, als sie aus der Wohnung stürmte. //Warum habe ich das gesagt ?// Ihr Kopf schmerzte; Die Wut verwandelte sich in Tränen, die heiß ihre Wangen herunterliefen. Sammy fühlte sich leer, wie ausgehöhlt. Ohne nachzudenken stolperte sie voran. Lichter flogen an ihr vorbei. Passanten rempelten sie an. //Warum habe ich das gesagt ?//
Zitternd lies sie sich in einer Seitenstraße auf den Boden sinken. Ihren Tränen lies sie freien Lauf, bis sie nicht mehr konnte. Sie fühlte sich richtig mies, ihr Kopf brummte und sie zitterte nun vor Kälte. Dummerweise hatte sie in der Hektik vergessen eine Jacke mitzunehmen. Schniefend vergrub sie ihr Gesicht in den Händen und wiegte sich vor und zurück.
Plötzlich berührte sie jemand am Arm. Erschrocken fuhr Sammy auf. Vor ihr stand ein Junge, dunkle Haare, dunkle Augen ... Sammys Herz sprang ihr in den Hals hinauf. Erstaunt schnappte sie nach Luft und starrte den Jungen völlig perplex an. „Kann ich dir helfen ?“ fragte der Junge. Sammy konnte nichts weiter als ihn anstarren und an ihren jämmerlichen Zustand denken. Beinahe hätte sie wieder losgeweint. Verlegen grinste der Junge und legte ihr eine Jacke um die Schultern „Hat´s dir die Sprache verschlagen ?“ //Oh mein Gott !!! wie sehe ich jetzt nur aus ?//
Schnell machte Sammy einen kleinen Satz zur Seite und versuchte ihr pochendes Herz zu ignorieren. Irgendwo von da draußen erklang etwas wie ein „Hey“ aber Sammy nahm es gar nicht mehr wahr. Wie apathisch hastete sie die Straßen entlang zu der Wohnung ihrer Schwester. //Ein Glück, dass es schon dunkel ist, dann hat er mich wenigstens nicht erkannt.//
Nina