[T&P] Bodenarbeitstips für Pferd mit HRE

Da ich heut' wieder eingesehen hab wie aussichtslos es ist, meine RB zu reiten, suche ich nun nach ein paar Bodenarbeitstips. Mal zum Verständnis:
Der 13-jährige Wallach leidet seit einigen (vielen) Jahren an Hufrollenentzündung in beiden Vorderbeinen, links mehr als rechts. Bis vor 3 Wochen ist er den Winter durch wunderbar gelaufen, ich hab wieder angefangen Unterricht zu nehmen, bis er vor 3 Wochen im Training weggeknickt ist und von da an lahm war. Seit dem wurde nur Schritt geritten, spazieren gegangen etc. Heute hat nochmal meine RL drauf geschaut, und wir sind zu dem Schluss gekommen, dass Pferd alles hat was man haben kann: HRE, schief getragener Schweif > Rückenprobleme (da relativ "massiger" Besitzer :> ), Hals wie ein Brett.
Der Besitzer ist der festen Überzeugung das Pferd geritten werden MUSS, verständlich da es vom Stehen auch nicht besser wird, allerdings meint er damit leider keine leichte Arbeit. Er selbst reitet nur am Wochenende, die letzten 2/3 Jahre gar nicht mehr bzw nur eine Spritztour ins Gelände.
Ich kann und will ihn in diesem Zustand nur ungern reiten, und suche nun nach guten Alternativen, heißt: Bodenarbeit, Lockerung etc.

Nun würd' ich gern wissen ob ihr vielleicht kleinere Aufgaben kennt, die keine engen Wendungen etc. beinhalten.
Freue mich über Anregungen.

Also ich würd mit ihm mehr spielerisch arbeiten, wenn er schon so verkrampft ist und ihm vielleicht mal einen Chiropraktiker oder Physiotherapeut gönnen, der Rücken richtet und mal schaut, dass die Verspannungen leichter gelöst werden können.
Danach würde ich sicherlich viel ins Gelände, ihn spazieren führen. Dazu kannst du kleine Trails aufbauen, die Kontrolle von Hinterhand und Vorderhand, dazu Stellung und Biegung voraussetzen. Die Trails kannst du auch vom Boden her erarbeiten.
Zum Lösen und den Rücken würde ich dir Longenarbeit empfehlen, dies kannst du abwechslungsreich gestalten, indem du immer mal wieder mit dem Pferd mitgehst, es kleine und grosse Zirkel treten lässt und es immer vorsichtig nach innen zupfst, wenn es Stellung bekommen soll. (klappt am Besten mit dem Kappzaum)

Hallo,

vom Longieren würde ich dir dringend abraten, da das Pferd so permanent Belastung auf dem inneren Bein hat. Longieren ist bei HRE-Pferden nicht grundsätzlich verboten (mittlerweile longiere ich meine Stute auch wieder) allerdings nur auf großen Zirkeln und in schmerzfreien Phasen.
Ich würde viel ins Gelände spazieren gehen. Such dir möglichst flache und ebene Wege aus. Dabei kannst Du dann auch ein bisschen führtraining machen und Spaziergänge fördern das Vertrauen.
Du kannst dir (wenn das Wetter etwas besser ist) einen Bach o.Ä. suchen, wo du die Hufe kühlen kannst. Meiner Stute hat das immer gut getan.

Wünsche Euch alles Gute!!

lg
Hanna

Zitat:

Original von gestuet_traumpferde Zum Lösen und den Rücken würde ich dir Longenarbeit empfehlen

Longierarbeit will ich ihm ersparen, da es ihn auf dem jeweiligen inneren Bein stark belastet.
Danke für die Tips, ich werd' versuchen einiges mit einzubauen. (:

Zitat:

Original von Brightless [quote]Original von gestuet_traumpferde Zum Lösen und den Rücken würde ich dir Longenarbeit empfehlen

Longierarbeit will ich ihm ersparen, da es ihn auf dem jeweiligen inneren Bein stark belastet.
Danke für die Tips, ich werd' versuchen einiges mit einzubauen. ( /quote]
Mit Longenarbeit meinte ich nicht unbedingt das Kreislaufen, sondern eher die Verbindung auf eine grössere Distanz im Viereck, wo du ihn ganze Bahn gehen lassen kannst, mal ne grosse Volte und so halt auch Stellung verlangen kannst.

Klassische Arbeit an der Hand und Langzügel wären vielleicht auch eine Idee

Ich finde gut, dass du dich mit deiner RB auch mit Bodenarbeit beschäftigst.
Für Hufrollenpferde ist eine Ruhepause mit nur Schritt oder Stehen oft belastend, deshalb würde ich dir empfehlen, ihn auch mal öfter etwas Traben zu lassen oder einen Ansporn zu geben, damit er sich selbst bewegt.
Von engen Wendungen ist abzuraten bei Hufrolle, daher würde ich auch keine Longen Arbeit an sich machen. Nechtans Vorschlag zum Beispiel ist sehr gut.
Wenn das Pferd körperlich nicht mehr zu viel gefordert werden kann, dann beschäftigt man es am besten geistig.

Aber ich würde mal mit dem Besitzer reden, dass er sich nicht auf das Pferd draufsetzen soll um es richtig zu reiten. Eine kleine Tour ins Gelände geht immer, jedoch sollte man darauf achten, dass der boden nicht zu uneben ist