Ich mag mal was aus der Riege der Reallife-RPG'isten hinzu fügen, allerdings kann ich da wiederum nur für meine Boards sprechen weil ich weiß, dass wir da ziemlich locker sind, was das angeht, um mal ein paar Argumente zu zerstreuen.
Zitat: |
Einen solch langen Steckbrief liest sich doch eh keiner durch, , vermutlich nicht einmal die admins. |
Unterschreib ich nicht. Wenn ich Steckis korrigiere, lese ich sie auch komplett, weil ich auf einen "runden" Stecki achte, der keine vollkommenen Abstrusitäten aufwirft.
Was die Länge des Steckis betrifft, stimm ich zu. Manche Boards übertreiben es wirklich und auch unsere sind nicht gerade die Kürzesten, allerdings muss man immer noch überlegen, dass bei einem Reallife-Board nicht nur 5 Stichpunkte reichen. Man sollte bei uns eben schon wissen, in welche Klasse der Schüler geht, was der Charakter arbeitet um nicht in jedem Post irgendwas anderes stehen zu haben. Aber es verlangt ja keiner - also wir zumindest nicht - dass da jeder jetzt noch eine ausführliche Erklärung dazu schreibt, wieso, weshalb und warum das so ist, auch wenn viele das zu meinen scheinen und deswegen sich da ellenlange Texte für jeden Tabellenpunkt aus dem Kreuz leiern, die teilweise vollkommen am Sinn vorbei sind. Die, die gerne viel und ausführlich einen Stecki schreiben, können das gerne tun, die, die das nicht tun, müssen es nicht.
Vom Argument, dass man einen Charakter schon beim Erstellen des Steckbriefs perfektionieren muss, nehme ich auch massiv Abstand. Ich selbst bin jemand, der schreibt, wenn ich Ideen für den Charakter hab gut und gerne auch mal alle 2 Wochen am Stecki rum und ändere Details ab, weil ich immer noch finde, ein Charakter entwickelt sich während des Inplays, während er Erfahrung mit anderen "Menschen" oder Fortschritte im Storyverlauf (für den Fall er hat eine) macht immer, immer, immer weiter.
Ich hab einen Charakter, den schreib ich jetzt seit 7 Jahren. Ich hab den ersten Steckbrief vom ersten Board noch hier auf dem Rechner und ich bin stolz drauf, dass der Grundgedanke des Charakters sich nicht verändert hat, aber er im Laufe der Zeit einfach an Detailreiche zugenommen hat. Wenn man eine Weile lang einen Charakter schreibt und man Input von anderen dazu bekommt, eine Geschichte auszubauen oder zu vertiefen, dann ist es eigentlich ganz normal, das sich vielleicht auch der ein oder andere Charakterzug anpasst.
Leider ist auch mir aufgefallen, dass einige neue Boards mittlerweile keine Beständigkeit mehr haben. Man könnte sogar von seltenen Fällen sprechen, die heute eine Partnerschaftsanfrage stellen und morgen bereits wieder offline gesetzt werden, einfach weil das Erstinteresse doch nicht so groß war wie geplant. Nur liegt das in meinen Augen nicht an der Anzahl, die sich in den ersten paar Tagen anmeldet, sondern schlicht an dem mangelnden Kampfgeist des Teams.
Wir haben jetzt über 2 Jahre mit Dooridge rum und klar, es gibt Phasen, in denen sich keiner anmeldet, in denen keine neuen Charaktere kommen und in denen einfach nicht so viel gepostet wird, aber Beständigkeit besteht in meinen Augen darin, dass wir weiter machen, auch wenn gerade mal eine Flaute ist und nicht direkt die Flinte ins Korn werfen. Das ist das, was wichtig ist. Flauten kommen immer. Sei es nun das gefürchtete Sommerloch, in dem unendlich viele Boards offline gehen, weil angeblich "einfach kein Interesse mehr besteht" oder die Prüfungszeiten kurz vor den Sommerferien. Man muss einfach abwarten, die Zeit überbrücken und dann wird man sehen, es wird immer wieder aufwärts gehen, wenn man selbst am Ball bleibt.
Mindestpostinglänge: Mag ich nicht. Ganz einfach. Ich poste gerne viel, ich poste auch lang ich baue Details ein und forme alles gerne aus. Aber es gibt auch Phasen und Tage und Momente, da mag ich vielleicht nur 3, 4 Sätze schreiben weil es sich schlicht auf das Gespräch beziehen soll, zwischen den Charakteren. Und was ich gelernt hab: Wenn ein Charakter keine Chance hat, über Dinge nachzudenken, sondern man ihn quasi "zwingt" seinen Gedanken auszusprechen, lernt man selbst und der Gegenüber den Charakter viel besser kennen.
Wenn ich also schreibe:
"Zwar ein Stück weit entspannter, aber mit deutlich nachdenklichem Blick, lehnte sie sich zurück und musterte ihn von der Seite her." und keinen weiteren Gedanken anfüge uuuund der Playpartner nicht 'n vollkommen ignoranter Schreiber ist, dann würde -zumindest in 90% der Fälle- eine gestellte Frage auf den nachdenklichen Blick zurück kommen. (Ausnahmen bestätigen die Regel, kann ja sein, dass es schon vorher geklärt wurde) und schon könnte man sich, wenn man es eigentlich schon schreiben will, nur der Charakter "sich nicht traut", unter den Zugzwang setzen es eben doch zu erzählen (weil Schweigen ist ja auch peinlich), anstatt das alles in einem Gedanken abzutun - zumindest wenn man so realistisch sein will, dass der Andere keinen Gedanken lesen kann.
So und Sets.
this argument is invalid. Wirklich!
Ich bin Grafiker und Coder und ich liiiiiiiiiebe es, verfluchte Hacke nochmal, meinen Charas personalisierte Steckis oder mega aufwendige "Protzusets" zu machen. Mir macht d a s genau so viel Spaß wie das Schreiben an sich. Also kommt mir nicht mit: Jeder, der ein "Protzset" hat, hat schlussendlich keinen Bock mehr auf schreiben. Überlegt mal, ob das vielleicht einfach für einen das Tüpfelchen auf dem i ist, wenn er neben seinem 8000 Zeichen-Post ein Set hat, dass er gerne anschaut, er persönlich, egal wies für andere ausschaut oder was sie davon halten. Bei dem einen sinds eben Protzsets und bei den anderen eben.. - in meinen Augen - nicht das Gelbe vom Grün. Punktum. *ächzt*
just my 2ct. - Whity