soso... hier gehts weiter.. habs inner schule geschrieben, also. ähem
Ich habe keine Ahnung, wie lange es dauerte, bis ich mich wieder fasste. Ich weiß nur noch, dass ich die erste von uns war, die sich erhob. Ich steckte das Handy zurück in meine Tasche und versuchte, Linny auf die Füße zu ziehen.
„Komm schon!“, murmelte ich und half ihr auf. „Vielleicht ist es nur ei völlig schlechter Witz.“ Auch wenn ich selbst nicht an meine Worte glaubte, wurde ich dadurch ein bisschen mutiger. Neben Linny fuhr ich die Hauptstraße hinunter.
Wir wollten zu Sina, schauen war loswar.
Langsam bogen wir schließlich in die Einfahrt des Elternhauses ein und klingelten gleich dreimal hintereinander.
Sinas Mutter öffnete uns und erklärte, Sina wäre schon vor Stunden zu Marie gefahren – also mussten wir dorthin.
Völlig außer Atem erreichten wir schließlich auch Maries Haus. Wir stürzten zur Klingel und warteten eher ungeduldig, bis jemand uns öffnete. Es war Maries Mutter, die uns freundlich herein bat – die Beiden seien schon seit Stunden oben.
Atemlos hechteten wir die Treppe hinauf und standen somit vor der Zimmertür von Marie. So richtig traute sich weder Linny noch ich, diese Tür auf zumachen.
Schließlich fasste ich den Mut und klopfte zögerlich an – Stille!
Also öffnete ich langsam die Tür, doch das Zimmer war leer. „Nein...“, flüsterte ich und besah das Innere des Raumes.
Es war wirklich niemand hier, nur auf dem Laminatboden lag auf zwei Häufchen verteilt grünes und rotes Pulver.
„Eine... eine Tüte! Schnell“, haspelte ich aufgeregt und winkte Linny wieder nach draußen, die im Badezimmer verschwand. Bestimmt holte sie zwei Hygienebeutel.
Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, bis Linny endlich wieder das Zimmer betrat. Unter dem Arm trug sie zwei etwas zerknüllte Hygienebeutel.
Ich zitterte, das durfte einfach nicht wahr sein! War es nicht schon genug, dass uns Familienmitglieder genommen wurden, Haustiere? Mussten jetzt auch unsere Freunde verschwinden? Und was würde passieren, wenn wir vielleicht auch bald verschwanden?
„Gib her“, forderte ich mit zitternder Stimme und streckte die Hand nach den Beuteln aus. Wortlos übergab sie mir einen und setzte sich mit zitternden Knien neben das rote Pulver. Ich tat es ihr gleich und machte mich daran, den grünen Haufen in die Tüte zu sammeln.
„Wie geht es weiter?“, hörte ich eine bekannte Stimme fragen. Unsicher blickte ich auf und sah Linny an. Ihre Augen schienen unglaublich traurig und leer. Es tat weh, meine beste Freundin so zu sehen.
Aber auf ihre Frage wusste ich keine Antwort...
„Ist es nicht so, dass Marie noch niemanden verloren hat?“, sagte ich schließlich und starrte Linny an, hoffte, dass sich ihr unwohler Ausdruck verändern würde. „Aber, wie sollen wir merken, dass jemand verschwindet. Wir können den Knall doch nur hören, wenn schon jemand weg ist!“, warf sie ein und schob den letzten Rest des roten Pulvers in die Tüte. Ich tat es ihr gleich und knotete die Öffnung zu. Linny legte mir ihren Beutel in die Hand.
Wieder wurde es still zwischen uns. Wir sollten wirklich gehen – das wusste ich. Ein Gefühlsausbruch von Maries Mutter war nicht zu ertragen!
Leicht schmunzelnd dachte ich an längst vergangene Vorfälle zurück.
„Vielleicht sollten wir nach Hause gehen...“, nahm mir Linny die Worte aus dem Mund. Ich fand die Idee sofort gut und erhob mich .Wenn wir hier weg waren, konnten wir möglicherweise über alles nachdenken – über alles, was passiert war.
Kaum waren wir die lange Wendetreppe herunter gekommen, lief uns Maries Mutter entgegen. Sie trug ein Kleinkind auf dem Arm – Maries Bruder.
In mir kam ein schlimmer Gedanke auf, doch ich verwarf ihn schnell, denn wenn man glaubte, dass etwas passierte, tat es das meistens auch.
RUMMS
Ich kniff erschrocken die Augen zusammen. „Nicht...“, hauchte ich. Es wäre nicht auszudenken, was passierte, wenn Maries Mum plötzlich das Kind aus dem Armen verschwand. Ein dumpfer Knall und darauf folgendes Geschreie ließ mich zusammenzucken. Ich riss die Augen auf – was war denn jetzt bitte los?
Als erstes sah ich Linny an, die ziemlich verdattert dreinschaute. Dann wendete ich meinen Blick nach vorn. Das Kind, das zuvor auf dem Arm seiner Mutter gesessen hatte, lag mehr oder weniger auf den Holzdielen und heulte laut. Der kleine Junge war allein, die Mutter weg.