okay Leute, weil keiner mehr was sagt, mehr:
Dave
Der Sonntagmorgen liegt trostlos vor mir und ich habe beim besten Willen keine Ahnung, was ich heute machen soll.
Dave ist nicht zu erreichen, dabei ist es erst 9:00 Uhr und meine Freundinnen sind fast alle zu diesem großen Musikfestival in die Stadt gefahren.
Gelangweilt strecke ich meine Hand nach vorne und betrachte meine Fingernägel. Sie sind gewachsen, wirklich! Normalerweise sind sie kurz und stumpf, aber neuerdings sind sie länger und rundgefeilt habe ich sie gestern Abend.
Janice ist heute auch nicht da, wenigstens kann sie mich dann nicht nerven... Ich habe zwar keine Ahnung, was sie denn so Wichtiges vorhat, aber im Grunde stört mich das nicht weiter.
Gelangweilt schlüpfe ich in Jeans und T-Shirt und schlurfe nach unten. Meine Eltern sind noch zuhause, dabei hatten sie doch gestern noch etwas ganz Besonderes eingeplant.
Mein Vater sieht gut gelaunt auf mich herab, meine Mutter spült Geschirr. Das ist also die beste Unterhaltung, die ich jetzt kriegen kann, oder wie? Ich stöhne hörbar und gehe dann lautlos in den Flur, um mir meine Turnschuhe anzuziehen. Meine Eltern scheint das nicht sonderlich zu interessieren. Eine Jacke muss ich auch mitnehmen, seit gestern ist es furchtbar abgekühlt!
„Ich geh dann mal!“, schreie ich noch, bevor ich die Tür zuziehe. Normalerweise kommt meine Mutter mir immer hinterher, ruft mir irgendwas peinliches nach und so was, aber heute bleibt es ruhig.
Mein Weg führt mich zum Strand, aber ich habe keine Ahnung, was ich hier eigentlich soll... Niemand ist da und der Wind pfeift unerträglich, fröstelnd ziehe ich den Reißverschluss der Jacke ganz nach oben und fahre mir mit der Hand durch mein Gesicht und werde nachdenklich.
Dass irgendetwas mit Dave nicht stimmt, ist mir schon klar. Aber irgendwie beschäftigt er mich doch. Er war gestern richtig komisch...
Ich beschließe, nicht weiter darüber nachzudenken und gehe einen felsigen Weg hinauf, um auf eine große Düne zu gelangen.
Oben angekommen bleibt mir der Atem weg, und das nicht nur, weil der Weg so anstrengend war!
Dave! Ich sage nichts, gehe einfach langsam auf ihn zu. Ich kann nicht verstehen was er hier macht! Er tut nichts, sitzt einfach nur da und guckt in die Ferne... Von hinten tippe ich ihn einmal an und er zuckt heftig zusammen. „Hi!“, sage ich grinsend. Er nickt und dreht sich wieder nach vorn. ’Hä??’, denke ich nur und lasse mich neben ihm ins Gras sinken. Er sagt nichts, sondern verfällt vielmehr in ein unheimliches Schweigen. Irgendwas stimmt nicht, das weiß ich! „Geht’s dir nicht gut?“, frage ich vorsichtig. Ich weiß, dass er ziemlich wütend werden kann, wenn er irgendetwas hat, also mache ich mich schon zum aufstehen bereit.
Doch er sagt nichts, sondern bleibt einfach sitzen. So habe ich ihn ja noch nie erlebt. „Hallo?“, sage ich laut und wische mit meiner Hand in der Luft vor seinen Augen rum. Er dreht seinen Kopf zu mir und sieht mich an. „Ich... ich weiß auch nicht...“, murmelt er und sieht dann geradeaus weiter. „Komm, sag schon!“, bohre ich und setze mich ein Stück dichter an ihn heran. „Was... was ist, wenn die Gerüchte stimmen?“ „Bitte?“ Ich hatte keine Ahnung wie er das meinte, wollte es aber auch gar nicht wissen. Entweder war das hier ein schlechter Scherz oder ein Alptraum...
Ich sah ihn an, versuchte ihm in die Augen zu sehen und wartete darauf, dass er mir sagte, alles sei ein Scherz gewesen. Aber Dave wich meinen Blicken aus und griff irgendwo zischen uns. Zuerst wollte ich es nicht wahrhaben, aber er nahm tatsächlich meine Hand.