***ggg*** Ich schreibe nachher gleich mehr

HIer:
Zögernd streckte Mel die Hand aus. Sarah ließ die Kastanie in Mels Hand fallen. Die umschloss das kalte Etwas in ihrer Hand und begann, es genau zu untersuchen. Sie strich mit den Fingerspitzen darüber, fühlte die Form mit der ganzen Hand und versuchte, die Kastanie zusammen zu drücken. „Ist das eine Kastanie?“, fragte sie erstaunt. „Ja!“, lobte Sarah. „Das fühlt sich... seltsam an. Aber auch schön.“ Sarah war mächtig stolz auf Mel, auch Kim grinste wie ein Honigkuchenpferd. Noch lange blieben die Mädchen im Park, bis sie – es war bereits dunkel – den Heimweg antraten.
Kapitel 2 – Darf ich bitten?
„Ich bin schon sooooo aufgeregt!“, quiekte Mel und drückte Sarahs Hand. Die lächelte vor sich hin. „Und ich erst!“ Die beiden standen in einer großen Halle. Sarah hätte sie zu gerne gesehen, denn sie wirkte edel auf sie. Es war schon fast drei Uhr, und Kim war noch immer nicht da. Mel war reichlich nervös. Sie wollte auf keinen Fall zu spät kommen! Um kurz vor drei öffnete sich die große Tür und Kim trat ein. Sie atmete schnell, war ziemlich gehetzt. Jetzt konnte es ja losgehen! Um drei kam eine junge Dame aus einem Raum und bat die drei Mädchen mit sich. Brav tappten sie hinter der Frau her, die sie in einen Umkleideraum brachte. „Zieht euch einfach um und kommt dann in die Halle.“, sagte sie freundlich und verschwand. Sarah stellte ihre Tasche ab und öffnete sie. Sie nahm eine schwarze Hose und ein weißes Oberteil heraus. Sie schlüpfte aus ihren Klamotten und zog die anderen an. Dann nahm sie ein paar schwarze Schuhe aus der Tasche und kniete sich auf den Boden. Sie schlüpfte hinein und zog die Schuhbänder zu. Elegant band sie eine kleine Schleife und stand wieder auf. Auch die beiden anderen hatten sich in schwarz-weiß eingekleidet und waren bereit. Sarah tastete sich langsam zur Tür vor und drückte sie auf. Langsam bewegte sich das schwere Tor und die Mädchen traten in eine große, kalte Halle. Bevor sie eingetreten waren, hatte großes Gemurmel geherrscht, doch nun war kein Mucks mehr zu vernehmen. Mel und den anderen war das ziemlich peinlich, aber sie gingen zielstrebig in die Richtung, in der sie die anderen Mädchen vermuteten. Jemand räusperte sich. „Gut, dann sind wir also vollzählig. Ich bin Frau Denner und werde diesen Kurs leiten. Organisatorische Dinge sind ja eigentlich alle geklärt, wir wollen uns erst einmal aufwärmen.“, sagte sie und kam zu den Mädchen. „Setzt euch auf den Boden.“ Die Mädchen setzten sich auf den Boden, so taten es auch die Jungs. Dann begann das Stretching. Die Muskeln und Gelenke mochten gut aufgewärmt werden. „Nun.“, sagte sie und nickte in die Richtung der Jungs. Sarah und ihre Freundinnen verstanden nicht, was jetzt los war. Kim spürte plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter. Verdattert wartete sie ab. „Tanzt du mit mir?“, fragte eine Stimme. Dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen – natürlich, jetzt war die Partnerwahl! Stumm nickte sie und ließ sich von dem Jungen zu einem freien Platz führen. Auch Sarah und Mel hatten ihre Partner gefunden und los ging es. Die Lehrerin ging von Paar zu Paar und zeigte ihnen die Grundstellung. Sie kam bei Sarah an. „Ich bin übrigens Niko.“, sagte der Junge noch schnell. „Sarah.“, erwiderte sie unsicher. Die Lehrerin legte Sarahs Hand in Nikos. Seine Finger waren kalt, aber weich. Ihre Hand schmiegte sich in seine, ihre Finger lagen an den seinen. Niko stand hinter ihr und ihr Rücken war dicht an seinem Oberkörper. Sie spürte seinen ruhigen Atem im Haar. Dann nahm die Lehrerin Sarahs andere Hand und führte sie. Sie zeigte ihr genau, wie sie sich drehen musste. Niko hielt ihre Hand fest, nicht steif, aber fest. Dann ging die Lehrerin weiter. „Warst du schon mal tanzen?“, wollte Sarah von Niko wissen. „Ja, schon öfters.“, erwiderte er. „Tja, bei mir bist du leider an eine blutige Anfängerin geraten!“, lächelte Sarah. „Ach, das ist doch okay. Wir lernen das schon zusammen.“, meinte er freundlich. Dann übten sie Sarahs Drehung. „Und dir macht das nichts aus, dass ich blind bin?“, fragte sie vorsichtig. „Sollte es das? Deswegen bist du doch genauso ein Mensch. Ein Besonderer sogar. Dass du blind bist, macht dich doch anders, nicht?“, sagte er. „Du bist aber schon ein Junge, nicht?“, lachte Sarah. Niko lachte mit. Niko ist echt toll!, dachte Sarah. So verständnisvoll! Während sie mit Niko im Tanzkurs war, vergass sie alles andere um sich herum.