Gut, bin am schreiben und vll stell ichs dann heut noch rein
EDIT:
Neuer Teil!
Später schlenderte sie gedankenverloren über die Koppeln. Irgendwann hielt Paula an und legte den Kopf in den Nacken. Die Sonne stand schon tief am Himmel und ihr war schlichtweg langweilig. Sie hatte keine Ahnung, was sie hätte tun können, also entschied sie sich dazu, nochmal nach Devil zu sehen, den sie in ihrer Wut beinahe aus ihren Gedanken katapultiert hätte.
Der Wallach stand ziemlich weit hinten auf der großen Koppel und Paula war leicht erschöpft, als sie endlich ankam.
Devil fraß gemütlich und zeigte keinerlei Strapazen gegenüber den anderen Pferden und wohl auch nicht gegenüber Menschen. Paula streichelte sein Fell langsam und vorsichtig. Sie fürchtete, dass er erschrecken könnte, aber er war ganz ruhig.
Plötzlich spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter und zuckte zusammen. Ein Schreckensschrei löste sich von ihren Lippen und vertrieb Devil, der noch eben so friedlich gegrast hatte. Verdutzt sah sie dem Pony ein paar Sekunden nach, doch dann drehte sie sich muffig um. Es war Ben, der sich so an sie herangeschlichen hatte.
„Was machst du hier?“, murrte sie und gab ihm einen Knuff in die Seite. „Ich habe dich gesucht.“, sagte er mit verächtlich leiser Stimme. „Stimmt etwas nicht?“, fragte Paula nun und zupfte sich ein Grasbüschel aus dem Pulloverärmel. „Naja... Die Stunden sind nun vorüber und ich dachte wir könnten ein bisschen spazieren gehen...“ Paula sah ihn misstrauisch an. „Ich möchte mit dir über Devil reden!“, bestätigte er schnell und zog sie mit sich. Das war allerdings nicht nötig, denn weil es um das Pony ging, kam Paula schon von selbst mit.
Die Beiden gingen über einen langen Kiesweg zum Strand hinunter. Unsicher griff sie nach Bens Hand, der sie daraufhin mit einem seltsamen Blick ansah. Sie hatte ein wenig Angst, was er mit ihr bereden wollte. Der Wallach hatte eben zwar ruhig und gesund gewirkt, aber irgendetwas musste doch sein.
Ben begann: „Herr Grübning hat den Störenfrieden Stalldienst aufgebrummt, und Reitverbot.“
„Na dann...“, murmelte Paula und wartete gespannt auf seinen nächsten Satz. Dabei drückte sie seine Hand noch fester.
Ben blieb stehen und sah Paula in die Augen. „Was glaubst du, was ich dir jetzt sage, hä?“, fragte er und grinste. „Ich erwarte das Schlimmste.“, meinte Paula und versuchte, ihre Stimme fest klingen zu lassen, aber sie versagte dabei und senkte den Kopf. „Hey!“, seufzte Ben und stellte sich vor sie. „Es geht ihm gut, er lahmt nur ein wenig und das ist alles.“ Erleichterung flammte in Paula auf. „Super!“, jauchzte sie und warf sich Ben an den Hals. „Locker! Ich hab da doch gar nichts mit zutun.“, rief er lachend.
Aber Paula war das völlig egal, Hauptsache es ging Devil gut. Sie hatte sich solche Sorgen gemacht.
Nachdem sie ihren Schwall von Freude überwunden hatte, standen die beiden noch lange so da, und schauten sich an. Paula wollte so gerne wissen, was in ihrem Reitlehrer vorging. Ihr „Reitlehrer“... Manchmal vergaß sie das fast. Er war mehr wie ein guter Freund, brachte ihr viel Hilfe und Verständnis entgegen.
Als sie ihn so sah, wie er dastand und seine Augen zu leuchten schienen, verspürte sie zum ersten Mal den Wunsch, ihn zu küssen. „Schlag dir das aus dem Kopf...“, dachte sie, aber wandte ihren Blick nicht von ihm ab.
Sonst empfand sie nichts größeres für ihn, also, warum sollte sie es jetzt tun?
Trotzdem wurde sie den Gedanken nicht los. Um Ben nicht länger ansehen zu müssen, senkte Paula leicht den Kopf, aber sie merkte nicht, dass sie dabei ein Stück näher an ihn heran stolperte. Bevor sie etwas dagegen tun konnte, legte Ben seine Finger unter ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. Dann kam sein Gesicht immer näher und Paula konnte nicht anders, als die Augen zu schließen.
Sie spürte seine weichen Lippen auf ihren und umschlang ihn schließlich mit den Armen. Er tat das selbe und hörte einfach nicht auf, sie zu küssen. Aber das wollte sie auch gar nicht. Wenn es nach Paula ginge, könnte das ewig so weitergehen.
Nach einiger Zeit –Minuten, oder vielleicht Stunden- lösten sich die beiden wieder voneinander. Paula sah verlegen zur Seite, doch Ben drehte ihren Kopf wieder zu ihm hin. „Das brauch dir doch nicht peinlich zu sein.“, murmelte er, aber mehr wusste er auf die Situation nun auch nicht zu sagen. Nun fröstelte Paula leicht. Es wurde schon dunkel. „Lass uns lieber gehen, es wird kalt“, bemerkte Ben dann und nahm sie an der Hand.
Paula wusste nicht recht, ob sie sich in Ben verliebt hatte oder nicht, aber alle Anzeichen sprachen dafür. Und selbst wenn, fühlte er das gleiche?
Sie war ungewöhnlich schweigsam, als die Beiden wieder zum Hof gingen.
Tonlos und vielleicht auch etwas verlegen verabschiedete sich Ben am Stall von ihr und Paula brauste nach Hause. Sie hatte irgendwie Angst davor, wie Ben sich am nächsten Tag verhalten würde. Aber sie hoffte innerlich, dass er sie liebte, so wie sie ihn zu lieben glaubte.
Lange saß sie an diesem Abend zu Hause rum und dachte nach.