Vally
Hallo,
vor euch flimmert mein erster(!) Thriller über den Bildschirm.
Viel Lesevergnügen wünsche ich!
Die Personen im Kapitel 1:
- Melissa R. Stevenson: Wenn es eine wirklich versteht, unüberlegt zu handeln, dann sie. Im Grunde ist sie aber ein sehr netter und spontaner Mensch.
- Joy Meltins: Hat nicht nur ein Händchen für Stiles, sondern auch in Sachen Liebe und Vernunft.
what i did
Thriller, 2005
Kapitel 1
Hotel de Rêve - Paris - 18.25 Uhr
Es war bereits zwanzig nach sechs und ich war immer noch nicht fertig. Meine Koffer standen gepackt in meiner Suit und Joy Meltins blockierte mal wieder stundenlang das Bad.
"Joy, ich verpasse meinen Flieger wenn du nicht bald aus dem Bad verschwindest!", schimpfte ich. Hektisch warf ich einen Blick auf meine Armbanduhr. Wenn wir nicht in einer Stunde am Flughafen sein würden, verpasste ich mein Flugzeug nach L.A., California.
"Verdammt, der Termin ist wichtig. Joy!" Ein dumpfes "Ja, ja, bin gleich fertig" drang zu mir durch die Badezimmertür aus edlem Mahagoniholz.
"Klar, das hast du bereits vor einer dreivirtel Stunde gesagt", schnaubte ich wütend.
Es war schrecklich, diese Hektik und die Angst, nicht pünktlich zu sein. Aber das war nichts Neues für mich. Stress war Alltag. Zumindest für mich.
Für alle die mich noch nicht kennen - Melissa Roy Stevenson. Amerikanischer Superstar seit meinem siebzehnten Lebensjahr. Und heute bin ich bereits 21 Jahre alt.
Singen war schon immer meine größte Eigenschaft. Wenn ich glücklich war, sang ich. Und wenn ich traurig war, packte ich all meine Gefühle in einen Song und sang ihn mit so viel Gefühl, dass es manche unwissenden Zuhörer zu Tränen trieb.
Vor Klassenarbeiten war Singen das Einzige, was mir Kraft spendete. Meine Eltern, an dessen Schultern konnte ich mich nicht anlehnen. Sie waren schon immer viel zu gierig nach Erfolg gewesen. Das hatte sie zu diesen schlechten Menschen gemacht, die sie heute waren.
"Melissa, wenn du nicht lernst, fliegst du von der Schule." Das war zum Beispiel einer dieser Sätze, die sie mir während meiner Schulzeit ständig vorgejodelt hatten.
Aber Melissa, wieso sitzt du denn jetzt nicht im Büro - warum wartetst du jetzt, in diesem Augenblick in einem Pariser Hotel darauf, dass das Bad frei wird? Weil ich die Schule abgebrochen habe - darum. Meine Eltern waren natürlich total sauer, was ja auch verständlich war. Aber was hätten sie machen sollen? Mich aufhalten?
Nein, dazu waren sie doch viel zu beschäftigt mit ihrer süßen Loirette. Loirette Stevenson, meine jüngere Schwester. Ich hab nichts gegen sie, aber es war so dermasen übertrieben, wie sich Mom und Dad um sie gekümmert hatten.
Inzwischen hatte sie sich soweit ich weiß aber selbstständig gemacht und wohnt jetzt mit ihrem Freund in einer kleinen Wohnung in North Carolina.
"Das Bad ist frei." Joy riss mich aus meinen Gedanken. Ich hatte mich auf mein Bett gelegt und wäre fast wieder eingeschlafen. Gestern musste ich mal wieder zu einer Gale. Ätzend langweilig, sag ich da bloß. Das einzige interesante dort war Steve Martin, ein toller Schauspieler.
Schon seit ich klein war, war ich total vernarrt in ihn gewesen. Und heute schwärmte ich noch immer von ihm. Und ja, ich hatte gestern sogar ein Autogramm bekommen.
Joy fuhr sich noch ein Mal mit der Bürste durch ihr langes, schwarzes Haar und legte sie dann auf die Kommode. Joy Meltins - meine Stylistin. In den fünf Jahren meines Erfolgs sind wir uns sehr nahe gekommen. Joy ist meine beste Freundin. Ohne sie würde ich nirgendwo hingehen.
Nach einer kurzen, kalten Dusche fühlte ich mich gleich viel wohler und sauberer. Nur noch die tägliche Hygene, dann kam Joy um mich zu stylen und zu schminken.
"Na, freust du dich wieder auf L.A.?", fragte sie während sie mir den schimmernden bronzefarbenen Lidschatten auftrug. "Ja, total. Vorallem aber auf Charles. Ich vermisse ihn so sehr", antwortete ich hier lächelnd.
Mit Charles Canyon war ich nun schon fast drei Monate zusammen. Leider sah ich ihn für meine Bedürftnisse viel zu selten. Charles kümmerte sich rührend um mich. Hauptsache, es ging mir gut. Und hauptsache, ich blieb wie ich war.
Doch das wohl coolste an Charles waren seine Küsse. Mal sanft, man wild und leidenschaftlich und mal nur ein kleiner Stupser - er war einfach ein wahnsinnig süßer Junge.
Joy kramte nach einem Lippenstift. "Suchst du den dunkelroten?" Joy sah zu mir herüber. "Nein, den kirschroten", gab sie ironisch zurück und riss mir den Lippenstift aus der Hand. "Gib her."
Immer wieder sah ich auf die Uhr. Durch Joy's Blockade waren wir spät dran. Doch wenn wir Glück haben, so versprach ich es mir selbst, sitze ich in einer Virtelstunde bereits im Flugzeug auf dem Weg zu Charles. Doch das würde ziemlich knapp werden. Und die Uhr tickte...
Ich würde mich sehr über Kommentare freuen.
Liebe Grüße, Vally
vor euch flimmert mein erster(!) Thriller über den Bildschirm.
Viel Lesevergnügen wünsche ich!

Die Personen im Kapitel 1:
- Melissa R. Stevenson: Wenn es eine wirklich versteht, unüberlegt zu handeln, dann sie. Im Grunde ist sie aber ein sehr netter und spontaner Mensch.
- Joy Meltins: Hat nicht nur ein Händchen für Stiles, sondern auch in Sachen Liebe und Vernunft.
what i did
Thriller, 2005
Kapitel 1
Hotel de Rêve - Paris - 18.25 Uhr
Es war bereits zwanzig nach sechs und ich war immer noch nicht fertig. Meine Koffer standen gepackt in meiner Suit und Joy Meltins blockierte mal wieder stundenlang das Bad.
"Joy, ich verpasse meinen Flieger wenn du nicht bald aus dem Bad verschwindest!", schimpfte ich. Hektisch warf ich einen Blick auf meine Armbanduhr. Wenn wir nicht in einer Stunde am Flughafen sein würden, verpasste ich mein Flugzeug nach L.A., California.
"Verdammt, der Termin ist wichtig. Joy!" Ein dumpfes "Ja, ja, bin gleich fertig" drang zu mir durch die Badezimmertür aus edlem Mahagoniholz.
"Klar, das hast du bereits vor einer dreivirtel Stunde gesagt", schnaubte ich wütend.
Es war schrecklich, diese Hektik und die Angst, nicht pünktlich zu sein. Aber das war nichts Neues für mich. Stress war Alltag. Zumindest für mich.
Für alle die mich noch nicht kennen - Melissa Roy Stevenson. Amerikanischer Superstar seit meinem siebzehnten Lebensjahr. Und heute bin ich bereits 21 Jahre alt.
Singen war schon immer meine größte Eigenschaft. Wenn ich glücklich war, sang ich. Und wenn ich traurig war, packte ich all meine Gefühle in einen Song und sang ihn mit so viel Gefühl, dass es manche unwissenden Zuhörer zu Tränen trieb.
Vor Klassenarbeiten war Singen das Einzige, was mir Kraft spendete. Meine Eltern, an dessen Schultern konnte ich mich nicht anlehnen. Sie waren schon immer viel zu gierig nach Erfolg gewesen. Das hatte sie zu diesen schlechten Menschen gemacht, die sie heute waren.
"Melissa, wenn du nicht lernst, fliegst du von der Schule." Das war zum Beispiel einer dieser Sätze, die sie mir während meiner Schulzeit ständig vorgejodelt hatten.
Aber Melissa, wieso sitzt du denn jetzt nicht im Büro - warum wartetst du jetzt, in diesem Augenblick in einem Pariser Hotel darauf, dass das Bad frei wird? Weil ich die Schule abgebrochen habe - darum. Meine Eltern waren natürlich total sauer, was ja auch verständlich war. Aber was hätten sie machen sollen? Mich aufhalten?
Nein, dazu waren sie doch viel zu beschäftigt mit ihrer süßen Loirette. Loirette Stevenson, meine jüngere Schwester. Ich hab nichts gegen sie, aber es war so dermasen übertrieben, wie sich Mom und Dad um sie gekümmert hatten.
Inzwischen hatte sie sich soweit ich weiß aber selbstständig gemacht und wohnt jetzt mit ihrem Freund in einer kleinen Wohnung in North Carolina.
"Das Bad ist frei." Joy riss mich aus meinen Gedanken. Ich hatte mich auf mein Bett gelegt und wäre fast wieder eingeschlafen. Gestern musste ich mal wieder zu einer Gale. Ätzend langweilig, sag ich da bloß. Das einzige interesante dort war Steve Martin, ein toller Schauspieler.
Schon seit ich klein war, war ich total vernarrt in ihn gewesen. Und heute schwärmte ich noch immer von ihm. Und ja, ich hatte gestern sogar ein Autogramm bekommen.
Joy fuhr sich noch ein Mal mit der Bürste durch ihr langes, schwarzes Haar und legte sie dann auf die Kommode. Joy Meltins - meine Stylistin. In den fünf Jahren meines Erfolgs sind wir uns sehr nahe gekommen. Joy ist meine beste Freundin. Ohne sie würde ich nirgendwo hingehen.
Nach einer kurzen, kalten Dusche fühlte ich mich gleich viel wohler und sauberer. Nur noch die tägliche Hygene, dann kam Joy um mich zu stylen und zu schminken.
"Na, freust du dich wieder auf L.A.?", fragte sie während sie mir den schimmernden bronzefarbenen Lidschatten auftrug. "Ja, total. Vorallem aber auf Charles. Ich vermisse ihn so sehr", antwortete ich hier lächelnd.
Mit Charles Canyon war ich nun schon fast drei Monate zusammen. Leider sah ich ihn für meine Bedürftnisse viel zu selten. Charles kümmerte sich rührend um mich. Hauptsache, es ging mir gut. Und hauptsache, ich blieb wie ich war.
Doch das wohl coolste an Charles waren seine Küsse. Mal sanft, man wild und leidenschaftlich und mal nur ein kleiner Stupser - er war einfach ein wahnsinnig süßer Junge.
Joy kramte nach einem Lippenstift. "Suchst du den dunkelroten?" Joy sah zu mir herüber. "Nein, den kirschroten", gab sie ironisch zurück und riss mir den Lippenstift aus der Hand. "Gib her."
Immer wieder sah ich auf die Uhr. Durch Joy's Blockade waren wir spät dran. Doch wenn wir Glück haben, so versprach ich es mir selbst, sitze ich in einer Virtelstunde bereits im Flugzeug auf dem Weg zu Charles. Doch das würde ziemlich knapp werden. Und die Uhr tickte...
Ich würde mich sehr über Kommentare freuen.

Liebe Grüße, Vally