Glorfindel
Zuerst einmal: Danke für über 1.000 Klicks
Und dann: Vielen Dank für deine Rückmeldung, tonilein. Ich hoffe, dass dir auch dieser Teil genauso zusagen wird wie die vorherigen
Habe im Startpost mal eine Karte von Himmelsrand verlinkt, zum besseren Verständnis für alle diejenigen, die die Karte nicht an der Wand hängen haben xD
Am späten Vormittag erreichten sie die Wegscheide und hielten sich links. Das Wetter wurde danach spürbar milder und Espen war froh, die Kälte des Nordens hinter sich zu lassen. Es schneite nicht mehr, und der Boden wurde nach und nach trockener. Hier lag auch kein Schnee mehr und es wurde nach und nach wärmer. Espen lockerte den Kragen seines Mantels und fühlte sich direkt wohler. Der Norden mochte eine raue, wilde Schönheit besitzen, doch Espen würde den Süden jederzeit vorziehen.
Am Mittag rasteten sie. Die Pferde grasten – wenn man es so nennen konnte bei den spärlichen Hartgräsern, die sie aus dem Boden zupfen konnten – und Espen und Kyeran saßen auf einem Stein und aßen etwas Brot und kaltes Fleisch. Sie waren wachsam. Die Sturmruh, das Riesenlager, war nicht mehr weit entfernt und manchmal kamen Riesen bis hierher. Und Espen hatte aus seiner Begegnung genug gelernt, um sich nicht mit ihnen anlegen zu wollen.
Aber er entdeckte Mammuts in der Ferne, zwei große, schwerfällige Kolosse, die sich langsam auf ihn zubewegten. Er stieß Kyeran mit dem Ellenbogen an, um ihn darauf aufmerksam zu machen, und schweigend begannen sie, ihre Sachen zusammenzupacken, um ihren Weg fortzusetzen. Wenn Mammuts ihren Weg kreuzten, konnten sie in gefährliche Situationen geraten. Espen hielt es für besser, kein Risiko einzugehen.
Eine Weile später passierten sie die Sturmruh. Der Boden dort bebte und gewaltigen, stampfenden Schritten eines Riesen, der eine kleine Gruppe Mammuts hütete. Espen und Kyeran zügelten die Pferde, als die mächtigen Wesen die Straße überquerten.
„Still“, raunte Espen. Nicht einmal die Pferde rührten sich, schienen wie erstarrt beim Anblick der Kolosse. Espen folgte dem Riesen mit den Augen, interessiert, aber auch ein wenig verunsichert. Sicherlich hatte er sie bemerkt. Aber weil sie sich still verhielten, schien er sie nicht als Bedrohung wahrzunehmen und Espen wollte, dass dies auch so blieb.
Kyeran neben ihm, der vermutlich noch nie aus Windhelm herausgekommen war, schien sogar den Atem anzuhalten. Im Augenwinkel bemerkte Espen, dass seine Finger sich um die Zügel krampften und seine Unterlippe sacht zu beben schien. Vielleicht fürchtete er sich – vielleicht hatte er Angst. Espen hätte ihn gerne gefragt, doch sie kannten sich nicht lange und nicht gut genug, als dass Kyeran ihm eine Antwort geben würde.
Als der Riese die Mammuts ein Stück von der Straße fortgetrieben hatte, trieb Espen sein Pferd energisch vorwärts. Sie hatten noch ein Stück Weg vor sich und Weißlauf wäre vor Sonnenuntergang nicht mehr zu erreichen, aber er wollte zumindest etwas Abstand zwischen sich und die Riesen bringen, bevor die Nacht hereinbrach. Es reizte ihm nicht, sich in der Dunkelheit mit tobenden Mammuts und wütenden Riesen konfrontiert zu sehen und Kyeran, dessen Hände noch immer ein wenig verkrampft wirkten, ging es wohl nicht anders.
„Darf ich Euch eine Frage stellen, Kyeran?“, bat Espen, darauf bedacht, sich die Unsicherheit nicht anmerken zu lassen. Mit Kyeran zu sprechen war leicht gewesen, doch bisher hatte das Gespräch sich auch nie um ihn persönlich gedreht.
„Hm?“
„Ihr wart noch nie in Weißlauf, sagtet Ihr. Aber habt Ihr schon einmal andere Städte besucht?“
In dem Moment, in dem er seine Frage stellte und sah, wie Kyerans Lippen sich zu einem dünnen Strich verzogen, wusste er, dass es ein Fehler war, diese Frage zu stellen. Er hätte sich gerne entschuldigt, aber vermutlich würde es dadurch nur schlimmer werden.
„Nein“, antwortete Kyeran kühl und seine Tonlage machte deutlich, dass diese Unterhaltung nicht weitergeführt werden würde. Espen verkniff sich ein Seufzen. Vorhin, als sie über Drachen und Riesen gesprochen hatten, hatte Kyeran den Eindruck gemacht, als würde er sich gerne mit Espen unterhalten. Aber vermutlich hatte dieser die Zeichen einfach überschätzt. Es kam selten vor, dass er die Dunmer missverstand und wenn er es tat, wurde daraus meist ein großer Fehler.
So auch diesmal. Kyeran hüllte sich in Schweigen, solange sie ritten; und als sie einen Hof erreichten, auf dem sie ihr Nachtlager aufschlagen konnten, sprach er noch immer kein Wort und wandte Espen den Rücken zu.

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Am späten Vormittag erreichten sie die Wegscheide und hielten sich links. Das Wetter wurde danach spürbar milder und Espen war froh, die Kälte des Nordens hinter sich zu lassen. Es schneite nicht mehr, und der Boden wurde nach und nach trockener. Hier lag auch kein Schnee mehr und es wurde nach und nach wärmer. Espen lockerte den Kragen seines Mantels und fühlte sich direkt wohler. Der Norden mochte eine raue, wilde Schönheit besitzen, doch Espen würde den Süden jederzeit vorziehen.
Am Mittag rasteten sie. Die Pferde grasten – wenn man es so nennen konnte bei den spärlichen Hartgräsern, die sie aus dem Boden zupfen konnten – und Espen und Kyeran saßen auf einem Stein und aßen etwas Brot und kaltes Fleisch. Sie waren wachsam. Die Sturmruh, das Riesenlager, war nicht mehr weit entfernt und manchmal kamen Riesen bis hierher. Und Espen hatte aus seiner Begegnung genug gelernt, um sich nicht mit ihnen anlegen zu wollen.
Aber er entdeckte Mammuts in der Ferne, zwei große, schwerfällige Kolosse, die sich langsam auf ihn zubewegten. Er stieß Kyeran mit dem Ellenbogen an, um ihn darauf aufmerksam zu machen, und schweigend begannen sie, ihre Sachen zusammenzupacken, um ihren Weg fortzusetzen. Wenn Mammuts ihren Weg kreuzten, konnten sie in gefährliche Situationen geraten. Espen hielt es für besser, kein Risiko einzugehen.
Eine Weile später passierten sie die Sturmruh. Der Boden dort bebte und gewaltigen, stampfenden Schritten eines Riesen, der eine kleine Gruppe Mammuts hütete. Espen und Kyeran zügelten die Pferde, als die mächtigen Wesen die Straße überquerten.
„Still“, raunte Espen. Nicht einmal die Pferde rührten sich, schienen wie erstarrt beim Anblick der Kolosse. Espen folgte dem Riesen mit den Augen, interessiert, aber auch ein wenig verunsichert. Sicherlich hatte er sie bemerkt. Aber weil sie sich still verhielten, schien er sie nicht als Bedrohung wahrzunehmen und Espen wollte, dass dies auch so blieb.
Kyeran neben ihm, der vermutlich noch nie aus Windhelm herausgekommen war, schien sogar den Atem anzuhalten. Im Augenwinkel bemerkte Espen, dass seine Finger sich um die Zügel krampften und seine Unterlippe sacht zu beben schien. Vielleicht fürchtete er sich – vielleicht hatte er Angst. Espen hätte ihn gerne gefragt, doch sie kannten sich nicht lange und nicht gut genug, als dass Kyeran ihm eine Antwort geben würde.
Als der Riese die Mammuts ein Stück von der Straße fortgetrieben hatte, trieb Espen sein Pferd energisch vorwärts. Sie hatten noch ein Stück Weg vor sich und Weißlauf wäre vor Sonnenuntergang nicht mehr zu erreichen, aber er wollte zumindest etwas Abstand zwischen sich und die Riesen bringen, bevor die Nacht hereinbrach. Es reizte ihm nicht, sich in der Dunkelheit mit tobenden Mammuts und wütenden Riesen konfrontiert zu sehen und Kyeran, dessen Hände noch immer ein wenig verkrampft wirkten, ging es wohl nicht anders.
„Darf ich Euch eine Frage stellen, Kyeran?“, bat Espen, darauf bedacht, sich die Unsicherheit nicht anmerken zu lassen. Mit Kyeran zu sprechen war leicht gewesen, doch bisher hatte das Gespräch sich auch nie um ihn persönlich gedreht.
„Hm?“
„Ihr wart noch nie in Weißlauf, sagtet Ihr. Aber habt Ihr schon einmal andere Städte besucht?“
In dem Moment, in dem er seine Frage stellte und sah, wie Kyerans Lippen sich zu einem dünnen Strich verzogen, wusste er, dass es ein Fehler war, diese Frage zu stellen. Er hätte sich gerne entschuldigt, aber vermutlich würde es dadurch nur schlimmer werden.
„Nein“, antwortete Kyeran kühl und seine Tonlage machte deutlich, dass diese Unterhaltung nicht weitergeführt werden würde. Espen verkniff sich ein Seufzen. Vorhin, als sie über Drachen und Riesen gesprochen hatten, hatte Kyeran den Eindruck gemacht, als würde er sich gerne mit Espen unterhalten. Aber vermutlich hatte dieser die Zeichen einfach überschätzt. Es kam selten vor, dass er die Dunmer missverstand und wenn er es tat, wurde daraus meist ein großer Fehler.
So auch diesmal. Kyeran hüllte sich in Schweigen, solange sie ritten; und als sie einen Hof erreichten, auf dem sie ihr Nachtlager aufschlagen konnten, sprach er noch immer kein Wort und wandte Espen den Rücken zu.