Aelian
Hey :-3
Ich stecke zur Zeit in einer Kriese. Kein KreaTief, die Kreativität fließt und blüht und sprudelt und so weiter und so fort. Das Problem ... mein Schreibstil. Ich mag ihn. Eigentlich. Nicht immer, klar, aber ich bin weitgehend zufrieden mit ihm (nach zig Überarbeitungen) und kann mich auch in den ein oder anderen Abschnitt verlieben. Alledings kommt es immer öfter vor, dass die Leute mir sagen, mein Schreibstil sei zu ... kompliziert. Zu poetisch, nicht leicht zu schlucken, eben ganz anders als das, was sie sonst lesen. [z.B. den Biss-Dreck..]
In letzter Zeit schreibe ich immer weniger, unter Anderem auch daher, weil ich keine Rückmeldungen bekomme und nur zu hören bekomme, es sei zu kompliziert. Weil mein Kopf vor lauter Ideen allerdings schon überzusprudeln droht und mein Kopfkino für meine Geschichte schon beim fünften Band angelangt ist, brauche ich dringend konstruktive Kritik. Und Vorschläge.
Beim Stil bleiben?
Sich entfremden und umgänglicher schreiben?
Kompromisse suchen? Und wenn ja, wie?
... Hilfe. Bitte. :-)
Als kleines Beispiel zwei Kurzgeschichten, wirklich minimal und nicht überarbeitet. Es geht einfach nur darum, dass ihr einen ersten Eindruck bekommt. Bitte keine Kritik zu den Geschichten selbst, es geht rein um den Stil, wenn möglich :-) Wer natürlich mehr machen will, darf auch, allerdings reiche mir reine Kritik zum Stil ^^
Akaziengift
Der Geruch von Schlaf und aufgewühlten Kissen ließ sie ihre Nase kräuseln und verwobene Fingerspitzenimpressionen tasteten träumenden Tulpenblüten nach. Schlafend, süß und unscheinbar schlafend, war ihr Antlitz in seinem Gehirn fest gebrannt, machte ihm die Lippen feucht und jene Hände, die ihren ewig zart, zerbrechlich wirkenden Körper nicht zu erfühlen wagten, schlugen in abartig verzerrte Fäusten ihr Leidbild nieder. Stumm war er geblieben, hatte schwerelos tröstend über die eigene Ohnmacht hinweggelächelt und er glaubte am schweren, widerlich süßlichen Duft der Akazien zu ersticken. In seinem Kopf lallten die Abenddämmerungen vergangener Tage eine alte Melodie, die nicht mehr neu werden konnte, seine Zunge bewegte sich leise und taub vom Gift des Himmelrots im Takt, coverte, was nicht zu covern war, ehe sie voll Leidenschaft verstummte. Stoisch unruhig wandte sein Blick ihren Körper entlang, ihre Decke filmfrequenzartig bis kurz über den formvollendeten Busen gewandt, ihre Lippen nur hauchzart geöffnet. Spinnenwebenzart.
Der Mann in ihm schwieg andächtig und wagte nicht zu berühren, was so unberührt zuvor gewesen war, das Kind hingegen drängte geradezu in den frisch gefallenen Schnee, in die Unschuldsmelancholie, in den Schlaf hinein. Säuselnd und irgendwie traumatisiert lag er da, hielt die Jugend in sich zurück, drängte die Zerstörungswut und den aufkeimenden Drang zur alles vernichtenden Selbstverwirklichung zurück in einen Käfig aus zerbrochenem Glas, hielt erneut die Luft an. Sah ihr beim Atmen zu. Im Hintergrund schweifte eine Katze vorbei, berührte kaum das Fenster, schwebte wie in Trance tanzend durch die warme Abendluft und öffnete geschickt die eigene Schönheit als Schlüssel verwendend sich alle Türen und Pforten. Nie zuvor hatte er so sehr zum Mond gedrängt, fern von dieser Sinnes erweiternden, ihn blind und taub machenden Quelle aller Träume – die guten wie die schlechten. Nahm er doch den Tod wie er kam, schloss die Augen, ersehnte sich in längst bekannter kleptomanischer Furcht die Erlösung jenes Leidens und sog sie ein letztes Mal in sich ein – die in Akaziengift getränkte Luft jenes Abends.
Sie würde erwachen und ihn nicht mehr sehen, sich von ihm lösen, es als letzten und einzigen Moment in ihrem Gedächtnis behalten bis es für sie nicht mehr von Bedeutung werden würde. Sie würde den Geruch von Schlaf mit Wish Eau de Parfum übertünchen, die Kissen aufschütteln und kaufhausgerecht zurechtrücken.
Mondkätzchen
»Mondkätzchen, zieh die Krallen wieder ein, wenn du den Mond zu erhaschen versucht.
Du wirst ihn zerstören, noch ehe du ihn erreichst.«
Wie süß, unscheinbar und süß, sie sich doch an ihn rieb; herzschlagnah, seelengleich, augenliderschlaggetreu. Zucker und Honig leckte sie sich von den Erinnerungsküssen, in tausend Träumen ausgemalt, und sog gar gierig suchend, sichtbar süchtig die letzten Erkenntnisfetzen in sich ein. Sie verstand. Es war Tage, Wochen her, dass ihr Leben einem Fluss gefolgt war; die Quelle, der Ursprung, irgendwo im Nichts verborgen und noch immer hatte sie nichts davon gesehen. Gerochen. Gefühlt. Erträumt. Sie verstand. Als hätte sie es nicht längst hinter sich, als wäre es ihr nicht schon seit Sekundenbruchteilen bekannt. Erkannt. Verstand. Herz und Verstand, einig Hand in Hand, der Körper eins mit Geist und Seelen. Seelenwunderland, Novembermorgen. Das Bastardblut berauschte sie aufs Neue, so alt bekannt es doch auch längst war. Die Nostalgie, sie schlug kaum mehr zurück, nur kitzelte sie sacht die weich gewordenen Empfindungen in den Schlaf. Auf Federn gebettet. Mondkätzchen, so greif doch nach den Sternen, doch wisse, sie werden fallen, starrst du sie nur allzu lange an. Das Leben macht glücklich. Das Leben ist Droge. Doch noch musst du nicht davon weg. Der kalte Entzug, der Finger am Abzug. Wir drehen uns um uns selbst. Was passiert, passiert. Einflussreich die Melodie im Hinterzimmer deines Flüsterkopfes? Mein liebes Clownsgeschöpf, so tanz dir die Füße wund und leck dir das Blut von den Sohlen. Hakuna Matata. Denk nicht, wache nicht. Schlaf ein und träum. Längst nicht mehr luzid.
»Du merkst, ich lüge?
Glück?
Ideale?
Dann geh.«
Also ... Kritik wäre super <3
Danke schon mal im Vorraus :-3
Ich stecke zur Zeit in einer Kriese. Kein KreaTief, die Kreativität fließt und blüht und sprudelt und so weiter und so fort. Das Problem ... mein Schreibstil. Ich mag ihn. Eigentlich. Nicht immer, klar, aber ich bin weitgehend zufrieden mit ihm (nach zig Überarbeitungen) und kann mich auch in den ein oder anderen Abschnitt verlieben. Alledings kommt es immer öfter vor, dass die Leute mir sagen, mein Schreibstil sei zu ... kompliziert. Zu poetisch, nicht leicht zu schlucken, eben ganz anders als das, was sie sonst lesen. [z.B. den Biss-Dreck..]
In letzter Zeit schreibe ich immer weniger, unter Anderem auch daher, weil ich keine Rückmeldungen bekomme und nur zu hören bekomme, es sei zu kompliziert. Weil mein Kopf vor lauter Ideen allerdings schon überzusprudeln droht und mein Kopfkino für meine Geschichte schon beim fünften Band angelangt ist, brauche ich dringend konstruktive Kritik. Und Vorschläge.
Beim Stil bleiben?
Sich entfremden und umgänglicher schreiben?
Kompromisse suchen? Und wenn ja, wie?
... Hilfe. Bitte. :-)
Als kleines Beispiel zwei Kurzgeschichten, wirklich minimal und nicht überarbeitet. Es geht einfach nur darum, dass ihr einen ersten Eindruck bekommt. Bitte keine Kritik zu den Geschichten selbst, es geht rein um den Stil, wenn möglich :-) Wer natürlich mehr machen will, darf auch, allerdings reiche mir reine Kritik zum Stil ^^
Akaziengift
Der Geruch von Schlaf und aufgewühlten Kissen ließ sie ihre Nase kräuseln und verwobene Fingerspitzenimpressionen tasteten träumenden Tulpenblüten nach. Schlafend, süß und unscheinbar schlafend, war ihr Antlitz in seinem Gehirn fest gebrannt, machte ihm die Lippen feucht und jene Hände, die ihren ewig zart, zerbrechlich wirkenden Körper nicht zu erfühlen wagten, schlugen in abartig verzerrte Fäusten ihr Leidbild nieder. Stumm war er geblieben, hatte schwerelos tröstend über die eigene Ohnmacht hinweggelächelt und er glaubte am schweren, widerlich süßlichen Duft der Akazien zu ersticken. In seinem Kopf lallten die Abenddämmerungen vergangener Tage eine alte Melodie, die nicht mehr neu werden konnte, seine Zunge bewegte sich leise und taub vom Gift des Himmelrots im Takt, coverte, was nicht zu covern war, ehe sie voll Leidenschaft verstummte. Stoisch unruhig wandte sein Blick ihren Körper entlang, ihre Decke filmfrequenzartig bis kurz über den formvollendeten Busen gewandt, ihre Lippen nur hauchzart geöffnet. Spinnenwebenzart.
Der Mann in ihm schwieg andächtig und wagte nicht zu berühren, was so unberührt zuvor gewesen war, das Kind hingegen drängte geradezu in den frisch gefallenen Schnee, in die Unschuldsmelancholie, in den Schlaf hinein. Säuselnd und irgendwie traumatisiert lag er da, hielt die Jugend in sich zurück, drängte die Zerstörungswut und den aufkeimenden Drang zur alles vernichtenden Selbstverwirklichung zurück in einen Käfig aus zerbrochenem Glas, hielt erneut die Luft an. Sah ihr beim Atmen zu. Im Hintergrund schweifte eine Katze vorbei, berührte kaum das Fenster, schwebte wie in Trance tanzend durch die warme Abendluft und öffnete geschickt die eigene Schönheit als Schlüssel verwendend sich alle Türen und Pforten. Nie zuvor hatte er so sehr zum Mond gedrängt, fern von dieser Sinnes erweiternden, ihn blind und taub machenden Quelle aller Träume – die guten wie die schlechten. Nahm er doch den Tod wie er kam, schloss die Augen, ersehnte sich in längst bekannter kleptomanischer Furcht die Erlösung jenes Leidens und sog sie ein letztes Mal in sich ein – die in Akaziengift getränkte Luft jenes Abends.
Sie würde erwachen und ihn nicht mehr sehen, sich von ihm lösen, es als letzten und einzigen Moment in ihrem Gedächtnis behalten bis es für sie nicht mehr von Bedeutung werden würde. Sie würde den Geruch von Schlaf mit Wish Eau de Parfum übertünchen, die Kissen aufschütteln und kaufhausgerecht zurechtrücken.
Mondkätzchen
»Mondkätzchen, zieh die Krallen wieder ein, wenn du den Mond zu erhaschen versucht.
Du wirst ihn zerstören, noch ehe du ihn erreichst.«
Wie süß, unscheinbar und süß, sie sich doch an ihn rieb; herzschlagnah, seelengleich, augenliderschlaggetreu. Zucker und Honig leckte sie sich von den Erinnerungsküssen, in tausend Träumen ausgemalt, und sog gar gierig suchend, sichtbar süchtig die letzten Erkenntnisfetzen in sich ein. Sie verstand. Es war Tage, Wochen her, dass ihr Leben einem Fluss gefolgt war; die Quelle, der Ursprung, irgendwo im Nichts verborgen und noch immer hatte sie nichts davon gesehen. Gerochen. Gefühlt. Erträumt. Sie verstand. Als hätte sie es nicht längst hinter sich, als wäre es ihr nicht schon seit Sekundenbruchteilen bekannt. Erkannt. Verstand. Herz und Verstand, einig Hand in Hand, der Körper eins mit Geist und Seelen. Seelenwunderland, Novembermorgen. Das Bastardblut berauschte sie aufs Neue, so alt bekannt es doch auch längst war. Die Nostalgie, sie schlug kaum mehr zurück, nur kitzelte sie sacht die weich gewordenen Empfindungen in den Schlaf. Auf Federn gebettet. Mondkätzchen, so greif doch nach den Sternen, doch wisse, sie werden fallen, starrst du sie nur allzu lange an. Das Leben macht glücklich. Das Leben ist Droge. Doch noch musst du nicht davon weg. Der kalte Entzug, der Finger am Abzug. Wir drehen uns um uns selbst. Was passiert, passiert. Einflussreich die Melodie im Hinterzimmer deines Flüsterkopfes? Mein liebes Clownsgeschöpf, so tanz dir die Füße wund und leck dir das Blut von den Sohlen. Hakuna Matata. Denk nicht, wache nicht. Schlaf ein und träum. Längst nicht mehr luzid.
»Du merkst, ich lüge?
Glück?
Ideale?
Dann geh.«
Also ... Kritik wäre super <3
Danke schon mal im Vorraus :-3