Wölfchen
Hier jetzt die längerer Version:
Das Geräusch der Hufe in der Halle hatte eine beruhigende Wirkung auf Sarah. Sie saß zusammengekrümmt in der Ecke neben der Zuschauertribüne und zitterte vor Wut und Trauer. Sie schluchzte immer wieder auf und wand sich unter ihren Tränen. Excalibur lief nach wie vor seine Trabrunden unter seiner Reiterin und erfüllte die halle mit einem dumpfen Hall der Hufe auf dem weichen Sägespäneboden. „Sarah?“ hörte das Mädchen auf einmal eine Frauenstimme am Hallentor. Sarah blickte kurz auf, schielte über die Tribüne hinweg und erkannte ihre beste Freundin Maria. Ihre wilden roten Locken mit einer grünen Masche im Nacken zusammengebunden stand ihre Freundin da, mit ihren schmutzigen beigen Reithosen und dem staubigen braunen Shirt. „Sarah, wo bist du? Willst du dich nicht von ihm verabschieden?“ rief Maria noch einmal in die Halle. Die Reiterin von Excalibur zügelte ihr Pferd und blickte Maria verwirrt an. „Soll Sarah denn hier sein?!“ wollte die junge Blondine wissen und wischte sich mit ihrem weißen Handschuh den Schweiß von der Stirn. Ihr Wallach schnaubte unter ihr und streckte den Hals. „Ich habe sie schon überall gesucht, Linda, ich weiß nicht wo sie ist.“ erklärte sie der Reitlehrerin mit Schwerpunkt Springen und lief auf die Tribüne zu. „Da bist du also!“ rief sie aus, als sie Sarah in der Ecke sitzen sah, ihr Make-up ran gemischt mit dem Staub der Halle von ihren Wangen. „Ich will da nicht raus.“ murmelte sie angestrengt und sah ihre Freundin bittend an. „Aber du musst dich doch von Streuner verabschieden. Er wird dich so sehr vermissen, wie du ihn.“ redete Maria auf ihre Freundin ein. Schweren Herzen stimmte Sarah ihr schließlich zu und stand mit Hilfe ihrer Freundin auf. „Das wird schon wieder Sarah! Wir finden sicher ein anderes Pferd für dich.“ versuchte die Reitlehrerin Sarah zu beschwichtigen, doch sie traf damit genau einen wunden Punkt. „Ich will kein anderes Pferd, warum muss sie mit ihm weggehen?! Ich verstehe das nicht. Hier ist es doch so schön, warum gerade Streuner?“ rief das Mädchen aufgebracht und hätte sich beinahe auf die Knie fallen lassen, hätte Maria sie nicht mit eisernem Griff gehalten. „Komm jetzt.“ murmelte sie und zog ihre Freundin hinaus. Sarah wischte sich mit dem schmutzigen weißen Ärmel über die Augen und verschmierte ihr Make-up so nur noch mehr. Draußen war strahlender Sonnenschein, ein paar Vögel sangen Lieder von den Eichenbäumen, die die Allee und damit auch die Stalleinfahrt säumten. Ein großer Schimmel stand vor seiner Box. Auf seinen Beinen waren grüne Bandagen, er trug eine grüne Decke, ein Halfter in der gleichen grünen Farbe wie der Strick war. Er ließ den Kopf hängen und beäugte den Transporter kritisch. Neben dem Wallach stand eine schlanke junge Frau mit einem strengen Zopf, sie war die Reitlehrerin des Gutes. Neben ihr war Streuners Besitzerin Karoline. „Marie, du hast sie also gefunden.“ stellte die Reitlehrerin fest und lächelte Sarah sanft an. Sie wusste wie zerbrechlich das Mädchen war, wenn es um Streuner ging. Der Wallach erkannte Sarah und brummte ihr freundlich zu. Maria ließ ihre Freundin los und diese schoss auf das Pferd zu. „Oh Streuner, geh nicht.“ weinte sie leise in seine Mähne. Der Wallach stand da wie ein Fels, doch sie merkte, dass er genauso bedrückt war wie sie.
„Ach komm schon Sarah. Streuner ist doch nicht das letzte Pferd auf der Welt.“ versuchte Karoline Sarah von ihrem Pferd wegzubekommen. Sie hatte Sarah nur auf Streuner reiten lassen, weil das Mädchen immer rechtzeitig bezahlte. Bei Sarah stieß sie jedoch in dem Moment auf taube Ohren. Sie wollte nichts davon wissen was Karoline sagte. „Es gibt keinen wie Streuner, Karoline.“ versuchte nun die Reitlehrerin einzulenken. „Aber es ist doch Anfang der Ferien. Ihr werdet schon wieder was nettes finden.“ meinte Karoline spitz und schaute auf ihre Uhr. „Verabschiede dich von ihm, ich fahre in fünf Minuten ab. Ich lade nur noch seine Sachen ein.“ verkündete sie dann kaltherzig und Sarah rannen die Tränen aus den Augenwinkeln. „Streuner, mein lieber Streuner.“ murmelte sie Monoton und kraulte die Mähne des Pferdes, welches sie so sehr liebte. „Wie soll ich nur ohne dir weitermachen. Wen soll ich in den Stunden reiten, wen bei den Ausritten, mit wem soll ich so viel Spaß haben wie mit dir, eine so schöne Zeit.:“ schluchzte sie und krallte sich in das Pferdefell, dass es Steuner beinahe schon schmerzte. Der Wallach trat schließlich ungeduldig von einem Bein aufs andere und riss Sarah so aus ihrer Trance. „Komm Sarah, wir müssen uns noch um die beiden Haflinger kümmern.“ versuchte Maria Sarah abzulenken. Sarah blickte ihre Freundin an. „Ich will nicht mehr Reiten. Ich will nur Streuner.“ murmelte sie verbissen. „Ach lass den Quatsch. Willst du etwas Ronny und Roxy enttäuschen? Die beiden Dicken haben sich doch so auf den Ausritt heute gefreut.“ beschwerte sich Maria bei ihrer Freundin. Sarah drückte Streuner an sich, doch im selben Moment löste Karoline den Strick des Wallaches. „Komm Stinker, wir müssen gehen.“ befahl sie und das Pferd setzte sich in Bewegung. Sarah sah ihm nur nach als das Tier in den Hänger verladen wurde. Maria nahm Sarahs Hand. „Willst du ihm noch nachwinken?“ fragte sie leise und Sarah nickte. Langsam waren alle Dinge um sie erledigt und Karoline stieg in den Wagen. Wortlos fuhr sie vom Hof ab und Sarahs Herz zersprang in tausend Stücke. Dort fuhr er davon, ihre geliebter Streuner, den sie viermal die Woche reiten durfte und immer besuchen, da Karoline kaum Zeit für ihn hatte. Streuner war die Sarahs eigenes Pferd gewesen und jetzt war er für immer weg. Sie war ihn jetzt ganze fünf Jahre geritten, hatte das Reiten beinahe auf ihm gelernt und nun sollte sie ihn nie wieder sehen. Maria hielt ihre Freundin fest im Arm, als diese wieder zu schluchzen begann. „Es tut mir so Leid. Karoline ist so ein herzloses Biest.“ fluchte Maria. Die Reitlehrerin hinter ihnen spitzte die Ohren. „So etwas dürft ihr nicht sagen. Aber ich empfinde es ja beinahe genauso. Sarah, hättest du vielleicht Lust Jeanne zweimal in der Woche zu reiten?“ versuchte die Reitlehrerin ihr Glück. Jeanne war eine Reitponystute. Sie war fuchsfarben mit einer breiten Blesse und weißen Beinen. Sie hatte einen feinen Körperbau, war noch ziemlich jung und unerfahren. Aber das schlimmste an Jeanne, sie war beinahe nicht zu bändigen, frech und bissig. Sarah riss die Augen auf. Einerseits reizte es sie mit Jeanne zu arbeiten, aber sie hatte auch viel Respekt vor der Stute. „Ich.. ich weiß nicht.. „ murmelte sie. „Ach komm schon, machen wir es doch einfach probeweise zwei Wochen lang. Ja?“ drängte die Reitlehrerin. Sarah nickte mutlos. „So wirst du schneller über Streuner hinwegkommen. Huch! So spät schon, ich hab ja ein einer halben Stunde Longe!“ rief nun die Lehrerin aus und eilte in den Ponystall. Sarah und Maria blieb zurück. „So, jetzt komm aber, die beiden Hafis warten nicht ewig.“ sprach sie mit fester Stimme und zog ihre Freundin in die Sattelkammer.
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Das Geräusch der Hufe in der Halle hatte eine beruhigende Wirkung auf Sarah. Sie saß zusammengekrümmt in der Ecke neben der Zuschauertribüne und zitterte vor Wut und Trauer. Sie schluchzte immer wieder auf und wand sich unter ihren Tränen. Excalibur lief nach wie vor seine Trabrunden unter seiner Reiterin und erfüllte die halle mit einem dumpfen Hall der Hufe auf dem weichen Sägespäneboden. „Sarah?“ hörte das Mädchen auf einmal eine Frauenstimme am Hallentor. Sarah blickte kurz auf, schielte über die Tribüne hinweg und erkannte ihre beste Freundin Maria. Ihre wilden roten Locken mit einer grünen Masche im Nacken zusammengebunden stand ihre Freundin da, mit ihren schmutzigen beigen Reithosen und dem staubigen braunen Shirt. „Sarah, wo bist du? Willst du dich nicht von ihm verabschieden?“ rief Maria noch einmal in die Halle. Die Reiterin von Excalibur zügelte ihr Pferd und blickte Maria verwirrt an. „Soll Sarah denn hier sein?!“ wollte die junge Blondine wissen und wischte sich mit ihrem weißen Handschuh den Schweiß von der Stirn. Ihr Wallach schnaubte unter ihr und streckte den Hals. „Ich habe sie schon überall gesucht, Linda, ich weiß nicht wo sie ist.“ erklärte sie der Reitlehrerin mit Schwerpunkt Springen und lief auf die Tribüne zu. „Da bist du also!“ rief sie aus, als sie Sarah in der Ecke sitzen sah, ihr Make-up ran gemischt mit dem Staub der Halle von ihren Wangen. „Ich will da nicht raus.“ murmelte sie angestrengt und sah ihre Freundin bittend an. „Aber du musst dich doch von Streuner verabschieden. Er wird dich so sehr vermissen, wie du ihn.“ redete Maria auf ihre Freundin ein. Schweren Herzen stimmte Sarah ihr schließlich zu und stand mit Hilfe ihrer Freundin auf. „Das wird schon wieder Sarah! Wir finden sicher ein anderes Pferd für dich.“ versuchte die Reitlehrerin Sarah zu beschwichtigen, doch sie traf damit genau einen wunden Punkt. „Ich will kein anderes Pferd, warum muss sie mit ihm weggehen?! Ich verstehe das nicht. Hier ist es doch so schön, warum gerade Streuner?“ rief das Mädchen aufgebracht und hätte sich beinahe auf die Knie fallen lassen, hätte Maria sie nicht mit eisernem Griff gehalten. „Komm jetzt.“ murmelte sie und zog ihre Freundin hinaus. Sarah wischte sich mit dem schmutzigen weißen Ärmel über die Augen und verschmierte ihr Make-up so nur noch mehr. Draußen war strahlender Sonnenschein, ein paar Vögel sangen Lieder von den Eichenbäumen, die die Allee und damit auch die Stalleinfahrt säumten. Ein großer Schimmel stand vor seiner Box. Auf seinen Beinen waren grüne Bandagen, er trug eine grüne Decke, ein Halfter in der gleichen grünen Farbe wie der Strick war. Er ließ den Kopf hängen und beäugte den Transporter kritisch. Neben dem Wallach stand eine schlanke junge Frau mit einem strengen Zopf, sie war die Reitlehrerin des Gutes. Neben ihr war Streuners Besitzerin Karoline. „Marie, du hast sie also gefunden.“ stellte die Reitlehrerin fest und lächelte Sarah sanft an. Sie wusste wie zerbrechlich das Mädchen war, wenn es um Streuner ging. Der Wallach erkannte Sarah und brummte ihr freundlich zu. Maria ließ ihre Freundin los und diese schoss auf das Pferd zu. „Oh Streuner, geh nicht.“ weinte sie leise in seine Mähne. Der Wallach stand da wie ein Fels, doch sie merkte, dass er genauso bedrückt war wie sie.
„Ach komm schon Sarah. Streuner ist doch nicht das letzte Pferd auf der Welt.“ versuchte Karoline Sarah von ihrem Pferd wegzubekommen. Sie hatte Sarah nur auf Streuner reiten lassen, weil das Mädchen immer rechtzeitig bezahlte. Bei Sarah stieß sie jedoch in dem Moment auf taube Ohren. Sie wollte nichts davon wissen was Karoline sagte. „Es gibt keinen wie Streuner, Karoline.“ versuchte nun die Reitlehrerin einzulenken. „Aber es ist doch Anfang der Ferien. Ihr werdet schon wieder was nettes finden.“ meinte Karoline spitz und schaute auf ihre Uhr. „Verabschiede dich von ihm, ich fahre in fünf Minuten ab. Ich lade nur noch seine Sachen ein.“ verkündete sie dann kaltherzig und Sarah rannen die Tränen aus den Augenwinkeln. „Streuner, mein lieber Streuner.“ murmelte sie Monoton und kraulte die Mähne des Pferdes, welches sie so sehr liebte. „Wie soll ich nur ohne dir weitermachen. Wen soll ich in den Stunden reiten, wen bei den Ausritten, mit wem soll ich so viel Spaß haben wie mit dir, eine so schöne Zeit.:“ schluchzte sie und krallte sich in das Pferdefell, dass es Steuner beinahe schon schmerzte. Der Wallach trat schließlich ungeduldig von einem Bein aufs andere und riss Sarah so aus ihrer Trance. „Komm Sarah, wir müssen uns noch um die beiden Haflinger kümmern.“ versuchte Maria Sarah abzulenken. Sarah blickte ihre Freundin an. „Ich will nicht mehr Reiten. Ich will nur Streuner.“ murmelte sie verbissen. „Ach lass den Quatsch. Willst du etwas Ronny und Roxy enttäuschen? Die beiden Dicken haben sich doch so auf den Ausritt heute gefreut.“ beschwerte sich Maria bei ihrer Freundin. Sarah drückte Streuner an sich, doch im selben Moment löste Karoline den Strick des Wallaches. „Komm Stinker, wir müssen gehen.“ befahl sie und das Pferd setzte sich in Bewegung. Sarah sah ihm nur nach als das Tier in den Hänger verladen wurde. Maria nahm Sarahs Hand. „Willst du ihm noch nachwinken?“ fragte sie leise und Sarah nickte. Langsam waren alle Dinge um sie erledigt und Karoline stieg in den Wagen. Wortlos fuhr sie vom Hof ab und Sarahs Herz zersprang in tausend Stücke. Dort fuhr er davon, ihre geliebter Streuner, den sie viermal die Woche reiten durfte und immer besuchen, da Karoline kaum Zeit für ihn hatte. Streuner war die Sarahs eigenes Pferd gewesen und jetzt war er für immer weg. Sie war ihn jetzt ganze fünf Jahre geritten, hatte das Reiten beinahe auf ihm gelernt und nun sollte sie ihn nie wieder sehen. Maria hielt ihre Freundin fest im Arm, als diese wieder zu schluchzen begann. „Es tut mir so Leid. Karoline ist so ein herzloses Biest.“ fluchte Maria. Die Reitlehrerin hinter ihnen spitzte die Ohren. „So etwas dürft ihr nicht sagen. Aber ich empfinde es ja beinahe genauso. Sarah, hättest du vielleicht Lust Jeanne zweimal in der Woche zu reiten?“ versuchte die Reitlehrerin ihr Glück. Jeanne war eine Reitponystute. Sie war fuchsfarben mit einer breiten Blesse und weißen Beinen. Sie hatte einen feinen Körperbau, war noch ziemlich jung und unerfahren. Aber das schlimmste an Jeanne, sie war beinahe nicht zu bändigen, frech und bissig. Sarah riss die Augen auf. Einerseits reizte es sie mit Jeanne zu arbeiten, aber sie hatte auch viel Respekt vor der Stute. „Ich.. ich weiß nicht.. „ murmelte sie. „Ach komm schon, machen wir es doch einfach probeweise zwei Wochen lang. Ja?“ drängte die Reitlehrerin. Sarah nickte mutlos. „So wirst du schneller über Streuner hinwegkommen. Huch! So spät schon, ich hab ja ein einer halben Stunde Longe!“ rief nun die Lehrerin aus und eilte in den Ponystall. Sarah und Maria blieb zurück. „So, jetzt komm aber, die beiden Hafis warten nicht ewig.“ sprach sie mit fester Stimme und zog ihre Freundin in die Sattelkammer.
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