Vinda

Tiggin
"Renate schaute mich besorgt an."

Du bist wieder in die Ich-Form gerutscht Augenzwinkern
MotteScheinchen
Hupsas *editier* *rotwerd* Danke! Zunge raus
Knoblauchgurke
Du wagst es ne Pause zu machen? WEITER!
MotteScheinchen
Danke smile
Ja, ich beeil mich ja schon... Aber es soll ja auch "gut" werden... Freude
Fiepmatz
das is es doch eh schon!^^
MotteScheinchen
So hier ein weiteres Stückchen... Mit nem gewissen Zeitsprung... Hoffe es ist mir gelungen... Danach geht es wieder etwas langsamer zu so wie es aussieht smile
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Celina kam erst spät am Abend nach Hause, es dämmerte schon. Ihre Mutter war nicht da gewesen, so hatte Celina diese Gelegenheit genutzt und sich so schnell wie möglich bettfertig gemacht- und sich dann in ihr Zimmer gesetzt. Schlafen konnte sie noch nicht.
Renate hatte sie wortlos getröstet, wenig später hatten sie sich aufgemacht und waren mit ihren beiden Pferden richtig schön ausgeritten. Es war nicht wie sonst, die beiden Mädchen hatten so gut wie kein Wort miteinander gewechselt. Sie ritten einfach nur stumm nebeneinander her und ließen die Pferde sehr oft galoppieren. Celina tat es einfach nur gut sich nach vorne zu lehnen und einfach nur den Wind und ihr Pferd zu spüren. Nach dem Ausritt ging alles sehr schnell. Sie machten die Pferde fertig, brachten sie zurück auf die Weide... verabschiedeten sich schließlich und Celina machte sich langsam auf den Nachhauseweg. Eigentlich wollte sie ja nicht nach Hause.
Aber nun saß sie auf ihrem Bett und starrte aus dem Fenster. Ein Vogel, sie hatte keine Ahnung welche Vogelart das wohl sein könnte, saß ganz still auf einem Ast der großen Tanne vor ihrem Zimmerfenster. Celina traute sich nicht etwas zu machen, der Vogel hätte sich ja erschrecken können. „Blödsinn, der Vogel sieht und hört dich doch gar nicht.“ Celina redete mit sich selbst. Das tat sie oft, wenn sie alleine war. Sehr oft. Und es tat ihr gut.

Celina erschrak. Was piepste da so schrill? Ach genau. Der Wecker. Das Mädchen setzte sich hoch und streckte sich. War es schon Montag morgen? Sie fuhr sich über die Haare. War sie wirklich einfach eingeschlafen? Nun musste sie eigentlich ganz schnell noch Duschen. Und ihre Schultasche musste auch noch gepackt werden. Aber Celina hatte keine Lust. Überhaupt keine Lust. Müde schlurfte sie ins Badezimmer um sich dort eine Dusche zu gönnen. Viel Zeit blieb ihr wie jeden Morgen vor der Schule nicht. Eine halbe Stunde für alles, Duschen, Tasche packen, Schminken. Zum Essen blieb da nie Zeit übrig. Aber Celina aß ja sowieso sehr wenig. So verlief der Morgen auch heute wieder. Während sie sich für die Schule fertig machte, kam sie nun immer wieder auf einen anderen Gedanken zurück. Ob ihre Mutter wohl da war? Eigentlich wollte Celina gar nicht über ihre Mutter nachdenken. Vinda war ihr schließlich viel wichtiger! Aber irgendwie ließ sie das nicht mehr in Ruhe, was die Mutter gesagt hatte. Obwohl sie sich ja gestern schon genügend Gedanken darum gemacht hatte.
Es kam ihr ein wenig vor als würde eine Last von ihrem Herzen fallen, als sie endlich die Haustüre hinter sich schloss und den Weg zur Bushaltestelle entlang lief. Kurz hatte sie mit dem Gedanken gespielt die Schule zu schwänzen und einfach wieder zu Vinda zu gehen. Aber nein, dann würde die Schulleitung ja bei Frau Fredericks anrufen. Das durfte nicht passieren, denn dann hatte sie keine Chance mehr, ihr Pony behalten zu dürfen. So stieg Celina noch ein paar Minuten später in den überfüllten Schulbus ein. Sie schaute aus dem Fenster, sah aber nur die Bilder die sich in ihrem Kopf wieder abspielten. Diesmal waren es zum Glück keine direkt traurigen Bilder. Nein, es waren die Erinnerungen, die schönen Erinnerungen an die gemeinsam verbrachte Zeit mit ihrer Vinda. Alles kam ihr gleichzeitig in den Sinn. Ausritte, Schmustestunden auf der Weide. Lustiges. Traumhaftes. „Hallo?“ Celina dachte noch ein Stück weiter. Der erste Tag mit ihrer Ponystute war genauso schön gewesen und immer noch fest in ihr Gedächtnis gebrannt. „Hallo?“ Irgendetwas stieß schon seit einer Weile gegen Celinas Schulter. War es etwa Vinda? Vinda hatte sie oft aus ihren Gedanken gerissen, in dem sie das Mädchen einfach mal angestupst hatte. „Hallo Celina? Lebst du noch?“ Aber konnte Vinda denn reden?
Als Celina nun in die grünen Augen des Mädchens, dass ihr auf die Schulter boxte, sah, wusste sie dass ihre Vinda definitiv nicht hier im Schulbus war um sie aus den Gedanken zu reißen. „Tut mir leid. War in Gedanken.“ Anna schaute sie belustigt an. „Wie immer.“ Celina murmelte irgendetwas. Anna seufzte und schaute auch aus dem Fenster. „Was ist da eigentlich so tolles? Vogelscheiße?“ Celina musste lächeln. „Nein.“ „Ah und was dann? Ich weiß. Häuser! Straßen! Autos! Boah!“ Anna tat total begeistert und schaute interessiert tuend aus dem Busfenster. Wieso versuchte dieses Mädchen eigentlich andauernd Celina zum Lachen zu bringen? Sie hatte es bisher doch eigentlich nie geschafft. „Ha, du hast gegrinst! Ich hab’ deine Zähne gesehen!“ Anna schien wirklich fest von sich überzeugt. Celina seufzte. „Tu nicht so. Du bist jung und brauchst das Geld.“ Anna lachte über ihren Witz. Oder was auch immer das sein sollte. Wieder boxte sie mir freundschaftlich auf die Schulter. „Lach mal wieder!“ Celina drehte sich wieder etwas um. Nein, sie wollte wirklich nicht mit irgendjemand reden. Am Ende hätte sie nur laut losgeweint, so wie gestern bei Renate. Und das durfte sie sich hier nicht erlauben.
Sie schluckte kräftig. „Du bist wohl müde?“ Anna machte komische Verrenkungen um mich nun doch noch irgendwie zum Lachen zu bringen. Dabei boxte sie, ungeschickt wie sie eben ist, einem älteren Herren in den Arm, wofür sie direkt Schimpfe kassierte. Anna war sichtlich peinlich berührt und entschuldigte sich murmelnd. Celina schloss die Augen. Wie gerne sie den Lärm um sich herum jetzt einfach abstellen würde. Überall redeten und kicherten Kinder und Erwachsene, Jungs und Mädchen. Und im Hintergrund hörte man den Radiosender des Busfahrers dröhnen, was vor allem schlimm war, da der Busfahrer wohl voll und ganz von Volksmusik und Schlagern überzeugt war. Endlich, der Bus hielt an der Haltestelle vor ihrer Schule. Genervt von all dem Drumherum drängte sie sich aus dem Bus und holte erst einmal tief Luft. In der Hoffnung Anna aus dem Weg gehen zu können, lief Celina weit in eine Seitenstraße, aber zu spät. Anna war ihr munter gefolgt und joggte ihr nun hinterher, bis sie neben ihr angekommen war. Nun tippte das kindliche Mädchen auf Celinas Schulter. „Jetzt lauf’ doch mal langsamer. Seit wann hast du es so eilig in die Schule zu kommen?“ Als Antwort seufzte Celina lediglich. Anna stöhnte. „Man sei doch nicht so freundlich. Was ist denn wieder los?“ „Oh Anna. Ich habe heute echt miese Laune. Am besten lässt du mich einfach in Ruhe, okay?“ Celina tat es gleich leid, diese verletzenden Worte dem Mädchen so wütend an den Kopf geknallt zu haben. Sie wusste ja, wie sensibel Anna sein konnte. „Tut mir leid...“ Anna war nun still und schaute etwas nachdenklich.
Tiggin
"...und schaute interessiert tuend aus dem Busfenster"
eh?

„Oh Anna. Ich habe heute echt miese Laune. Am besten lässt du mich einfach in Ruhe, okay?“
das klingt jetzt gar nicht so verletzend irgendwie... ^^

aber sonst gut^^
gefällt mir XD
MotteScheinchen
Öhm ja... Das erste... Keine Ahnung xD
Naja, wenn man sich das mit einem richtig genervten Unterton vorstellt und Anna ja sowieso so sensibel ist...
Fiepmatz
he, wenn das Buch auf den Markt kommt, will ich die erste sein, die es hat! großes Grinsen
Deine Story ist (wie schon tausendmal erwähnt) einfach unglaublich toll!!!
MotteScheinchen
Danke! Hoffentlich bleibt sie das auch *gg* smile Danke für euer ganzes Lob und auch die Kritik!!


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Der Schultag versprach wieder einmal richtig super zu werden. Celinas einzige Hoffnung waren die großen Sommerferien, die nun nur noch 5 Schultage von ihr entfernt waren. Kaum waren die beiden Mädchen im Schulgebäude angekommen, trennten sich die Wege auch schon automatisch. Anna lief direkt auf eine Traube anderer Mädchen zu, die Celina nur flüchtig kannte. Celina lief wie immer den Gang bis zu Aula, um sich in dieser allein auf eine Stufe zu setzen. Ihr machte es nichts aus, dass sie dort allein saß. Sollten die anderen doch ihren Spaß haben. Für Celina war Schule einfach nur purer Stress und totale Zeitverschwendung. Lernen und Mitarbeiten tat sie eigentlich nur, damit sie wenigstens nach der Schule ihre Ruhe hatte. Sie wusste, dass ihre Mutter sie sofort in eine Nachhilfegruppe stecken würde, würde sie schlechte Noten oder Bewertungen mit nach Hause bringen. Und dann konnte sie Vinda auch gleich vergessen. Und das durfte auf gar keinen Fall passieren! Celina schluckte. Wieder musste sie an die Worte der Mutter, Renate, den Brief und natürlich ihr Pony denken. Alles kam wieder gleichzeitig in ihren Kopf und sie musste sich beherrschen, nicht wieder laut loszuschluchzen.
„Wieder allein Süße?“ Rebecca klopfte ihr sanft auf den Rücken. Celina drehte sich um. Wie glücklich Rebecca doch wieder aussah. Sie hatte zwar eine unvorteilhafte Figur und eine große Nase, aber sie sah trotzdem total hübsch aus, was besonders an ihrem strahlenden Lächeln in der letzten Zeit lag. Wie immer hatte sie Kajal, Wimperntusche und Lip-Gloss fein säuberlich aufgetragen. Wie hässlich sich Celina doch immer neben ihr vorkam. „Hast du schon bemerkt, dass wir das Schlimmste in diesem Schuljahr endlich hinter uns haben? Jetzt geht die Party ab!“ Typisch Becky. Party, Alkohol, Jungs. Celina wollte gar nicht wissen, wie weit Becky schon mit Jungs vorangekommen war. Becky konnte es wirklich übertreiben. Aber sie schien ihren Spaß zu haben. „Hm ja. Wird cool, wenn endlich Ferien sind.“ Celina seufzte. Becky hatte wie Celina ein Pferd. Aber im Gegensatz zu Celina, schien es das andere Mädchen nicht sehr zu interessieren. Zwar erzählte sie ab und zu, wie mies ihr Pferd gestern wieder gerannt war oder wer ihr im Gelände begegnet ist... Aber, sie schien nicht ‚vernarrt’ in ihr Pferd zu sein, wie Celina in ihre Ponystute.
„Hey, nicht so fröhlich bitte. Anna hat mir gerade schon geflüstert, dass du wieder down bist.“ Becky setzte sich neben das stille Mädchen und grinste breit. Celina wünschte sich von ganzem Herzen, sie würde sie jetzt einfach in Ruhe lassen. Aber klar, Becky dachte wohl immer noch, auch nach einem halben Jahr, Celina wäre mit ihr dick befreundet. „Nein, ich bin nur müde.“ Celina dachte weiter. Ja, vor einem halben Jahr waren die beiden unzertrennlich gewesen, beste Freundinnen, ganze 3 Jahre lang schon. Doch jetzt... Celina war mittlerweile so genervt von der Freundin, dass sie sehr oft das Bedürfnis hatte, ihr eine Beleidigung an den Kopf zu werfen. Aber sie wusste natürlich, dass das unfair wäre und auch ziemlich bescheuert. So riss sie sich eben zusammen. „Wie geht es deiner Vinda?“ Becky schaute mich mit wachen, glitzernden Augen an. Bestimmt hatte sie das Wochenende wieder bei ihrer Affäre Martin verbracht. Celina wollte nicht dran denken, was sie wohl gemacht hatten. Aber irgendwie beschäftigte sie es doch sehr oft. „Gut, wie immer.“ Becky nickte und kramte dann hastig ihr Handy aus der Handtasche, dieses klingelte. Becky nahm seit gut einer Woche nur noch eine schicke Handtasche, die Schulsachen ließ sie gleich zu Hause. „Eine SMS!“ Becky strahlte und las. „Wer denn? Was steht drin?“ Ein wenig interessierte es Celina doch. Becky winkte ab, begann dann aber vorzulesen.
MotteScheinchen
Wollt nur sagen das es weiter geht weils ja gestern editiert werden musst... Zunge raus
Knoblauchgurke
Weiter...
Fiepmatz
*wissen will was in SMS steht* Weidaaaa geschockt
MotteScheinchen
Hm finde den Teil jetzt nicht so super... Na ja, sagt ihr was dazu...

„Martin ist es. Er fragt ob ich nicht Lust hätte nach der Schule zu ihm nach Hause zu kommen! Wart ich schreibe jetzt zurück.“ „Ah“ Celina schaute auf den Boden. War ja klar. Wie schön es doch wäre, wenn Celina auch mal eine SMS bekommen würde mit einem so netten Inhalt. Aber Vinda konnte ja keine SMS schreiben. Bei dem Gedanken musste das Mädchen lächeln. Aber das bekam zum Glück keiner mit. Plötzlich kam Celina ein weiterer Gedanke. Ein ganz anderer Gedanke, der sie beinahe wieder an ihre Vergangenheit erinnert hätte. Martin. „Martin...“ „Was?“ Becky schaute mich an. „Was hast du da gerade gesagt? Ich dachte du kennst ihn nicht?“ Doch dann begriff sie. „Oh... schon wieder? Ich dachte das wäre vorbei...“ Becky stöhnte und rollte die Augen. Celina seufzte und schüttelte den Kopf. „Quatsch.“ Wieder dachte sie an ihre Ponystute. An was oder wen denn auch sonst, wenn nicht Vinda? Es gibt nur Vinda! Es gab nur Vinda! Und Vinda wird es auch immer geben. Celina nickte. „Ahja...“ Becky nickte auch und grinste. „Und? Gehst du zu ihm?“ Becky strahlte und nickte abermals. „Klar. Was will ich denn zu Hause?“ Oder wie wäre es mal zu deinem Pferd gehen? Celina war wirklich sehr verwundert, wieso Becky so wenig Interesse an ihrem Pferd zeigte. Na ja, Celina jedenfalls hatte Interesse an Vinda. Nur an Vinda. Ein schriller Ton hallte durch das Schulhaus. „Oh ne, wir haben Deutsch in der ersten...“ Becky stand auf und steckte ihr Handy zurück in die Handtasche. Ohne auf das Mädchen zu warten oder noch einmal zu ihr zu schauen, lief sie schon die Treppen der Aula nach oben. Celina kannte es ja nicht anders. Wieso sollte sie sich also darüber aufregen? Becky war schon immer jemand gewesen, der sich nicht sehr für andere interessiert hatte. Und bei so kleinen Sachen fing es auch schon an. Wieder musste Celina heftig den Kopf schütteln, um nicht weiterzudenken. Becky war für sie gestorben. Punkt. Vinda war jetzt am Wichtigsten. Celina schluckte und machte sich auch langsam auf den Weg nach oben in den zweiten Stock, wo das Klassenzimmer der 9c lag. Becky saß dort an ihrem Tisch und tippte schon wieder eifrig etwas auf ihrem Handy. Aber was interessierte das Celina...

Die monotone Stimme des Deutschlehrers dröhnte jetzt schon genau 22 Minuten in Celinas Ohren. Celina hatte das genau verfolgt, jede Bewegung des Sekundenzeigers hatte sie aufgenommen und verarbeitet, mit einem Bleistift kritzelte sie wie jede Stunde Zahlen auf. Eins, Zwei, Drei, Vier,... Jede Sekunde. Bei 60 ging es dann wieder von Vorne los. Eins, Zwei, Drei, Vier,... „Mitarbeit, auf, auf!“ Herr Grob tat begeistert und fuchtelte wild mit den Armen. So machte es der alte Deutschlehrer immer, wenn er wollte das die Klasse sich aktiv zeigte. Celina kritzelte eine kleine Nachricht an ihre Banknachbarin, niemand anderes als Becky, und schob ihr diesen schnell zu. Drauf stand: ‚Um was geht es?’ Becky kritzelte zurück: ‚Meld dich einfach’ Also meldete sich Celina und wendete sich um. Viele hatten sich gemeldet. Also war sie nicht alleine. „Gut. Also...“ Der Lehrer redete weiter, jeder nahm seinen Finger wieder herunter, also tat das Celina eben auch. Mist. Jetzt hatte sie vergessen die Sekunden zu zählen. Also wieder von vorne beginnen...
Die ganzen fünf Schulstunden saß Celina so da, in den Pausen lief sie ein wenig über den Pausenhof und genoss die Sonnenstrahlen. Erleichtert verließ sie nach dem 12.05 Klingeln das Schulgebäude. Sie hoffte, ein Bus würde jetzt so schnell wie möglich kommen. Hauptsache so schnell wie möglich nach Hause, umziehen und... „Hey, willst du heute mit Vinda ausreiten?“ Zu Celinas Überraschung war es Renate, die sie da so aus ihren Gedanken riss. „Renate? Was machst du denn hier?“ Renate lachte. „Ich war shoppen. Und bei dem Wetter habe ich jetzt gleich so eine Lust auf Pferd und Strand... Komm doch mit! Vielleicht kommt ja noch wer mit... Oder möchtest du lieber alleine sein?“ Renate schaute mich ernst an. „Geht es dir eigentlich besser? Hat deine Mutter noch mal...“ Celina schüttelte schnell den Kopf, Renate verstummte. „Ich komme mit. Wollte eh gleich zu Vinda.“
Tiggin
Becky war für sie gestorben. Punkt. Vinda war jetzt am Wichtigsten. Punkt.

Ich denk wenn du den ersten "Punkt." weglässt klingts besser... Mit den zwei klingts komisch Augenzwinkern

Sonst ganz schön, mich würde nur mal interessieren was nun die Muter dazu sagt...
MotteScheinchen
Habs editiert, hab aber das zweite "Punkt" weggelassen smile

So jetz aba weiter smile

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- Strandluft -

Celina und Renate verabschiedeten sich, nachdem sie eine Uhrzeit ausgemacht hatten. Während Renate noch eine Weile in die Stadt wollte, stieg Celina nun in den nächsten Bus. Sie betete, keiner wäre zu Hause, denn das letzte was das Mädchen jetzt gebrauchen könnte, wäre ihre Mutter. Sie war gerade wieder ein wenig gut gelaunt, durch den verabredeten Ausritt mit Renate. Diese gute Laune wollte sie nicht verlieren. Nicht wegen Frau Fredericks.
Ihr Wunsch wurde nicht erhört. Als sie das Haus betrat, hörte sie schon ihre Mutter nach ihr rufen. „Maus, ich will mit dir reden. Komm bitte ins Wohnzimmer.“ Maus hatte sie ihre Tochter schon ewig nicht mehr genannt. Celina wehrte sich innerlich dagegen ins Wohnzimmer zu gehen. Aber was blieb ihr anderes übrig? Widerwillig ging sie die Treppe hinauf und ins Wohnzimmer. Ihre Schultasche schmiss sie einfach auf den Boden. Frau Fredericks war wie immer aufgestylt und bestimmt hatte sie heute noch ein Date am Abend. Wer weiß, vielleicht wieder mit einem dieser Hotelbesitzer, mit denen sie ja im Moment sehr ‚zufrieden’ war. Stumm setzte sich Celina ans andere Ende des Sofas und schaute auf den Boden. Sie wollte der Mutter nicht in die Augen sehen. „Maus. Schau mich mal an. Wie war die Schule?“ Sie versuchte es also wieder auf die sanfte Tour. „Schule war okay.“ Celina murmelte mehr auf den Boden als zu der Frau. „Celina!“ Plötzlich hörte sich die Stimme der Mutter nicht mehr so sanft und vorsichtig an, nein, fast streng klang sie nun. „Ich möchte mit dir reden. Über dich. Und über dein Pony.“ Celina kamen erneut die Tränen. Sie wagte es immer noch nicht, Frau Fredericks in die Augen zu sehen. „Gut, höre dir wenigstens an was ich dir zu sagen habe. Du darfst deine Vinda ja behalten. Ich habe den Möllers bereits abgesagt, dass es ein Missverständnis war. Aber du wirst heute mit mir in die Stadt gehen, ich habe einen Termin ausgemacht...“ Mit einem Ruck schaute Celina auf. Vinda behalten! Was für eine tolle Nachricht! Würde ihr Glück doch noch weiter bestehen? Aber in die Stadt? „Geht nicht! Ich habe heute auch einen Termin, den habe ich gestern schon ausgemacht!“ Celina wusste das sie ein wenig flunkerte, aber ihr war der Ausritt wichtiger als alles andere. „Dann musst du das eben Absagen. Du kommst heute mit mir in die Stadt.“ Das Mädchen zuckte zusammen. Eben noch hatte sie für einige Sekunden ein gewisses Glücksgefühl überkommen. Doch nun standen ihr schon wieder die Tränen in den Augen. So schlimm war es mit ihrer Mutter noch nie gewesen. Hatte sie sich extra für die Stadt so aufgestylt? Mit einem Mal konnte sich Celina denken, was in der Stadt so wichtiges war. Bestimmt würde sie heute etwas Schlimmes erfahren. Wollte ihre Mutter einen der reichen Männer etwa heiraten?
Diese Geschichten gab es oft mit Verlobung und allem. Celina musste dann immer das brave Töchterchen spielen. Letztlich hatte ihre Mutter dann aber doch nie geheiratet, sondern alles wieder nach spätestens einem Monat gelöst. Celina durfte dann in fast jedem Fall die Liebesbriefe und Rosen, die für Frau Fredericks noch geschickt wurden, entgegen nehmen und behalten- so landeten alle sofort im Müll. Jetzt wo Celina so darüber nachdachte... Ihr Leben war bisher wirklich alles andere als Normal gewesen. „Mutter? Ich will deinen neuen Mann nicht kennenlernen.“ Frau Fredericks schaute sie entgeistert an. „Maus? Wie kommst du denn auf so eine Idee?“ Wie wohl? Celina schluckte. „Nein. Ich habe einen Termin mit dir ausgemacht, einen richtigen Termin, verstehst du?“ Celina konnte sich denken, wo. Bei einem Psychiater. Deswegen wollte die Frau also nichts genaues sagen. Hielt sie Celina denn für verrückt? Geisteskrank? Das Mädchen dachte nicht weiter. Geschockt sprang sie auf und rannte aus dem Wohnzimmer. Ohne Nachzudenken rannte sie die Treppe hinunter, zog so schnell es ging ihre Schuhe an. „Celina, komm sofort hier her!“ Die Mutter klang wütend und hysterisch. Aber Celina hörte nicht. Sie schmiss die Haustüre hinter sich zu und rannte wieder in Richtung Wald. Sie sah kaum mehr etwas, die Tränen verdeckten ihr die Sicht. Aber sie hörte nicht mehr auf zu Rennen.
Tiggin
Das erinnert mich irgendwie an die eine aus O.C., die ihre Tochter auch zum Psychologen schicken will XD

Schön Augenzwinkern
MotteScheinchen
Danke ^^
(Ich schaue diese Serie oder was das ist nicht, hab also keine Ahnung *g* großes Grinsen )
Tiggin
Wo bleibt denn der nächste Teil? x)
MotteScheinchen
Kommt...
(Ne alte Frau ist doch kein D-Zug *lol*) Zunge raus Nich so ungeduldig smile

So hier ("RAUBTIERFÜTTERUNG"):

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Celina schluchzte laut auf und klappte schließlich am Wegrand zusammen. Sie verdeckte ihre Augen in den Händen und weinte. Sie kam sich so hilflos vor. Was war nur innerhalb eines Jahres alles passiert? Warum konnte die Welt nicht einfach so weitergehen, wie sie es immer tat. Das wäre dem Mädchen wesentlich lieber gewesen, als diese Szenen jetzt mit der Mutter. Sie wäre weiterhin zu ihrem Pony gegangen, hätte Spaß gehabt. Weiterhin hätte sie sich wenig um anderes bemüht, nur gerade so. Weiterhin hätte sie ihre Mutter versucht so zu ertragen wie sie nun mal ist. Warum also? Warum musste das alles jetzt kaputt gehen? Celina hatte das schlimme Ereignis doch gerade erst verarbeitet. Mehr noch- sie hatte beinahe gar nicht mehr daran gedacht. Doch nun überfielen sie die Erinnerungen und Gedanken wieder, Celina hielt es nicht mehr aus. Sie schrie, dann ließ sie sich ganz ins Gras am Wegrand fallen und kniff die Augen verzweifelt zu. Innerhalb der letzten drei Tage, ging es Celina wieder genauso schlecht wie vor gut einem halben Jahr. Sie fühlte sich schlecht, würde am liebsten schreien, weinen, fluchen, flehen, leben und sterben gleichzeitig. Alles drehte sich wieder, in ihrem Kopf schwirrten alle möglichen Bilder und Worte umher. Und die Bilder eines ganz bestimmten Jungen häuften wieder. Warum dachte Celina jetzt wieder daran? Gab es denn einen Grund dafür? Celina starrte auf den Waldweg. Die kleinen Steinchen lagen da, in verschiedenen Farben. Weiß, beige, braun, eine Sorte lila, grau. Die einen größer, die anderen wiederum kleiner.
Celina rappelte sich langsam wieder auf. Sie war ganz dreckig, also klopfte sie sich die kleinen Steinchen und Grashalme von Hose und Shirt, dann lief sie langsam den Waldweg weiter entlang. Die getrockneten Tränen auf ihren Wangen schmerzten etwas, die Haut schien dort wie ausgetrocknet. Ihr Mund war trocken und in ihrem Hals brannte alles. Celina hatte schon ganz vergessen, wie weh es tut, weinen zu müssen.

Bald schon sah sie endlich den Weidezaun. Und das Mädchen hatte Glück, auch Renate war schon da. Sie lud gerade einen Eimer Karotten aus dem Kofferraum ihres Autos. „Hallo...“ Renate drehte sich um. “Celli! Du bist ja schon da?” Die 20jährige umarmte das Mädchen herzlich. „Aber was ist denn wieder passiert?“ Celina schüttelte nur den Kopf. „Nichts. Meine Mutter...“ Renate nickte. „Pack mal mit an. Frische Karotten für Kasper und die Anderen.“ Ohne weiter zu fragen, ging Celina an den Kofferraum und trug einen weiteren gefüllten Eimer auf die Wiese. „Ein paar bekommen sie jetzt schon, den Rest heute Abend. Aber Brunn und die Anderen, die hier bleiben, brauchen ja einen Trost.“ Renate zwinkerte und schloss dann ihr Auto zu, als alle Eimer ausgeladen waren. Während die beiden die vollen Eimer in den Unterstand einschlossen (vorher hatten sie sich ein paar Karotten einzeln herausgenommen, die sie den Pferden jetzt bereits geben wollten), hakte Renate doch noch weiter nach. „Was hat sie denn gesagt? Du siehst so aufgelöst und blass aus.“ Celina nickte und schluckte noch einmal, bevor sie ihre Befürchtung aussprach. Renate hörte sich alles genau an. Erst jetzt fiel Celina auf, wie nett das erwachsene Mädchen war und wie verständnisvoll. Mehr noch, Celina glaubte sogar so etwas wie eine Freundin in Renate gefunden zu haben. „Danke Renate...“ Verträumt führte das Mädchen ihre Ponystute hinter Renates Pferd von der Weide. Renate drehte sich um und zwinkerte ihr nur zu.
Das Celina in ihrer guten Jeans und ohne Reithelm reiten musste, machte dem Mädchen natürlich nichts aus. Ihr war das ziemlich egal, was sie nun anhatte. Und sie vertraute ihrem Pony genug, um ohne Reithelm ausreiten zu können. Renate war sich gerade auf die Toilette an der Sattelkammer umziehen. Die Sattelkammer war mit einem kleinen Boxenstall verbunden etwa 10 Minuten von der Weide entfernt aufgebaut, immer abgeschlossen, außer die Mädchen waren da. Von der Sattelkammer aus, waren es nur etwa 20 Reitminuten im Schritt zum Strand. Celina konnte es kaum erwarten, endlich hier wegzureiten. Sie hatte ein wenig Angst, die Mutter könnte sie hier suchen kommen, und dann müsse sie doch noch zu diesem ‚wichtigen Termin’. Und Celina hatte eine böse Vorahnung, wo... Die Toilettentür sprang knarrend auf- die Mädchen wollten sich eigentlich schon längst mal darum kümmern, das Gebäude hier ein wenig zu erneuern, und Renate sprang in ihren Reitklamotten heraus. „Los geht’s, auf die Pferde!“