Julia - Gut Eichenbruch / weiterschreiben?

CherryKiss
nicht wundern, ist ein kleiner Zeitsprung Augenzwinkern


„...und deshalb denke ich, dass wir uns auf jeden Fall nennen sollten!“ Ellie beendete eine ellenlange Rede, mit der sie Julias Gedanken, die momentan sowieso nicht leicht zu ordnen waren, völlig durcheinander wirbelte.
Gerade hatte ihr die Freundin von einem Turnier erzählt. Es sollte in zwei Wochen stattfinden und der Nennungsschluss war eigentlich schon ein paar Wochen vorüber.
Da das Turnier jedoch auf in einem Verein stattfand, in dem Kai ein paar gute Kontakte hatte und darüber hinaus Mitveranstalter des Turniers war, hatte er Dirk, Julia und Ellie nahegelegt sich nachzunennen, er würde die Angelegenheiten schon regeln.
Ellie war sofort Feuer und Flamme, konnte ihren Bruder auch schnell überzeugen, nur Julia schien noch hin und her zu überlegen.
„Was gibt’s denn da zu grübeln? Du reitest eine A-Dressur und die Paarklasse mit mir zusammen und damit hast du es schon überstanden!“ Ellie nahm die Sache in die Hand und füllte das Nennungsformular aus, ohne Julias Proteste weiter zu beachten.
„Du wirst schon sehen, es wird dir gefallen ... wir üben gleich heute Nachmittag für unsere Kür, ok?“
Ellie kreuzte vergnügt die zwei Prüfungen an, die sie für ihre Freundin ausgesucht hatte und schrieb alle erforderlichen Daten über D'Artagnan und Julia auf.
„So fertig ... mein Vater wird uns fahren können“ sorgfältig faltete Ellie das Blatt und steckte es zu ihrem und Dirks in den Umschlag mit dem Nenngeld.
Julia versuchte etwas zu sagen, doch Ellie schnitt ihr schon wieder das Wort ab.
„Dirk wird übrigens an einer zwei Tage Vielseitigkeit teilnehmen, die im Rahmen des Turniers stattfindet ... wir müssen ihn ein wenig unterstützten. Unsere Prüfungen sind erst am Sonntag statt, vor der Geländeprüfung“
Endlich gab sich Ellies beste Freundin geschlagen und nickte ergeben.
„Na gut, sitz um drei auf Calgary, ich werde da sein, dann können wir für die Paardressur üben!“ lenkte sie ein und Ellie umarmte ihre Freundin.
„Ich wusste, dass du zusagst ... du musst dringend auf andere Gedanken kommen“
„Wahrscheinlich hast du Recht...“ antwortete Julia und schaute ihre Freundin ein wenig gequält an.
„Verdammt, jetzt lass dich doch nicht so hängen! Das mit Collin und dir wird schon werden!“ Ellie versuchte ihre Freundin aufzuheitern, doch diese war anscheinend nicht so zuversichtlich.
„Ich hab das Gefühl, dass mir Collin seit dem Grillabend aus dem Weg geht...“ sagte sie nachdenklich, doch Ellie winkte ab.
„Jetzt denk mal an was anderes, in einer Stunde treffen wir uns auf dem Reitplatz.“
Damit war die Unterhaltung für sie beendet, mit einem aufmunternden Blick verließ sie Julias Zimmer.
Diese blieb noch etwas auf ihrem Bett sitzen und dachte nach. Doch sie entschied, dass Ellie Recht hatte und gab sich einen Ruck.
Kurze Zeit später war sie im Stall und holte D'Artagnan aus seiner Box. Gründlich putzte sie ihn und konzentrierte sich ganz auf ihr Pferd. Sie merkte, wie alle Anspannung und belastende Gedanken von ihr abfielen.
Um viertel vor drei sattelte sie den dunkelbraunen Wallach und führte ihn auf den Hof.
Schnell hatte sie sich in den Sattel geschwungen und hielt nach Ellie Ausschau. Calgary stand noch in seiner Box und sie wunderte sich wo ihre Freundin steckte
Julia entschied sich, schon mal zum Platz zu reiten und D'Artagnan etwas aufzuwärmen.

„Da bist du ja Ellie, ich dachte schon, du kommst gar nicht mehr! Hi Dirk!“ Julia und parierte D'Artagnan zum Schritt durch. Der Wallach stand entspannt an den Hilfen und kaute schäumend auf dem Gebiss.
„Ich musste noch einen CD-Player holen, die Dressurkür ist doch mit Musik“ fröhlich gesellte sich Ellie zu ihrer Freundin auf den Reitplatz.
Dirk stellte den CD-Player ab und schaute die Mädchen erwartungsvoll an.
„Sagt bescheid, wenn ich die Musik anmachen soll!“ meinte er und machte es sich im Gras hinter der Reitplatzbegrenzung gemütlich.
Innerhalb von zwanzig Minuten hatte Ellie Calgary soweit gelöst, dass sie beginnen konnten.
„Dirk, du musst uns die Aufgabe erst mal vorlesen, wir können die ja noch nicht auswendig“ rief Ellie ihrem Bruder zu, der genervt sie Augen verdrehte.
„Na ihr seit ja klasse vorbereitet“ stöhnte er und nahm sich den Zettel vor, auf dem die Aufgabe stand, die sich Ellie ausgedacht hatte.
„Also los. Nebeneinander einreiten im Arbeitstrab, auf der Mittellinie aufmarschieren, bei X halten und grüßen“ begann er und Julia und Ellie konzentrierten sich und wendeten nebeneinander auf die Mittellinie ab. Gleichzeitig hielten sie und deuteten einen Gruß an.
Sogleich fuhr Dirk fort und die beiden Reiterinnen gaben ihr Bestes. Nach zwei ganz guten Durchgängen präsentierte Ellie ihrer Freundin stolz die Musik, die sie ausgesucht hatte. Sie war melodisch, aber doch schnell und Julia ließ sich sofort davon mitreißen.
„Das hört sich doch gut an“ sie war zufrieden und begann sich auf das Turnier zu freuen.

In den folgenden zwei Wochen trainierten die Mädchen fast jeden Tag, sowohl für ihre Einzelprüfungen, als auch für die Paardressur.
Dirk nutzte den Springplatz, die Geländehindernisse und das Dressurviereck um sich ausreichend auf die Vielseitigkeit vorzubereiten. Kai und Lisa unterstützten die drei, wann immer sie Zeit hatten.
So kamen alle mit ihrem Training gut voran und die zwei Wochen vergingen wie im Fluge. Lady zeigte sich von ihrer besten Seite, sprang fließend und sicher und ging eine schwungvolle und lockere Dressur. Dirk rechnete sich ernsthafte Chancen aus.
D'Artagnan ging bei jedem Mal besser unter Julia und Calgary und Ellie steigerten sich ebenfalls noch ein wenig.
Am Abend vor dem ersten Turniertag, an dem nur Dirk starten würde flochten die drei Lady ein und es wurde ein lustiges Beisammensein daraus. Nachdem alle drei noch ihre Sättel und Trensen gesäubert hatten und auch sonst alles vorbereitet war, lud Julia ihre Freunde noch ins Haus zu einem kleinen Imbiss ein. Dankend nahmen die Geschwister an und blieben noch ein Weile, bevor sie den Heimweg antraten um am nächsten Morgen früh wieder auf Gut Eichenbruch zu sein um Lady gegen acht Uhr bereits zu verladen.
Die Fahrt zum Turnierplatz würde gut eine Stunde dauern und um neun musste Dirk für seine Dressurprüfung abreiten, die als erstes stattfinden würde.
Julia war nach den vielen Vorbereitungen erschöpft aber zufrieden. Schnell duschte sie und aß etwas, bevor sie sich umzog und wie ein Stein ins Bett plumpste.
.snekers
ich glaube es nicht, ein tag nich tda und gleich ne stunde zu lesen s liebe ich das aber ganz so viel hätte es doch nicht sein müssen Augenzwinkern wie lange geht die geschichte eigentlich noch?
Nele
Hallöle!!Cooler TEil!Das mit dem Zeitsprung fand isch irgendwie witzig!Stell schnell noch mehr rein!!!!!!
CherryKiss
hab solche Zeitsprünge öfter drinne, also es ist so ein zwei Tage nach dem Grillfest, logisch oder?

Ich glaub, das Buch geht noch bis Kapitel 13...

Kapitel 7

Julia erwachte aus wirren Träumen, als sie aus weiter Ferne ein lautes Schrillen hörte. Je wacher sie wurde, desto deutlicher wurde das Schrillen, das sie schließlich als das Klingeln ihres Weckers erkannte. Benommen schaute sie auf das Ziffernblatt.
„Och...so früh noch!“ murmelte sie in ihr Kissen und wischte sich unwirsch eine widerspenstige Haarsträhne aus dem Gesicht.
Mit zusammengekniffenen Augen setzte sie sich auf und stellte die Füße auf den Holzboden ihres Zimmers. Sie streckte sich gähnend und erhob sich widerstrebend.
„Was man nicht alles tut ...“ war ihr nächster brummiger Kommentar und sie begab sich ins Bad, wo sie zunächst duschte um wach zu werden. Nachdem sie sich zumindest ein wenig frischer fühlte, aß sie lustlos eine Schüssel Cornflakes. Morgens konnte man einfach nichts essen, war sie der festen Überzeugung und stellte das Geschirr in die Spüle, nachdem sie sich die Portion reingewürgt hatte.
Mit einem Blick auf die Uhr erhob sie sich vom Küchentisch und ging durch den Sonnenerhellten Flur durch die Haustür nach draußen.
Die Luft draußen war frisch und Julia schauderte kurz zusammen.
Das Morgenlicht schien durch leichte Nebelschwaden, die undeutlich über den Weiden zu erkennen waren und in der Luft hingen.
In der Nacht schien es geregnet zu haben, denn das Pflaster auf dem Hof war feucht und es duftete frisch nach Regen.
„Endlich eine kleine Abkühlung“ Julia fühlte sich gleich etwas besser und ging hinab in den Stall, wo sie entsetzt sah, dass Ladys Zöpfe sich über Nacht beinahe alle gelöst hatte.
Schnell holte sie dir Stute aus der Box und begann sie zu putzen und neu einzuflechten.
Um halb acht kamen Dirk und Ellie verschlafen in den Stall.
„Guten Morgen...oh nein, hat sie sich die Zöpfe rausgemacht?“ begrüßte Dirk sie und bedankte sich bei Julia, die das Pferd gerade fertig frisiert hatte.
Pünktlich um acht fuhr Dieter Janssen auf den Hof und Lady konnte eingeladen werden.
Planmäßig fuhren sie in Richtung Turnierplatz davon.

„Ich muss mich echt beeilen, der Stau hat uns in unserem Zeitplan zurückgeworfen!“ Dirk war in heller Aufruhr, während die Mädchen versuchten den Überblick zu behalten.
Es war halb zehn, Dirk hatte nur noch eine knappe Viertelstunde um abzureiten. Auf dem Weg zum Turnierplatz waren sie wegen eines Unfalls aufgehalten worden und mussten daher einen Zahn zulegen.
Schnell hatten Julia und Ellie Lady gesattelt, während Dirk sich in seine Turnierkluft warf.
Die Mädchen zupften noch an der Stute herum und verpassten ihr den letzten Schliff, als Dirk sich schnell in den Sattel schwang, den beiden kurz zunickte und in flottem Schritt zum Abreiteplatz herüber ritt.
Julia und Ellie beeilten sich hinterher zu kommen und ihnen blieb kaum Zeit sich auf dem schönen Turnierplatz umzuschauen.
Die Sonne schien zwar, brannte aber nicht so unbarmherzig, wie in den letzten Wochen auf die Turnierteilnehmer und Zuschauer herab.
Die Organisatoren des Turniers hatten sich alle Mühe gegeben und ihre Pläne anscheinend bestens umsetzen können.
Schon einige Kilometer vorher war der Weg zum veranstaltenden Reitverein deutlich ausgeschildert, so dass man es nicht verfehlen konnte.
Das Turnier war zudem ziemlich groß, es gab insgesamt zwei Springplätze und zwei Dressurvierecke, auf dem parallel Prüfungen stattfanden.
Geparkt werden konnte auf einem großen, bereits abgeernteten Acker, auf dem ein großer Wassertank zur Versorgung der Pferde stand.
Zur Verköstigung der Teilnehmer und Zuschauer gab es ein großes Festzelt, in dem Kuchen, Kaffe und außerdem kalte Getränke verkauft wurden.
Sogar für die hohen Gäste gab es einen gesonderten V.I.P-Bereich, der von einer adrett gekleideten, Dame in den Fünfzigern betreut wurde.
Die Dressurvierecke waren mit strahlend weißen Begrenzungen abgesteckt, die Hindernisstangen auf den Springplätzen waren in vielfältigen Farben gestrichen und alles war sehr ordentlich und freundlich gestaltet.
Die Spannung in der Luft war fast greifbar, überall sah man angespannte Gesichter von Reitern, die sich mit ihrem Pferd ein wenig uneinig waren, oder Reiter, die konzentriert ihre Pferde für den Start vorbereiteten.
Dirk trabte nun bereits und stellte Lady zunächst in die Tiefe. Sie streckte sich brav nach vorwärts-abwärts und ließ sich von der Anspannung um sie herum nicht stören.
Lady war schon auf vielen Turnieren gestartet und Dirk und sie waren ein eingespieltes Team. So kamen sie zwar mehr schlecht als recht mit der kurzen Abreitzeit zurecht, doch Lady ging schon ganz annehmlich in der anschließenden Prüfung.
Sie und Dirk ritten allein im Viereck, so wie alle Teilnehmer der Vielseitigkeit.
Bei der ersten Grußaufstellung stand Lady nicht ganz ruhig und riss kurz den Kopf hoch, während Dirk die Zügel zum Gruß in eine Hand nahm.
Schnell hatte er sie jedoch wieder an den Hilfen und ritt konzentriert durch die Aufgabe. Die kannte er im Schlaf und hatte sie oft mit Lady geübt. Ohne große Patzer kamen die beiden hindurch und hatten es nach drei Minuten auch schon geschafft.
Julia und Ellie wussten, wie Lady eigentlich gehen konnte und auch Dirk war mit dem Ergebnis unzufrieden, das sie erhielten.
Lautstark beschwerte er sich über den Stau in den sie geraten waren, der schließlich an allem Schuld sei. Sein Pferd tätschelte er liebevoll und erklärte der Stute, sie könne ja nichts dafür und hätte ihr bestes gegeben.

Letztendlich lag Dirk in der Gesamtwertung nicht allzu schlecht und rechnete sich weiterhin Chancen auf eine Platzierung aus.
Es würde alles von den folgenden zwei Teilprüfungen abhängen. Das Springen würde noch heute stattfinden.
Lady wurde kurzerhand wieder auf den Hänger gestellt und mit Futter, Wasser und Heu versorgt.
„Boah...bin ich jetzt schon geschafft...ich bin einfach kein Mensch, der Stress lange aushält“ Dirk wischte sich imaginären Schweiß theatralisch von der Stirn.
Julia und Ellie lachten und seine Schwester erklärte ihm, wenn er diesen Morgen stressig gefunden hatte, wäre er nicht in der Lage auch nur irgendeine Form von Stress zu bewältigen.
Dirk fühlte sich sogleich angegriffen und die Geschwister gerieten mal wieder in eine Kabbelei. Geflissentlich hörte Julia weg und die drei machten sich auf den Weg zum Festzelt, wo sie sich einen frischen Erdbeerkuchen und eine kühle Cola genehmigten.
„Das tut gut“ genießerisch ließ sich Ellie den Erdbeerkuchen auf der Zunge zergehen und trank umständlich aus ihrer Cola-Flasche.
Bis zum Springen hatten sie noch gut zwei Stunden Zeit und so blieben Julia, Ellie und Dirk noch eine Weile sitzen, schauten dem aktuellen Springen zu, das sie gemütlich verfolgen konnten, da das Festzelt extra am Springplatz aufgestellt worden war.
Ausgelassen diskutierten sie über die einzelnen Teilnehmer und deren Pferde.
Nach gut einer Stunde begaben sie sich zurück zum Hänger, luden Lady ab und ließen sie ein wenig grasen, damit sie sich die Bein vertreten konnte.
Die nächste Stunde verging wie im Flug und bald schon wurde es Zeit Dirks Rappstute wieder zu satteln. Schnell war dies erledigt und Dirk nahm sich diesmal ausreichend Zeit um sein Pferd abzureiten.
In aller Ruhe löste er sie zunächst und begann dann mit kleinen Sprüngen zum Warmwerden.
Nach einer halben Stunde war Dirk zufrieden und verkündete, er könne nun jederzeit an den Start. Sogleich schauten Julia und Ellie nach, wann er dran war und sahen, dass noch zwei Reiter vor ihm starteten.
„Du bist sofort dran, nach der Reiterin mit dem Schimmel da!“ Ellie deutete auf eine junge Frau, die einen imposanten Schimmel ritt.
Dirk nickte und trabte noch einige Runden im lockeren Trab auf dem Abreiteplatz herum.
„Startnummer 563!“ schallte es laut über den Abreiteplatz und die beiden Mädchen, die Tafeldienst machten, strichen Dirks Startnummer auf der Tafel durch, als sie sahen, dass er zum Start ritt.
Julia und Ellie standen gespannt am Zaun und drückten Dirk die Daumen.
Nele
GEIL!!!!!WEITER!!!!!
.snekers
weeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitttttttttttttttttttttttteeee
eeeeeeeeerr!!!!!!!!!!!!!
Lichtfee
soooooo geil!
Noch nen Teil bittö!
dankje schonma *gg*
CherryKiss
Durch die Lautsprecher schallte die Stimme des Moderators.
„Nächster Starter in dieser Teilprüfung der Vielseitigkeitsprüfung Klasse A ist Dirk Janssen auf Ladylike, achtjährige Rappstute von Lancer II“ teilte er mit und das Glockenzeichen erklang, dass den Start frei gab.
Dirk war den Parcours vorher konzentriert abgegangen und wusste genau, wie er welche Sprünge reiten wollte. Kontrolliert galoppierte er Lady an und ritt das erste Hindernis an.
Julia und Ellie stand die Anspannung ins Gesicht geschrieben als Dirk den bunten Steilsprung überwand. Lässig setzte Lady darüber und war sogleich auf das nächste Hindernis fixiert.
Ein breiter Oxer, mit grellen gelb-weißen Stangen. Die schwarze Stute spitzte die Ohren, taxierte und sprang kraftvoll ab.
Scheinbar mühelos. Dirk ging weich in den Bewegungen mit und ließ seinem Pferd genügend Platz. Zügig absolvierte das Paar den Rest des Parcours, zweifache Kombination, Rick, Mauer, noch ein Oxer und zum Abschluss ein überbauter Steilsprung.
Julia und Ellie jubelte begeistert, als Lady hinter dem Steilsprung landete und ins Ziel galoppierte. Null Fehler! Damit waren Dirks Chancen auf eine Platzierung noch näher gerückt.
Fröhlich beglückwünschten ihn die Mädchen und begleiteten ihn zurück zum Hänger, wo sie Lady versorgten und nachdem sie das Ende der Prüfung abgewartet hatten, beschlossen zurück zum Gut zu fahren.
Dieter Janssen war schnell wieder ausfindig gemacht worden und seine Kinder belagerten ihn ungeduldig, er solle doch seine Bratwurst bitte etwas schneller essen, die er sich gerade gekauft hatte.
Murrend klemmte sich Dirks und Ellies Vater daraufhin wieder hinters Steuer und brachte die drei Jugendlichen und das Pferd zurück nach Gut Eichenbruch.
„Und nur morgen noch das Gelände!“ Dirk saß auf dem Beifahrersitz und lehnte sich entspannt zurück.
Er war mit sich und seinem Pferd bisher sehr zufrieden.

Am Abend flochten Julia und Ellie ihre Pferde noch ein, bevor sie noch einmal überprüften, ob sie ansonsten alles vorbereitet hatten.
Nachdem für den morgigen Tag alles geregelt war, verabschiedeten sich Ellie und Dirk und Julia schaute den beiden noch hinterher, bis sie auf der Straße davonfuhren.
Als sie verschwunden waren, wandte sich Julia um und ging langsam in Richtung Haupthaus.
Sie sah Collin im Abendlicht auf der Seitentreppe zu seiner Wohnung stehen, mit dem Rücken zu ihr an das steinerne Geländer gelehnt.
Julia ging in seine Richtung und blieb am Fuß der Treppe stehen.
„Hi“ sagte sie vorsichtig. Collin wandte sich zu ihr um und erwiderte mit ernstem Gesicht den Gruß.
Eine Weile schwiegen sie, dann fragte Collin zu Julias Überraschung, wie Dirk abgeschnitten hatte. In Kurzfassung schilderte sie den Turniertag, es kam ihr komisch vor über Dirks Erfolg zu reden, wo sie doch wusste, dass Collin und er sich nicht mochten.
„Schön für ihn ...“ schloss Collin schließlich und schaute Julia an.
Sie merkte, wie sie sofort nervös wurde und seinem Blick nicht standhalten konnte.
„Ich hab etwas für dich“ sagte Collin und wandte seinen Blick schnell von Julia.
Schon war er durch die Eingangstür in seine Wohnung verschwunden und kam mit einem kleinen Umschlag in der Hand wieder.
Er überreichte ihn Julia und diese las die Aufschrift. In sauberer Handschrift stand dot „Fohlenfotos – D'Artagnan“. Julias Augen weiteten sich.
„Du hast daran gedacht“ flüsterte sie und schaute Collin erfreut an.
Ein Lächeln huschte über sein ernstes Gesicht und Julia öffnete den Umschlag behutsam. Fünf Fotos befanden sich darin und sie nahm sie vorsichtig in die Hand.
„Ich habe die schönsten rausgesucht“ erklärte Collin und Julia blickte fasziniert auf das matt glänzende Papier. Das erste Foto zeigte eine nachtschwarze Stute, mit einem ungewöhnlich geformten Keilstern, der aussah wie ein schiefes Fragezeichen, mit einem äußerst hübschen Gesicht. Allerdings hatte sie einen runden Bauch und etwas eingefallene Flanken, da sie über elf Monate hinweg eine schwere Last im Bauch getragen hatte. Man sah ihr an, das die Schwangerschaft anstrengend gewesen war.
„Das ist D'Artagnans Mutter, sie hieß „Amika“. Eine Trakehnerstute. D'Artagnan war ihr letztes Fohlen, sie ist auf dem Foto zwölf Jahre alt“ erklärte Collin und deutete auf die hübsche Stute.
Ihre Ohren waren gespitzt zur Kamera gerichtet und ihre Augen glänzten voller Lebensfreude.
„Sie ist wunderschön ... was ist mit ihr passiert?“ Julia konnte ihre Augen nicht von dem Foto lassen.
„Sie wurde verkauft, wie die anderen Pferde ... sie müsste heute neunzehn sein, keine Ahnung ob sie noch lebt“ meinte Collin nachdenklich.
Neben Amika stand D'Artagnan, ein kleines, zerbrechlich wirkendes, dunkelbraunes Fohlen mit flauschigem Fell und schelmisch blitzenden Augen.
Er schaute ebenso aufmerksam in die Kamera wie seine Mutter und Julia war sichtlich berührt von dem Bild.
Sie lächelte sanft und nahm sich vor, Collin zu fragen ob sie zwei Abzüge von diesem Foto bekam, dann würde sie eines immer in ihrer Geldbörse aufbewahren und das zweite einrahmen und in ihrem Zimmer aufstellen. Sie schaute das nächste Bild an.
Es war offenbar nur einen Moment später gemacht worden und zeigte Amika und ihren Sohn, wie sie entspannt die Nase ins Gras gesenkt hatte und er gierig an ihrem Euter saugte.
„Auf den beiden Bildern ist er gerade zwei Tage alt“ lächelnd schaute Collin sich die Bilder an.
Das nächste Bild zeigte D'Artagnan, wie er schon um einiges älter war.
An den meisten Stellen hatte er sein Fohlenfell bereits verloren und es glänzte nun kurz und glatt in der Sonne. Insgesamt wirkten seine Beine nicht mehr so lang und er war insgesamt viel kräftiger.
Wieder schaute D'Artagnan interessiert in die Kamera. Der Schalk saß ihm sichtlich hinter den Ohren. Er blickte nahezu herausfordernd den Fotografen an.
„Hier ist er sechs Monate, wir hatten ihn gerade von seiner Mutter entwöhnt“ Collin lächelte bei dem Anblick des hübschen Fohlens.
Julia nahm das nächste Foto in die Hand.
„Bist du das?“ erstaunt schaute sie auf das Bild, das einen ungefähr elfjährigen Jungen zeigte, der das Fohlen liebevoll umarmte.
D'Artagnan hatte den Kopf zu dem Jungen gewandt und hatte seine Nase vertrauensvoll an seinen Rücken gedrückt.
„Ja ... das bin ich“ antwortete Collin leise und Julia lächelte in an.
Das letzte Bild zeigte ebenfalls Collin und D'Artagnan, wie sie beide mit geschlossenen Augen nebeneinander im langen Gras lagen.
„Das ist ja ein tolles Bild“ hauchte Julia und blickte fasziniert auf den Jungen und das Fohlen, die sich blind zu vertrauen schienen.
„Das ist auch mein Lieblingsbild“ Collins Gesicht war wieder ernst und Julia konnte sehen, wie sich Wehmut darin ausbreitete. Sie konnte sich vorstellen, wie Collin sich fühlte, wusste aber nicht, was sie sagen sollte.
Etwas hilflos griff sie nach seiner Hand und schaute ihn an: „Das muss alles ziemlich schwer für dich sein“ sagte sie leise. Collin drückte sanft ihre Hand und versuchte ein Lächeln.
„Ich komm schon klar ...“
Lichtfee
WEITAAAAAAAAAAAAAAAA!!!
Bittö!!!
Lüb deine Geschichte!
Lumia
.snekers
Zitat:
Original von Lichtfee
WEITAAAAAAAAAAAAAAAA!!!
Bittö!!!
Lüb deine Geschichte!
Lumia



kleines, dickes DITO...
CherryKiss
„Julia? Julia! Kommst du mal bitte? Telefon für dich!“ erschrocken fuhr Julia zusammen als sie die Stimme ihrer Mutter hörte.
Collin hatte ihre Hand losgelassen. Er gab ihr den Umschlag und sagte leise: „Hier, behalte die Bilder, ich habe genug andere von D'Artagnan“ verwundert blickte Julia den Jungen an.
„Aber das sind doch deine Lieblingsbilder“ protestierte sie.
„Na und? Ich möchte, dass du sie nimmst“ auffordernd hielt Collin ihr den Umschlag hin und Julia nahm ihn.

„Julia“ Kommst du endlich?“ hörte sie erneut ihre Mutter rufen und blickte Collin schnell an.
„Danke ...“ war das Einzige, was sie herausbrachte, bevor sie die drei Stufen hinunterhastete und zum Vordereingang rannte.
„Da bist du ja, wo warst du denn?“ fragend blickte Johanne Köster ihre Tochter an.
„Nirgends, wer ist denn dran?“ Julia fühlte sich wieder wie benebelt und hastete an ihrer Mutter vorbei ins Haus, wo sie den Hörer in den Hand nahm und atemlos ans Ohr hielt.
„Hallo?“
„Hi! Stör ich? Ich wollte nur mal kurz anrufen!“ vernahm sie Ellies Stimme.
„Du bist doch gerade erst hier weggefahren!“ stellte Julia fest und wünschte sich in diesem Moment auf ihr Zimmer, um allein nachdenken zu können.
Doch Ellie verwickelte sie zunächst in ein einseitiges Gespräch. Bald darauf merkte sie, dass ihre Freundin nicht in der Verfassung war über Alltäglichkeiten zu plaudern und verabschiedete sich von ihr.
Aufatmend legte Julia auf und verschwand in ihrem Zimmer, wo sie sich sogleich schlafen legte.


Kapitel 8

Am nächsten Morgen fühlte sie sich wie gerädert und hatte tiefe Augenringe unter den Augen, wie sie nach einem Blick in den Spiegel erschrocken feststellte.
Mit etwas Puder kaschierte sie die Anzeichen eines unruhigen Schlafes und ging schlechtgelaunt nach unten um etwas zu essen.
Hunger hatte sie allerdings nicht, und eigentlich auch keine Lust auf das dämliche Turnier zu fahren. Lieber wollte sie in ihrem Zimmer sitzen und über die Welt nachdenken, das hatte sie sich schließlich auch mal verdient.
Ständig war sie auf den Beinen und musste startklar sein, sobald jemand nach ihr rief.
Im Grunde wusste Julia, dass sie mit diesen Dingen eigentlich Unrecht hatte, doch ihre Laune war so mies, dass es ihr egal war, dass sie ihr Umfeld zu Unrecht beschuldigte.
Sie blickte auf die Armbanduhr und stöhnte genervt auf, als sie im nächsten Moment ein Klingeln an der Haustür vernahm.
Draußen stand Ellie und war für Julias Augen widerwärtig gut gelaunt.
Besorgt erkundigte sie sich nach dem Befinden ihrer Freundin, erntete aber nur einen bissigen Kommentar. Ellie kannte diesen Zustand an ihrer Freundin und ließ sie deshalb zu ihrem eigenen Schutz in Ruhe. Man konnte nur hoffen, dass sich ihre Laune bald änderte.
Das Wetter war über Nacht überraschend umgeschlagen, es hatte gegen Mitternacht ein Gewitter gegeben, bei dem es ziemlich stark geregnet hatte.
So verschwand Gut Eichenbruch unter einem grauen Schleier aus feinem Nieselregen und die Temperaturen standen nur noch bei 14 Grad Celsius.
Auf dem Hof traf Julia auch auf Dirk, der so aussah, wie sie sich fühlte.
„Morgen“ brummte er und schaute missmutig auf das nassgeregnete Pflaster des Hofes.
Den Kragen seiner Reitjacke hatte Dirk hochgeschlagen, die Schultern hochgezogen und die Hände in den Taschen versenkt.
Diese Schutzmaßnahmen halfen allerdings nicht besonders gegen den fiesen Niesel, der jede Kleidung durchdrang.
Julia hatte sogar einen Schal um und hatte ansonsten ebenfalls den Kragen hochgeschlagen und die Hände tief in die Taschen gesteckt.
Ellie blickte ihren Bruder und ihre Freundin ein bisschen mitleidig an und Dirk brummte säuerlich:
„Dass sie immer so gut drauf sein muss, wenn man sich doch eigentlich nur scheiße fühlen kann!“
Julia feixte und warf Dirk einen Seitenblick zu. Gemeinsam betraten die drei den Stall und bereiteten die Pferde für den Transport vor.
Pünktlich wie am Vortag fuhr Dieter Janssen wieder mit dem Zweierhänger auf den Hof, Walter Köster war derweil dabei, einen von Kai geliehenen Hänger an seinen Wagen anzukoppeln, denn schließlich konnte man nicht drei Pferde in einem Hänger transportieren der lediglich für zwei konzipiert war.
Schnell hatten die drei Jugendlichen alles eingepackt und führten die Pferde die Rampen hinauf.
Während der Fahrt zum Turnierplatz redeten sie kaum ein Wort und auch Ellie ließ sich von den missmutigen Freundin runterziehen.
So kam es, dass alle drei gleich unmotiviert auf dem Turnier ankamen.
Es hatte zwar aufgehört zu regnen, doch der Himmel war grau und wolkenverhangen, vom Wetter konnte man heute nichts mehr erwarten.
Schnell war die Startbereitschaft für die Prüfungen erklärt, wobei man mindestens dreimal in eine tiefe Pfütze hatte treten müssen, da der Weg zur Meldestelle über Nacht beinahe zum Bachlauf geworden war.
Als erstes stand die A-Dressur auf dem Programm, die Ellie und Julia mitreiten würden.
Mit reichlich eingeplanter Zeit sattelten die beiden lustlos ihre Pferde und saßen auf, nachdem sie sich widerwillig in ihre Reitjacketts und ihre weißen Reithosen gezwängt hatten.
Der Abreiteplatz war matschig und überfüllt, es gab viele Teilnehmer in der A-Dressur.
„Na das kann ja was werden“ murmelte Julia und lenkte D'Artagnan zwischen den vielen, meist rücksichtslosen Mitstreitern hindurch, bis sie schließlich begann zu traben und ihr Pferd zu lösen.
Jetzt, wo sie sowieso schon auf dem Pferd saß, half es ihr, ihre miese Laune abzuschütteln und positiv auf ihren Start hin zu arbeiten.
D'Artagnan half ihr, indem er sich als routinierter Turniergänger erwies und genauso willig und konzentriert mitarbeitete, wie zu Hause auch.
Ellie hingegen hatte einige Probleme mit Calgary, er war noch nicht sooft auf Turnieren gewesen und fand alles sehr aufregend. Ob nun die schmückenden Fahnen am Reitplatzrand, die anderen Pferde oder die tiefen Pfützen, die sich immer wieder vor ihm auftaten.
Der Schimmel lief Gefahr, sich in seine Aufregung hineinzusteigern, bis Ellie ihm energisch Einhalt gebot und das Theater endlich ein Ende fand.
„Jetzt ist aber mal gut, Freundchen“ zischte sie und gab eine harte Parade, da Calgary sich grundlos den Hilfen entzogen hatte.
Der Wallach kam zu Besinnung und Ellie konnte mit der eigentlichen Arbeit beginnen.

„Für die nächste Abteilung bitte 124, 458, 134 und 48 bereithalten“ schallte die Stimme der Tafeldienst-Mädchen über den Abreiteplatz.
Julia ritt in Richtung Viereck, da sie die Startnummer 134 hatte.
Aufmunternd klopfte sie D'Artagnans Hals, bevor sie sich zurechtsetzte, tief durchatmete und alle störenden Gedanken beiseite schob.
Zusammen mit den drei anderen Reitern, mit denen sie eine Abteilung bildete, ritt sie in das hübsche, aber leider matschige, Viereck ein.
Nachdem sich alle eingereiht hatten, Julia an dritter Stelle, begann die Aufgabe.
Konzentriert ritt Julia die geforderten Lektionen und Bahnfiguren und D'Artagnan gab sein Bestes.
Im Mitteltrab baute er einen kleinen Taktfehler ein, da er Gefahr lief wegzurutschen, im Galopp rutschte er dann wirklich kurz weg, fing sich aber schnell wieder.
Insgesamt gaben Julia und er ein gutes Bild ab, dass mit einer entsprechenden Wertnote belohnt wurde.
„Welche Note hast du?“ fragte Ellie ihre Freundin, als sie zum Abreiteplatz zurückkehrte.
„7,0...damit liege ich noch auf dem sechsten Platz, das reicht sicher nicht mehr...aber D'Artagnan hat sich Mühe gegeben, ich bin zufrieden!“ antwortete Julia und klopfte ihrem Wallach lobend den Hals.
Ihre schlechte Laune war weitesgehend beseitigt, sie wünschte ihrer Freundin viel Glück, die in der nächsten Abteilung starten musste und schaute von weitem zu.
Strahlend kam Ellie nach einigen Minuten zurück.
„Hey, das sah klasse aus, was hast du bekommen?“ rief Julia ihr zu.
Ellie zeigte ihr den hochgestreckten Daumen und als sie herangeritten war, sagte sie fröhlich:
„7,6! Ich liege auf dem dritten Platz und es kommen nur noch zwei Abteilungen!“
Julia war damit aus der Platzierung raus, aber sie gönnte ihrer Freundin von ganzem den dritten Platz, den sie letztendlich halten konnte.
Bei der Siegerehrung wurde Calgary noch einmal auf eine harte Probe gestellt, benahm sich aber wiedererwarten ganz ruhig und blieb völlig gelassen, als er die weiße Schleife an die Trense gesteckt bekam und Ellie noch einen Pokal, eine Medaille und einen Scheck über 15 Euro erhielt.
„Damit hab ich wenigstens das Nenngeld wieder raus!“ feixte sie, lachte aber vergnügt und präsentierte stolz ihre Preise.
„In zwei Stunden findet die Dressurkür statt! Hast du unsere Musik schon in der Meldestelle abgegeben?“ fragte Julia und Ellie nickte.
Zusammen brachten sie Calgary in den Hänger zurück und gaben ihm ausreichend zu fressen und zu saufen.
D'Artagnan war bereits versorgt und Lady würde erst nach der Dressurkür ihren großen Auftritt haben.
Die zwei Stunden vertrieben sich die Mädchen mit Zuschauen und essen, so dass die Zeit relativ schnell herum ging.
.snekers
stell bitteeeeeeeeeeeeee schnell noch was rein. bitteeeeee
CherryKiss
kein problem, und da ich ja den ganzen Nachmittag nich da war ... bitte sehr Augenzwinkern

„Dirk, kannst du bitte mal kurz nachgurten, ich komm doch immer so schlecht an den Kurzgurt!“ bat Ellie ihren Bruder, der daraufhin den Sattelgurt von Calgarys Dressursattel festzog.
„Du bist hoffnungslos ungelenkig!“ behauptete Dirk und fing sich von Ellie einen Schlag auf den Hinterkopf ein, da er gerade in Schlagweite stand.
Wütend fluchte er sich und ging mit bitterböser Miene davon.
„Na der ist sauer...musste da sein?“ Julia schaute Dirk hinterher wie er durch die Matsche stiefelte, in Richtung Festzelt davon.
„Der kriegt sich wieder ein, komm wir reiten zum Abreiteplatz“ Ellie zuckte die Schultern und ließ Calgary antreten, Julia folgte ihr mit D'Artagnan auf dem Fuße.
Zunächst ritten beide für sich ab und nachdem beide Wallach locker durchs Genick gingen, übten Julia und Ellie kurz einige Passagen aus ihrer Kür.
„Boah, heute Morgen war ich ja nicht aufgeregt, weil ich mir sowieso keine Chancen ausgerechnet hab...aber jetzt...ich glaub ich will gar nicht mehr reiten!“ Julia saß etwas eingeschüchtert in D'Artagnans Sattel.
Ellie schüttelte den Kopf: „Kommt nicht in die Tüte! wofür haben wir denn so lange geübt? Außerdem, dabei sein ist alles ... aber wir geben uns nur mit dem Sieg zufrieden!“
Lachend lehnte sie Ellie zu ihrer Freundin herüber und klopfte ihr auf die Schulter, die auf Ellies Kommentar hin einen verschreckten Eindruck machte.
„Das war doch nur ein Scherz, wir geben uns einfach Mühe, mehr können wir nicht tun!“ beruhigte sie die Freundin und diese schien schlagartig etwas ruhiger zu werden.
Als die beiden aufgerufen waren, schauten sie sich kurz an, wünschten sich gegenseitig „Hals- und Beinbruch“ und ritten nebeneinander ins Viereck.
Die ersten Takte der Musik erklangen und plötzlich war Julia ganz ruhig.
Sooft hatten sie die Kür geübt, es konnte gar nichts schief gehen.
Mit schlafwandlerischer Leichtigkeit ritt sie durch die Aufgabe, immer ein versonnenes Lächeln auf den Lippen.
Die Musik passte zu den jeweiligen Gangarten, die Synchronität von Ellie und Julia war beinahe perfekt und beiden Mädchen sah man an, dass es ihnen Spaß machte zu reiten.
Bei der abschließenden Grußaufstellung standen beide Pferde perfekt und gerade, die Mädchen grüßten und sogleich brandete Applaus auf.
Dressurprüfungen wie Paardressuren waren im allgemeinen beliebter als klassische Dressuren und fanden auch mehr Zuschauer, sodass schon einige Menschen am Rande des Vierecks standen und applaudierten.

Zurück auf dem Abreiteplatz fielen sich die Mädchen auf den Rücken ihrer Pferde in die Arme, ohne zu wissen welches Ergebnis sie überhaupt hatten, war ihnen klar, dass sie vorne mit dabei waren.
„Ihr liegt auf dem ersten Platz, das war super!“ Aufgeregt kam Dirk herübergejoggt und beglückwünschte die Freundinnen, die im Schritt über den Abreiteplatz schlenderten.
Sie jubelte erneut los, als sie erfuhren, dass sie in Führung lagen uns fieberten nun bei jedem Paar mit, das noch ins Viereck musste.
Nach dem letzten stand aber endlich fest:
Sie hatten ihre Führung behaupten können und diese Prüfung für sich entschieden!
Mit einem Grinsen bis zu den Ohren, ritten Ellie und Julia zur Siegerehrung ein und nahmen Schleifen und Preise entgegen.
Stolz schüttelten sie die Hände der beiden Richter und führten im Arbeitsgalopp die Ehrenrunde an.

„Das war doch erfolgreich!“ Ellie räkelte sich entspannt auf der Bank, die Julia und sie für sich besetzt hatten.
Die Bank stand nahe bei einem der Springplätze und die Mädchen hatten den besten Blick auf das aktuelle Springen.
„Wir sollten bald mal los ins Gelände, wenn wir Dirks Ritt nicht verpassen wollen!“ meinte Julia nach einem Blick auf ihre Uhr.
Ellie nickte und die beiden erhoben sich um auf die Querfeldeinstrecke zu gehen.
Sie waren die Strecke zuvor mit Dirk gemeinsam abgegangen und kannten den Weg ungefähr. Zugleich mit der Parcoursbesichtigung hatten sich Julia und Ellie ein Hindernis ausgesucht, an dem sie sich platzieren wollten, um die Ritte der Geländereiter zu verfolgen.
Die Wahl war auf eine schwierige Kombination gefallen, bei der die Reiter zuerst ein massives Holzhindernis überwinden musste, dann in einer Rechtswendung ins Wasser hinein reiten mussten und noch im Wasser liegend, den Aussprung, eine mächtige Bürste, springen mussten.
Als die Prüfung begann standen Ellie und Julia bereits an der Kombination, zusammen mit einigen anderen Zuschauern.
Alle mussten sich hinter der, mit weißem Flatterband, begrenzten Absperrung halten, Julia und Ellie standen direkt am Band, also sozusagen in der ersten Reihe.
Im Abstand von ungefähr fünf Minuten ritten die Teilnehmer auf die Strecke und kamen deshalb im fünf Minutentakt auch an der Kombination vorbei.
Ausnahmen gab es, wenn ein Teilnehmer vorher an einem Sprung ausschied und den Ritt vorzeitig beenden musste.
Nach gut einer Stunde war der Boden um die Kombination schon recht aufgewühlt, was vornehmlich am matschigen Boden lag. Durch den einsetzenden Regen wurde die Situation nicht gerade verbessert.
„Als nächstes müsste Dirk kommen!“ informierte Ellie ihre Freundin mit einem Blick auf die Starterliste, die sie sich organisiert hatte.
Und wirklich hörten sie bald darauf die Trillerpfeifen Pfiffe der Hindernisrichter, die Fußgänger auf dem Weg zum Hindernis, an dem sie zuschauen wollten, warnten, dass ein Reiter entlang kam.
Kurze zeit später sahen sie Dirk und Lady aus dem Wald herausgeschossen kommen, wie alle Teilnehmer im gestreckten Galopp und schon ziemlich schmutzig vom spritzenden Schlamm.
Vor der Kombination nahm Dirk seine Stute zurück. Lenkte sie über den Einsprung, danach energisch ins Wasser und in direktem Weg über den Aussprung.
Lady sprang fließend und ohne zu zögern.
Nachdem die beiden die Kombination überwunden hatten, ging es im gestreckten Galopp weiter.
Begeistert klatschten Julia und Ellie und schnell machten sie sich auf den Weg zum Ziel.
Dort fanden sie Dirk, der die Strecke mittlerweile beendet hatte und Lady am langen Zügel im Schritt trocken ritt.
„Und? Wie warst du?“ rief Ellie, während sie und Julias über den Platz rannten.
Dirk grinste unter einer dicken Schlammschicht und meinte: „Ich glaube ganz gut, null Fehler soweit...aber keine Ahnung wie wir in der Zeit lagen“
Wie sich herausstellte hatte Dirk tatsächlich Zeitstrafen, allerdings nur zwei Strafpunkte, womit er noch leben konnte.
Er war hauptsächlich glücklich darüber, dass Lady die Strecke so gut gemeistert hatte und versorgte sie liebevoll.
„Weiß einer von euch, wo ich in der Gesamtwertung liege?“ wandte er sich in die Mädchen, die jedoch keine Ahnung hatten.
Gemeinsam warteten die drei das Ende de letzten Teilprüfung ab und Dirk erfuhr, dass er eine halbe Stunde später zur Siegerehrung auf den großen Springplatz, den Hauptplatz, kommen musste.

„Kommen wir nun zur Siegerehrung der Vielseitigkeitsprüfung Klasse A. Die Teilprüfungen Dressur und Springen wurden gestern ausgetragen, die Geländeprüfung wurde soeben beendet. Platziert sind alle Teilnehmer mit einer Fehlerpunktzahl von 36,4 Punkten und besser“ schallte die Stimme des Moderators durch den Lautsprecher.
Julia und Ellie hatten am Rande des Hauptplatzes Platz genommen und drückten Dirk die Daumen. Welchen Platz er belegt hatte, hatten sie nicht mehr erfahren.
Er stand zusammen mit neun anderen Reitern, wohlgemerkt ohne Pferd, da diese alle bereits versorgt in den Hängern standen, auf dem Springplatz.
Die Richter, die Schleifenmädchen und zwei Mädchen die Pokale und Medaillen hielten, hatten sich unter dem Richterturm, am Rande des Platzes nebeneinander aufgestellt.
Der Moderator begann die Reihenfolge der Platzierung zu verkünden.
„Den ersten Platz, mit einem Gesamtergebnis von 29,4 Strafpunkten, belegten Katrin Weiß und ihr Pferd ,Acapulco’!“ schallte es und Applaus brandete auf, als das junge Mädchen strahlend nach vorn joggte um ihre Preise und Glückwünsche entgegen nahm.
„Kommen wir zum zweiten Platz, diesen belegte Johannes Kreyen mit seiner Stute ,Crazy Girl’ und einem Ergebnis von 33,2 Punkten“ redete der Moderator weiter und ein junger Mann, Anfang zwanzig nahm seinen Preis entgegen.
Ellie und Julia hofften und drückten Dirk alle zur Verfügung stehenden Daumen.
„Der dritte Platz, ein knappes Ergebnis, mit 34,5 Strafpunkten, belegte Dirk Janssen mit ,Ladylike’“
Ellie und Julia jubelte und Dirk nahm stolz seine Preise entgegen.
Ausgelassen fielen sich die Freundinnen in die Arme.
„Ich weiß schon, was er uns die nächsten drei Wochen vorhalten wird ...“ prophezeite Ellie dunkel.
Julia blickte sie fragend an.
„Das er den dritten Platz gemacht hat?“
„Nein, dass er den zweiten gehabt hätte, wenn er diese zwei Zeitstrafpunkte nicht gehabt hätte!“ düster schaute Ellie auf das Geschehen auf dem Springplatz und Julia lachte laut los.
Ellie stimmte ein und die beiden konnten nicht anders, als Dirk ein wenig damit aufzuziehen.
Er hatte die Tatsache natürlich auch längst erkannt, machte sich aber nichts daraus.
So stieß Ellie mit ihren Sticheleien auf taube Ohren und auf der Rückfahrt nach Gut Eichenbruch diskutierte man ausgelassen über die Geschehnisse des Tages.
Nele
BRAUCHE MEHR!!!!!!!!!!!!!!!!!
CherryKiss
Geht übrigens doch nur noch bis Kapitel 11 Augenzwinkern


Kapitel 9

Es war bereits acht Uhr abends, als Ellie und Dirk sich auf den Heimweg machten.
Julia verabschiedete sich von den beiden und ging noch einmal zu D'Artagnan um ihm eine kleine Streicheileinheit zu verpassen.
Leise schlüpfte sie in seine Box und legte zufrieden die Arme um seinen Hals.
Der Wallach hielt ganz still und Julia vergrub ihr Gesicht in seiner Mähne, die vom Einflechten eine leichte Dauerwelle erhalten hatte.
Sie atmete den beruhigenden Duft von seinem Fell ein und genoss die Ruhe um sie herum.
Auf einmal hörte sie, wie sich die Stalltür öffnete und jemand hereinkam.
Julia löste sich von D'Artagnan und schaute auf die Stallgasse hinaus.
„Hi, ihr seid schon wieder da?“ fragte sie Collin.
Julia kam aus der Box heraus und schloss die Tür hinter sich.
Sie stand Collin direkt gegenüber und blickte in seine grünen Augen. Wie jedes Mal begannen ihre Nerven an zu flattern und sie suchte nach den richtigen Worten.
„Ja, wir waren auch recht erfolgreich“ begann sie deshalb etwas hilflos.
Collin erkundigte sich interessiert nach den Ergebnissen und Julia berichtete von der A-Dressur, dem Sieg in der Paarklasse und Dirks Abschneiden bei der Vielseitigkeit.
„Er hat sich sicher geärgert, wegen den zwei Zeitstrafpunkten?“ vermutete Collin und ein lächeln huschte über sein Gesicht.
Kein schadenfrohes Lächeln, sondern ein sanftes, so als ob er sich genau vorstellen konnte, wie alles gewesen war.
„Schon ein wenig ... aber das war halb so schlimm“ beendete Julia ihren Bericht und Collin und sie standen sich ein wenig unschlüssig gegenüber.
„Meine Sachen sind noch im Auto!“ fiel Julia plötzlich ein.
„Dann sollten wir sie ausräumen“ schlug Collin ein wenig verschmitzt vor und sie gingen auf den Hof, wo der Wagen der Kösters stand.
Julia öffnete den Kofferraum des geräumigen Kombis und hob als erstes ein paar kleine Gegenstände aus den Auto. Collin half ihr und nahm ebenfalls einen Haufen Sachen, die sie in der Sattelkammer verstauten.
Als letztes blieben D'Artagnans Sattel und Trense übrig. Julia wuchtete den schweren Sattel aus dem Auto und versuchte sich die Trense umzuhängen, ohne den Sattel fallen zu lassen.
Collin eilte ihr zu Hilfe.
„Lass mich das tragen, du hast schon genug getan heute“
Schnell nahm er Julia den Sattel ab. Dabei strich seine Hand über ihre. Collin hielt kurz inne und sah Julia in die Augen. Sie hatte Angst, dass ihre wackeligen Knie gleich nachgeben würden, wenn Collin sie noch länger ansah.
„Ich bin wirklich froh, dass ihr ... das du auf das Gut gekommen bist. Anfangs konnte ich es mir nicht vorstellen, aber jetzt ... du kommst prima mit D'Artagnan klar und es ist wieder neues Leben auf dem Gut eingekehrt ... ich weiß nicht, ob du dir vorstellen kannst, was das für mich bedeutet hat, zusehen zu müssen, wie das Gut langsam zerfällt und alle Pferde verkauft werden mussten...“ Collin sprach mit ernstem Gesicht und Julia konnte in seinen Augen erkennen, mit wie viel Gefühl er die Worte sagte.
Noch etwas lag in seinem Blick, eine Intensität die Julia verwirrte.
Collin hatte sich nicht von der Stelle bewegt, und auch Julia rührte sich nicht. Seine Hand lag noch immer auf ihrer.
.snekers
ahhh nur noch zwei kapitel oh gott viel zu wenig, stell bitte nochmal ein teil rein, ja? bitte weittaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa
Nele
Schööönn*träum*Weiter!!!!!!!
CherryKiss
Ich schreibe schon am zweiten Band ... kann aber noch ein bisschen dauern *g*

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„Collin, ich ...“ begann sie, wusste aber nicht was sie antworten sollte und brach ab.
Schnell hatte sie ihre Hand unter dem Sattel weggezogen und Collin senkte den Blick zu Boden. Er trug den Sattel in die Sattelkammer, Julia kam mit der Trense hinterher.
In der Sattelkammer war es dämmrig, es roch nach geputztem Leder und Sattelseife.
Collin stand mit dem Rücken in ihre Richtung und wuchtete den Sattel auf einen der Sattelhalter.
Sie ging einige Schritte auf ihn zu.
Er hatte sie gehört und drehte sich langsam zu ihr um. Julia merkte, wie ihre Knie weich wurden, als sie direkt in die schon so bekannt scheinenden grünen Augen blickte.
Collins Blick war so intensiv, dass Julia das Gefühl hatte in den Tiefen seiner Augen zu versinken.
Sie wollte etwas sagen, doch Collin ließ sie nicht mehr zu Wort kommen.
Er trat noch einen Schritt näher an sie heran, legte ihr behutsam die Hände um die Schultern, zog sie zu sich heran und küsste sie.
Zuerst war Julia überrascht, doch dann erwiderte sie den Kuss.
Sie lösten sich voneinander und Julia blickte weiterhin in Collins Augen.
„Ich ...“ diesmal wollte Collin einen Satz beginnen, doch sogleich küsste Julia ihn erneut.
Hinterher wusste sie nicht, wie lange sie dort in der Sattelkammer gestanden hatten.

Julia konnte keinen klaren Gedanken, als sie schließlich am späten Abend in ihrem Bett lag und am die Decke starrte.
An schlafen war jetzt nicht zu denken, zu viel war heute passiert.
Immer wenn Julia an Collin dachte, fuhr es ihr kribbelnd den Rücken herunter und sie war nach langer Zeit mal wieder rundum glücklich.

Am nächsten Morgen schlief sie lange, erst gegen halb elf stand sie auf und begann den Tag mit einer Dusche.
Nachdem sie anschließend ausgiebig gefrühstückt hatte, fiel ihr auf, dass ihre Eltern ihr noch nicht über den Weg gelaufen waren.
Suchend ging sie im Haus umher, konnte aber weder Walter, noch Johanna Köster irgendwo ausfindig machen.
Auch im Garten oder auf dem Hof waren sie nicht.
Nachdenklich verließ Julia das Haus. Anscheinend waren ihre Eltern wirklich nicht da ... aber wo konnten sie sein, und warum hatten sie keine Nachricht hinterlassen?
Julia entschied sich, zunächst in den Stall zu gehen und nach den Pferden zu sehen.
Im Stall war es ruhig, alle Bewohner waren mit ihrem Morgenheu beschäftigt und schauten Julia mit freundlich gespitzten Ohren an.
Die Ruhe war entspannend, Julia genoss es, mal wieder ganz für sich zu sein im Stall.
Plötzlich hörte sie draußen Stimmen und blickte durch eines der kleinen Fenster hinaus auf den Hof.
Dort standen ihre Eltern, die offenbar gerade mit dem Auto zurückgekommen waren, an den seltsamerweise ein Pferdehänger angekoppelt war.
Überrascht verließ Julia den Stall.
„Guten Morgen, mein Schatz“ begrüßte Johanna Köster ihre Tochter und umarmte sie.
„Wo wart ihr denn, und warum habt ihr mir nicht bescheid gesagt das ihr wegfahrt?“ wollte Julia wissen.
Walter Köster grinste wissend und deutet auf den Hänger.
„Wir haben zwei Pferde gekauft!“ sagte er stolz und weidete sich an Julias verblüfften Augen.
„Ihr habt was? Aber ihr wisst doch gar nicht, ich meine ...“ Julia geriet nahezu in Panik, als sie an den mittelmäßigen Verstand ihrer Eltern dachte, in Sachen Pferdekauf dachte.
Ihre Eltern hatten zwar mittlerweile gelernt, zu füttern, zu putzen, auszumisten und Pferde auf die Weide zu bringen, doch für die beiden sahen alle Pferde nahezu gleich aus, weshalb man von ihnen nicht erwarten konnte, dass sie ein Turnierpferd von einem Wald- und Wiesenpony unterscheiden konnten.
Ernsthaft zweifelte Julia, dass man die Pferde überhaupt reiten konnte, die ihre Eltern gekauft hatten.
„Was denn für welche, und warum? Woher habt ihr die beiden und warum erfahre ich nichts davon?“ bohrte Julia entrüstet und brannte nun darauf den Neuzuwachs zu betrachten.
„Der Reihe nach Julia! Es sind soweit ich weiß zwei Warmblüter. So genau kenne ich mich damit nicht aus. Wir haben die zwei gekauft, weil wir dachten, dass wir vielleicht irgendwann mal ein bisschen züchten könnten ... es sind zwei Stuten und sie kommen direkt von einem Gestüt. Zu deiner letzten Frage: Es sollte eine Überraschung werde, ich dachte du freust dich?“ klärte Julias Vater sie auf.
„Ihr wollt züchten? Ihr habt doch gar keine Ahnung davon!“ warf Julia ihren Eltern vor, doch insgeheim gefiel ihr der Gedanke sehr.
„Kai und Lisa, die uns übrigens auch bei der Auswahl der Stuten geholfen haben, wollen uns so gut es geht unterstützten ... und wir haben ja auch noch dich“ fuhr Johanna Köster fort.
Als Julia hörte, dass Kai und Lisa damit zu tun hatten, wurde ihr klar, dass die Pferde so schlecht nicht sein konnten und dass auch die Idee vom Züchten kein spontaner Gedanke, sondern schon ein ganz gut durchdachter Plan ihrer Eltern war.
Erleichtert atmete sie auf und die Horror-Vorstellungen, die sie eben noch von den Pferden gehabt hatte, wandelte sich.
„Na, ihr habt ja wirklich nachgedacht“ grinste Julia und ihre Eltern schauten sich an.
„War das ironisch?“ Walter Köster schaute seine Tochter prüfend an und die lachte:
„Nein, das war ernst gemeint, jetzt zeigt doch mal den Neuzuwachs!“
Anscheinend erleichtert ließ das Ehepaar Köster die Rampe herunter und blieben etwas hilflos stehen und schauten in den Hänger.
„Gibt’s ein Problem?“ fragte Julia.
„Wie lädt man ein Pferd aus ...“ grinste Walter Köster und Julia übernahm es, die Stuten aus dem Hänger zu führen.
Beide gingen problemlos Schritt für Schritt die Rampe hinunter und standen mit geblähten Nüstern, gespitzten Ohren und aufgerissenen Augen auf dem Hof.
Johanna hatte eine elegante Fuchsstute am Strick. Sie hatte eine gerade Blesse und drei weiße Fesseln.
Julia hatte gerade eine etwas schwerer gebaute, aber durchaus noch galante Stute aus dem Hänger geführt. Sie war hellbraun hatte eine schwarze Mähne, einen schwarzen Schweif und Beine, die dunkler waren als ihr restlicher Körper.
Auf der Stirn hatte sie einen beinahe kreisrunden Stern und ihre Augen blickten Sanft unter dem langen Schopf hervor.
„Das ist ,Baretta’“ sagte Walter und deutete auf die Fuchsstute „Und die, die du da hast, heißt ,Dakota’“ erklärte er mit Blick auf die hübsche Braune.
„Wir haben gestern noch die Boxen vorbereitet, bringst du Dakota rein, ich geh mit Baretta vor“ Johanna Köster setzte sich in Bewegung und Julia folget ihr.
Sie brachten die Stuten in das gerade Stallgebäude, da alle Boxen im L-förmigen Stall besetzt waren.
Lichtfee
bittö schreib weita!!!
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pleas!
Nele
Zitat:
Original von Lichtfee
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DITO!!!!!!!!!!!!