Nik
Zitat: |
Original von .x.Alina.x.
Respekt kann man sich auch anders erarbeiten, als durch Schläge.
Wie gesagt, meiner hat es anfangs auch gemacht, er ist von Natur aus nicht das einfachste Pferd im Umgang, ich schätze viele von euch hätten mir hier zu der Besen-Nummer geraten, aberwir haben es auch ohne Prügel in den Griff bekommen. |
Es geht hier ja nicht um kopfloses Draufhauen, sondern eher darum, ein Pferd, dass sich panisch ins Halfter hängt wieder dazu zu bringen, nach vorne zu gehen, bevor der Strick oder das Halfter reißt und es sich möglicherweise überschlägt. Meistens reicht es da schon, wenn man mit dem Besen von hinten kommt und es nur leicht berührt. Ich denke nicht, dass man immer gleich den Besen mit Schlägen verbinden sollte, aber manchmal ist auch eben eine Art der sanften gewalt von Nöten, um Schlimmeres zu verhindern.
*Anja
Aber den kriegt man doch sicher durchgeschnitten, oder?
Wobei er als Anbindestrick so vielleicht auch ganz nützlich wäre
Druckluft
Da du sagst, dass Pferd steht auch beim Aufsteigen nicht still, würde ich mit Führtraining beginnen, ganz klar.
Laufen, stehen bleiben, immer wieder und die Standzeit nach und nach verlängern.
Ich sehe das aber ähnlich wie Tíreth: Ein Pferd muss anzubinden sein.
Mach es doch anfangs so: nimm dir eine Person zu Hilfe, bindet das Pferd mit einem Strick an, so dass ihr sofort ziehen und den Stirck lösen könnt oder legt den Strick nur durch den Anbindering, sodass der Strick sich eben sofort lösen lässt. Nur zur Sicherheit, allerdings schon so, dass es Druck gibt, wenn das Pferd sich reinhängt.
Hängt es sich rein: Klaps auf den Hintern, mit der Gerte oder was auch immer.
Es muss einfach lernen, dass es einfacher ist, einfach dem Druck nach vorne auszuweichen, das lernt ein pferd eigentlich auch beim Führen: Kurzer Druck: Pferd folgt. So sollte es zumindest sein.
Ich halte nichts davon, sein Pferd festzuhalten o.Ä., dann brauch man immer Hilfe.
Ich finde einfach, dass das Anbinden etwas mit Erziehung zu tun hat, welches schon die Absetzer lernen (sollten).
Jenny
Mir ging es vor allem darum, ein Pferd, dass sich OHNE Panik ins Halfter hängt dazu zu kriegen, vorzutreten und das sein zu lassen

Natürlich ist es falsch, das Pferd zu "schlagen" weil es Angst hat, aber es gibt Pferde, die machen sowas aus Prinzip
Saltatrix
Vom Griff zum Panikhaken würde ich abraten. Mir ist dabei der Panikhaken mitten in die Handfläche gesprungen - musste mit 4 Stichen genäht werden und die kompletten Sommerferien nicht reiten. Ganz toll und mega-schmerzhaft.
Dementsprechend versuche ich immer, den Knoten loszumachen, wenn sich meine Stute aufhängen sollte.
Von daher würde ich mein Pferd auch nie (mehr) an einer Kette o.ä. anbinden!
Sehr empfehlenswert ist außerdem das oben schon angesprochene Kavallastic-Halfter. Dadurch dass das nachgibt, gerät das Pferd oft gar nicht erst in Panik, sondern kriegt sich wieder ein. Und sollte es doch in Panik geraten, kommt es halt dann frei. Hab das seit Jahren (immernoch das erste, es hält wirklich gut) und bin super zufrieden damit. Auch auf der Weide hab ich damit ein besseres Gefühl, falls mein Pferd mal irgendwo hängen bleibt oder so. Verloren hat sie dieses Halfter übrigens noch nie, aber zugegebenermaßen schaffen andere Pferde das oft.
Meine Stute hat sich vor einem halben Jahr auch oft "aufgehängt", da hab ich sie dann eine Zeitlang zum Putzen in der Box angebunden, da kann sie rückwärtsgehen bis sie an die Wand stoßt, sich losreißen (was sie nicht getan hat, by the way) und trotzdem nicht wegrennen usw.
Dann hab ich sie auf der Stallgasse geputzt mit "nur drumgewickeltem Strick" und das Ende derweilen einfach festgehalten, wenn sie sich selbstständig gemacht hat. Ist beim Satteln usw. zwar unpraktisch, aber in dem Fall kann einem eine dritte Person evtl. kurz das Pferd festhalten. Dann langsam umgestellt auf fest anbinden. Wenn sie mal wirklich in Panik geraten ist, schnell losgebunden (das elastische Halfter verschafft einem Zeit) und beruhigt, dann ist nach ein paar Schritten rückwärts oft Schluss. Mittlerweile ist das Aufhängen kein Thema mehr.
Wünsch dir viel Geduld & Erfolg
Nik
Zitat: |
Original von .x.Alina.x.
Aber auch das geht ohne Besen.
Ich habe das mit Druckpunktanwendung in den griff bekommen.
Pferde sind Fluchttiere und erzeugen bei Druck gegendruck.
Bei der Druckpunktanwendung im Genick soll das Pferd lernen, bei Druck nachzugeben, sprich, man verlangt genau das Gegenteil, was seine Natur ist. Aber ich habe damit Erfolg gehabt- ohne die Besen-Nummer. |
Na ja, wenn du denn meinst...
Zitat: |
Original von Druckluft
Mach es doch anfangs so: nimm dir eine Person zu Hilfe, bindet das Pferd mit einem Strick an, so dass ihr sofort ziehen und den Stirck lösen könnt oder legt den Strick nur durch den Anbindering, sodass der Strick sich eben sofort lösen lässt. Nur zur Sicherheit, allerdings schon so, dass es Druck gibt, wenn das Pferd sich reinhängt.
Hängt es sich rein: Klaps auf den Hintern, mit der Gerte oder was auch immer.
Es muss einfach lernen, dass es einfacher ist, einfach dem Druck nach vorne auszuweichen, das lernt ein pferd eigentlich auch beim Führen: Kurzer Druck: Pferd folgt. So sollte es zumindest sein.
Ich halte nichts davon, sein Pferd festzuhalten o.Ä., dann brauch man immer Hilfe.
Ich finde einfach, dass das Anbinden etwas mit Erziehung zu tun hat, welches schon die Absetzer lernen (sollten). |
Du musst ja nicht unbedingt eine Person haben, die den Strick zur Not löst. Mein Fohlen wollte sich auch erst nicht anbinden lassen und hat sich ab und zu reingehangen. Ich habe den Strick dann einfach um eine Anbindestange gewickelt, mehrfach natürlich. Wenn die Pferde ziehen, hält der Strick dann erstmal, geraten sie aber in Panik und zerren richtig dran, wickelt sich der Strick von selbst ab, ohne das der Panikhaken irgendwem vor die Hand oder an den Kopf fliegt. Und Halfter und Strick bleiben ganz.
Pandora
Zitat: |
Original von Tíreth
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Original von Kaese
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Original von .oO(Tinkerfan)Oo.
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Original von Tíreth
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... Macht sich niemand außer mir Sorgen, was passieren kann, wenn sich durchs Öffnen der Panikhaken ruckartig öffnet und das Pferd gerade voll am ziehen ist? :x |
Ich hatte noch nie ein Pferd, dass sich dann überschlagen hat o.Ä.
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Ich kenne zum Beispiel ein Pony, dass sich überschlagen hat als der Panikhaken bei so einer Aktion gebrochen ist
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... und ich kenne jemanden der bei so einer aktion ein teil des panikhakens ins gesicht gekriegt hat.. alter, das tat ne woche lang noch weh ^^ |
Entschuldige, ich musste grad laut lachen
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So witzig ist das gar nicht, ich hab auch schon teile vom Panikhaken abbekommen
Es gibt hier eine sehr einfache Variante das ganze zu unterbinden. Wie gesagt ich kenn eine stute die hat das Liebend gern gemacht. reingehängt, halfter kaputt oder Strick kaputt und dann am besten in die Box zurück laufen.
Wir haben den Strick wie gehabt eingehängt, aber einen zweiten am Anbindehaken befestigt, allerdings kürzer. zwischen diesem strick und dem Halfter wurde dann ein Heuband befestigt (diese dinger die Heuballen halt zusammenhalten

).
Stute fängt an zu ziehen. Heuband reist. Druck lässt nach. Pferd steht. Ist aber immernoch angebunden.... Pferd schaut doof Oo, hat danach aber langsam aufgehört mit dem Schmarn (um Konsequenz walten zu lassen sollte das ganze natürlich öfter gemacht werden)
Und dann gibts noch eine teure Variante, es gibt so einen Haken, den kann man in anbinderinge hängen, der gibt den Strick bei ruckartigem Ziehen frei.
Sowas gibts bei uns im stall gleich zweimal.
Das Ding nennt sich Soft-N-Strict : einfach mal bei Krämer in der Suche eingeben!
Wobei ich sagen muss, dass ich das total doof finde, weil man sich ja mit dem eigentlichen Problem nicht mehr ernsthaft beschäftigt.
Mit dem besen dahinterstehen hilft nur, wenns pferd noch nicht voll drin hängt. Vorschlag: Danebenstellen und warten

Gerte würd ich nicht nehmen, ich finde sie sollte nie als "Peitsche" eingesetzt werden! Da kann man den Besen lieber missbrauchen.
Ich finde eine Kombination aus meiner oben beschriebenen Anbindevorichtung mit Heuband und Besen dürfte sich als nützlich erweisen
Nik
Es gibt ja auch so Anbindestricke, die nachgeben. Zum Beispiel aus Hartgummi, die gehen nicht so schnell kaputt. Oder manche sind elastisch. Wenn die Pferde sich ins Halfter hängen und keinen Druck verspüren, weil der Strick sich dehnt, lassen sie es möglicherweise ganz sein. Vielleicht. Ausprobiert habe ich das noch nicht, aber diese Stricke sind vllt auch eine gute Möglichkeit, dem Halfter- und Strichezerreißen Einhalt zu gebieten.
Druckluft
Ich hab mal ne andere Frage, die aber in dieselbe Richtung geht.
Unsere Stute ist zwar sehr lieb, aber auch sehr abgestumpft (vom Vorbesitzer, wir haben sie jedenfalls so bekommen und alle Versuche sie zu sensibilisieren sind gescheitert.)
Jedenfalls reagiert unsere Stute auf Druck mit Gegendruck. Ist ja für Pferde völlig natürlich, aber ich würde das verständlicherweise langsam gerne rauskriegen.
Sie hängt sich zwar nicht auf, bekommt auch keine Panik.
Aber wenn sie z.B. grast, bekommt man sie nicht weg. Ich arbeite bereits mit Gerte und wenn sie wegkommt sofort loben.
Genauso beim Führen: Sie ist sehr träge, möchte man sie animieren zum schneller laufen und übt Druck im Genick aus, bleibt sie einfach gerne mal Stehen und ist dann so schnell auch nicht zum Weiterlaufen zu animieren.
Natürlich treibe ich sie dann von hinten, dann gehts auch, aber das geht jetzt einfach schon sehr lange so.
Mit meinen Pony hatte ich diesbezüglich nie Probleme, der hat das Ganze sehr sehr schnell gelernt (und der war schlimmer, heißt: ständig Aufgehangen, Panik vorm Halfter, etc.)
Jinn
Wenn du von hinten anreibst und zusätzlich einen leichten Impuls am Halfter gibst, was macht sie dann? Wenn sie trotzdem losgeht ist das schon sehr gut. So kann man sie mit ausgiebigen wiederholen, loben, darauf konditionieren alleine mit dem Halfter anzutreten (etwas Geduld braucht das allerdings schon). Zudem würde ich ihr ein (Stimm)-Kommando zum Anhalten beibringen (wenn sie nicht schon eines kennt), da du so vermeidest, zum Stehenbleiben am Halfter zupfen zu müssen, und auch sonst jegliche anderwertige Aktionen am Halfter vermeiden. Und auch zum Antreten kann man ein Stimmkommando verwenden (wenn sie geritten ist ist das ja leicht zu lehren). Und ganz wichtig ist auch das impulsartige verwenden des Halfters, nicht ziehen und nicht nachgeben, da lieber ein kleiner Ruck nach dem anderen.
Druckluft
Ja, wenn man sie von hinten antreibt (mal reicht ein Schnalzen, mal muss man da etwas härter durchgreifen), läuft sie wieder.
Das Ding ist, dass wir da ja nun wirklich seit über einem Jahr daran arbeiten, mal ist es kurzzeitig besser, für einen Tag, dann wieder nicht.
Bei meinem Pony ging das Ruck-Zuck und ich fande, dass es bei ihm viel schlimmer war. Ich finde es das Schlimmste, wenn ein Pferd nichtmal richtig halfterführig ist, deswegen kann ich damit auch nichtmehr umgehen, sie scheint es einfach nicht zu lernen.