Kathi**
Verschiedene Ansichten
Er lachte. Es klang hämisch. Sie seufzte. „Ständig musst du mich verarschen!“ Er grinste. Sein Grinsen tat ihr weh. Die nach oben gezogenen Mundwinkel wirkten wie ein Dolch, der in ihr Herz stach. Wieder und immer wieder. „Ich hör‘ ja schon auf“, sagte er und zog sie zu sich herüber. Sie glaubte sich in seiner Gegenwart fallen lassen zu können, auch wenn da immer wieder die Gedanken an all‘ die Anderen blieben. Würde er auch mit anderen so herumalbern? Würde er auch andere zu sich heranziehen? Würden sich vielleicht sogar andere in seiner Gegenwart fallen lassen können? Sie wusste, dass es müßig war sich derartige Fragen zu stellen, also gab sie sich einfach der Leidenschaft hin.
3 Stunden später lag sie auf ihrem Bett und hörte Musik. Sie versuchte ihre Gedanken auf das Lied zu konzentrieren, nicht aber auf die zurückliegende Abschiedsszene am Bahnhof.
Er saß im Zug und dachte an den bevorstehenden Abend.
