Hier mal der nächste Teil. Den danach muss ich allerdings erst noch schreiben
Später fiel Andy ein, dass in der Nähe eine Party stattfand. Ich hatte keine große Lust und suchte fieberhaft nach einer Ausrede: „Ich bin gar nicht auf Party gestylt! Und du musst morgen doch bestimmt wieder arbeiten.“
Andy grinste und ich wusste, dass ich bereits verloren hatte. „Du siehst super aus und ich habe morgen frei!“. Ich hatte es gewusst. Er war mir wohl beinahe immer einen Schritt voraus. Er nahm meine Hand und zog mich zum Wagen, während ich weiter versuchte ihn umzustimmen. Vergebens.
Schon von weitem hörte man die Musik und mir war ein wenig bang ums Herz. Ich hatte schon lang nicht mehr getanzt. Andy bemerkte meine Unsicherheit und nahm meine Hand. Er drückte sie kräftig und meinte: „Das ist jetzt genau dass, was du brauchst: Ablenkung!“ und schon stürzten wir uns ins Getümmel. Die Stimmung war atemberaubend. Überall tanzten und lachten die Leute. Andy grüßte hier und da einige Männer, welche die gleiche Uniform trugen wie er. Offensichtlich Kollegen. Andy steuerte direkt die Bar an und ließ sich auf einem Hocker fallen. Er unterhielt sich angeregt mit dem Barkeeper und ich hatte etwas Zeit mich umzusehen. Auf einer kleinen Bühne hatte sich der DJ eingerichtet und die Möbel des Jugendhauses waren an die Wände geschoben so dass es eine große Tanzfläche gab. Alles war voller Menschen und die Luft summte praktisch vor guter Laune.
„Tanzen?“, drang es an mein Ohr, doch ich verstand durch die Lautstärke nicht einmal die Hälfte. Ich sah Andy an und brüllte: „Was?“
Andy beugte sich zu mir herunter und wiederholte laut: „Sollen wir tanzen?“ Ich nickte und er stellte seinen Drink ab. Diesesmal war ich diejenige die ihn zog. Wir kämpften uns einen Weg durch die Menge, bis wir eine Lücke gefunden hatten. Ich begann mich zum Rhythmus der Musik zu bewegen. Meine Laune stieg und stieg. Ich liebte es zu tanzen. Andy schien es ebenfalls zu gefallen. Wir tanzten bis wir nicht mehr konnten und setzten uns dann wieder an die Bar. Ich bestellte mir einen Drink und musste erstmal verschnaufen.
„Tanzt du immer so wild? Du hast mich ja fast durch die Gegend geschleudert“, stichelte ich Andy und sprühte nur so vor guter Laune. Andy grinste gequält.
„War`s so schlimm?“, fragte er. Ich lachte und schüttelte den Kopf: „War nur Spaß!“. Ich nahm einen großen Schluck von meinem Drink. Einen ZU großen und verschluckte mich sosehr, dass Andy mir notgedrungen auf den Rücken klopfen musste.
„Geht`s wieder?“
Ich nickte, antworten konnte ich noch nicht. Plötzlich quetschte sich jemanden neben mich und stieß mich dabei unwirsch gegen Andy, der mich gerade noch auffangen konnte. Mit einem wütenden Blick drehte ich mich um damit ich der Person mal meine Meinung sagen konnte, doch ich kam nicht weit, denn es verschlug mir gehörig die Sprache. Neben mir stand Isabell, die aroganteste Art von Frau die es auf diesem Planeten gab. Doch es kam noch schlimmer. Hinter ihr tauchte Nico auf. Offenbar hatte er mich nicht gesehen, denn er legte Isabell den Arm um die Hüften und zog sie zurück auf die Tanzfläche. Verwirrt und verletzt starrte ich ihnen nach. In mir kochte wieder die altbekannte Wut auf und diesmal hielt ich ihr nicht stand. Ich bestellte einen weiteren Drink und trank ihn auf einmal aus.
„Was macht die eigentlich hier? War die nicht in Frankreich?“, fragte ich Andy und deutete mit dem Kopf auf Isabell. Andy zuckte nur mit den Achseln und beobachtete die beiden ebenfalls. Ich bestellte mir bereits den dritten Drink und dabei sollte es nicht bleiben. Im Laufe des Abends wurden es immer mehr und ich war so viel Alkohol nicht gewohnt. Irgendwann begann ich alles doppelt zu sehen und lallte vor mich hin.
Andy nahm mir den Drink aus der Hand und sah mich böse an: „Es reicht jetzt. Komm wir gehen!“
„Nein... l...lasssssssss mich!“, lallte ich und entriss ihm meine Hand, „Ich will noch nicht gehen“. Andy seufzte entnervt, schnappte sich wieder meinen Arm und zog mich zum Ausgang. Ich protestierte lauthals, doch Andy ignorierte es. Aus trotz setzte ich mich einfach auf den Boden. Das war zu viel für den sonst so gutmütigen Andy. Er kniete sich vor mir nieder und sah mich wütend an. „Mein Gott Charly! Reiss dich endlich zusammen!“ Ich sah ihn nicht an. Ich bemerkte nur, wie er nocheinmal tief seufzte, denn hob er mich hoch und trug mich einfach aus dem Jugendhaus. In diesem Moment bemerkte mich Nico. Entgeistert starrte er uns an, dann nahm Isabell ihn wieder voll in Beschlag. Draußen setzte Andy mich auf eine Bank und starrte mich vernichtend an. Er sagte nichts, aber selbst in meinem betrunkenen Zustand konnte ich es an seinem Blick ablesen: „Wie konntest du nur?!“ Er brauchte es nicht auszusprechen. Er beherrschte es perfekt sich mit Blicken verständlich zu machen. Reumütig sah ich auf den Boden. Mir war schwindlig und ich konnte mich kaum aufrecht halten. Andy sah es und setzte sich neben mich. Dankbar lehnte ich mich bei ihm an und schloss die Augen. Ich hörte wie er ruhig atmete und sein Herz kräftig schlug. Zudem bemerkte ich die kräftigen Muskeln, die er wohl durch seinen Job bekommen hatte. Der schmächtige Andy war erwachsen geworden. Ich holte tief Luft und kuschelte mich enger an ihn. Langsam wurde mir kalt. Andy bemerkte es und legte den Arm um mich. Sein Zorn schien verraucht.
Ich wusste nicht wie lange wir da so saßen, aber ich fand es unbeschreiblich schön. Beinahe wäre ich eingeschlafen, doch Andy hielt mich rechzeitig davon ab: „Komm, ich bring dich jetzt nach Hause“ Ich knurrte irgendetwas, was ich selber nicht verstand und richtete mich auf. Andy war bereits aufgestanden.
„Andy, mir ist schlecht!“, bemerkte ich und konnte gerade noch den inneren Drang zurückhalten. Andy verdrehte genervt die Augen: „Auch das noch!“
P.S: Ich komm mit OpenOffice noch nicht so klar und so können sich einige Rechtschreib/Tippfehler eingeschlichen haben. Sry