~*Lilly*~
Hi!
Nachdem ich diese ganzen tollen Geschichten hier gesehen/gelesen habe, hatte ich auch plötzlich Lust bekommen zu schreiben.
Wäre super, wenn ihr eure Kommentare abgeben würdet...
Diese Story wird weiter am Ende noch eine 'Magische' Wendung bekommen. (jedenfalls voraussichtlich). Aber wie gesagt: Vll schreibe ich auch gar nicht weiter...
„Und du schreibst mir sofort nach deiner Ankunft einen dreiseitigen Brief, verstanden, Vinny?“ Ich wurde fest an beiden Oberarmen gepackt und leicht gerüttelt. Die eindringlichen, stechend blauen Augen meiner besten Freundin Stella schauten mir dabei tief ins Gesicht, als ob sie versuchte mich zu hypnotisieren. Und vielleicht hatte sie das auch geschafft. Plötzlich kullerten mir ein Paar Tränen aus den Augen. Stella wollte mit dieser „Hypnose“ sicher nur bezwecken, dass ich ihr aus Herzsprung, einem kleinen Ort nähe Angermünde in Brandenburg, schreiben sollte, doch diese glasklaren, wassererfüllten Augen wirkten anders auf mich, nicht voller Eindringlichkeit, sondern traurig, was mich automatisch dazu aufforderte auch zu weinen. Nun konnte Stella sich ebenfalls nicht mehr zurückhalten und bald lagen wir uns in den Armen. Ich atmete den vertrauten Geruch der prächtigen, braungelockten Haarpracht ein und schniefte zwischendurch. Mit tränenerstickter Stimme meinte ich: „Hey, - Süße! Es sind doch nur fünf Wochen!“ , und ein leichtes Lächeln huschte über mein Gesicht. Jetzt packte mich wieder Stellas fester Griff an den Oberarmen und hielt mich eine Handbreit von sich weg. Schnell schaute ich weg, um diesmal nicht in ihre Augen blicken zu müssen, die in mir diese enorme Traurigkeit auslösten. Ich hatte mich gerade gefangen und wollte nicht noch einmal eine Szene auf dem Bahnhof vor so vielen Leuten abhalten. „Ja, doch fünf Wochen sind viel zu lange! - Aber wie gesagt: Sobald ich gesund bin, komme ich dir und Attrubien nach, hm?“ Stella gluckste etwas, doch mir war nicht gerade zum Lachen zu Mute. Wir beide wussten genau, dass ihr Bein so schnell nicht heilen würde, vielleicht gar nicht mehr... Stella hatte einen Reitunfall mit ihrem eigenen Pferd Attrubien gehabt, wobei der Fuchswallach mitten im Galopp eine Kurve zu scharf nahm und Pferd und Reiter gemeinsam hinfielen. Unglücklicherweise landete Attrubiens Rumpf direkt auf dem ohnehin schon umgeknickten Bein Stellas. Die Folge war ein doppelter Bruch des Oberschenkels. Als wenn das noch nicht genug gewesen wäre: Meine allerbeste Freundin und ich hatten schon vor Wochen Ferienjobs auf einem Iberische Pferde züchtenden Gestüt, namens Herzsprung, angenommen und freuten uns so darauf, dass wir – 16-jährige Mädchen! – einen Kalender führten, an dem wir jeden Tag einzeln wegstreichen konnte. Menschen, die uns nicht kennen, hätten gesagt, wir seinen total verrückt oder kindisch. Gut! IHR kennt uns nicht. Aber das wird sich noch ändern... - Jedenfalls musste ich wohl oder übel diesen Job auf dem iberischen Gut in Herzsprung alleine annehmen, weil Stella unmöglich mit dem demolierten Bein arbeiten konnte. Es war unheimlich schwer für mich, diesen Traum von uns beiden auf einem Gestüt mit solch wunderschönen andalusischen Pferden, aufzugeben und einfach zerplatzen zu lassen. Doch es half alles nichts: Allein war besser als gar nicht und so freundete ich mich mit dem so neuen und ungewöhnlichen Gedanken an, alleine den Job auf dem Gut durchzuführen. Doch an meinem Abreisetag, auf dem Bahnhof, als ich an Stellas Haaren gerochen habe und sie mich mit so einem unglaublich traurigem Blick anschaute, entlud sich die ganze Enttäuschung über den zerplatzten Traum.
„Ich verspreche dir, Stella, dass ich dir gleich morgen Abend schreibe.“ Doch meine Freundin schenkte mir einen warnenden Blick und legte den Kopf etwas schief, also fügte ich schmunzelnd hinzu: „Natürlich drei Seiten lang! Und mindestens eine, die dir versichert, dass es deinem Pferdchen gut geht!“ Wir umarmten uns abermals, doch nun nur kurz und mit einem Lächeln auf den Lippen. „Pass gut auf meinen Attrubien auf, Vinny, hörst du? Und bitte noch keinen schnellen Galopp mit ihm, du weißt ja. Erst in einer Woche darfst du ihn härter rannehmen und auch mit ihm springen. - Und wenn... Ach, ich weiß ja, dass ich mich auf dich verlassen kann.“ Stella schaute mir noch einmal ins Gesicht, um sicher zu gehen, dass mir die Pflege von ihrem sportlichen Hannoveraner bewusst war. Das Mädchen stellte mir ihr feuriges, großes Dressurpferd auf dem Gestüt zur Verfügung, weil sie meinte, er solle nach dem Unfall etwas Urlaub in einem anderen Stall genießen und außerdem könne sie ihn mit ihrem Gips eh nicht reiten. Mit einem entschlossenen, gewissenhaften Nicken meinerseits ließ Stella mich los und schubste mich leicht zu den anderen Mädchen, die noch auf ihren Abschiedsgruß warteten. Stella wollte ein letztes Mal im hinteren so genannten „Vieh-Waggon“ nach Attrubien sehen. Ich umarmte meine beiden zweitbesten Freundinnen Zoe und Alicia und empfand eine fast ebenso große Trauer, wie beim Abschied von Stella. Zoe und Alicia drückten mir einen Schokokuchen mit Glasur in die Hand. „Oh, wie lieb von euch! Ihr habt an meine Vorliebe für Schokolade gedacht?“ „Aber natürlich“ ,meinte Zoe überheblich und fügte noch hinzu: „Schokolade setzt Endorphine frei und die machen ja bekanntlich glücklich... So musst du nicht allzu viel heulen, wenn du an uns denkst“ Und das letzte mal für die nächsten fünf Wochen lachte ich so herzhaft mit Zoe und Alicia, wie sonst immer. Nachdem meine Eltern mir ebenfalls gute Wünsche und viel Liebe mit auf den Weg gegeben hatten, schlüpfte ich grinsend in den Zugwaggon und war irgendwie erleichtert, dass der Abschied endlich vorbei war. Noch mehr Stella und die anderen hätte ich nicht ausgehalten und wäre womöglich noch weinend zusammengebrochen.
Nun hatte ich meinen Blick nach vorne auf meinen bevorstehenden Job auf dem 'iberischen Gut Herzsprung' gerichtet. Ich dachte daran, wie es wohl sein wird, von einer Frau mit Trainer-A-Schein, die die iberische Reitkunst perfekt beherrscht, unterrichtet zu werden. Und wie es sein wird, sich um die Reitferien-Kids zu kümmern. Ich spekulierte darüber, ob sich Attrubien auch gut einleben würde. Was wäre, wenn ihm irgendetwas zustieße? Das würde mir Stella nie verzeihen! Und vor allem war ich unheimlich gespannt auf die Leute, die ebenfalls auf Herzsprung arbeiten, sei es nur in den Ferien oder aber auch als feste Angestellte.
„'Boing!'“ Ich war so in Gedanken versunken, dass ich mit jemandem zusammengestoßen bin und nun verdutzt nach oben blickte. Ich musste ganz schön weit nach oben blicken, um das Gesicht des jungen Mannes zu begutachten, mit dem ich kollidiert bin. Vielleicht hätte ich meinen Blick nicht nur psychisch nach vorne richten sollen, sondern auch physisch.
Nachdem ich diese ganzen tollen Geschichten hier gesehen/gelesen habe, hatte ich auch plötzlich Lust bekommen zu schreiben.
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Diese Story wird weiter am Ende noch eine 'Magische' Wendung bekommen. (jedenfalls voraussichtlich). Aber wie gesagt: Vll schreibe ich auch gar nicht weiter...
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„Und du schreibst mir sofort nach deiner Ankunft einen dreiseitigen Brief, verstanden, Vinny?“ Ich wurde fest an beiden Oberarmen gepackt und leicht gerüttelt. Die eindringlichen, stechend blauen Augen meiner besten Freundin Stella schauten mir dabei tief ins Gesicht, als ob sie versuchte mich zu hypnotisieren. Und vielleicht hatte sie das auch geschafft. Plötzlich kullerten mir ein Paar Tränen aus den Augen. Stella wollte mit dieser „Hypnose“ sicher nur bezwecken, dass ich ihr aus Herzsprung, einem kleinen Ort nähe Angermünde in Brandenburg, schreiben sollte, doch diese glasklaren, wassererfüllten Augen wirkten anders auf mich, nicht voller Eindringlichkeit, sondern traurig, was mich automatisch dazu aufforderte auch zu weinen. Nun konnte Stella sich ebenfalls nicht mehr zurückhalten und bald lagen wir uns in den Armen. Ich atmete den vertrauten Geruch der prächtigen, braungelockten Haarpracht ein und schniefte zwischendurch. Mit tränenerstickter Stimme meinte ich: „Hey, - Süße! Es sind doch nur fünf Wochen!“ , und ein leichtes Lächeln huschte über mein Gesicht. Jetzt packte mich wieder Stellas fester Griff an den Oberarmen und hielt mich eine Handbreit von sich weg. Schnell schaute ich weg, um diesmal nicht in ihre Augen blicken zu müssen, die in mir diese enorme Traurigkeit auslösten. Ich hatte mich gerade gefangen und wollte nicht noch einmal eine Szene auf dem Bahnhof vor so vielen Leuten abhalten. „Ja, doch fünf Wochen sind viel zu lange! - Aber wie gesagt: Sobald ich gesund bin, komme ich dir und Attrubien nach, hm?“ Stella gluckste etwas, doch mir war nicht gerade zum Lachen zu Mute. Wir beide wussten genau, dass ihr Bein so schnell nicht heilen würde, vielleicht gar nicht mehr... Stella hatte einen Reitunfall mit ihrem eigenen Pferd Attrubien gehabt, wobei der Fuchswallach mitten im Galopp eine Kurve zu scharf nahm und Pferd und Reiter gemeinsam hinfielen. Unglücklicherweise landete Attrubiens Rumpf direkt auf dem ohnehin schon umgeknickten Bein Stellas. Die Folge war ein doppelter Bruch des Oberschenkels. Als wenn das noch nicht genug gewesen wäre: Meine allerbeste Freundin und ich hatten schon vor Wochen Ferienjobs auf einem Iberische Pferde züchtenden Gestüt, namens Herzsprung, angenommen und freuten uns so darauf, dass wir – 16-jährige Mädchen! – einen Kalender führten, an dem wir jeden Tag einzeln wegstreichen konnte. Menschen, die uns nicht kennen, hätten gesagt, wir seinen total verrückt oder kindisch. Gut! IHR kennt uns nicht. Aber das wird sich noch ändern... - Jedenfalls musste ich wohl oder übel diesen Job auf dem iberischen Gut in Herzsprung alleine annehmen, weil Stella unmöglich mit dem demolierten Bein arbeiten konnte. Es war unheimlich schwer für mich, diesen Traum von uns beiden auf einem Gestüt mit solch wunderschönen andalusischen Pferden, aufzugeben und einfach zerplatzen zu lassen. Doch es half alles nichts: Allein war besser als gar nicht und so freundete ich mich mit dem so neuen und ungewöhnlichen Gedanken an, alleine den Job auf dem Gut durchzuführen. Doch an meinem Abreisetag, auf dem Bahnhof, als ich an Stellas Haaren gerochen habe und sie mich mit so einem unglaublich traurigem Blick anschaute, entlud sich die ganze Enttäuschung über den zerplatzten Traum.
„Ich verspreche dir, Stella, dass ich dir gleich morgen Abend schreibe.“ Doch meine Freundin schenkte mir einen warnenden Blick und legte den Kopf etwas schief, also fügte ich schmunzelnd hinzu: „Natürlich drei Seiten lang! Und mindestens eine, die dir versichert, dass es deinem Pferdchen gut geht!“ Wir umarmten uns abermals, doch nun nur kurz und mit einem Lächeln auf den Lippen. „Pass gut auf meinen Attrubien auf, Vinny, hörst du? Und bitte noch keinen schnellen Galopp mit ihm, du weißt ja. Erst in einer Woche darfst du ihn härter rannehmen und auch mit ihm springen. - Und wenn... Ach, ich weiß ja, dass ich mich auf dich verlassen kann.“ Stella schaute mir noch einmal ins Gesicht, um sicher zu gehen, dass mir die Pflege von ihrem sportlichen Hannoveraner bewusst war. Das Mädchen stellte mir ihr feuriges, großes Dressurpferd auf dem Gestüt zur Verfügung, weil sie meinte, er solle nach dem Unfall etwas Urlaub in einem anderen Stall genießen und außerdem könne sie ihn mit ihrem Gips eh nicht reiten. Mit einem entschlossenen, gewissenhaften Nicken meinerseits ließ Stella mich los und schubste mich leicht zu den anderen Mädchen, die noch auf ihren Abschiedsgruß warteten. Stella wollte ein letztes Mal im hinteren so genannten „Vieh-Waggon“ nach Attrubien sehen. Ich umarmte meine beiden zweitbesten Freundinnen Zoe und Alicia und empfand eine fast ebenso große Trauer, wie beim Abschied von Stella. Zoe und Alicia drückten mir einen Schokokuchen mit Glasur in die Hand. „Oh, wie lieb von euch! Ihr habt an meine Vorliebe für Schokolade gedacht?“ „Aber natürlich“ ,meinte Zoe überheblich und fügte noch hinzu: „Schokolade setzt Endorphine frei und die machen ja bekanntlich glücklich... So musst du nicht allzu viel heulen, wenn du an uns denkst“ Und das letzte mal für die nächsten fünf Wochen lachte ich so herzhaft mit Zoe und Alicia, wie sonst immer. Nachdem meine Eltern mir ebenfalls gute Wünsche und viel Liebe mit auf den Weg gegeben hatten, schlüpfte ich grinsend in den Zugwaggon und war irgendwie erleichtert, dass der Abschied endlich vorbei war. Noch mehr Stella und die anderen hätte ich nicht ausgehalten und wäre womöglich noch weinend zusammengebrochen.
Nun hatte ich meinen Blick nach vorne auf meinen bevorstehenden Job auf dem 'iberischen Gut Herzsprung' gerichtet. Ich dachte daran, wie es wohl sein wird, von einer Frau mit Trainer-A-Schein, die die iberische Reitkunst perfekt beherrscht, unterrichtet zu werden. Und wie es sein wird, sich um die Reitferien-Kids zu kümmern. Ich spekulierte darüber, ob sich Attrubien auch gut einleben würde. Was wäre, wenn ihm irgendetwas zustieße? Das würde mir Stella nie verzeihen! Und vor allem war ich unheimlich gespannt auf die Leute, die ebenfalls auf Herzsprung arbeiten, sei es nur in den Ferien oder aber auch als feste Angestellte.
„'Boing!'“ Ich war so in Gedanken versunken, dass ich mit jemandem zusammengestoßen bin und nun verdutzt nach oben blickte. Ich musste ganz schön weit nach oben blicken, um das Gesicht des jungen Mannes zu begutachten, mit dem ich kollidiert bin. Vielleicht hätte ich meinen Blick nicht nur psychisch nach vorne richten sollen, sondern auch physisch.